14.11.2013 Aufrufe

"der flugleiter" im *.pdf Format - GdF

"der flugleiter" im *.pdf Format - GdF

"der flugleiter" im *.pdf Format - GdF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Brennpunkt<br />

Problem Nr. 1: Die Entwicklung <strong>im</strong> Bereich Technik und<br />

die auf mehreren Ebenen (FSG!) vorgetragenen Angriffe<br />

gegen die operative Zulage hatten <strong>der</strong> <strong>GdF</strong> nachhaltig<br />

die zukünftigen Gefahren vor Augen geführt. Mittelfristig<br />

drohte die Kannibalisierung von Entgeltbestandteilen<br />

und damit zugleich die Abkopplung einer<br />

wesentlichen Beschäftigtengruppe. Die Lockrufe für<br />

einen reinen „Lotsentarifvertrag“ verstärkten die Besorgnis<br />

eher noch.<br />

Problem Nr. 2: Obwohl die Trennung von Zeit und Geld<br />

bei Kastner längst beschlossene Sache war und es<br />

ein entsprechendes Commitment bei<strong>der</strong> Tarifparteien<br />

gab, war die <strong>GdF</strong> in diese Richtung noch<br />

keinen wirklichen Schritt vorangekommen. Die<br />

Gefahr einer erneuten massiven Gelddebatte<br />

– mit allen negativen Effekten – aus<br />

Anlass <strong>der</strong> Kastner-<br />

<strong>GdF</strong>-For<strong>der</strong>ungen für Tarifrunde 2006<br />

1. Vergütungserhöhung für<br />

die Jahre 2007 und 2008<br />

2. Einmalzahlung<br />

3. Integration von Urlaubs- und<br />

Weihnachtsgeld in die Grundvergütung<br />

4. Integration <strong>der</strong> operativen<br />

Zulage in die Grundvergütung<br />

Neuregelung <strong>im</strong><br />

Herbst 2007<br />

zeichnete sich<br />

deutlich ab. Wie<strong>der</strong>um<br />

stand <strong>im</strong><br />

Zentrum <strong>der</strong> Überlegungen<br />

die operative<br />

Zulage.<br />

Was also tun?<br />

Eine sorgfältige<br />

Analyse <strong>der</strong> Situation<br />

ergab, dass<br />

eine dauerhafte<br />

Integration <strong>der</strong><br />

operativen Zulage<br />

in die (bisherige:<br />

Grund-)Vergütung<br />

ebenso unvermeidlich<br />

war wie<br />

die sich daran anschließende Neuordnung <strong>der</strong> Vergütungsstruktur<br />

durch Verdichtung („Zusammendampfung“)<br />

<strong>der</strong> Vergütungsgruppen.<br />

5. Umstrukturierung des Vergütungssystems<br />

6. Pauschalisierung von Zuschlägen<br />

für Sicherheit<br />

Dabei stand <strong>der</strong> programmatische Grundsatz einer einheitlichen<br />

Lotsenvergütung (<strong>im</strong> Sinne von: Kein Abkauf<br />

von Belastung durch unterschiedliches Entgelt) <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund,<br />

wenngleich mit einer Einschränkung: Es war<br />

von vornherein klar, dass eine Bezahlung <strong>im</strong> Center<br />

„nur“ am Wi<strong>der</strong>stand des Arbeitgebers scheitern<br />

könnte, aber grundsätzlich möglich war, während <strong>der</strong><br />

Spread <strong>im</strong> Tower-Bereich <strong>im</strong> Laufe <strong>der</strong> Zeit zu groß<br />

geworden war; hier musste die Angleichung über eine<br />

Verdichtung von 7 auf 4 Gruppen hergestellt werden.<br />

Klar war schließlich auch, dass ein Erfolg <strong>der</strong> <strong>GdF</strong> in<br />

<strong>der</strong> Struktur nur komplett wäre, wenn die Nicht-Gewinner<br />

<strong>der</strong> Verdichtung für die Zeitspanne bis zur<br />

Austarierung <strong>der</strong> Belastungsunterschiede durch die<br />

Kastner-Neuregelung (September 2007) Ausgleichszahlungen<br />

in Höhe <strong>der</strong> Differenz zu den angehobenen<br />

Gruppen erhalten würden. Dies war eine Frage<br />

<strong>der</strong> Gerechtigkeit, ohne die eine Akzeptanz <strong>der</strong> ohnehin<br />

komplexen Gesamtfor<strong>der</strong>ung auch <strong>im</strong> eigenen<br />

Lager nicht herstellbar gewesen wäre.<br />

Es war auch so noch schwierig genug. Die rein handwerklichen<br />

Dinge hingegen nahmen nicht viel mehr<br />

als einen guten Monat in Anspruch, sodass das <strong>GdF</strong>-<br />

Paket etwa Mitte Oktober, rechtzeitig vor Beginn <strong>der</strong><br />

Vergütungsrunde, stand.<br />

Die Prämissen<br />

... <strong>der</strong> <strong>GdF</strong> waren ebenso einfach wie weitreichend.<br />

Von den ersten Anfängen <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungsaufstellung<br />

bis zum Ende <strong>der</strong> Schlichtung haben sie <strong>der</strong> <strong>GdF</strong> als<br />

Kompass gedient, als Gradmesser dafür, ob und wie<br />

weit sie vom Kurs abzukommen drohte. Die Prämissen<br />

lauteten:<br />

1. Keine(r) darf etwas verlieren.<br />

2. Einheitliche Lotsenbezahlung durchsetzen<br />

3. Gerechten Ausgleich für alle MitarbeiterInnen<br />

schaffen<br />

Entsprechend s<strong>im</strong>pel war auch die Formel <strong>der</strong> <strong>GdF</strong> für<br />

den Verhandlungsverlauf: Alles, was <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong><br />

Prämissen näher bringt, verringert den Konfliktstoff;<br />

alles, was davon entfernt, erhöht die Wahrscheinlichkeit<br />

von Streiks.<br />

Da die Prämissen sehr allgemein gehalten waren und<br />

es grundsätzlich meistens mehrere Lösungen eines<br />

Problems gibt, war damit natürlich noch nichts Entscheidendes<br />

gewonnen. Aber die rote Linie war wichtig.<br />

Der Verlauf<br />

... <strong>der</strong> Verhandlungen kann in all seinen Phasen auch<br />

hier nur grob skizziert werden. Die lange Etappe vom<br />

Verhandlungsauftakt (01.11.2006) bis zur Einleitung<br />

<strong>der</strong> Schlichtung (08.01.2007) war vor allem geprägt<br />

durch das, was es nicht gab: Kein Angebot, (folglich)<br />

keine echten Verhandlungen, keine Rechtssicherheit,<br />

kein Vertrauen, keine Sachlichkeit und – natürlich –<br />

keine Bewegung.<br />

Als wäre die Fundamentalablehnung <strong>der</strong> DFS und die<br />

systematische Stigmatisierung des <strong>GdF</strong>-Pakets als<br />

„unverdaulich“, „unverhandelbar“, „ruinös“ etc. nicht<br />

bereits schl<strong>im</strong>m genug gewesen, nahm die DFS es mit<br />

ihrer Begründungsstringenz nicht beson<strong>der</strong>s genau:<br />

Mal war es das Volumen, mal die Struktur <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung,<br />

dann wie<strong>der</strong> die Kombination aus beidem, welche<br />

zur Ablehnung führten.<br />

Entgegen <strong>der</strong> beliebten Legendenbildung vom „Tarifdiktat“<br />

<strong>der</strong> <strong>GdF</strong> gab es frühzeitig gewerkschaftliche<br />

Signale für einen Kompromiss. Deutliches Entgegenkommen<br />

bot die <strong>GdF</strong> insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> flugleiter 2007/01<br />

20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!