14.11.2013 Aufrufe

Download GENOMXPRESS 2/2003

Download GENOMXPRESS 2/2003

Download GENOMXPRESS 2/2003

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

News & Confuse · Treffen 24<br />

Impressionen vom ersten trilateralen ‚Partnering<br />

Workshops’ im ‘National Research Council (CSIC)’ in<br />

Madrid. Oben im Bild die drei Organisatoren und<br />

administrativen Vertreter Frankreichs, Spaniens und<br />

Deutschlands, George Pelletier (Präsident Génoplante),<br />

Rosa Rodríguez Bernabé (MCyT) und Frank Laplace<br />

(BMBF) während der Abschlussdiskussion.<br />

bolische Netzwerke, Stressanpassung von<br />

Pflanzen auf Umweltbedingungen und deren<br />

physiologische Leistungsfähigkeit. Die Nutzung<br />

von Werkzeugen und Analysemethoden für<br />

genomweite, multiparallele Ansätze war eine<br />

weitere Voraussetzung für die Einreichung<br />

gemeinsamer Projektideen, wobei die gemeinsame<br />

Nutzung bzw. Kombination von existierenden<br />

Technologien und Ressourcen hoch im<br />

Kurs stand. In einer ersten gemeinsamen Phase<br />

der Zusammenarbeit sollen ca. fünf Projekte<br />

gefördert werden. Trotz des extrem straffen<br />

Zeitplans zum Aufbau einer trilateralen Kooperation<br />

wurden 52 Interessensbekundungen<br />

eingereicht. Diese Resonanz übertraf bei weitem<br />

die Erwartungen der drei nationalen Programme.<br />

Die Strukturierung<br />

des Workshops in Madrid<br />

erfolgte auf der Basis der eingereichten<br />

Interessensbekundungen. Die Anpassung an<br />

biotischen und abiotischen Stress, die Evolution<br />

und Entwicklung von Pflanzen und Projektideen<br />

zur Qualität von pflanzlichen Produkten<br />

waren die Themengebiete, zu welchen Ideen<br />

eingereicht wurden. Neben der offenen Diskussion<br />

der Forschungsideen sollte der Madrider<br />

Workshop helfen, noch fehlende Partner zu finden<br />

und synergistische Forschungsvorhaben in<br />

Verbünden zu organisieren. Die Suche nach<br />

potentiellen Partnern erübrigte sich bei 44 Projektideen.<br />

Diese wurden bereits Wissenschaftlern<br />

aus allen drei Ländern eingereicht. Der<br />

gemeinsame Aufruf hat scheinbar den Zahn der<br />

Zeit getroffen. Wissenschaft war schon immer<br />

kooperativ, im Zeitalter der Genomforschung<br />

wird die Kooperation in Europa aber zu einem<br />

entscheidenden Erfolgskriterium. Nur so können<br />

die zur Verfügung stehenden Mittel effizient<br />

eingesetzt, unfruchtbare Dopplungen vermieden<br />

und Synergien voll entfaltet werden.<br />

Über 250 in den Projektideen involvierte Wissenschaftler<br />

sind ein eindeutiger Beweis dafür,<br />

dass die Wissenschaftler in Europa diese Vorteile<br />

erkannt haben. 100 von diesen kommen<br />

aus Spanien, jeweils 80 aus Deutschland und<br />

aus Frankreich. 24 der 52 Ideen wurden dem<br />

Themenbereich Stress, 21 der Evolution und 7<br />

der Qualität von Inhaltsstoffen zugeordnet.<br />

Ein großes Kompliment<br />

gebührt den lokalen Organisatoren in Madrid.<br />

Der erste trilaterale Partnering Day Workshop<br />

musste in extrem kurzer Zeit organisiert werden.<br />

Vor den 100 Workshop Teilnehmern stand<br />

ein Mammutprogramm. Jeder der 52 Projektvorschläge<br />

wurde in einer 10 minütigen Plenarsitzung<br />

inhaltlich vorgestellt. Dass trotz des<br />

bis in die späten Abendstunden dauernden<br />

Workshops bei tropischen Temperaturen niemand<br />

von der sogenannten Stange fiel, ist der<br />

guten Bewirtung durch die Gastgeber zu danken.<br />

Während der sich anschließenden Roundtable<br />

Diskussionen in themenorientierten<br />

Gruppen wurden überlappende oder thematisch<br />

verzahnte Projektideen zu Verbünden fusioniert.<br />

Klar, dass solche Verbünde auch größere<br />

Zuwendungen erwarten dürfen, wenn diese<br />

positiv begutachtet und gefördert werden.<br />

Trotzdem war dies eine immer wieder gestellte<br />

Frage und die Organisatoren waren es nie müde,<br />

diese Gruppen zu ermuntern sich zusammenzuschließen.<br />

Die an die Plenarsitzung organisierten<br />

Roundtables halfen auch Projekte, die<br />

den Fokus des Ideenaufrufs noch nicht 100%-<br />

ig erfasst hatten, in diesen einzupassen. Die<br />

nun folgenden gemeinsamen Anträge müssen<br />

zeitgleich bis spätestens 30. Juni in Spanien,<br />

Frankreich und in Deutschland eingereicht werden.<br />

Danach erfolgt ein zweistufiger Begutachtungsprozess.<br />

In einer ersten Phase erfolgt eine<br />

rein wissenschaftliche Begutachtung durch<br />

international ausgewiesene Wissenschaftler im<br />

jeweiligen Forschungsfeld. Auf Basis dieser<br />

Begutachtungsergebnisse erfolgt danach eine<br />

Bewertung nach den nationalen Relevanzen. Vertreter<br />

der nationalen Programme werden gemeinsam<br />

die jeweiligen Prioritäten definieren und zu<br />

gemeinsamen Vorschlägen für eine Forschungsförderung<br />

kommen.<br />

Das kalkulierte<br />

finanzielle Budget<br />

aller in Madrid vorgestellten Projektideen<br />

lag bei über 60 Millionen Euro. Verschwindend<br />

gering nehmen sich da die in Aussicht gestellten<br />

9 Millionen Gesamtbudget für drei Jahre aus. Bei<br />

all dem darf aber der Prozesscharakter nicht übersehen<br />

werden. In Madrid begann eine neue Stufe<br />

der internationalen Zusammenarbeit von nationalen<br />

Programmen. Weitere gemeinsame Aufrufe<br />

werden diesem folgen. Dass der beschrittene Weg<br />

zum Erfolg führen wird, darüber sind sich alle<br />

Beteiligte einig. Was in Madrid begann, kann der<br />

Startpunkt für ein Netzwerk der europäischen<br />

Pflanzengenomforschung werden. Gemeinsam<br />

mit anderen europäischen Ländern sind Spanien,<br />

Frankreich und Deutschland dabei, ein European<br />

Research Area Network der Pflanzengenomforschung<br />

zu beantragen. Der gemeinsame Ideenaufruf,<br />

das Madrider Treffen und der Projektstart<br />

gemeinsamer Projekte im Frühjahr 2004 sind ein<br />

essentieller Schritt in diese Richtung und die notwendige<br />

„Butter bei die Fische“ diese Ideen mit<br />

Leben zu erfüllen.<br />

GenomXPress 2/03

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!