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Das internationale Magazin der <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> Sonderausgabe november 2009<br />

Sonderausgabe<br />

2006-2009


Die <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> ist ein weltweit erfolgreicher<br />

Technologiekonzern mit mehr als<br />

250 Unternehmen in 50 Ländern. Als<br />

Ingenieurunternehmen konzentriert sich der<br />

Konzern heute auf den Spezialmaschinenbau<br />

mit den Schwerpunkten Prozesstechnik und<br />

Komponenten sowie den Anlagenbau. In 90<br />

Prozent der Geschäftsfelder zählt die <strong>GEA</strong><br />

<strong>Group</strong> zu den Markt- und Technologieführern.<br />

Technologien der <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> kommen<br />

in der Nahrungsmittelwirtschaft, der<br />

chemischen und petrochemischen Industrie,<br />

der Energiewirtschaft, in der Lufttechnik,<br />

dem Schiffbau sowie in der Pharma- und<br />

Kosmetikherstellung zum Einsatz.<br />

Im Geschäftsjahr 2008 erwirtschafteten<br />

die über 21.000 Mitarbeiter der <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong><br />

einen Konzernumsatz von rund 5 Milliarden<br />

Euro. Die <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> Aktiengesellschaft ist<br />

im MDAX gelistet.<br />

LUFTTECHNIK<br />

Willkommen zur Online-Sonderausgabe von<br />

GENERATE, dem Magazin der <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong><br />

Aktiengesellschaft.<br />

LANDTECHNIK<br />

Liebe Leser,<br />

Prozesskühlung<br />

Emissionsschutz<br />

KÄLTETECHNIK<br />

VERFAHRENSTECHNISCHE KOMPONENTEN<br />

MECHANISCHE TRENNTECHNIK<br />

PROCESS ENGINEERING<br />

Pharmatechnik<br />

Kontakt<br />

<strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> Aktiengesellschaft<br />

Dorstener Straße 484<br />

44809 Bochum<br />

Tel: +49-(0)234-980-0<br />

Fax: +49-(0)234-980-1087<br />

www.geagroup.com<br />

im Frühjahr erreichte GENERATE<br />

das Finale beim Deutschen Preis<br />

für Wirtschaftskommunikation<br />

(DPWK), einem der anerkanntesten<br />

Wettbewerbe der Kommunikationsund<br />

Medienbranche in<br />

Deutschland. Ein toller Erfolg,<br />

zu jenen Unternehmen mit den<br />

innovativsten und wirkungsvollsten<br />

Kommunikationsmaßnahmen<br />

Deutschlands zu zählen.<br />

Seit ihrer Erstausgabe im November<br />

2006 an beleuchtet GENERATE die<br />

Vielfalt der Anwendungen, in denen<br />

<strong>GEA</strong> Technologien und Engineering<br />

weltweit zum Einsatz kommen: von<br />

der Kaffeeverarbeitung, der Erhaltung<br />

berühmter Gemälde in Museen, der<br />

Verbesserung der Weinqualität, dem<br />

Schutz der Weltmeere bis hin zur<br />

Schlüsselrolle, die verschiedenen<br />

Unternehmensteile in der wachsenden<br />

Volkswirtschaft Chinas spielen.<br />

Die vergangenen 12 Monate haben<br />

uns gezeigt, dass jede Gesellschaft<br />

oder jedes Unternehmen gut beraten<br />

ist, wenn in Szenarien gedacht<br />

wird und frühzeitig entsprechende<br />

Vorkehrungen getroffen werden.<br />

Auch die Industrien, in denen wir<br />

tätig sind und die als relativ robust<br />

angesehen werden, spürten in diesem<br />

wirtschaftlichen Umfeld starken<br />

Gegenwind. Um diesem entgegen<br />

zu wirken, haben wir Maßnahmen<br />

ergriffen, um das Unternehmen den<br />

neuen Herausforderungen anzupassen.<br />

Als Teil dieser Anpassungen stellen wir<br />

auch unser Know-how in „efficiency<br />

in food and energy processes“ als<br />

Kernkompetenzen in den Vordergrund.<br />

Als wir diese Online-Ausgabe<br />

zusammenstellten, haben wir daher<br />

nicht nur Artikel ausgesucht, die der<br />

DPWK-Jury besonders gut gefallen<br />

haben; wir haben vor allem Artikel<br />

gewählt, die <strong>GEA</strong>s Position als<br />

wichtigen Player in den weltweiten<br />

Energie- und Lebensmittelmärkten<br />

illustrieren. Märkte, in denen wir<br />

gut aufgestellt sind und von denen<br />

wir auch in den kommenden Jahren<br />

kontinuierliches Wachstum erwarten.<br />

Viel Vergnügen beim Lesen dieser<br />

Sonderausgabe. Die nächste<br />

Druckausgabe der GENERATE<br />

erscheint im März 2010.<br />

Jürg Oleas<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

<strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> Aktiengesellschaft


TITELTHEMA<br />

DIE MISCHUNG MACHT’S:<br />

AUSGEWOGENE ENERGIEQUELLEN<br />

STILLEN DEN UNERSÄTTLICHEN<br />

ENERGIEHUNGER DER WELT<br />

TITELTHEMA<br />

MILCH – FÜR JEDEN ETWAS. UND<br />

DIE MILCHINDUSTRIE BLEIBT AM<br />

BALL – AUCH WENN SICH DIE<br />

GESCHMÄCKER ÄNDERN<br />

CHINAS ENERGIEBEDARF<br />

ANHEIZEN<br />

<strong>GEA</strong> mildert Umweltbelastungen<br />

KEIN FLASCHENHALS<br />

Sprudelnde Entwicklung auf dem<br />

Softdrink-Markt<br />

IMPFKAMPAGNE<br />

Doppelter Impfschutz für<br />

die Dritte Welt<br />

SO WIRD´S GEMACHT<br />

Saftherstellung Schritt für Schritt<br />

FRAGE UND ANTWORT<br />

Eine Leidenschaft für Schokolade: Der<br />

weltbekannte Chocolatier Pierre Marcolini<br />

im Gespräch mit GENERATE<br />

Kunstwerk Technik<br />

Das letzte Wort<br />

Weltweit Neues bei der <strong>GEA</strong><br />

Alle Artikel in dieser Sondersausgabe sind zuvor veröffentlichten GENERATE<br />

Magazinen (2006 - 2009) entnommen. Zukunftsbezogene Aussagen wurden<br />

nicht aktualisiert.<br />

GENERATE MAGAZINE SONDERAUSGABE<br />

SPECIAL ISSUE<br />

1


2<br />

Im Energiesektor<br />

ist Kohle in<br />

China König


ouristen können in der Provinz Shanxi<br />

im Norden Chinas die antike Stadt<br />

Pingyao, die buddhistischen Höhlen<br />

und das berühmte hängende Kloster bestaunen.<br />

Wegen dieser und vieler anderer<br />

Sehenswürdigkeiten, die von der Geschichte<br />

Shanxis zeugen, ist die Provinz als „Chinesisches<br />

Architekturmuseum der Antike“ bekannt.<br />

Seit über einer Millionen Jahre ist diese Region besiedelt<br />

und der Legende nach lebte dort einst auch<br />

der Gelbe Kaiser, Gründer der chinesischen Nation.<br />

In Shanxi kann man zudem zahlreiche Naturwunder<br />

bestaunen, zum Beispiel das Wutai-Gebirge und<br />

die Hukou-Wasserfälle. Doch ironischerweise ist<br />

es ausgerechnet ein natürlicher Rohstoff aus der<br />

Region, der die Umwelt dort bedroht und zum<br />

globalen Klimawandel beiträgt, nämlich Kohle.<br />

Die Kohlevorkommen in Shanxi scheinen unerschöpflich,<br />

daher auch die Bezeichnung „Königreich<br />

der Kohle“. Jedes Jahr wird hier mehr Kohle<br />

abgebaut als in Großbritannien, Deutschland und<br />

Russland zusammen. Ein Drittel der Kohlevorräte<br />

in China stammt aus dieser Region und ein Großteil<br />

der geschätzten 2,5 Milliarden Tonnen Kohle, die<br />

China 2007 verfeuern wird, wird in Shanxi gefördert.<br />

Kraftwerke<br />

Die Luftkondensatoren wurden bereits in einigen<br />

Kraftwerken installiert, auch in der Provinz Shanxi.<br />

Ein anderes Unternehmen der <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong>,<br />

Westfalia Separator, liefert Dekanter, die für die<br />

Neutralisierung von Schwefelsäure verwendet<br />

werden, die in Abgasen enthalten ist. Auch<br />

für diese besteht ein Markt in China: Denn die<br />

chinesische Regierung möchte alte und neue<br />

Kohlekraftwerke mit Anlagen zur Entschwefelung<br />

ausstatten. Weitere Dekanter werden eingesetzt,<br />

um das in der Anlage anfallende Abwasser zu<br />

behandeln.<br />

In China gibt es RUND 2000<br />

Kohlekraftwerke, 500<br />

zusätzliche sind<br />

bereits in Planung.<br />

Dies sind zwar kleine, aber wichtige Schritte auf<br />

dem Weg zu einer umweltfreundlichen Nutzung der<br />

eigenen Energieressourcen in China.<br />

Laut einem Bericht der BBC werden 80 Prozent<br />

des chinesischen Stroms mit Kohle erzeugt<br />

– zweimal so viel, wie in anderen Ländern.<br />

China strebt nach Wachstum und möchte<br />

die Armut im Land bekämpfen. Dabei ist die<br />

Nutzung seiner eigenen Ressourcen die billigste<br />

Alternative. Ein Kohlekraftwerk kann in<br />

nur zwei Jahren gebaut werden, der Bau eines<br />

Kernkraftwerks hingegen dauert sehr viel länger.<br />

Hydroelektrische Projekte wie der Drei-<br />

Schluchten-Damm können nur einen Bruchteil<br />

der Nachfrage befriedigen, und Öl ist zu teuer.<br />

In China gibt es rund 2000 Kohlekraftwerke,<br />

500 zusätzliche sind bereits in Planung.<br />

In Al Gores Dokumentarfilm „An Inconvenient<br />

Truth” wurden die schwerwiegenden Folgen der<br />

CO 2 - und SO 2 -Emissionen aus Kohlekraftwerken<br />

für die Umwelt aufgezeigt. Der Film bietet wissenschaftliche<br />

Belege für die globale Erwärmung<br />

und es werden erschreckende Folgen für unseren<br />

Planeten vorausgesagt für den Fall, dass die<br />

Emissionen von Treibhausgasen nicht reduziert<br />

werden. Interessanterweise stellt Gore jedoch<br />

fest, dass China für Emissionen von Autos weitaus<br />

strengere Regeln vorschreibt als Kalifornien.<br />

China investiert große Summen in neue<br />

Technologien für Kohlekraftwerke, um<br />

Umweltschäden zu minimieren und die<br />

Wasserversorgung zu sichern. <strong>GEA</strong> ist eines<br />

der Unternehmen, die diese Lösungen anbieten.<br />

Im Oktober 2006 besuchte der Gouverneur<br />

der Provinz Shanxi, Dr. Yu Youjun, mit einer<br />

Delegation aus hochrangigen Funktionären und<br />

Vertretern der Kohle-, Eisen- und Stromindustrie<br />

die Konzernzentrale der <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> in Bochum.<br />

Während des Besuchs zeigte das Unternehmen, wie<br />

die modernen Luftkondensatoren seiner Division<br />

Energietechnik zu einem nachhaltigen Umgang mit<br />

den natürlichen Ressourcen in Shanxi beitragen.<br />

Sie eignen sich ideal für trockene Regionen wie<br />

diese, da der Dampf zu Wasser kondensiert und<br />

anschließend erneut in den Kreislauf geleitet wird.<br />

So können die Kohlekraftwerke betrieben werden,<br />

ohne die Wasserversorgung zu beeinträchtigen.<br />

Erstveröffentlichung: Generate Magazin, Ausgabe 2, März 2007<br />

GENERATE MAGAZIN SONDERAUSGABE<br />

3


frischungsgetränke gibt es schon<br />

länger als man meinen könnte. Die<br />

ersten Getränke dieser Art wurden im 17.<br />

Jahrhundert aus Wasser und Zitronensaft<br />

hergestellt und mit Honig gesüßt.<br />

Nahezu 100 Jahre später stellte der<br />

englische Arzt Joseph Priestley das erste<br />

kohlensäurehaltige Wasser her. Erst 1832<br />

erfand John Mathews, der als Erfinder des<br />

amerikanischen Sodawassers bekannt<br />

wurde, ein Gerät, mit dem sich Wasser mit<br />

Kohlensäure versetzen ließ.<br />

1883 meldete James Tufts ein Patent für<br />

den „soda fountain“ an, eine Maschine, die<br />

kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke<br />

zubereitete. Die Maschine stand üblicherweise<br />

in Apotheken und wurde Teil des<br />

amerikanischen Lifestyles. Aber es dauerte<br />

nicht lange, und die Kunden wollten ihre<br />

Getränke auch mit nach Hause nehmen:<br />

die Geburtsstunde der kommerziellen<br />

Softdrinks.<br />

Allerdings bereiteten die Kohlensäureblasen<br />

einiges Kopfzerbrechen. Und erst 1892<br />

gelang William Painter die Patentierung<br />

des Kronkorkenverschlusses: Mit dieser<br />

Methode gelang endlich der gasdichte<br />

Verschluss der Flaschen. Wurden die<br />

Flaschen zuerst im Mundblasverfahren<br />

aus Glas hergestellt, explodierten die<br />

Produktionszahlen mit der Entwicklung<br />

einer Glasblasmaschine durch<br />

Michael Owens von der Libby Glass<br />

Company. Danach boomte der Markt für<br />

Getränkeflaschen regelrecht.<br />

Technik<br />

Die Erfrischungsgetränkeindustrie hat<br />

seitdem einen langen Weg zurückgelegt.<br />

4


Kann sich heute noch jemand eine Welt<br />

ohne Erfrischungsgetränke vorstellen?<br />

Picknick ohne Limonade? HeiSSe Sommertage<br />

im Auto ohne erfrischendes Wasser,<br />

verfeinert mit einem Hauch von Zitrone?<br />

Die lange Radtour ohne den durstlöscher<br />

in der Radflasche? Nein, unvorstellbar!<br />

Das auf Abfülltechnik spezialisierte italienische<br />

Unternehmen Procomac gehört<br />

seit April dieses Jahres zur <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> und<br />

liefert seit 1979 Abfüllanlagen und inzwischen<br />

auch komplette Abfülllinien an einen<br />

wachsenden Markt. Procomac ist zudem<br />

Experte in der aseptischen Abfüllung, einer<br />

Abfüllung unter völlig sterilen Bedingungen.<br />

Diese Technologie zählt zu den neuesten<br />

Entwicklungen in der Abfülltechnik und sorgt<br />

dafür, dass der Verbraucher eine größere<br />

Palette an Getränken als jemals zuvor genießen<br />

kann.<br />

Vor der aseptischen Abfüllung war die<br />

Heißabfüllung die übliche Technik, bei der die<br />

Getränke zwecks Abtötung aller Bakterien<br />

auf bis zu 90°C erhitzt und danach wieder<br />

heruntergekühlt wurden. Eine energieintensive<br />

Technik. Ein weiteres Problem,<br />

möglicherweise das größte, war die<br />

Beeinträchtigung des Geschmacks der<br />

Produkte durch die Hitze.<br />

Laut Paolo Pagliarini, Deputy General<br />

Manager & Koordinator von Procomac, gehören<br />

bei der aseptischen Kaltabfüllung diese<br />

Probleme der Vergangenheit an. „Wir füllen<br />

ein aseptisches Produkt in eine aseptische<br />

Flasche mit einem aseptischen Verschluss<br />

und führen den gesamten Prozess unter<br />

aseptischen Bedingungen durch“, erläutert<br />

er. „So senken wir den Energieverbrauch,<br />

erhalten ein geschmacklich besseres<br />

Produkt mit höherem Nährwert, können<br />

leichte PET-Flaschen verwenden und die<br />

Materialkosten und den Energieverbrauch<br />

reduzieren.“ Die neuesten Anlagen erreichen<br />

Abfüllgeschwindigkeiten von bis zu 60.000<br />

Flaschen pro Stunde.<br />

Zu Beginn war die aseptische Produktion<br />

noch teurer als die Heißabfülltechnik.<br />

Weiterentwicklungen und Massenproduktionsvorteile<br />

sorgten allerdings für eine<br />

stetige Reduzierung der Investitions- und<br />

Betriebskosten. Auch die Qualitätskontrolle<br />

ist von entscheidender Bedeutung. Carlo<br />

Ferrari, Media Manager von Procomac, sieht<br />

den Schlüssel in innovativer Elektronik. „Ich<br />

gehe davon aus, dass Elektronik mehr und<br />

mehr Teil des aseptischen Prozesses wird<br />

und umfassende Qualitätskontrollen und<br />

höhere Prozessgenauigkeit ermöglicht.“<br />

Produkte<br />

Nicht nur kohlensäurehaltige Getränke,<br />

sondern ein umfassendes Spektrum an<br />

Getränken kann mit dieser Technologie<br />

sicher und wirtschaftlich abgefüllt werden<br />

– ohne Einbußen beim Geschmack oder<br />

Kontaminierungsrisiken. Stark säurehaltige<br />

Produkte sind am einfachsten abzufüllen, da<br />

sie weniger anfällig für biologische Einflüsse<br />

sind. Produkte mit geringem Säuregehalt,<br />

wie etwa Milchgetränke oder Gemüsesäfte,<br />

erfordern strengere Maßnahmen hinsichtlich<br />

der HACCP-Verfahren (Hazard Analysis and<br />

Critical Control Point) des Unternehmens.<br />

Wo ist künftig Wachstum zu erwarten?<br />

Ferrari vermutet, dass ultrahocherhitzte<br />

Milchgetränke und Fruchtsäfte die<br />

Beliebtheitsskala anführen werden.<br />

Er könne sich ebenso einen neuen Markt für<br />

Bier vorstellen, wenn Bier in PET-Flaschen<br />

an Marktakzeptanz gewönne.<br />

Osteuropa gilt als großer Wachstumsmarkt;<br />

China und Indien sind die nächsten Ziele.<br />

Erstaunlich ist, dass in den USA, quasi<br />

die Wiege der Erfrischungsgetränke,<br />

die größten Chancen liegen könnten.<br />

Procomac hat vor kurzem bei der FDA<br />

(Food and Drug Administration) eine Hochgeschwindigkeitsabfülltechnik<br />

für Getränke<br />

mit geringem Säuregehalt angemeldet. Wenn<br />

dieses Verfahren genehmigt wird, könnte der<br />

Eintritt in den weltgrößten Verbrauchermarkt<br />

mit diesen technisch innovativen Produkten<br />

äußerst spannend werden.<br />

Umwelt<br />

Keine Industrie kann oder sollte heutzutage<br />

die Umweltverträglichkeit ihrer Produkte<br />

und Konzepte unbeachtet lassen. Hier ist der<br />

Wechsel von der Heißabfüllung zur aseptischen<br />

Kalttechnik eindeutig ein Fortschritt.<br />

Allerdings erfordert die aseptische<br />

Produktion den Einsatz von Chemikalien.<br />

Ferrari erklärt, wie entscheidend das<br />

Recycling in diesem Bereich ist: „Mit den<br />

Chemikalien gehen wir sehr sorgfältig um.<br />

Etwa 85 Prozent der Substanzen werden in<br />

einem geschlossenen System wiederverwendet.<br />

Wir sind uns immer der Tatsache<br />

bewusst, wie wichtig es ist, auf diesem Gebiet<br />

alle Möglichkeiten auszuschöpfen.“<br />

Die Getränkeindustrie begrüßt die aseptische<br />

Abfüllung als Möglichkeit, das natürliche<br />

Aroma der Getränke zu erhalten und die von<br />

den Kunden geforderte, lange Haltbarkeit zu<br />

gewährleisten.<br />

Erstveröffentlichung: Generate Magazin,<br />

Ausgabe 4, November 2007<br />

GENERATE MAGAZIN SONDERAUSGABE<br />

5


Bis zum Jahr 2030 wird die<br />

Welt nach Angaben der<br />

Internationalen Energieagentur<br />

(IEA) 50 Prozent mehr Energie<br />

benötigen als heute. Ein<br />

GroSSteil der gestiegenen<br />

Nachfrage stammt aus China,<br />

Indien und anderen sich<br />

schnell entwickelnden<br />

Volkswirtschaften.<br />

Steve Hobson analysiert die<br />

riesigen Herausforderungen<br />

für die Energiewirtschaft in<br />

ihrem Versuch, die unersättliche<br />

Energienachfrage und die<br />

schwindenden Ölreserven der<br />

Welt mit der Erfordernis in<br />

Einklang zu bringen, die Umwelt<br />

für künftige Generationen zu<br />

schützen.<br />

fotos:<br />

peter dazeley<br />

gestaltung:<br />

sabrina jard<br />

GENERATE MAGAZINE SPECIAL ISSUE


as Bedürfnis nach Wärme und warmen<br />

Mahlzeiten hat die ersten Menschen<br />

veranlasst, Feuer zu nutzen. Seit<br />

Tausenden von Jahren sind sie seither auf<br />

der Suche nach den besten Energiequellen.<br />

Zwar stellt sich unser Energiebedarf heute<br />

wesentlich vielfältiger dar, und die Elektrizität<br />

wurde bereits vor langer Zeit entdeckt, aber<br />

noch immer ist Wärme die Grundlage vieler<br />

unserer Energiesysteme. Da ein Großteil<br />

unserer Stromerzeugung auf der Herstellung<br />

von Dampf basierte, mit dem Turbinen<br />

zwecks Stromerzeugung in Bewegung gesetzt<br />

wurden, hat sich die Energiewirtschaft<br />

auf die Suche nach den und Nutzung der<br />

besten Wärmequellen konzentriert. Und<br />

das bedeutete grundsätzlich die Gewinnung<br />

fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Gas.<br />

Jedoch zehrt nicht nur die Nachfrage nach<br />

Strom und Prozesswärme für die Industrie an<br />

den fossilen Brennstoffreserven.<br />

Sie sind zudem der Treibstoff für Transport<br />

und Verkehr und dienen als Rohstoff für die<br />

chemische Industrie und das produzierende<br />

Gewerbe. Seit Elektrizität und Wasserstoff<br />

als potenzielle Energiequellen für den<br />

Straßenverkehr zur Diskussion stehen,<br />

verlagert sich das Problem zwar zum Teil,<br />

ist aber längst nicht gelöst. Elektrizität muss<br />

erzeugt und Wasserstoff hergestellt werden.<br />

Beide Prozesse basieren größtenteils auf<br />

den gleichen fossilen Brennstoffen, die<br />

bereits als Transportbrennstoffe dienen.<br />

Unsere Nachfrage nach Strom, Wärme<br />

und Beförderungsmöglichkeiten wächst<br />

schneller als je zuvor. Nach Zahlen des<br />

US-Energieministeriums wird sich der<br />

weltweite Energiebedarf – der zwischen 1980<br />

und 2000 bereits um etwa 42 Prozent anstieg<br />

– bis 2030 noch einmal nahezu verdoppeln.<br />

Fossile Brennstoffe<br />

Niemand will den fossilen Brennstoffen den<br />

Todesstoß versetzen. Laut Weltenergierat<br />

(WEC) gibt es nach wie vor umfangreiche<br />

fossile Brennstoffreserven, die sich<br />

allerdings rasanter erschöpfen als je<br />

zuvor. So wurde die „Estimated Ultimate<br />

Recovery“ (nutzbare Reserve) des<br />

konventionellen Öls ursprünglich mit 387<br />

Milliarden Tonnen angegeben. Bis Ende<br />

2005 sind davon bereits 143 Milliarden<br />

Tonnen ausgeschöpft worden. Im Laufe<br />

der nächsten zehn Jahre wird mehr als die<br />

Hälfte der Reserven extrahiert worden sein.<br />

Wahrscheinlich werden weitere<br />

fossile Brennstoffreserven entdeckt<br />

werden: beispielsweise so genannte<br />

„unkonventionelle“ Quellen, wie die<br />

immensen Ölsand-Vorkommen in Kanada.<br />

Richtungswechsel<br />

Nicht zum ersten Mal muss die<br />

Energiewirtschaft einen Kurswechsel<br />

einleiten. Beispielhaft für einen solchen<br />

Richtungswechsel ist das Umschwenken<br />

von Öl auf Gas als direkte Wärmequelle und<br />

als sauberer und effizienterer Brennstoff<br />

für die Stromerzeugung. Ursprünglich war<br />

die Industrie von Gaspipelines abhängig,<br />

die sich über tausende Kilometer von der<br />

Quelle bis zum Nutzer erstreckten. Auch<br />

heute noch wird das Pipeline-Netzwerk<br />

weiter ausgebaut, was allerdings riesige<br />

Investitionen erfordert. Neben immensen<br />

Kosten ist diese Lösung zudem wenig<br />

flexibel und schränkt den Gasmarkt ein – ein<br />

ernsthaftes Problem, weil drei Länder allein,<br />

(Russland, Iran und Katar) rund 50 Prozent<br />

der weltweiten Erdgasressourcen besitzen.<br />

Die Kühlung und Verflüssigung von Gas<br />

ermöglichen den Transport per Schiff.<br />

Die Bewältigung dieser technischen<br />

Herausforderung war die Grundlage für die<br />

Entwicklung eines weltweiten Markts für<br />

Flüssigerdgas (Liquid Natural Gas – LNG).<br />

Jetzt exportieren bereits zwölf Länder<br />

Erdgas, in absehbarer Zeit könnten sich zehn<br />

weitere zu Erdgasexporteuren entwickeln. Ob<br />

Pipeline oder LNG-Anlage, die <strong>GEA</strong> Division<br />

Prozesskühlung ist führender Lieferant von<br />

Kühlkomponenten für diese Anwendungen.<br />

Entwicklungen wie LNG haben die<br />

Optionen für die weltweiten Energiemärkte<br />

erweitert. Aber die stetig steigende<br />

Nachfrage und die zunehmenden Sorgen<br />

über die Zukunft der fossilen Brennstoffe<br />

haben die Energiewirtschaft veranlasst,<br />

noch einmal genau zu untersuchen, wie<br />

Energie bereit gestellt und genutzt wird.<br />

Es gibt „begrenzte“ Energiequellen, wie Kohle,<br />

Öl, Gas oder Teer sowie Uran und Thorium,<br />

die als Kernbrennstoffe verwendet werden.<br />

8


Zu den „erneuerbaren“ Energiequellen<br />

zählen die Solar-, Photovoltaik-, Wind-,<br />

Wellen- und Gezeitenanlagen sowie<br />

Bioenergien. Hier gibt es keine „Reserven“,<br />

die abgebaut werden können, sondern<br />

Energien, die es zu „ernten“ gilt, wann<br />

immer sie bereit stehen. Ort und Zeitpunkt<br />

der Verfügbarkeit stimmen jedoch oft nicht<br />

mit Ort und Zeitpunkt des Bedarfs überein.<br />

Die Antwort liegt wohl in der Vielfalt:<br />

eine Mischung aus erneuerbaren<br />

Energiequellen, robusten und weitläufigen<br />

Versorgungsnetzwerken, die jederzeit<br />

die beste Energie liefern können, und<br />

eine Lagerung, entweder elektrisch<br />

oder in der Form von Energieträgern wie<br />

Wasserstoff oder Biobrennstoffen.<br />

Die Kosten für die Eindämmung der<br />

Kohlendioxidemissionen sowie für die<br />

Gewinnung der fossilen Brennstoffe werden<br />

deren Preis weiter in die Höhe treiben.<br />

Die Abtrennung von Kohlendioxid und<br />

dessen anschließende langfristige Lagerung<br />

in geeigneten Lagerstätten (als Carbon<br />

Capture and Storage – CCS bezeichnet)<br />

wird voraussichtlich bis zum Jahr 2020<br />

wirtschaftlich machbar. Dann könnten Gas,<br />

Öl und Kohle ohne die unerwünschten<br />

CO 2 -Emissionen verwendet werden. Die<br />

CCS-Technik besteht aus zwei Schritten:<br />

der Extraktion von Kohlenstoff aus dem<br />

Brennstoff vor oder nach der Verbrennung<br />

und der anschließenden Einleitung des<br />

Kohlendioxids über Pipelines in unterirdische<br />

Onshore- oder Offshore-Lagerstätten. Die<br />

Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens wird sich<br />

voraussichtlich noch verbessern lassen, wenn<br />

das verflüssigte Kohlendioxid gleichzeitig<br />

dazu genutzt werden kann, weiteres Öl aus<br />

bereits erschöpften Ölfeldern zu gewinnen.<br />

Die Kohlekraftwerke an der britischen<br />

Nordseeküste sind ideale Erprobungstätten.<br />

Dort hat die britische Regierung einen<br />

Wettbewerb unter den Kraftwerksbetreibern<br />

ausgeschrieben, die jetzt an der Entwicklung<br />

realisierbarer CCS-Methoden arbeiten. Bob<br />

Taylor, geschäftsführender Direktor des<br />

deutschen Energiekonzerns Eon für die<br />

Stromerzeugung in Großbritannien, erläutert,<br />

dass die Entwicklung von CCS-Methoden<br />

nicht nur einen wichtigen Beitrag zur<br />

CO 2 -Reduzierung in Großbritannien leiste,<br />

sondern auch eine Lösung für die wachsende<br />

Zahl kohlebefeuerter Kraftwerke in Indien<br />

und China liefern werde. Ziel der britischen<br />

Regierung ist die Implementierung einer<br />

CCS-Modellanlage bis 2014 und die<br />

Umsetzung der Technik in einem 300 bis<br />

400 Megawatt-Kraftwerk bis 2018.<br />

Geothermie<br />

Eine weniger bekannte Form der Stromerzeugung ist<br />

die geothermale Energie oder Geoenergie, die aus<br />

dem Inneren der Erdkruste erzeugt wird. Unterhalb<br />

der Erdoberfläche vorhandenes heißes Wasser wird<br />

entzogen und in elektrische Energie umgewandelt.<br />

Seit Jahrhunderten nutzen die Menschen geothermale<br />

Dämpfe und heiße Quellen. Aber erst 1904 wurde mit<br />

Hilfe eines Dampffeldes in Italien zum ersten Mal ein<br />

kleiner Generator zum Betrieb von vier Glühlampen<br />

mit Energie versorgt.<br />

Die Technik der Geothermie-Nutzung ist<br />

mittlerweile in einem Stadium der industriellen<br />

Nutzung angelangt. Im Geothermiekraftwerk<br />

Unterhaching in Deutschland gibt es ein<br />

hervorragendes Beispiel für divisionsübergreifende<br />

Zusammenarbeit bei der <strong>GEA</strong>: Die <strong>GEA</strong> Energietechnik<br />

GmbH und die 2H Kunststoff GmbH lieferten die<br />

Kühltürme nebst zugehöriger Einbauten. Die <strong>GEA</strong><br />

Ecoflex GmbH aus der Division Verfahrenstechnische<br />

Komponenten ist mit Plattenwärmetauschern in<br />

diesem Kraftwerk vertreten.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen erneuerbaren<br />

Energien kann die Geothermalenergie das gesamte<br />

Jahr über genutzt werden. Zurzeit entfällt auf diese<br />

Energieform weniger als ein Prozent der Weltenergie.<br />

Im Rahmen weltweiter Pilotprojekte wird das<br />

Potenzial dieser Energie jedoch weiter erforscht.<br />

><br />

GENERATE MAGAZINE SONDERAUSGABE<br />

SPECIAL ISSUE<br />

9


Windkraft dominiert<br />

derzeit den Markt der<br />

erneuerbaren Energien.<br />

Unendlich verfügbare Ressourcen<br />

Die Nutzung „unendlich verfügbarer“<br />

Energieressourcen (sogenannte erneuerbare<br />

Energien) ist eine herausfordernde Aufgabe.<br />

Heute werden beispielsweise moderne<br />

Nutzungsformen der Windenergie, einer seit<br />

Jahrhunderten genutzten Energiequelle,<br />

entwickelt. In anderen Bereichen – das gilt<br />

unter anderem für die Solar-Photovoltaik-<br />

Technik – haben sich technologische<br />

Quantensprünge vollzogen. Letztendlich<br />

geht es darum, solche Nischentechnologien<br />

so zu transformieren, dass sie einen<br />

erheblichen Teil der weltweiten Energieund<br />

Stromnachfrage decken können.<br />

Die Energiegewinnung aus Windkraft ist<br />

der wohl am schnellsten wachsende Markt.<br />

Die European Wind Energy Association<br />

gibt die Zahl der weltweit betriebenen<br />

Windkraftturbinen mit 85.000 und die auf<br />

diesem Weg erzeugten Stromkapazitäten<br />

mit 94 GW an. Die Investitionskosten für<br />

„Onshore“-Windenergieanlagen sind<br />

relativ gering und können durch weitere<br />

Turbinen in einem bestehenden Windpark<br />

stufenweise ausgebaut werden. Diese<br />

Anlagen sind deshalb oft die erste Wahl<br />

für die Gewinnung erneuerbarer Energien.<br />

Die Turbinenhersteller haben auf Jahre<br />

gefüllte Auftragsbücher. Dasselbe gilt<br />

für Unternehmen, die Installations- und<br />

Inbetriebnahmedienstleistungen anbieten,<br />

insbesondere im Offshore-Windsektor.<br />

Die Technik der Photovoltaik (PV) zeichnet<br />

sich durch die Vielzahl potenzieller<br />

Anwendungen aus, von riesigen<br />

Feldanlagen bis hin zu dünnen Filmen oder<br />

Glasflächen, die sich in Gebäudestrukturen<br />

integrieren lassen. Sie können auch in<br />

eigenständige Anwendungen unabhängig<br />

vom Stromnetz installiert und direkt in eine<br />

Gebäudeversorgung eingespeist werden.<br />

Das Potenzial ist also enorm. Nach Angaben<br />

der European Photovoltaics Industry<br />

Association könnte die Spitzenkapazität,<br />

ausgehend von rund 1.000 MW weltweit<br />

installierter Leistung in 2005, um rund<br />

35 Prozent jährlich ansteigen. Das<br />

Wachstum dieser Industrie hat sich jedoch<br />

aufgrund mehrerer Faktoren verzögert:<br />

Preis und Verfügbarkeit von Silizium<br />

(ein für die PV-Technik entscheidendes<br />

Material), hohe Investitionskosten<br />

für die Photovoltaikelemente und<br />

Schwierigkeiten bei der Bereitstellung<br />

von Finanzierungsmöglichkeiten für<br />

10


die häusliche Stromerzeugung. Die<br />

Probleme der Siliziumlieferung dürften<br />

in den nächsten Jahren gelöst werden, da<br />

neue Fertigungseinrichtungen in Betrieb<br />

gehen. Hohe Verkaufszahlen, so hofft<br />

die Industrie, werden dann zur Senkung<br />

der Investitionskosten beitragen.<br />

Neben der wachsenden PV-Industrie<br />

entwickelt sich eine zweite Solarindustrie: die<br />

Nutzung der Sonnenwärme. Die Sammlung<br />

und Konzentration der Sonnenenergie mit<br />

speziell geformten Spiegeln ermöglicht<br />

ihren Einsatz zur Herstellung von Dampf,<br />

mit dem konventionelle Dampfturbinen<br />

angetrieben werden können. Ein Beispiel<br />

für die veränderte Nutzung einer bekannten<br />

Technik, die sich gut in bereits bestehende<br />

Energienetzwerke integrieren lässt.<br />

Insbesondere in sonnigen Regionen wie<br />

Kalifornien oder Spanien gewinnt diese<br />

Technologie zunehmend an Bedeutung.<br />

Bio-Energien<br />

Auch die Nutzung von Biomasse und<br />

Biobrennstoffen bringt neue Methoden<br />

in Kombination mit bewährten Techniken<br />

hervor. Fossile Brennstoffe werden durch<br />

pflanzliche Äquivalente ersetzt: Holz oder<br />

eine andere feste Biomasse ersetzen Kohle;<br />

und Pflanzenöle ersetzen fossiles Öl. So<br />

entstehen attraktive Lösungen, die sich<br />

auch in die bestehende Energieinfrastruktur<br />

integrieren lassen. In Großbritannien müssen<br />

den Kraftstoffen beispielsweise bald bis<br />

zu fünf Prozent nachwachsende Rohstoffe<br />

beigemischt werden. Offen sind noch viele<br />

Fragen hinsichtlich der Kosten und der<br />

Umweltauswirkungen von Raffinierung<br />

und Transport der erforderlichen Mengen<br />

an Bioenergien. Aber die wichtigste<br />

und entscheidende Frage betrifft die<br />

Produktion solcher Rohstoffe. Für ihre<br />

Herstellung wird Anbaufläche benötigt,<br />

die dann nicht mehr zum Anbau für die<br />

Nahrungsmittelherstellung zur Verfügung<br />

steht. Unvergessen der Aufschrei der<br />

Entrüstung im Zusammenhang mit den sogenannten<br />

„Geldfrüchten“ wie Palmöl, die als<br />

Ursache für die Urwaldzerstörungen gelten.<br />

In großem Stil eingesetzte Wasserkraft<br />

ist ein weiteres Beispiel für erneuerbare<br />

Energien. Wasserräder, die weit verbreitete<br />

Hydrostrom-Technik (Staudammtechnik)<br />

und weitere Hydroenergien (Nutzung<br />

der kinetischen Energie von Flüssen,<br />

Strömen und Ozeanen) ermöglichen<br />

den Einsatz preisgünstiger Energie in<br />

weiter Entfernung von der Wasserquelle.<br />

Obwohl die Hydroelektrizität keine<br />

umweltschädlichen Emissionen verursacht<br />

und günstiger erzeugt werden kann als<br />

Energie aus fossilen Brennstoffen, dürfte<br />

sie in entwickelten Ländern keine große<br />

Rolle spielen, da es wenig Möglichkeiten<br />

der Weiterentwicklung gibt und der Bau<br />

><br />

Die Rolle der <strong>GEA</strong> in der Energiewirtschaft<br />

Während Länder und Energieunternehmen weltweit<br />

untersuchen, wie zukünftige Anforderungen erfüllt<br />

werden können, geht die Division Prozesskühlung von<br />

<strong>GEA</strong> jeden Schritt dieses Weges mit. Die Wärmetauscher-Technik<br />

spielt in den weltweiten Kraftwerken,<br />

Ölraffinerien, petrochemischen Werken, Gaspipelines ,<br />

LNG und GTL (Gas to Liquid) sowie Biomasseanlagen<br />

eine zentrale Rolle.<br />

Im Mittelpunkt der <strong>GEA</strong> Angebote für die<br />

Energiewirtschaft stehen:<br />

> Luftgekühlte Wärmetauscher (auch Rippenwärmetauscher)<br />

für die direkte Trockenkühlung, die überall<br />

dort eingesetzt werden, wo Wärme in großen Mengen<br />

übertragen werden soll. Luftkühlungen werden in<br />

allen modernen Industrieeinrichtungen (von der<br />

Stromerzeugung bis hin zum Energietransport)<br />

eingesetzt. Luft steht unbegrenzt und kostenlos zur<br />

Verfügung und erfordert keine Verarbeitung.<br />

> Luftgekühlte Kondensatoren zur Direktkondensierung,<br />

die zur Dampfkondensation verwendet werden.<br />

> Nasskühlung (eine zweistufige Methode: Wasser wird<br />

in einem Nasskühlturm abgekühlt, und das gekühlte<br />

Wasser kühlt oder kondensiert dann die Flüssigkeit<br />

oder den Dampf).<br />

> Indirekte Trockenkühlung nach dem Heller ® Prinzip<br />

(eine zweistufige Methode: Wasser wird in einem<br />

Trockenkühlturm gekühlt, und das abgekühlte<br />

Wasser kühlt oder kondensiert dann die Flüssigkeit<br />

oder den Dampf).<br />

> Spezialanwendungen (z.B. De-Sublimierung,<br />

Kristallisierung)<br />

Die Division Prozesskühlung ist weltweit aktiv.<br />

<strong>GEA</strong> hat auch in China enorm investiert. Dies zahlt<br />

sich in Form vieler Aufträge für die Lieferung von<br />

Luftkondensatoren für kohlebefeuerte Kraftwerke und<br />

Rippenwärmetauscher für petrochemische Anlagen<br />

aus, die das China der Zukunft mit Energie versorgen.<br />

Der Wirtschaftsboom in Indien hat zu einem enormen<br />

Aufschwung für die petrochemische Industrie des<br />

Landes geführt. Dorthin liefert <strong>GEA</strong> ebenfalls Komponenten.<br />

Auch die Kraftwerksindustrie in Südafrika<br />

entwickelt sich rasant. <strong>GEA</strong> ist dort derzeit umfassend<br />

an der Entwicklung neuer Kraftwerke beteiligt und<br />

hat im Dezember 2007 einen der größten Aufträge in<br />

der Geschichte der Division Prozesskühlung erhalten<br />

(Entwicklung, Fertigung, Lieferung und Errichtung<br />

von luftgekühlten Kondensatoren für das Kraftwerk<br />

Medupi). Südafrika versucht, seine Energieengpässe zu<br />

überwinden, und <strong>GEA</strong> wirkt dort an Projekten mit, die<br />

die Wiederinbetriebnahme von in den 1990er Jahren<br />

stillgelegten Kraftwerken zum Ziel haben. Der Zuwachs<br />

an Raffinerien, GTL-Anlagen und Gasverarbeitungswerken<br />

im Nahen Osten hat einen neuen Markt für die<br />

Division geschaffen, da Wasser dort ein knappes und<br />

wervolles Gut ist. Für eben diesen Markt hat das <strong>GEA</strong><br />

Unternehmen Batignolles Technologies Thermiques ein<br />

neues Fertigungswerk zur Herstellung von Luftkühlern<br />

in Katar eröffnet.<br />

Bereits 1939 baute <strong>GEA</strong> seinen ersten luftgekühlten<br />

Kondensator und spielt schon lange eine wichtige Rolle<br />

im Energiesektor. Die Reputation der <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong>, die für<br />

nachhaltiges Wissen, Zuverlässigkeit und technische<br />

Exzellenz steht, schafft die besten Voraussetzungen für<br />

das Unternehmen, von den prognostizierten Zunahmen<br />

im Energieverbrauch zu profitieren.<br />

Aber nicht nur die <strong>GEA</strong> Division Prozesskühlung spielt<br />

eine führende Rolle in der Energiewirtschaft. Dieser<br />

Unternehmensbereich arbeitet mit anderen <strong>GEA</strong><br />

Unternehmen zusammen, um seinen Kunden integrierte<br />

Lösungen sowohl für die Energieerzeugung als auch für<br />

die Steigerung der Energieeffizienz anbieten zu können.<br />

GENERATE MAGAZINE SONDERAUSGABE<br />

SPECIAL ISSUE<br />

11


Funktioniert eine Energieverbrauchskennzeichnung<br />

in Form von Öko-Labeling?<br />

Im Wesentlichen gibt es zwei Wege, die in Verbindung<br />

mit der Stromnutzung anfallenden Kohlenstoff-<br />

Emissionen zu reduzieren: die Kohlenstoffintensität<br />

der Stromerzeugung zu verringern (Reduzierung der<br />

Kohlendioxidemissionen per Kilowattstunde durch<br />

Verwendung von mehr Kernenergie oder erneuerbarer<br />

Energie, Verbesserung der Effizienz fossiler<br />

Brennstoffanlagen, usw.) oder die Senkung des<br />

Stromverbrauchs (Senkung von MW/Std. pro Quadratmeter<br />

durch Verbesserung der Energieeffizienz von<br />

Gebäuden oder Geräten oder Reduzierung energieintensiver<br />

Aktivitäten).<br />

Das vom US-Energieministerium initiierte „Federal<br />

Energy Management Program“ hat die Bundesbehörden<br />

aufgerufen, den Energieverbrauch bis 2010<br />

um 35 Prozent auf das Niveau von 1985 zu senken.<br />

Im letzten Jahr hat die Europäische Union ein Einsparungsziel<br />

von 20 Prozent ihres Energieverbrauchs<br />

gegenüber den Prognosen für 2020 festgelegt.<br />

Bereits 1985 führte die EU eine Klassifizierung des<br />

Energieverbrauchs für Haushaltsgeräte und Glühlampen<br />

ein. Geräte werden auf der Grundlage von<br />

Energie- und Wasserverbrauch von A (beste Effizienz)<br />

bis G (schlechteste Effizienz) eingestuft. 2004<br />

wurden zwei neue Kategorien für Kühlschränke und<br />

Tiefkühlgeräte hinzugefügt: A+ für Geräte, die mit<br />

30 bis 42 Prozent des Standardenergieverbrauchs<br />

auskommen und A++ für Geräte, die weniger als 30<br />

Prozent verbrauchen.<br />

Die Umsätze von A-klassifizierten Haushaltsgeräten<br />

stiegen in den ersten drei Jahren von 20 auf<br />

60 Prozent, so dass das Programm als Erfolg zu<br />

bezeichnen ist. Diese Vorteile werden durch den unersättlichen<br />

Bedarf der modernen Verbraucher nach<br />

elektronischen Geräten jedoch mehr als aufgezehrt.<br />

Glühlampen, die 95 Prozent der verbrauchten<br />

Energie „vergeuden“, werden insbesondere in<br />

den Fokus gerückt. Viele Staaten beabsichtigen,<br />

normale Glühlampen auslaufen zu lassen und<br />

sie durch effizientere Technologien wie kompakte<br />

Fluoreszenzlampen (CFLs) und Light Emitting Diods<br />

(LEDs) zu ersetzen. Um den Einsatz energieeffizienter<br />

Beleuchtungslösungen in den Haushalten zu fördern,<br />

hat die Europäische Kommission den europäischen<br />

Designwettbewerb „Lights of the Future“ initiiert. Die<br />

diesjährigen Auszeichnungen sollen im April 2008<br />

im Rahmen einer großen Handelsmesse in Frankfurt<br />

beim Light+Building-Event verliehen werden.<br />

„Grüne“ Stadtentwicklung<br />

Städteplaner und Statistiker sagen, dass die<br />

Menschheit gerade den Punkt erreicht habe, an dem<br />

über die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten lebt.<br />

Bis 2050 werden zwei Drittel der Weltbevölkerung in<br />

einer Stadt leben.<br />

Können sich „grüne“ Städte entwickeln und sich<br />

selbst als Beispiel nachhaltiger Entwicklung neu<br />

erfinden? Es gibt eine Reihe von Planern, Ingenieuren,<br />

Architekten und Politikern, die diese Frage<br />

nachdrücklich mit „ja“ beantworten.<br />

Die eindringlichen Appelle von Umweltschützern<br />

und Politikern hinsichtlich der Notwendigkeit, die<br />

Treibhausemissionen deutlich zu senken, haben<br />

die britische Regierung veranlasst, sich selbst ein<br />

weltweit einmaliges und ehrgeiziges Ziel zu setzen:<br />

Bis 2016 sollen alle neuen Häuser nach einem Null-<br />

Kohlenstoff-Standard gebaut werden. Die Wohnungsbauindustrie<br />

hat sich diesem Ziel angeschlossen.<br />

Zur Zeit werden ebenso ehrgeizige Energieeffizienz-<br />

Ziele auch für neue Gewerbe- und Industriegebäude<br />

entwickelt.<br />

Bis Ende dieses Jahrzehnts sollen in Großbritannien<br />

auch zehn so genannte Ökostädte konzipiert werden:<br />

kleine Städte mit etwa 5.000 bis 20.000 Haushalten,<br />

die die Null-Kohlenstoff-Auflage erfüllen müssen.<br />

Dies soll durch einen Mix aus erneuerbaren Energien,<br />

Mikro-Energieerzeugungssystemen und Gemeinschaftsheizprojekten<br />

auf der Basis von kombinierten<br />

Wärme- und Energiesystemen und ultraenergieeffizienten<br />

neuen Wohnhäusern erreicht werden.<br />

International machen auch zwei weitere Projekte<br />

im Stadtformat Furore. Das britische Ingenieurunternehmen<br />

Arup arbeitet an einem Projekt, das als<br />

„erste nachhaltige Stadt der Welt“ bezeichnet wird<br />

(in Dongtan in China). Die Stadt wird einen Großteil<br />

ihrer Energie aus Windturbinen und Biokraftstoffen<br />

beziehen. Die Planer wollen eine Stadt entwickeln,<br />

die ihre Energie aus lokalen, erneuerbaren Energiequellen<br />

bezieht und mit supereffizienten Gebäuden<br />

ausgestattet ist. Diese sollen dann in dichten,<br />

überschaubaren Nachbarschaften gruppiert werden.<br />

Gleichzeitig haben die Vereinigten Arabischen<br />

Emirate Pläne für den Bau von Masdar bekannt<br />

gegeben, einer grünen Multimilliarden-Dollar-Stadt<br />

in der Wüste. Diese Stadt mit 50.000 Einwohnern<br />

wird durch enge Straßen, gedrungene Gebäude,<br />

schattenspendende Höfe und eine autofreie Infrastruktur<br />

gekennzeichnet sein. Solar- und Windenergie<br />

versorgen die Kleinstadt und ihre Wasserentsalzungsanlage.<br />

Das Ziel ist auch hier: Null-Kohlenstoff<br />

mit Energielieferungen aus Photovoltaikanlagen,<br />

Solar- und Windenergie sowie der Energiegewinnung<br />

aus Abfällen und anderen Techniken.<br />

12


REGION<br />

Energieverbrauch<br />

(Billiarden btu)<br />

1990 2001 2010 2025<br />

Industrienationen* 182.8 > 211.5 > 236.3 > 281.4<br />

Osteuropa/<br />

frühere Sowjetunion 76.3 > 53.3 > 59.0 > 75.6<br />

SchwellenlÄnder<br />

Asien 52.5 > 85.0 > 110.6 > 173.4<br />

Nahost 13.1 > 20.8 > 25.0 > 34.1<br />

Afrika 9.3 > 12.4 > 14.6 > 21.5<br />

Mittel- und Südamerika 14.4 > 20.9 > 25.4 > 36.9<br />

Summe Schwellenländer 89.3 > 139.1 > 175.6 > 265.9<br />

Welt, gesamt 348.4 > 403.9 > 470.8 > 622.9<br />

Quelle: Energy Information Administration<br />

*US, Europa und Australien<br />

neuer Staudämme Umweltprobleme nach<br />

sich ziehen könnte. Andere Technologien,<br />

wie die Energieerzeugung aus Wellenund<br />

Gezeitenkraft, befinden sich noch<br />

in einer frühen Entwicklungsphase.<br />

Im Visier: Erneuerbare Energien<br />

Wir werden wohl all diese Energiequellen<br />

benötigen, um unseren Bedarf zu decken<br />

– bei immer schnellerer Ausbeutung. Im<br />

Januar 2008 hat die Europäische Kommission<br />

detaillierte Pläne darüber veröffentlicht, wie<br />

ihre Mitgliedsstaaten bis 2020 zusammen<br />

20 Prozent ihrer Primärenergieversorgung<br />

mit erneuerbaren Energien produzieren<br />

sollen. Das wird den Markt für diese<br />

Energietechnologien in Europa zwar beleben,<br />

aber eine Dominanz des Weltmarktes<br />

durch die EU wird sich daraus nicht<br />

ergeben. Noch wächst die Nachfrage in<br />

Regionen wie China und Indien schneller.<br />

Die Energiesituation<br />

Mit abnehmender Verfügbarkeit fossiler<br />

Brennstoffe und steigender Nachfrage<br />

aus den Schwellenländern werden die<br />

Energiepreise wohl weiter steigen. In<br />

der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass<br />

bei zu stark steigenden Ölpreisen die<br />

Nachfrage in den Industrieländern, insbesondere<br />

den USA, zurückgeht und so die<br />

Preise nach unten korrigiert werden.<br />

Das Bild hat sich allerdings gewandelt:<br />

Während die entwickelte Welt noch immer<br />

den Großteil des Weltenergieverbrauchs<br />

zu verantworten hat, wächst der<br />

Energieverbrauch der Schwellenländer,<br />

insbesondere in Asien, rapide (siehe Tabelle).<br />

Kein Land hat je sein Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) erhöhen können, ohne gleichzeitig<br />

den Energieverbrauch zu steigern.<br />

Gleiches gilt auch für China und Indien.<br />

1990 verbrauchten die Industrienationen<br />

mehr als doppelt so viel Energie wie<br />

die Nicht-Industrieländer. Bis zum Jahr<br />

2025 werden die Schwellenländer nur<br />

noch fünf Prozent weniger verbrauchen<br />

als die Industrienationen.<br />

Die größten Zuwächse an Wohlstand und<br />

Energienachfrage werden wohl die sogenannten<br />

„BRICS“-Länder erleben: Brasilien,<br />

Russland, Indien, China und Südafrika.<br />

In China und Indien werden derzeit<br />

BIP-Wachstumsraten von fast zehn Prozent<br />

pro Jahr verzeichnet. Der Energieverbrauch<br />

übertrifft dieses Wachstum noch, da<br />

der Strombedarf von Haushalten und<br />

Industrie rapide in die Höhe schießt.<br />

Die Internationale Energieagentur (IEA)<br />

bezeichnet die Folgen der wachsenden<br />

Energienachfrage in China und Indien<br />

als „alarmierend“ und warnt in ihrem<br />

World Energy Outlook für 2007: „Wenn<br />

die Regierungen weltweit in ihrer derzeitigen<br />

Energiepolitik verhaftet bleiben,<br />

wird der weltweite Energiebedarf 2030<br />

mehr als 50 Prozent höher sein als<br />

heute. In diesem Szenario entfallen<br />

auf China und Indien gemeinsam 45<br />

Prozent der steigenden Nachfrage.“<br />

Die weltweite Energienachfrage, so der<br />

Bericht, werde bis zum Jahr 2030 etwa<br />

17.7 Milliarden Tonnen Öl-Äquivalent<br />

(toe) erreicht haben (11.4 Milliarden<br />

toe im Jahre 2005). Bedrohlich für das<br />

Klima: Fossile Brennstoffe werden 84<br />

Prozent dieses Bedarfsanstiegs ausmachen,<br />

wobei der Ölverbrauch um 37<br />

Prozent auf 116 Millionen Barrel pro Tag<br />

(Mbbl/d) im Jahr 2030 steigen und die<br />

Kohlenachfrage um 73 Prozent klettern<br />

wird. Der größte Anstieg im Kohleverbrauch<br />

wird in China und Indien entstehen.<br />

China ist sowohl weltweit größter Produzent<br />

als auch Verbraucher von Kohle und<br />

exportiert derzeit rund 50 Millionen Tonnen<br />

seiner enormen Jahresproduktion von<br />

2.3 Milliarden Tonnen. Die Kohleexperten<br />

von McCloskey gehen davon aus, dass<br />

der Kohleverbrauch in China bis 2011<br />

rapide auf 3.3 Mrd. Tonnen ansteigt<br />

– zum Teil angefacht durch die kohlebefeuerten<br />

Erzeugungskapazitäten, die<br />

90 Gigawatt (GW) pro Jahr erreichen<br />

werden. Nach 2009 werden jedoch steigende<br />

Produktionsmengen und eine sich<br />

stabilisierende Nachfrage voraussichtlich<br />

dazu führen, dass China wachsende<br />

Überschüsse für den Export erzeugt.<br />

Die Welt kann sich nicht länger überwiegend<br />

auf fossile Brennstoffe stützen. Erneuerbare<br />

Energien müssen einen zunehmenden<br />

Teil der Energieversorgung der Zukunft<br />

ausmachen. Nur so lassen sich die<br />

Treibhausgase reduzieren. Die steil<br />

ansteigende Energienachfrage – nicht<br />

zuletzt bedingt durch den wachsenden<br />

Wunsch von immer mehr Menschen in den<br />

Schwellenländern, eigene Autos zu fahren<br />

und mit Strom versorgt zu sein – erfordert<br />

eine lange und intensive Suche nach<br />

Optionen, wie die Volkswirtschaften künftig<br />

weltweit ihren Energiebedarf decken können.<br />

Auch unsere Zukunft hängt davon ab.<br />

Erstveröffentlichung: Generate Magazin, Ausgabe 5, März 2008<br />

GENERATE MAGAZINE SONDERAUSGABE<br />

SPECIAL ISSUE<br />

13


Revolutionäre Fertigungsmethode<br />

verbessert Impfstoffverfügbarkeit<br />

in Entwicklungsländern.<br />

14


Beinahe die Hälfte der weltweit verfügbaren<br />

Impfstoffe kann aufgrund vermuteter oder<br />

tatsächlicher TEMPERATURBEDINGER SCHÄDEN<br />

nicht mehr verwendet werden ... DIESE ZU<br />

VERMEIDEN GLEICHT DER SUCHE nach dem<br />

heiligen Gral der Impfforschung.<br />

in Baby schreit; seine Mutter lächelt.<br />

Die Kindertränen sind Anlass zur Freude,<br />

denn es ist Impftag und die Mutter weiß,<br />

dass ihr Sprössling zu jenen Glücklichen<br />

zählt, die in eine gesunde Zukunft<br />

blicken dürfen.<br />

Impfprogramme sind in Entwicklungsländern<br />

noch keine Selbstverständlichkeit. Laut<br />

Angaben der GAVI Alliance starben im Jahr<br />

2008 ca. 2.5 Millionen Kinder an Krankheiten,<br />

die sich durch eine Impfung hätten<br />

vermeiden lassen.<br />

Die GAVI Alliance ist eine von mehreren<br />

Organisationen, die die Verfügbarkeit von<br />

Impfstoffen und die Immunisierung von<br />

Kindern in Entwicklungsländern voran<br />

bringen wollen. Jedoch erweist es sich als<br />

leichter, Impfstoffe zu beschaffen, als diese<br />

tatsächlich vor Ort zu verabreichen.<br />

So ist zum Beispiel im vom Krieg<br />

geschüttelten Kongo nur eine von elf<br />

Provinzen über Straßen erreichbar. Die<br />

übrigen Gebiete sind auf Lufttransporte und<br />

die anschließende Impfstoff-Auslieferung<br />

per Kanu, Fahrrad oder pedes angewiesen.<br />

Dieser logistische Albtraum wird noch durch<br />

die Tatsache verstärkt, dass Impfstoffe unter<br />

streng kontrollierten Temperaturbedingungen<br />

(2-8 °C) gelagert und transportiert werden<br />

müssen 1 . Zudem muss die Kühlkette vom<br />

Zeitpunkt der Fertigung bis zur Verabreichung<br />

ununterbrochen aufrecht erhalten werden.<br />

Anderenfalls büßen die Impfstoffe ihre<br />

Wirksamkeit ein.<br />

Wegweisend<br />

Die Weltgesundheitsorganisation geht davon<br />

aus, dass heute fast die Hälfte der weltweit<br />

verfügbaren Impfstoffe aufgrund vermuteter<br />

oder tatsächlicher temperaturbedingter<br />

Schäden nicht verwendet werden kann.<br />

Millionen Menschen bleiben infolgedessen<br />

lebenswichtige Impfungen verwehrt. Wenn<br />

man zudem berücksichtigt, dass der größte<br />

Impfbedarf in den Entwicklungsländern<br />

besteht, wird verständlich, dass die<br />

Impfforschung die Lösung dieses Problems<br />

mit der Suche nach dem Heiligen Gral<br />

verglichen hat.<br />

Seit drei Jahren forscht <strong>GEA</strong> Niro<br />

wegweisend auf diesem Gebiet. Gemeinsam<br />

mit dem britischen Unternehmen Cambridge<br />

Biostability Limited (CBL) arbeitet <strong>GEA</strong> Niro<br />

an der Entwicklung einer revolutionären<br />

Methode zur Stabilisierung von Impfstoffen<br />

durch Sprühtrocknung. Laut Dr. Bruce<br />

Roser, Chief Scientific Advisor von CBL, kann<br />

die Sprühtrocknung die Verfügbarkeit der<br />

lebenswichtigen Arzneimittel verbessern.<br />

„Konventionell werden Impfstoffe in<br />

einem Chargenverfahren hergestellt.<br />

Masernimpfstoffe beispielsweise werden<br />

innerhalb von drei Tagen gefertigt und<br />

tiefgefroren, während die Sprühtrocknung<br />

in Sekundenschnelle erfolgt und<br />

solange weitergeführt werden kann,<br />

bis die Bedarfsmenge zur Verfügung<br />

steht. Würden wir alle Impfstoffe im<br />

Sprühtrocknungsverfahren herstellen,<br />

könnten wir das Problem fehlender<br />

Impfstoffe in den Griff bekommen und die<br />

Produktion exakter an den Bedarf anpassen.“<br />

Der Impfstoffmangel ließe sich so<br />

zwar beseitigen - das Problem der<br />

Temperaturregulierung wäre damit allerdings<br />

noch nicht bewältigt. Oral verabreichte<br />

Arzneimittel können in Tabletten- oder<br />

Kapselform hergestellt werden und sind<br />

weniger temperaturempfindlich. Andere<br />

Medikamente müssen jedoch injiziert und<br />

somit dauerhaft kühl gehalten werden.<br />

Zur Lösung dieses Problems arbeitet CBL<br />

mit Unterstützung von <strong>GEA</strong> Niro an einem<br />

Verfahren, das die Arzneimittelverabreichung<br />

revolutionieren und die heute noch<br />

erforderliche Kühlkette überflüssig machen<br />

wird. Dies wird geschätzte Einsparungen<br />

in einer Größenordnung von USD 200 –<br />

300 Millionen pro Jahr 2 ermöglichen und<br />

Impfstoffe verfügbarer machen.<br />

Lebensrettend<br />

Bei dem neuen Verfahren wird der<br />

aktive Wirkstoff der Impfung mit einem<br />

wasserlöslichen, glasähnlichen Material<br />

vermischt, welches dann mit Hilfe eines<br />

<strong>GEA</strong> Niro Sprühtrockners zu massiven<br />

oder hohlen Glaskörperchen von 3µ<br />

bis 20µ Durchmesser (1mm = 1.000µ)<br />

weiterverarbeitet wird 2 . Diese Kügelchen<br />

lassen sich in jeder gewünschten Löslichkeit<br />

und Freisetzungsform herstellen.<br />

Anschließend werden sie mit dem<br />

stabilisierten Wirkstoff in einem inaktiven,<br />

anhydrischen („wasserlosen”) Sirup<br />

suspendiert, damit das Pulver nicht absinkt<br />

oder abgleitet.<br />

Die fertige Suspension ist eine<br />

wärmestabile, injektionsfertige Flüssigkeit,<br />

die ohne Wirksamkeitsverlust bei normalen<br />

Umgebungstemperaturen gelagert und<br />

transportiert werden kann.<br />

Sprühtrocknungsprozesse könnten die<br />

Verfügbarkeit von Impfstoffen in<br />

Entwicklungsländern drastisch verbessern.<br />

Einmal injiziert, lösen sich die<br />

Glaskügelchen innerhalb des Körpers in<br />

natürlicher Weise auf und setzen so ihren<br />

Wirkstoff frei. Kontaminationsrisiken<br />

und vormals notwendige Antiseptika<br />

entfallen. Da die Impfstoffe innerhalb der<br />

Suspension inaktiv sind, kann man sie zu<br />

Simultaninjektionen mischen, was ihre<br />

Verabreichung beschleunigt und vereinfacht.<br />

Bei Probeläufen für das neue Verfahren<br />

hat man sich auf die Herstellung von<br />

Impfstoffen für Kinder mit Hepatitis-B-<br />

Risiko konzentriert – ein Virus, von dem<br />

rund ein Drittel der Weltbevölkerung<br />

betroffen ist. Die Versuche haben gezeigt:<br />

Dieses Verfahren kann für ein breites<br />

Spektrum an pharmazeutischen Präparaten,<br />

wie Impfstoffen, Insulin, Antikörpern,<br />

Wachstumshormonen, Proteinen,<br />

Enzymen oder Nukleinsäuren erfolgreich<br />

eingesetzt werden.<br />

Für die Testphase werden die Kügelchen<br />

unter aseptischen Bedingungen in einem<br />

SprühASEPTICSD Sprühtrockner (Größe<br />

ASD-1) hergestellt, der Chargen mit 10.000<br />

Dosen unter cGMP- Bedingungen (Current<br />

Good Manufacturing Practices) herstellen<br />

kann 2 . Der ASD-1 wurde ursprünglich für<br />

F&E-Projekte entwickelt, kann aber einfach<br />

auf Maschinen mit Produktionskapazität<br />

übertragen werden, sobald die klinischen<br />

Studien abgeschlossen sind.<br />

1 Laut UK Health and Safety Executive<br />

2 Zahlen von Cambridge Biostability Limited<br />

Erstveröffentlichung: Generate Magazin, Ausgabe 8, März 2009<br />

GENERATE MAGAZIN SONDERAUSGABE<br />

15


Orangensaftproduktion<br />

Orangensaft – manchmal auch<br />

„Sonnenschein in Flaschen“ genannt –<br />

ist wohl der beliebteste Fruchtsaft der<br />

Welt. Obstbaubetriebe weltweit bauen<br />

Orangen an, wobei Brasilien und<br />

die USA die Orangensaftherstellung<br />

absolut dominieren. Die technischen<br />

Verfahren, mit denen der Saft aus<br />

den Orangen gewonnen wird, ähneln<br />

sich dabei sehr. Finden Sie heraus,<br />

welchen Weg die Orange vom Baum<br />

bis zum Frühstückstisch nimmt.<br />

Ernte<br />

Obstbetriebe bauen grundsätzlich mehrere<br />

Orangensorten an, die zu unterschiedlichen<br />

Zeitpunkten reifen. Damit ist eine ständige Ernte<br />

gesichert. Die reifen Früchte werden handgepflückt<br />

und anschließend zu den Verarbeitungsbetrieben<br />

transportiert. Hier werden sie zunächst einer<br />

Qualitätskontrolle unterzogen.<br />

Reinigung/Pressen<br />

Die Früchte werden verlesen, gewaschen und<br />

nach Größe sortiert. Während des Weitertransports<br />

auf Förderbändern durchlaufen die Orangen<br />

eine Waschanlage. Ihren süßen Zitrusduft behalten<br />

sie dennoch. Keine Orange gleicht der anderen,<br />

und doch bestehen sie alle zu durchschnittlich 43<br />

Prozent aus Saft und zu 57 Prozent aus Schale und<br />

Fruchtfasern (Pülpe).<br />

Saftgewinnung<br />

Ursprünglich wurden Orangen manuell ausgepresst.<br />

Später haben automatische Verarbeitungsverfahren zu<br />

einer höheren Saftausbeute und damit zum Wachstum der<br />

Orangensaftindustrie beigetragen. Die Orangen werden<br />

heute in riesigen Entsaftungsanlagen (Saftextraktoren)<br />

verarbeitet. In mehreren aufeinander folgenden<br />

Verfahrensschritten wird der Saft aus der<br />

Frucht extrahiert sowie von Schale und Öl getrennt.<br />

Es werden hauptsächlich zwei Extraktionsmethoden<br />

angewandt: Bei der ersten Methode wird die Frucht<br />

halbiert und der Saft durch rotierende Entsaftungsköpfe<br />

extrahiert. Bei dem anderen Verfahren werden Hohlmesser<br />

benutzt, mit denen während des Pressvorgangs Löcher<br />

in die Ober- und Unterseiten der in schalenförmigen<br />

Halterungen platzierten Orangen gestochen werden.<br />

Der Fruchtfleischgehalt wird gemäß den individuellen<br />

Anforderungen des Auftraggebers mit Hilfe der<br />

Zentrifugaltechnik gesteuert. Bei diesen Prozessen<br />

kommen verschiedene <strong>GEA</strong> Lösungen mit Separatoren<br />

und Dekantern zum Einsatz. Anschließend kann der<br />

Orangenrohsaft konzentriert oder pasteurisiert werden.<br />

16<br />

Extraktor<br />

finisher<br />

Pumpe<br />

Hydrozyklon<br />

Klärseparator<br />

Sammeltank<br />

Zellen Sand/Feststoffe Pülpe


Pasteurisierung von Direktsaft<br />

Wird Orangensaft nicht konzentriert, sondern als<br />

Direktsaft verkauft, muss er pasteurisiert werden<br />

(schonende Kurzzeithocherhitzung), um schädliche<br />

Bakterien abzutöten. Dadurch verlängert sich seine<br />

Haltbarkeit. Die Industrie sucht kontinuierlich nach<br />

neuen Wegen, um Aussehen und Geschmack<br />

pasteurisierter Orangensäfte an frisch gepresste<br />

Säfte anzugleichen.<br />

Verpackung/Transport<br />

Das transportfertige Produkt wird<br />

entweder direkt vor Ort mit Hilfe<br />

neuester Technik abgefüllt oder in<br />

Kühltanks gelagert. Später wird<br />

es in Tankfahrzeugen zum Hafen<br />

transportiert, um dann in speziellen<br />

Kühlschiffen in alle Welt befördert<br />

zu werden.<br />

Konzentratherstellung<br />

Der Großteil der weltweiten Orangensaftproduktion<br />

wird für den Export<br />

hergestellt. Die Verarbeitung zu<br />

Saftkonzentrat sorgt für eine längere<br />

Haltbarkeit sowie für erleichterte<br />

und kostenoptimierte Lagerung und<br />

Beförderung. Zur Herstellung des<br />

Saftkonzentrats wird der Saft durch<br />

Evaporatoren geleitet, die ihm durch Hitze<br />

Wasser entziehen. Daraus ergibt sich ein<br />

Saft in etwa fünffacher Konzentration<br />

des Rohsaftes. Dieses Konzentrat wird<br />

für den Transport tiefgefroren und<br />

später im Bestimmungsland aufgetaut<br />

und durch Zugabe von Wasser und<br />

Aromen rückverdünnt.<br />

Gewinnung von Zitrusölen<br />

Essenzielle Öle – insbesondere<br />

aus Zitronen und Grapefruits, aber<br />

auch aus Orangen – sind wertvolle<br />

Nebenprodukte der Herstellung<br />

von Zitrussäften. Das Öl befindet<br />

sich in der Schale der Frucht. Es<br />

wird während der Bearbeitung in<br />

den Saftextraktoren freigesetzt<br />

und herausgewaschen. In einem<br />

zweistufigen Separationsprozess<br />

wird das Öl später aus dem<br />

Schalenwaschwasser extrahiert.<br />

Saft<br />

Pumpe<br />

Puffertank<br />

Erhitzer<br />

Konzentrat<br />

pumpE<br />

Puffertank<br />

<strong>GEA</strong> know-how fÜr die Saftindustrie<br />

Verschiedene Divisionen der <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> bringen ihr Know-how in entscheidende<br />

Phasen der Zitrusfruchtentsaftung (Herstellung, Abfüllung und Kühlung) ein.<br />

Führender Experte in der Getränketechnik ist <strong>GEA</strong> Westfalia Separator Process,<br />

ein Unternehmen der <strong>GEA</strong> Division Mechanische Trenntechnik. <strong>GEA</strong> Westfalia<br />

Separator ist seit über 100 Jahren marktführend in der zentrifugalen Trenntechnik.<br />

Das Angebot an Separatoren, Dekantern und Membranfiltration verhilft<br />

den Saftherstellern zu höheren Produktausbeuten bei gleichbleibend hoher<br />

Qualität von Saft und Öl. <strong>GEA</strong> Hovex, ebenfalls ein Unternehmen der Division<br />

Mechanische Trenntechnik, liefert Entsandungszyklone, welche die nachfolgenden<br />

Prozessstufen vor den erosiven Auswirkungen des Sandes schützen.<br />

Auch Unternehmen der <strong>GEA</strong> Division Process Engineering sind am Produktionsprozess<br />

von Fruchtsäften beteiligt. Die Gefriertrocknungstechnik von <strong>GEA</strong><br />

Niro verbessert die Haltbarkeit und reduziert Lager- und Transportkosten. Die<br />

Verdampfungstechnik von <strong>GEA</strong> Wiegand (Extraktion von Wasser aus Feststoffen<br />

durch Wärmeenergie) wird zur Konzentrierung von Fruchtsäften eingesetzt.<br />

Verdampfer<br />

Durch Entaromatisierung des Rohsaftes vor der Verarbeitung in der<br />

Konzentratanlage und spätere Rückführung der Aromen lässt sich das<br />

ursprüngliche Aroma des Saftes nach Transport und Lagerung fast genauso<br />

wiederherstellen. Mit <strong>GEA</strong> Filtrationstechnik lassen sich CIP (Clean In Place)-<br />

Chemikalien zur Wiederverwendung im Produktionsprozess rückgewinnen.<br />

<strong>GEA</strong> Procomac, ebenfalls ein Unternehmen der Division Process Engineering,<br />

ist Spezialist in der modernen Abfüll- und Verpackungstechnik. Dieses<br />

Unternehmen entwickelt, fertigt und wartet komplette Kaltabfüllanlagen zur<br />

aseptischen Abfüllung von Säften in PET-Flaschen. Zu den Kunden von<br />

<strong>GEA</strong> Procomac zählt beispielsweise Tropicana, einer der größten Safthersteller<br />

in den USA.<br />

Und schließlich ist die <strong>GEA</strong> Division Kältetechnik, in Form von Grasso und<br />

Grenco, an der Kühlung des Safts beteiligt. Das Produkt wird in „Juice Carriers“<br />

transportiert, speziell entwickelten Tankschiffen, die bis zu einer halben Millionen<br />

Liter gekühlten Saft transportieren können.<br />

Erstveröffentlichung: Generate Magazin, Ausgabe 9, August 2009<br />

GENERATE MAGAZINE SONDERAUSGABE<br />

SPECIAL ISSUE<br />

17


Schokolade gehört zu den beliebtesten und<br />

unverwechselbarsten Gaumengenüssen<br />

der Welt. Auch als Nahrung der Götter<br />

oder Nahrung des Teufels bezeichnet, ist<br />

Schokolade die ultimative Versuchung der<br />

Sinne. Auf dem globalen Schokoladenmarkt<br />

werden jährlich USD 75 Mrd.<br />

umgesetzt.<br />

Die Nachfrage nach Qualitätsschokolade<br />

hat sich in den letzten Jahren geradezu<br />

kometenhaft entwickelt. Feine Schokoladenprodukte,<br />

in einer fast unbegrenzten<br />

Geschmacksvielfalt angeboten, sind<br />

für Konsumenten in aller Welt ein<br />

erschwinglicher Luxus. Pierre Marcolini,<br />

einer der weltweit führenden Chocolatiers,<br />

zählt zu den Pionieren, die handgemachte<br />

Qualitätsschokolade praktisch neu<br />

erfinden. Generate sprach mit ihm über<br />

die Faszination von Schokolade.<br />

GENERATE MAGAZINE SONDERAUSGABE<br />

SPECIAL ISSUE<br />

19


als Chocolatier interessiere<br />

ICH mich hauptsächlich<br />

für die verschiedenen<br />

SchokoladenAROMEN und ihre<br />

jeweilige Zusammensetzung<br />

F. Warum schmeckt Schokolade so gut?<br />

A. Das ist in der Tat eine interessante Frage.<br />

Schokolade zu essen, ist ohne Zweifel ein<br />

sehr sinnliches Erlebnis und kann einen<br />

in Glückszustände versetzen. Schokolade<br />

zergeht langsam im Mund und setzt im<br />

Gehirn chemische Stoffe frei, die einem<br />

Glücksgefühle bescheren können. Ich<br />

als Chocolatier interessiere mich jedoch<br />

hauptsächlich für die verschiedenen<br />

Schokoladenaromen und ihre jeweilige<br />

Zusammensetzung. Dabei dreht sich alles<br />

um die Kakaobohnen und ihr Aroma, wobei<br />

die Bohnen verschiedener Herkunftsländer<br />

unterschiedlich schmecken. Durch<br />

Fermentierung und Trocknung erhält<br />

jede Bohne einen unverwechselbaren<br />

Geschmack, der in der weiteren Verarbeitung<br />

noch verfeinert wird.<br />

F. Woher beziehen Sie Ihre Kakaobohnen?<br />

A. Die Kakaoproduzenten bezeichnen<br />

mich auch als „Schokoladen-Gringo“.<br />

Ich arbeite mit kleinen Kakao-<br />

Kooperativen in Madagaskar, Mexiko<br />

und Brasilien zusammen. Ich kenne die<br />

Bauern alle persönlich und sehe sie<br />

fast als Familienmitglieder. Wir arbeiten<br />

partnerschaftlich zusammen, um die<br />

richtigen Bohnen mit dem richtigen<br />

Geschmack zu finden, und wir zahlen faire<br />

Preise – das ist die Grundidee von Fair Trade.<br />

Wir schicken ihnen die fertigen Produkte,<br />

damit sie sehen, was aus ihren Kakaobohnen<br />

wird. Persönliche Beziehungen sind ein<br />

wichtiges Element in diesem Prozess.<br />

Bei den Kakaolieferanten von der<br />

Elfenbeinküste und aus Ghana, die die<br />

großen Schokoladenhersteller beliefern,<br />

gestaltet sich die Arbeitsbeziehung schon auf<br />

Grund der vereinbarten hohen Liefermengen<br />

ganz anders. Die Großunternehmen<br />

behandeln ihre Lieferanten zwar fair und<br />

zahlen ihnen gute Preise, aber es sind<br />

natürlich viel unpersönlichere Beziehungen.<br />

Die zu Massenware verarbeiteten<br />

Kakaobohnen sind außerdem oftmals<br />

weniger geschmacksintensiv als die Bohnen<br />

für handgemachte Qualitätsschokolade.<br />

F. Wie lange stellen Sie schon<br />

Schokolade her?<br />

A. Ich mochte Schokolade schon<br />

immer und habe früher so viel davon<br />

verspeist, dass ich es für eine clevere<br />

Idee hielt, meinen Lebensunterhalt mit<br />

Schokolade zu verdienen. Ich habe mit<br />

17 als Lehrling begonnen und mein<br />

Handwerk in den bekanntesten Brüsseler<br />

Schokoladenhäusern erlernt. Bei einem<br />

späteren Aufenthalt in Paris habe ich<br />

eine Menge über das internationale<br />

Schokoladengeschäft gelernt. 1995<br />

gründete ich dann schließlich ein eigenes<br />

Unternehmen. Mit 30 Jahren war ich damals<br />

als angehender Chocolatier schon ziemlich<br />

alt. Am wichtigsten waren mir schon immer<br />

die Entwicklung neuer Aromen sowie die<br />

Entwicklung innovativer Schokoladenideen.<br />

F. Erzählen Sie uns bitte etwas über Ihr<br />

Unternehmen.<br />

A. Begonnen habe ich in einer 30 qm großen<br />

Garage und bin dann in eine doppelt so<br />

große umgezogen. Von dort aus hat es sich<br />

dann langsam weiter entwickelt - heute<br />

beschäftigen wir über 300 Mitarbeiter in<br />

15 Geschäften in Belgien, den USA (New<br />

York), Frankreich, Kuwait und Japan. Trotz<br />

dieses Wachstums habe ich versucht,<br />

die freundliche, familiäre Atmosphäre zu<br />

bewahren. Ich mache immer noch tagein,<br />

tagaus Schokolade, aber ich stelle mir nie<br />

morgens beim Aufwachen die Frage, warum<br />

ich das tue. Ich gehöre zu den wenigen<br />

Chocolatiers, die Bohnen verschiedener<br />

Herkunft mischen - darin liegt eines der<br />

Geheimnisse des wunderbaren Geschmacks.<br />

Wir produzieren eine Winter- und eine<br />

Sommerschokoladenkollektion, daneben<br />

bieten wir in unseren Geschäften auch<br />

Desserts wie Käsekuchen, Marshmallows,<br />

Plätzchen, Eiskrem oder Sorbets an.<br />

F. Was ist das Geheimnis der Herstellung<br />

guter Schokolade?<br />

A. Gute Bohnen, das Ausprobieren neuer<br />

Geschmacksrichtungen und die Entwicklung<br />

innovativer Produkte. Wir haben z.B.<br />

gerade einen neuen brasilianischen<br />

Kakaolieferanten gewonnen, mit dessen<br />

Bohnen wir neue Geschmacksrichtungen<br />

kreieren können – eine spannende Sache.<br />

Auch Produktgröße und Merchandising<br />

sind wichtig: Die Kombination aus kleinen<br />

Serien mit besonderem Geschmack in einer<br />

schönen Verpackung verleiht den Produkten<br />

den besonderen Reiz.<br />

F. Welches Land gilt als Heimat der<br />

Schokolade?<br />

A. Belgien ist in vielerlei Hinsicht die<br />

europäische Heimat der Schokolade. Die<br />

Belgier sind allerdings ziemlich zurückhaltend<br />

und stellen ihr Licht etwas unter den<br />

Scheffel. Vielleicht wird die europäische<br />

Schokoladenhauptstadt irgendwann Paris<br />

20


Chocolatiers stellen heute innovative Produkte her, die ansprechend dekoriert und präsentiert werden.<br />

sein, was für die Brüsseler aber sehr<br />

schmerzlich wäre.<br />

F. Warum schmeckt die amerikanische<br />

Massenschokolade im Vergleich zur<br />

europäischen so schlecht?<br />

A. Ich will die Schokoladenqualität der<br />

amerikanischen Großunternehmen hier<br />

nicht näher kommentieren, aber ich<br />

glaube, dass sich der Geschmack der US-<br />

Konsumenten langsam wandelt. Unsere<br />

New Yorker Filiale entwickelt sich vorzüglich<br />

– in den größeren, weltoffenen Städten<br />

scheint es also durchaus einen Markt für<br />

Qualitätsschokolade zu geben.<br />

F. Welche Marktveränderungen sind zu<br />

beobachten?<br />

A. Über die Jahre haben sich neben dem<br />

Geschmack auch die Essgewohnheiten der<br />

Konsumenten verändert. Geschäftsleute<br />

z.B. haben früher dreigängige Mittagsmenüs<br />

verspeist, bei denen Schokoladendesserts<br />

äußerst beliebt waren. Da sich inzwischen<br />

niemand mehr so viel Zeit nimmt,<br />

produzieren wir heute stattdessen kleinere<br />

Schokoladenprodukte für zwischendurch.<br />

Wir Schokoladenhersteller haben gelernt,<br />

schnell zu reagieren. Seit einigen Jahren<br />

wissen die Kunden, dass es Dinge wie<br />

Tee, Kaffee oder Schokolade sowohl in<br />

Basisausführungen als auch in hochwertigen<br />

Varianten gibt. Luxusschokolade ist heute<br />

mit fünf Prozent das am schnellsten<br />

wachsende Segment des weltweiten<br />

Schokoladenmarkts. In unseren vier<br />

japanischen Filialen gibt es eine immense<br />

Nachfrage nach Qualitätsprodukten in<br />

allen Ausführungen. Der Nahe Osten bietet<br />

ebenfalls Marktchancen für Chocolatiers,<br />

und auch in London möchte ich irgendwann<br />

eine Filiale eröffnen. Am wichtigsten für<br />

mich werden aber immer die eigentliche<br />

Schokoladenherstellung und die Entwicklung<br />

innovativer Produkte sein.<br />

Erstveröffentlichung: Generate Magazin, Ausgabe 3, August 2007<br />

Biografie<br />

Pierre Marcolini ist einer der weltweit<br />

bekanntesten Chocolatiers und ist vielfach<br />

ausgezeichnet worden, darunter zum<br />

besten Eiskonditor Belgiens (1991), zum<br />

Konditorweltmeister (1995) und zum<br />

besten europäischen Konditor (2000). 1995<br />

gründete er ein eigenes Unternehmen und<br />

betreibt heute15 Geschäfte in aller Welt.<br />

Alle Produkte werden in einem Brüsseler<br />

Vorort von Hand hergestellt und weltweit in<br />

die Geschäfte ausgeliefert. 50 Prozent des<br />

Umsatzes entfallen mittlerweile auf den<br />

Export. Das Stammgeschäft Marcolinis in<br />

Brüssel gleicht einem wahr gewordenen<br />

Schokoladentraum, randvoll mit den<br />

interessantesten Schokoladeninnovationen.<br />

www.marcolinichocolatier.com<br />

<strong>GEA</strong> und das SchokoladengeschÄft<br />

Die <strong>GEA</strong> Verbindung zur Schokoladenindustrie<br />

besteht in erster Linie durch Westfalia Separator, ein<br />

Unternehmen der Division Mechanische Trenntechnik,<br />

das Separatoren und Zweiphasendekanter für die<br />

Kakaobutterherstellung liefert.<br />

Auch die dänische Niro A/S, ein Unternehmen<br />

der Process Engineering Division, ist in die<br />

Schokoladenindustrie involviert. Mit Hilfe seiner<br />

Agglomerationssysteme, wird Kakaopulver<br />

(Gemisch aus Kakao, festen Bestandteilen der<br />

Milch und Zucker) hergestellt, aus dem weltweit<br />

Trinkschokolade gemacht wird.<br />

GENERATE MAGAZINE SONDERAUSGABE<br />

SPECIAL ISSUE<br />

21


Milch gilt als das<br />

Wundernahrungsmittel der<br />

Natur. Der Grund liegt auf der<br />

Hand: Milch enthält jede Menge<br />

essenzieller Proteine, Vitamine und<br />

Mineralstoffe und ist wohl das<br />

vielseitigste Nahrungsmittel der<br />

Welt. Julie Mitchell beleuchtet ein<br />

globales Phänomen.<br />

fotografie: Will thom<br />

Gestaltung: sabrina jard


Milch ist ein kulinarisches kuriosum –<br />

vielseitig und wandlungsfÄhig: ob als<br />

butter, joghurt, kÄse oder rahm<br />

– MIlch ist in jeder form geniessbar.<br />

in Cappuccino mit Milchschaum, feinster<br />

Sahnekuchen, ein kühler Milchshake<br />

an einem Sommertag, Butter, die<br />

verlockend auf heißem Toastbrot schmilzt<br />

oder ein knuspriges Brötchen dick belegt<br />

mit nussigem Cheddar – Milchprodukte<br />

sind fast überall auf der Welt ein fester<br />

Bestandteil des Speiseplans.<br />

Milch wird vielseitig verwendet: pur, mit<br />

Frucht- oder Schokogeschmack oder als<br />

Zusatz in Heißgetränken. Der abgeschöpfte<br />

Rahm verfeinert Gerichte oder wird zu<br />

Butter verarbeitet. Durch Gerinnung wird<br />

Milch zu Käse, dessen Sortenvielfalt in die<br />

Tausende reicht. Molke, ein Nebenprodukt<br />

der Käseherstellung, galt früher als<br />

Abfall, der aufwändig entsorgt werden<br />

musste; heute ist sie ein wertvoller<br />

Rohstoff für die Nahrungsmittelindustrie.<br />

Und selbst wenn Milch sauer wird, kann<br />

man sie noch als Joghurt genießen.<br />

Der hohe kulturelle Stellenwert der Milch ist<br />

auch in unserem Sprachgebrauch verankert.<br />

So bezeichnet man in den USA eine wichtige<br />

Person als „Big Cheese“, und in Frankreich<br />

bedeutet „en faire tout un fromage“, eine<br />

Sache besonders „aufzubauschen“.<br />

Die Entwicklung des Melkens<br />

Seit wann Menschen Tiermilch trinken, ist<br />

nicht überliefert. Dass es irgendwann zu<br />

der Zeit geschehen sein muss, als sie rund<br />

8000 v. Chr. im Nahen Osten begannen,<br />

Ziegen und Schafe zu domestizieren,<br />

ist jedoch allgemein akzeptiert.<br />

Auch die alten Ägypter liebten Milchprodukte.<br />

Neben der Käseherstellung, die auf<br />

Wandmalereien in Gräbern dargestellt<br />

ist, wurde auch der kosmetische Wert von<br />

Milch geschätzt – Kleopatras Milchbäder<br />

sind legendär. Auch die Griechen aßen<br />

bereits Käse. So beschreibt Homer in<br />

seiner „Odyssee“, wie Zyklopen Käse aus<br />

Schafs- und Ziegenmilch herstellten. Die<br />

Römer entwickelten schließlich einheitliche<br />

Käserei-Techniken und verbreiteten diese bis<br />

in die entlegensten Winkel ihres Reiches.<br />

Seither stehen Milchprodukte in ganz<br />

Europa sowie in Teilen Asiens und<br />

Afrikas auf dem Speiseplan. Während<br />

des Entdeckungszeitalters im 15.-18.<br />

Jahrhundert brachten die Europäer Kühe<br />

– und damit auch die Herstellung von<br />

Milchprodukten – in ihre Kolonien rund um<br />

den Globus.<br />

Kuhmilch ist heute die meist getrunkene<br />

Milchsorte. Nach Angabe der International<br />

Dairy Federation in ihrem Bericht „World<br />

Dairy Situation 2007“¹ entfallen auf Kuhmilch<br />

551 Mio. Tonnen bzw. 84 Prozent<br />

der weltweiten Produktion. Nur in Indien<br />

und Pakistan, so der Report, wachse die<br />

Büffelmilchproduktion noch stärker als die<br />

Produktion von Kuhmilch. Die Herstellung<br />

von Schaf- und Ziegenmilch wird auf<br />

21 Mio. Tonnen weltweit geschätzt.<br />

Weitere milchgebende Tiere sind Kamele,<br />

Yaks, Rentiere und Pferde. Die Zentralasiaten<br />

haben eine Vorliebe für fermentierte<br />

Stutenmilch, genannt Kumis und in<br />

Schweden und Russland findet man sogar<br />

Elch-Käsereien.<br />

Das Melken einer Kuh dauert drei bis fünf<br />

Minuten. Daher konnten Milchprodukte<br />

bis vor nicht allzu langer Zeit nur in relativ<br />

kleinem Maßstab produziert werden.<br />

Melken war Handarbeit: Der Bauer oder<br />

die Melkerin saßen mit einem Eimer<br />

neben dem Tier. Mit Entdeckung der<br />

Elektrizität Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

wandelte sich das Melken nach und<br />

nach zu einer „Wissenschaft für sich“.<br />

Nach 50 Jahren Entwicklungsarbeit wurde<br />

1895 der erste Pulsator vorgestellt, der<br />

Wegbereiter moderner Melkmaschinen. Und<br />

durch die Einführung von Milchleitungen<br />

gehörte das mühsame Tragen von Milcheimern<br />

der Vergangenheit an.<br />

Der endgültige Durchbruch gelang<br />

1929, als auf der Milchfarm Walker-<br />

Gordon in New Jersey (USA) das erste<br />

Melkkarussell namens „Rotolactor“<br />

eingesetzt wurde, in dem 50 Kühe<br />

gleichzeitig gemolken werden konnten. Es<br />

blieb bis in die 1960er Jahre in Betrieb.<br />

Erst mit der Einführung modernerer<br />

Melkkarusselle, die stündlich mehr als 100<br />

Kühen melken können, wurden Milchbetriebe<br />

zu Großunternehmen mit Tausenden von<br />

Kühen. Der Trend zu Riesenherden setzt<br />

sich auch in neuen Märkten wie China,<br />

Iran, Pakistan und der Türkei weiter fort.<br />

Dank der im 20. Jahrhundert entwickelten<br />

Technologien zur Nahrungsmittelverarbeitung<br />

und -kühlung steht uns<br />

heute weltweit eine Vielfalt an Milchprodukten<br />

zur Verfügung.<br />

1/2<br />

Bulletin IDF N°423/2007: The World Dairy<br />

Situation 2007, International Dairy Federation,<br />

Diamant Building - 80, Boulevard Auguste<br />

Reyers, 1030 Brüssel - Belgien, www.fil-idf.org<br />

24


Geschätzte Menge Kuhmilch, die 2007 an<br />

milchverarbeitende Betriebe geliefert wurde.<br />

Pasteurisierung: Erhitzung auf<br />

74°C für 15-20 Sekunden.<br />

Vollmilch hat einen Fettgehalt von<br />

3.5-4 Prozent.<br />

Fettarme Milch hat 1.5-1.7<br />

Prozent Fett, Magermilch ist<br />

praktisch fettfrei.<br />

H-Milch, oder UHT-Milch, wird<br />

auf mindestens 135°C erhitzt und<br />

steril abgepackt.<br />

Kondensmilch wird auf 60-<br />

65°C erhitzt und anschließend<br />

in verschlossenen Dosen zehn<br />

Minuten lang sterilisiert.<br />

Zur Herstellung von Milchpulver<br />

wird Milch zunächst wärmebehandelt,<br />

vorkonzentriert und dann homogenisiert.<br />

Anschließend wird ihr in einem<br />

Sprühtrockner das Wasser entzogen.<br />

Sorglos genieSSen<br />

Die Revolution der Melktechnologie ging mit<br />

Fortschritten in der Lebensmittelherstellung<br />

einher. Nach Angaben der International<br />

Dairy Federation² wächst das an milchverarbeitende<br />

Betriebe gelieferte Milchvolumen<br />

heute schneller denn je. 2007<br />

wurden geschätzte 371 Mio. Tonnen<br />

Kuhmilch ausgeliefert, 65 Mio. Tonnen<br />

mehr als noch vor zehn Jahren.<br />

Um Milch sorglos genießen zu können,<br />

wird sie zunächst pasteurisiert. Dazu wird<br />

sie 15-20 Sekunden lang auf 74°C erhitzt,<br />

um schädliche Bakterien abzutöten,<br />

ohne Nährwert oder Geschmack zu<br />

beeinträchtigen. Anschließend wird<br />

die Milch schnell heruntergekühlt,<br />

um die Haltbarkeit zu verlängern.<br />

Vollmilch hat einen Fettgehalt von<br />

3.5-4 Prozent und wird in der Regel<br />

homogenisiert, um das Fett gleichmäßig in<br />

der Milch zu verteilen und zu verhindern,<br />

dass sich Rahm absetzt. Fettarme Milch<br />

enthält 1.5-1.7 Prozent Fett, Magermilch ist<br />

praktisch fettfrei. Fettarme Milch enthält<br />

zwar etwas weniger Vitamin A und D als<br />

Vollmilch, dafür aber mehr Kalzium.<br />

H-Milch, oder UHT-Milch, wird auf<br />

mindestens 135°C erhitzt und steril<br />

abgepackt, so dass sie – ungeöffnet –<br />

mehrere Monate lagerfähig ist. Sterilisierte<br />

Milch wird noch stärker erhitzt und ist<br />

noch länger haltbar, hat jedoch einen<br />

geringeren Nährwert und ist geschmacklich<br />

beeinträchtigt. Eine weitere Flüssigform<br />

ist Kondensmilch, der zunächst Wasser<br />

entzogen und dann Zucker zugesetzt wird.<br />

Die haltbarste Form ist Milchpulver.<br />

Hierbei wird Milch wärmebehandelt,<br />

vorkonzentriert und dann homogenisiert.<br />

Anschließend wird ihr in einem Sprühtrockner<br />

das Wasser entzogen. Mit<br />

Ausnahme einiger Vitamine bleibt der<br />

Nährwert bei Milchpulver aus Vollmilch<br />

oder fettarmer Milch vollständig erhalten.<br />

Mit Wasser vermischt hat aus Milchpulver<br />

hergestellte Milch dieselben Eigenschaften<br />

wie Frischmilch. Milchpulver findet breiten<br />

Einsatz in der Nahrungsmittelherstellung,<br />

vor allem in der Produktion von Kuchen,<br />

Keksen und Süßigkeiten und dient ferner<br />

als Grundlage für Babymilch.<br />

><br />

GENERATE MAGAZINE SONDERAUSGABE<br />

SPECIAL ISSUE<br />

25


Geschätzter Wert des weltweiten<br />

Markts für Milchprodukte.<br />

USA<br />

USA<br />

West-<br />

Europa<br />

RussLAND<br />

Pakistan<br />

INDIen<br />

ASIEN<br />

PAZIFIK<br />

Asien<br />

Pazifik<br />

LatEin<br />

AmeriKa<br />

GrÖssTe Milchproduzenten<br />

GrÖSSTe Nachfrage<br />

ZukÜnftige wachstumsmÄrkte<br />

Ein wachsender Markt<br />

Laut eines aktuellen Berichts von<br />

Global Industry Analysts (GIA) wird<br />

der Weltmarkt für Milchprodukte bis<br />

2010 auf über USD 305 Mrd. wachsen.<br />

Dieses Wachstum wird von mehreren<br />

Faktoren begünstigt, wie dem Trend zu<br />

wertschöpfungsintensiveren Produkten,<br />

dem Wandel der Essgewohnheiten, der<br />

wachsenden Nachfrage nach Bioprodukten,<br />

Verpackungsinnovationen sowie dem<br />

verstärkten Aufkommen von Nischenmarken.<br />

70 Prozent des heutigen<br />

Milchmarkts entfallen<br />

auf Europa, die USA und<br />

Asien/Pazifik. Bis 2010<br />

wird Asien/Pazifik jedoch<br />

die am schnellsten<br />

wachsende Region sein.<br />

Ferner sieht der Bericht der GIA<br />

Joghurt als das in Zukunft profitabelste<br />

Segment – vor allem in China.<br />

Während für Mittel-und Südamerika sowie<br />

die Karbik ein Nachfrageanstieg erwartet<br />

wird, wird sich Westeuropa mit einem<br />

Anteil von 42 Prozent am Weltmarkt auch<br />

weiterhin als Spitzenreiter beim Konsum<br />

von Milch und Milchprodukten behaupten.<br />

Der größte Milchproduzent ist mit Abstand<br />

die USA, gefolgt von Indien und Russland.<br />

Die meisten Milchbetriebe der westlichen<br />

Welt arbeiten heute in industriellem Maßstab.<br />

Dank moderner Technologien sehen sich<br />

jedoch auch Länder wie Pakistan dazu in der<br />

Lage, ihre Milchindustrie für Exportzwecke<br />

auszubauen. Pakistan ist derzeit der<br />

viertgrößte Milchproduzent weltweit. Der<br />

Viehbestand des Landes ist weitgehend<br />

über ländliche Haushalte verteilt, während<br />

hochmoderne Verarbeitungsbetriebe,<br />

wie das Nestlé-Werk in Kabirwala, mit<br />

Tageskapazitäten von bis zu drei Millionen<br />

Litern, internationale Standards erreichen.<br />

><br />

Vom Milchmann zum Filmstar<br />

Kino-Star Sir Sean Connery begann seine Karriere als<br />

Milchmann bei Corstorphine Dairy in Schottland, bevor<br />

er ins Schauspielfach wechselte.<br />

Mäuse mögen’s süSS<br />

2006 widerlegten Forscher der Manchester Metropolitan<br />

University die traditionelle Überzeugung, Mäuse fräßen<br />

gerne Käse. Sie wiesen nach: Mäuse bevorzugen<br />

tatsächlich vor allem süße, zuckerreiche Nahrung<br />

und Früchte oder Getreide. Das Aus für den Cheddar<br />

in der Mausefalle.<br />

26


Die Milchsorte, die ernÄhrung der tiere,<br />

Die gerinnungstechnik, Der butterfettgehalt,<br />

Die verarbeitung und reifedauer – sie alle<br />

bestimmen konsistenz und geschmack<br />

einer kÄsesorte.<br />

Rahm und Butter<br />

Wird die Milch nicht homogenisiert, steigt das<br />

in ihr enthaltene Fett auf und setzt sich als<br />

Rahm an der Oberfläche ab. Während der Rahm<br />

früher manuell abgeschöpft werden musste,<br />

übernehmen dies heute Trennzentrifugen.<br />

Je höher der Fettgehalt von Rahm, desto<br />

fester ist seine Konsistenz. Fester Rahm wird<br />

vor allem zum Kochen benutzt, da er sich<br />

beim Erhitzen nicht so leicht absetzt.<br />

Rahm ist eine wichtige Zutat für Kuchen, Desserts,<br />

Eiscreme sowie für süße und pikante Soßen. Durch<br />

Fermentierung des Rahms mit Bakterienkulturen<br />

erhält man Sauerrahm oder Creme Fraîche, die<br />

auch in Mittel- und Osteuropa in ähnlicher Form<br />

unter dem Namen „Smetana“ erhältlich ist.<br />

Durch Schlagen wird Rahm zu Butter: gesalzen<br />

oder ungesalzen. Ihre Farbe variiert je nach Rasse<br />

und Ernährung der Milchkühe. Geklärte Butter<br />

erhält man, indem man durch sanftes Erhitzen die<br />

festen Anteile des Butterfetts vom Wasser trennt.<br />

Sie kann stärker erhitzt werden als gewöhnliche<br />

Butter und eignet sich daher besonders zum<br />

Frittieren. Die indische Zubereitungsform von<br />

geklärter Butter ist Ghee, und in Marokko verwendet<br />

man Smen, geklärte Butter mit Gewürzen.<br />

In Tibet wird Butter aus Yakmilch hergestellt. Für<br />

das nationale Grundnahrungsmittel Tsampa wird<br />

Gerstenmehl mit Yak-Butter vermischt. Eine weitere<br />

Spezialität ist Tee mit ranziger Yakbutter und Salz.<br />

KÄse<br />

Der amerikanische TV-Moderator Clifton Fadiman<br />

sagte Käse sei der „große Sprung der Milch zur<br />

Unsterblichkeit”. Nur wenige Nahrungsmittel regen<br />

Phantasie und Gaumen ähnlich stark an wie Käse.<br />

Es gibt Tausende Käsesorten – von Cheddar,<br />

Brie, Gouda, Emmentaler und Gorgonzola bis zu<br />

weniger bekannten Sorten wie Kadchgall aus<br />

Afghanistan oder Daralagjazsky aus Russland. Viele<br />

Käsesorten setzen Schimmelpilz an, die berühmten<br />

blauen Adern im Käse, oder enthalten zusätzliche<br />

Farb- und Geschmacksstoffe, wie beispielsweise<br />

Wensleydale, der mit Cranberrys verfeinert wird oder<br />

der feurige Afuega ‘I Pitu mit Chili. Und wer es mag<br />

schätzt den unverwechselbaren Geschmack des<br />

sardinischen Casu Marzu mit lebenden Maden.<br />

Die Methode zur Käseherstellung ist für alle<br />

Sorten weitgehend gleich. Zur Gerinnung wird<br />

die Milch mit Lab, einem Enzymgemisch, oder<br />

mit Säure, wie Essig versetzt, damit sich die<br />

flüssige Molke und der sogenannte Käsebruch<br />

voneinander trennen. Der Käsebruch wird<br />

anschließend gepresst, die Molke wird teils<br />

pulverisiert und in der Nahrungsmittel-,<br />

Tierfutter- oder Pharmabranche eingesetzt.<br />

Konsistenz und Geschmack einer Käsesorte richten<br />

sich nach der Milchsorte – in der Regel Kuh-,<br />

Büffel-, Ziegen- oder Schafsmilch – sowie nach<br />

der Ernährung der Tiere, der Gerinnungstechnik,<br />

dem Butterfettgehalt, der Verarbeitung und<br />

der Reifedauer. Einige Käsesorten werden auf<br />

35-55°C erhitzt, um eine härtere Konsistenz<br />

zu erreichen, während zur Erzielung eines<br />

milderen Geschmacks der Käsebruch in<br />

warmem Wasser gewaschen wird.<br />

Joghurt und quark<br />

Schon seit Jahrhunderten schwören die Menschen<br />

auf dem Balkan, in der Türkei, in Asien und im<br />

Nahen Osten auf die stärkende Kraft von Joghurt.<br />

Man schreibt dem Joghurt zu, das Leben zu<br />

verlängern und Magen-Darm-Krankheiten zu heilen.<br />

Obwohl Joghurt ein türkisches Wort ist, ist nicht<br />

bekannt, woher er ursprünglich stammt.<br />

Joghurt ist wahrscheinlich die älteste Form<br />

konservierter Milch. Er wird hergestellt, indem<br />

Milch mit bestimmten Bakterien versetzt und<br />

bei kontrollierten Temperaturen fermentiert<br />

wird. Die Bakterien fressen die Laktose und<br />

geben Milchsäure ab, die das Milchprotein<br />

verdickt und gleichzeitig das Eindringen<br />

schädlicher Bakterien ins Produkt verhindert.<br />

Es gibt Joghurt aus Voll-, Mager- oder fettarmer<br />

Milch, entweder als Naturjoghurt oder gesüßt<br />

mit Früchten, Nüssen oder Sirup. Einige Arten,<br />

wie griechischer Joghurt, werden durch einen<br />

Stoff- oder Papierfilter gesiebt, um eine festere<br />

Konsistenz zu erreichen. Im Nahen Osten,<br />

Zentralasien und Indien ist Joghurt die Grundlage<br />

für beliebte Getränke wie Kefir und Lassi.<br />

Ein dem Joghurt ähnliches Milchprodukt ist<br />

Quark. Er wird ebenso wie Käse aus geronnener<br />

Milch hergestellt. Dabei wird die Käserohmasse<br />

jedoch umgerührt, um ihr Festwerden zu<br />

verhindern. Reiner Quark ist fettfrei, einige<br />

Sorten werden mit Sahne angereichert. Quark<br />

kann wie Joghurt direkt verzehrt oder zu Desserts<br />

und anderen Speisen verarbeitet werden.<br />

GENERATE MAGAZINE SONDERAUSGABE<br />

SPECIAL ISSUE<br />

27


was steckt in einem glas<br />

Vitamin B 12 = rote Blutkörperchen<br />

Kalzium = starke Knochen und Zähne<br />

Kohlenhydrate = Energie<br />

Magnesium = Muskelfunktion<br />

Phosphor = Energiefreisetzung<br />

Kalium = Nervenleitung<br />

Eiweiß = Wachstum und Heilung<br />

Riboflavin = gesunde Haut<br />

Zink = Abwehrkräfte<br />

Milchprodukte und Gesundheit<br />

Sind Milchprodukte gesund? Es scheint<br />

so: Die Melkerinnen vor 100 Jahren,<br />

die Kühe molken und Rahm, Butter<br />

und Käse herstellten, galten stets als<br />

schöne und gesunde Frauen. Vielleicht<br />

waren sie durch ihren leichten Zugang<br />

zu Milchprodukten immer ausreichend<br />

genährt, während Arbeiter zur damaligen<br />

Zeit oft unterernährt waren. Zumindest<br />

hatten sie eine bessere Haut: Durch die<br />

Arbeit mit dem Vieh infizierten sie sich<br />

leicht mit Kuhpocken, einer harmloseren<br />

Form der Pocken. Dies machte sie gegen<br />

Pocken immun, so dass sie, im Gegensatz zu<br />

Überlebenden nach einer Pockenepidemie,<br />

selten Pockennarben hatten.<br />

In der heutigen ernährungsbewussten Welt<br />

ist der Wert der Milch für die menschliche<br />

Gesundheit umstritten. Vor allem fetthaltige<br />

Milchprodukte sind sehr kalorienreich und<br />

sollten von Menschen mit Herzbeschwerden<br />

oder hohem Cholesterinspiegel gemieden<br />

werden. Zudem leiden immer mehr Menschen<br />

an Laktose-Intoleranz, sie können<br />

Laktose nicht verdauen und vertragen<br />

herkömmliche Milchprodukte nicht.<br />

Dem gegenüber stehen die positiven<br />

Eigenschaften der Milch: Sie enthält<br />

Vitamin B 12 für die roten Blutkörperchen,<br />

Kalzium für starke Knochen und Zähne,<br />

Kohlenhydrate zur Energiezufuhr,<br />

Magnesium für starke Muskeln, Phosphor<br />

zur Energiefreisetzung, Kalium für die<br />

Nervenfunktion, Eiweiß für Wachstum und<br />

Zellerneuerung, Riboflavin für gesunde Haut<br />

sowie Zink zum Schutz des Immunsystems.<br />

Regelmäßiger Milchkonsum senkt die Risiken<br />

für Bluthochdruck, Herzkranzgefäßkrankheiten,<br />

Darmkrebs und Fettleibigkeit.<br />

Gesundheitsbewusste Konsumenten<br />

greifen in den letzten Jahren verstärkt auf<br />

probiotische Milchdrinks und Joghurts<br />

zurück, deren Bakterien sich positiv auf die<br />

Verdauungsorgane auswirken können.<br />

Entwicklungstrends in<br />

der Milchindustrie<br />

Aufgrund der begrenzten Haltbarkeit wurde<br />

Frischmilch früher direkt in die Haushalte<br />

geliefert. In Großbritannien dreht der<br />

Milchmann bis heute seine Runden, und in<br />

Indien wird die Milch in einem Metalltank<br />

auf dem Fahrrad ausgefahren. Die moderne<br />

Nahrungsmitteldistribution mit ihren<br />

Kühlketten hat die Direktlieferung heute<br />

weitgehend abgelöst. Auch die Verpackung<br />

von Frischmilch hat sich gewandelt: von<br />

Glasflaschen zu wachsbeschichteten<br />

Pappkartons und Plastikcontainern.<br />

Da Konsumenten aus Gesundheitsgründen<br />

einen Ersatz für gezuckerte Limonaden<br />

suchen, werden Milchgetränke künftig zu<br />

einem wichtigen Wachstumssegment werden.<br />

Derzeit stehen Schoko-, Erdbeer- und<br />

Bananengeschmack am höchsten im Kurs.<br />

Auch Ziegenmilch erlebt derzeit eine<br />

Renaissance. Der europäische Markt wächst<br />

jährlich um zehn Prozent; die Landwirte<br />

vergrößern bereits ihre Ziegenherden.<br />

Wie alle Lebensmittelhersteller spüren auch<br />

Milchbauern die steigenden Futter- und<br />

Kraftstoffkosten. Der langfristige Ausblick<br />

ist jedoch positiv: Angesichts der steigenden<br />

Nachfrage nach neuen Produkten wie<br />

Milchgetränken, probiotischen Produkten<br />

und ausgefallenen Käsesorten zeigt sich der<br />

Weltmarkt dynamisch wie selten zuvor.<br />

Erstveröffentlichung: Generate Magazin,<br />

Ausgabe 7, November 2008<br />

Perfekter Snack<br />

Unter www.cheddarometer.com finden Sie das Rezept<br />

für das perfekte Käsesandwich. Die Webseite enthält<br />

eine von Wissenschaftlern der Universität Bristol<br />

entwickelte mathematische Formel zur Berechnung der<br />

idealen Dicke von Brot- und Käsescheibe im Verhältnis<br />

zur benötigten Menge an Salat, Mayonnaise und sauren<br />

Gurken.<br />

Downunder ist Cola nicht „The real thing“<br />

In Südaustralien werden mehr Milchmixgetränke<br />

konsumiert als irgendwo sonst auf der Welt. Farmers<br />

Union Iced Coffee, ein Kaffee-Milch-Mischgetränk, ist<br />

dort deutlich stärker gefragt als Cola.<br />

28


Spitzenleistung bei der Milchgewinnung<br />

und -verarbeitung<br />

Ohne Melkmaschinen, modernste Prozesstechnologie<br />

und Kältetechnik wäre die Globalisierung der<br />

Milchindustrie unmöglich gewesen. Neuentwicklungen<br />

in diesen Bereichen sind auch weiterhin entscheidend<br />

für den Zukunftserfolg der Milchbauern und die<br />

milchverarbeitenden Unternehmen.<br />

Eines der führenden Unternehmen in diesem Bereich<br />

ist die <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> mit einer langen Tradition in der<br />

Bereitstellung von Innovationen und technischem Knowhow<br />

für die gesamte Milchproduktionskette. Jeder vierte<br />

Liter Milch weltweit wird mit <strong>GEA</strong> Equipment gemolken<br />

oder verarbeitet. So ist es wahrscheinlich, dass auch<br />

eines der Milchprodukte in Ihrem Kühlschrank durch <strong>GEA</strong><br />

Anlagen geflossen ist.<br />

Die <strong>GEA</strong> Tochter <strong>GEA</strong> WestfaliaSurge, Teil der<br />

Division Landtechnik, ist seit 1926 Trendsetter für<br />

Melktechnologie und bietet eine breite Produktpalette<br />

für alle Stufen des Melkprozesses. Schlüsselprodukt ist<br />

der marktführende <strong>GEA</strong> WestfaliaSurge AutoRotor mit<br />

einer Melkkapazität von über 100 Kühen pro Stunde.<br />

Mit dem Melkroboter T!TAN hat das Unternehmen die<br />

Melkrevolution nun um einen weiteren Schritt voran<br />

gebracht. Die Melkroboter eignen sich für Melkbetriebe<br />

praktisch jeder Größe und ermöglichen es den Kühen, nun<br />

selbst zu entscheiden, wann sie gemolken werden.<br />

Die <strong>GEA</strong> Division Process Engineering bietet von einzelnen<br />

Prozesslinien bis hin zu kompletten Anlagen alles zur<br />

Herstellung von Milchprodukten, einschließlich Milch- und<br />

Molkepulver. Die Division liefert schlüsselfertige Werke<br />

für einige der weltweit größten Milchverarbeiter. Die auf<br />

Verfahrenstechnik spezialisierte Firma Ahlborn wurde 1856<br />

gegründet und gehört seit 1979 zur <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong>. Inzwischen<br />

gehört das Unternehmen zur umbenannten <strong>GEA</strong> TDS GmbH,<br />

ein führendes Unternehmen im Bereich Milch-, Fruchtsaftund<br />

Nahrungsmittelbearbeitung.<br />

Die Gesellschaften der <strong>GEA</strong> Division Verfahrenstechnische<br />

Komponenten unterstützen mit ihrem Sortiment von<br />

Homogenisatoren, Ventilen und Plattenwärmetauschern<br />

die Unternehmen der Brauerei-, Getränke-, Milchund<br />

Nahrungsmittelindustrie sowie der Pharmazie,<br />

Biotechnologie, Kosmetik und Health-Care-Industrie<br />

darin, die strengen Hygienebestimmungen einzuhalten.<br />

Die vielfältigen Verfahren zur Behandlung flüssiger<br />

Lebensmittel erfordern viele Erhitzungs- und<br />

Abkühlungsschritte. <strong>GEA</strong> Ecoflex Plattenwärmetauscher<br />

unterstützen die hohen Anforderungen mit einer<br />

breit gefächerten Plattenauswahl für jeden Einsatz.<br />

Hohe Produktivität, wirtschaftlicher Betrieb und<br />

konstante Produktbeständigkeit sind die Merkmale der<br />

Prozesskomponenten von <strong>GEA</strong> Tuchenhagen. Die vom<br />

Büchener Unternehmen hergestellten Prozessventile,<br />

Ventilblöcke, In-line Kontroll- und Messtechnik, CIP-<br />

Aggregate sowie Pumpen erfüllen die hohen hygienischen<br />

und sterilen Anforderungen in diesen Industrien.<br />

Zur Verbesserung der Stabilität und Haltbarkeit von<br />

Milchprodukten spielt Hochdruck-Homogenisierung eine<br />

wichtige Rolle. Hier bietet <strong>GEA</strong> Niro Soavi das komplette<br />

Spektrum an Homogenisatoren und Pumpen für die<br />

Dairy-Industrie – von Pilot- bis zu vollautomatisierten<br />

Großanlagen. Das patentierte NanoValve bietet<br />

gegenüber herkömmlichen Ventilen auch bei niedrigem<br />

Druck optimale Leistung und eignet sich zur Verarbeitung<br />

von Milch, Sahne, Joghurt, Käse, Babynahrung, Eiscreme,<br />

Molke und Butter.<br />

Das Unternehmen <strong>GEA</strong> Niro bietet spezielle Pilot-Anlagen<br />

zur Testproduktion und Herstellung von Produktmustern.<br />

Das Test-Center für Nahrungsmittel und chemische<br />

Produkte in Dänemark bietet Nahrungsmittel- und<br />

Chemiekonzernen eine weltweit einzigartige Möglichkeit<br />

zum Testen von Extraktions-, Verdampfungs- und<br />

Trocknungstechnologien.<br />

Eines der zentralen Elemente im Verarbeitungsprozess<br />

moderner Molkereien und Milchverarbeiter ist die<br />

Trenntechnologie. Auf diesem Gebiet ist die <strong>GEA</strong> mit<br />

ihrem Unternehmen <strong>GEA</strong> Westfalia Separator Process<br />

führend. Trennzentrifugen eliminieren Bakterien und<br />

spielen in zahlreichen Milchverarbeitungsprozessen<br />

eine zentrale Rolle. Die Anwendungen reichen von der<br />

ein- oder zweistufigen bakteriellen Reinigung bis zur<br />

speziellen bakteriellen Reinigung für Trinkmilch sowie<br />

verschiedene bakterielle Reinigungsverfahren für<br />

Käsemilch, der Behandlung konzentrierter Molke und der<br />

Vorbehandlung von Milchpulver. <strong>GEA</strong> Westfalia Separator<br />

ist Marktführer für Trennzentrifugen in der Frischkäse-<br />

Herstellung. Auch FAGE, der größte griechische Dairy-<br />

Hersteller, setzt in seinem Athener Hauptwerk sowie in<br />

einem neuen Werk in den USA auf Komponenten von <strong>GEA</strong><br />

Westfalia Separator Process.<br />

Eine weitere Innovation des Geschäftsbereichs Dairy<br />

Technology von <strong>GEA</strong> Westfalia Separator ist PROCOOL:<br />

Hierbei kann man auf einer einzelnen Maschine zwischen<br />

kalter und warmer Milchtrennung wechseln, was die<br />

Flexibilität erhöht und die Betriebskosten senkt. <strong>GEA</strong><br />

Westfalia Separator bietet zudem schlüsselfertige<br />

Prozesslinien für verschiedene Streichkäsearten,<br />

wie Frischkäse, Quark, Thermoquark oder den<br />

sogenannten „Bakers’ Cheese“, der mit Blick auf<br />

eine gesundheitsbewusstere Ernährung entwickelt<br />

wurde. Ebenso liefert <strong>GEA</strong> Westfalia Separator<br />

sämtliche Komponenten für Verarbeitungslinien in<br />

der Butterindustrie, einschließlich der Buttermilch-<br />

Herstellung, Tanks, Pasteurisierungsanlagen sowie die<br />

entsprechenden Leitungen.<br />

Milchprodukte müssen, wie fast alle frischen<br />

Lebensmittel, gekühlt werden. Einer der weltweit<br />

führenden Anbieter für industrielle Kühlung ist die <strong>GEA</strong><br />

Division Kältetechnik. Die Unternehmen der Division<br />

bieten modernste Kühltechnologie für die gesamte<br />

Prozesskette, vom Frischmilchtransport zum Werk bis zu<br />

Produktions- und Lagerstufen.<br />

Eine weitere wichtige Hygienevoraussetzung für die<br />

Verarbeitung und Lagerung von Milch und Milchprodukten<br />

ist saubere, optimal temperierte Luft. Hier haben<br />

die Experten der <strong>GEA</strong> Division Lufttechnik Neuland<br />

betreten: Das bei Müritz-Milch in Waren, Deutschland,<br />

neu installierte Klimasteuerungssystem basiert auf<br />

Luftentfeuchtern, die aus Hallenbädern bekannt sind.<br />

<strong>GEA</strong> Happel Klimatechnik lieferte zudem Geräte aus<br />

korrosionsbeständigem Stahl, die der salzigen Luft in<br />

Käsereien – zur Käseherstellung wird ein Laugenbad<br />

benötigt – standhalten können.<br />

GENERATE MAGAZINE SONDERAUSGABE<br />

SPECIAL ISSUE<br />

29


30<br />

Diese außergewöhnliche Aufnahme<br />

entstand in der Abfüllanlage von <strong>GEA</strong><br />

Procomac Spa in Italien. Mit etwas Phantasie<br />

erinnert sie an Blütenkelche, zeigt jedoch<br />

tatsächlich, was in den Flaschenhälsen<br />

von PET (Polyethylen-Terephthalat)-<br />

Flaschen geschieht. Diese werden<br />

sterilisiert, indem mit Hilfe eindringender<br />

Düsen eine Peroxidlösung versprüht<br />

wird, bevor die Flaschen in sterilem<br />

Wasser gespült werden; ein wichtiger<br />

Schritt im aseptischen Abfüllverfahren.<br />

Später werden die makellos sauberen<br />

Flaschen dann mit dem Fruchtsaft<br />

eines spanischen Kunden von<br />

<strong>GEA</strong> Procomac Spa befüllt.<br />

Erstveröffentlichung: Generate Magazin, Ausgabe 7, November 2008


GENERATE MAGAZINE SONDERAUSGABE<br />

SPECIAL ISSUE 31


<strong>GEA</strong> liefert ressourcenschonende Kühlsysteme<br />

Das Segment Energie- und Landtechnik der <strong>GEA</strong> hat<br />

aus China Aufträge für effiziente Kraftwerkskühlung<br />

im Wert von 46 Mio. Euro erhalten. Es handelt<br />

sich um einen luftgekühlten Kondensator in Alex-<br />

Bauweise für das Kohlekraftwerk in Chongxin mit<br />

2 x 660 MW sowie ein Heller ® -Kühlsystem für das<br />

ebenso große Kohlekraftwerk in Shuidonggou.<br />

Beide Systeme sind umweltfreundliche Methoden der<br />

Kraftwerkskühlung: Sie arbeiten ohne Wasserverbrauch<br />

im Kühlkreis und geben kein erwärmtes Kühlwasser ab.<br />

„Damit wird bereits das vierte Kraftwerk in<br />

China innerhalb der letzten 24 Monate mit dieser<br />

effizienten <strong>GEA</strong>-Technologie ausgerüstet“, sagte der<br />

Vorstandsvorsitzende der <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong>, Jürg Oleas,<br />

der auch das Segment Energie und Landtechnik<br />

betreut. „Da in den Energie produzierenden<br />

Regionen des Landes das Wasser knapp ist, kommt<br />

angesichts des Bedarfs Chinas an energieeffizienter<br />

Stromerzeugung dem Einsatz modernster Systeme in<br />

der Energiewirtschaft eine Schlüsselrolle zu. Der neue<br />

Auftrag unterstreicht diese Marktentwicklung.“<br />

www.gea-energy.com<br />

<strong>GEA</strong> baut Milchproduktfabriken in<br />

Chile und Saudi Arabien<br />

Das Segment Prozesstechnik der <strong>GEA</strong> hat<br />

Aufträge im Wert von 33 Mio. Dollar für eine<br />

Fabrik zur Herstellung von Instant-Babynahrung<br />

in Saudi Arabien sowie für Chiles erste<br />

vollautomatische Milchproduktfabrik erhalten.<br />

Der Auftrag für die Babynahrungsfabrik kommt von<br />

Almarai, dem führenden Hersteller von Milchnahrung<br />

im Nahen Osten. Das Projekt mit einem Volumen von<br />

über 24 Mio. Euro umfasst die Konstruktion, Fertigung,<br />

Lieferung, Installation und Inbetriebnahme der Anlage<br />

in Riad. Die Fertigstellung ist für Herbst 2010 geplant.<br />

Nestlé erteilte einen Auftrag im Wert von 9 Mio. Dollar<br />

für die Errichtung des Bereichs Flüssigkeitsverarbeitung<br />

einer Fabrik zur Herstellung von Baby-Folgemilch<br />

bei Osorno in Chile. Zur Gewährleistung einer<br />

sicheren und effizienten Produktion wird die Anlage<br />

mit der neuesten Prozesstechnik ausgestattet. <strong>GEA</strong><br />

TDS ist zuständig für das Projektmanagement,<br />

das Sanitärkonzept, die Prozessautomatisierung,<br />

die Installation und Inbetriebnahme aller Teile<br />

zur Flüssigkeitsverarbeitung, den Eindampfer,<br />

die Butterölanlage sowie die CIP-Anlage.<br />

www.geap.com<br />

Gefriertechnik wird vereint<br />

<strong>GEA</strong> Refrigeration hat die branchenweit führenden<br />

Tochterunternehmen Aerofreeze, Eurotek und Intec<br />

unter dem Banner von <strong>GEA</strong> Freezing vereint.<br />

Die drei Unternehmen sind auf Kühl- und<br />

Gefrieranlagen sowie Dienstleistungen für die<br />

Tiefkühlkostverarbeitung spezialisiert. Als <strong>GEA</strong><br />

Freezing bieten sie eine einheitliche Produktlinie<br />

und weltweiten Zugang zu Service und technischer<br />

Innovation. Das neue Unternehmen konstruiert und<br />

fertigt In-line-Tunnel- sowie Spiral- und Kartonfroster<br />

und –kühler für große Lebensmittelverarbeiter.<br />

„Von den gemeinsamen Ressourcen, der<br />

technischen Kompetenz und den Service- und<br />

Supportleistungen der vereinten Unternehmen<br />

profitieren Lebensmittelverarbeiter auf der ganzen<br />

Welt“, sagte Jean-Michel Daviaud, Vizepräsident von<br />

<strong>GEA</strong> Refrigeration. „Unsere bekannten Innovationsund<br />

Kundendienstleistungen werden im Hinblick auf<br />

den Bedarf der Lebensmittelhersteller an verbesserter<br />

Hygiene und energieeffizienteren Abläufen gebündelt.“<br />

Im Oktober stellte <strong>GEA</strong> Freezing auf der zur Pack<br />

Expo in Las Vegas gehörenden Process Expo sowie<br />

auf der World Wide Food Expo in Chicago die<br />

neuesten Innovationen des Unternehmens vor.<br />

www.gearefrigeration.com<br />

Dekanter der neuen Generation vorgestellt<br />

<strong>GEA</strong> Westfalia Separator stellte auf der drinktec 2009<br />

zum ersten Mal die neuen Dekanter der F-Serie vor.<br />

Die speziell für die Getränkeindustrie<br />

entwickelte Multifunktionsmaschine mit einem<br />

Trommeldurchmesser von 400 mm sichert<br />

maximale Leistung bei hoher Kläreffizienz und<br />

maximaler Trockensubstanz des Feststoffs.<br />

Es handelt es sich um einen sogenannten<br />

„hydrohermetischen“ Dekanter mit drucküberlagertem<br />

Separationsraum. Ein großer Vorteil der Maschine<br />

besteht darin, dass sie das Dekantieren von Produkten<br />

mit einem geringen gelösten Feststoffgehalt ermöglicht.<br />

So kann zum Beispiel Bier effizient und in hoher<br />

Qualität von der Hefe abgetrennt werden. Neben dem<br />

Einsatz in Brauereien findet der neue Dekanter auch<br />

Anwendung bei der Fruchtsaft- und Weinherstellung.<br />

www.westfalia-separator.com<br />

Meilenstein-Pharmazieauftrag aus China<br />

Zhejiang Hisun Pharmaceutical Co. erteilte der<br />

zum Segment Prozesstechnik der <strong>GEA</strong> gehörenden<br />

Division Pharmatechnik einen Auftrag im Wert von<br />

15 Mio. Euro für pharmazeutische Gefriertrockner<br />

mit automatischer Be- und Entladung (ALUS).<br />

Dieser große Durchbruch in der Region ermöglicht<br />

Hisun die Ausweitung der Geschäftstätigkeit<br />

auf spezielle pharmazeutische Produkte<br />

für Krebs- und Infektionserkrankungen. Die<br />

Einrichtungen sind für die neuen Anlagen im<br />

Fuyang Pharmaceutical Valley bestimmt, die nach<br />

den Planungen von Hisun durch Investitionen von<br />

über 100 Mio. Euro zur größten pharmazeutischen<br />

Produktionsstätte in China werden sollen.<br />

„Den Auftrag haben wir aufgrund unserer<br />

herausragenden technischen Kompetenz, unserer<br />

bekannten Betriebssicherheit sowie unserer<br />

nachweislichen Fähigkeit zur Durchführung großer<br />

technischer Projekte für die Pharmaindustrie erhalten“,<br />

erklärt Niels Graugaard, Vorstandsmitglied der<br />

<strong>GEA</strong> <strong>Group</strong>. „Mit einer großen Produktionsstätte in<br />

Shanghai sowie einer landesweiten Konstruktions-,<br />

Dienstleistungs- und Kundendienststruktur ist die<br />

<strong>GEA</strong> Pharmatechnik in China bereits gut etabliert.“<br />

www.geapharmasystems.com<br />

32


IM MÄRZ<br />

2010...<br />

GENERATE feiert Ideen, die die Welt veränderten.<br />

Vom Milchkarrussell zur Luftkühlungs- und<br />

Zentrifugaltechnologie - <strong>GEA</strong> Unternehmen blicken auf<br />

eine lange Erfolgsgeschichte zurück.<br />

Ausgabe 10 der GENERATE beleuchtet wegweisende<br />

Ideen und technischen Fortschritt der letzten<br />

Jahrhunderte, die die moderne Welt maßgeblich<br />

beeinflusst haben.<br />

GENERATE ist das externe Magazin<br />

der <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong>. Es erscheint dreimal<br />

im Jahr und wird weltweit verteilt.<br />

IMPRessum<br />

Redaktion<br />

<strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> Aktiengesellschaft<br />

Dorstener Straße 484<br />

44809 Bochum<br />

editor in chief<br />

Nina Remmer<br />

(V.i.S.d.P.)<br />

editorial staff gea<br />

Katrin Lamprecht<br />

Gaby Fildhaut<br />

umsetzung<br />

Merchant<br />

16 Lincoln’s Inn Fields<br />

London WC2A 3ED<br />

www.merchant.co.uk<br />

projektkoordination<br />

Leigh Littlebur<br />

design<br />

JohnstonWorks<br />

www.johnstonworks.com<br />

text<br />

Lang Communications<br />

www.lang-communications.co.uk<br />

copyright<br />

© 2009 <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong> Aktiengesellschaft,<br />

Dorstener Straße 484, 44809, Bochum,<br />

Deutschland. Nachdruck nur mit Genehmigung<br />

des Herausgebers<br />

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Fragen oder Anregungen:<br />

generate@geagroup.com

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