14.11.2013 Aufrufe

Download GENOMXPRESS 2/2003

Download GENOMXPRESS 2/2003

Download GENOMXPRESS 2/2003

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Firmenportrait 22<br />

spät kommt hoffentlich noch Boden zurückgewinnen<br />

kann, war die Triebkraft für diese nationalen<br />

Bemühungen. Molekulare Marker sind ein<br />

entscheidender Schlüssel in allen Pflanzen- wie<br />

auch Humangenomprogrammen in der Welt.<br />

Trotzdem ist Dr. Ganal etwas enttäuscht, dass z.<br />

B. im deutschen Pflanzengenomprogramm GABI<br />

das Potential der molekularen Marker nicht voll<br />

erkannt wurde. Er selbst, Mitglied des wissenschaftlichen<br />

Beratungsgremiums SAC, weiß als<br />

Insider, wovon er spricht.<br />

Als Zukunftserwartungen<br />

äußert Dr. Ganal die steigende Bedeutung<br />

von SNPs bei gleichzeitig weiter sinkenden<br />

Preisen durch multiparallele Analysetechniken.<br />

Große Genombereiche werden nur bei sehr wenigen,<br />

ausgewählten Pflanzen modellhaft erfasst<br />

werden können. Dazu zählen Arabidopsis zu Forschungszwecken<br />

und Mais, Reis, Soja oder die<br />

Tomate als Pflanzenarten mit entsprechend<br />

großen kommerziellen Interessen, auf welche dies<br />

zutrifft. Wichtiger wird das Betrachten von interessanten<br />

Genombereichen bei anderen Nutzpflanzen<br />

werden. Die komparative Genomforschung<br />

liefert die dafür benötigten Werkzeuge,<br />

um solche „Hot Spots“ finden zu können. Durch<br />

den stetigen Wissenszuwachs werden mehr und<br />

mehr Marker phänotypisch verlinkt werden.<br />

Jedem SNP ein Phänotyp zu zuordnen ist mit den<br />

derzeitigen Methoden aber noch Science Fiction,<br />

wenn auch potentiell möglich.<br />

In die Zukunft schaut Dr. Ganal mit seiner Firma<br />

„TraitGenetics“ optimistisch. Der Start ist gelungen<br />

und der Bekanntheitsgrad und damit der Kundenkreis<br />

wachsen weiter. Genutzt wird der Service,<br />

den „TraitGenetics“ bietet, heute schon weltweit.<br />

Mit den notwendigen großen Pflanzenzahlen<br />

für die Markerentwicklungen kann man bei<br />

„TraitGenetics“ sehr gut umgehen, und die Qualität<br />

der Marker ist einwandfrei. Neue Tätigkeitsfelder,<br />

wie z.B. die Qualitätskontrolle von Hybridsaatgut<br />

oder die Lebensmittelkontrolle werden an<br />

Bedeutung gewinnen. Auch Sortenidentifizierungen<br />

werden mehr und mehr routinemäßig durch<br />

molekulare Marker unterstützt und die assoziative<br />

Genetik, d.h. die Kopplung von Kandidatengenen<br />

mit bestimmten Eigenschaften gewinnt durch<br />

die funktionale Genomforschung zunehmend an<br />

Bedeutung. Immer wieder kritisch besprochen<br />

sind die Möglichkeiten, identifizierte genomische<br />

Bereiche zu lizenzieren statt diese wie üblich als<br />

Firmengeheimnisse zu behandeln. Damit hat man<br />

bei „TraitGenetics“ wie auch im IPK in Gatersleben<br />

sehr gute Erfahrungen sammeln können.<br />

Spätestens im Jahr 2006, so die Planung, soll<br />

„TraitGentics“ schwarze Zahlen schreiben. Mit<br />

Sicherheitkeinleichtes,aber dochrealistisches Ziel.<br />

Kontakt und weitere Informationen:<br />

TraitGenetics<br />

Am Schwabeplan 1b · D-06466 Gatersleben<br />

Tel.: 039482/79970<br />

e-Mail: contact@traitgenetics.de<br />

URL: www.traitgenetics.com<br />

Produktion von<br />

Biopharmazeutika in Pflanzen –<br />

greenovation's Moosbioreaktor<br />

Nachdem die Akzeptanz gentechnisch veränderter<br />

Pflanzen im Nahrungsmittelbereich weiter auf sich<br />

warten lässt, heißt für viele grüne Start-ups das<br />

Zauberwort für Finanzierungen 'molecular farming'.<br />

Der Nutzen gentechnisch hergestellter Medikamente<br />

ist klar definierbar, weshalb die Präparate<br />

in der Bevölkerung weitgehend akzeptiert<br />

sind. Weltweit über 80 erfolgreich vermarktete<br />

Arzneimittel aus gentechnischer Herstellung zeigen<br />

dies deutlich. Pflanzen sollen nun als Fabriken<br />

für Biopharmazeutika (pharmakologisch aktive<br />

Proteine) etabliert werden. Die überwiegende Zahl<br />

der Firmen besonders in den USA, wo die Freisetzung<br />

gentechnisch veränderter Pflanzen leichter<br />

möglich ist, verwendet hierfür Mais oder Tabak.<br />

Herstellungskapazitäten<br />

für Biopharmazeutika<br />

Biopharmazeutika sind beispielsweise<br />

monoklonale Antikörper in der Behandlung von<br />

Krebserkrankungen und stellen als moderne Therapien<br />

einen wesentlichen Wachstumsmarkt dar.<br />

Gegenwärtig basiert die Herstellung komplexer<br />

Biopharmazeutika auf der Expression in tierischen<br />

Zellkulturen, überwiegend in CHO-Zellen. Dieses<br />

Herstellungsverfahren birgt verschiedene Kontaminationsrisiken,<br />

ist technisch aufwändig und erfordert<br />

immense Investitionen in Produktionsanlagen.<br />

Dies führt zum einen zu hohen Herstellungskosten,<br />

zum anderen werden die Produktionskapazitäten<br />

nur langsam aufgebaut. Es besteht<br />

bereits jetzt ein Engpass an Anlagen für die<br />

Herstellung von Biopharmazeutika und diese Entwicklung<br />

wird sich in den kommenden Jahren<br />

noch deutlich verschärfen, da weitere Präparate<br />

auf den Markt kommen werden. Damit werden<br />

die Herstellungskapazitäten und entsprechende<br />

innovative Technologien für kostengünstigere und<br />

zuverlässigere Verfahren zum strategischen Faktor<br />

in der Pharmaindustrie.<br />

Das greenovation-Verfahren<br />

Die Biopharmazeutika stellt greenovation<br />

im Moosbioreaktor her. Das kleine Blasenmützenmoos,<br />

Physcomitrella patens, wird in beleuchteten<br />

Fermentern in Flüssigkultur vermehrt. Es ist photosynthetisch<br />

aktiv, was bedeutet, dass das Kulturmedium<br />

lediglich aus Wasser und einigen Mineralsalzen<br />

besteht und damit die Kontaminationsrisiken<br />

im Vergleich zu bestehenden Fermentationsverfahren<br />

deutlich reduziert sind. Die Produkte<br />

werden außerdem vom Moos in das einfache<br />

Medium ausgeschieden und sind daher sehr<br />

leicht aufzureinigen.<br />

Das Moos ist gentechnisch gut zugänglich und<br />

erlaubt mittels homologer Rekombination das<br />

gezielte Abschalten und die gerichtete Integration<br />

von Genen. Diese Form des Produktionsstamm-<br />

Designs ist in anderen Pflanzen nicht möglich.<br />

In Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg<br />

modifiziert greenovation auf diesem Wege das<br />

Glykosilierungsmuster des Mooses, so dass es<br />

schließlich ein typisch tierisches Muster aufweist,<br />

dem die üblichen, potenziell allergenen pflanzlichen<br />

Seitenketten fehlen.Wesentliche zulassungsrechtliche<br />

Probleme für pflanzliche Produktionsmethoden<br />

werden dadurch gelöst. An der Technischen<br />

Universität Karlsruhe werden in Zusammenarbeit<br />

mit der greenovation die für das<br />

Upscaling erforderlichen Großfermenter aus Glas<br />

entwickelt. Dieses Verbundprojekt mit beiden Universitäten<br />

wird im Rahmen des Programms „Nachhaltige<br />

Bioproduktion“ vom BMBF gefördert.<br />

In Kooperationsprojekten mit der Pharmaindu-<br />

GenomXPress 2/03

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!