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Gdl-Auslandsexkursion 2010 Bahnen und Festungen in Savoyen - gdi

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<strong>Gdl</strong>-<strong>Auslandsexkursion</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>Bahnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Festungen</strong> <strong>in</strong> <strong>Savoyen</strong><br />

Nachdem wir im letzten Jahr mit Südtirol e<strong>in</strong> historisch stark umkämpftes Brückenland<br />

zwischen Italien <strong>und</strong> Österreich bereist haben, begeben wir uns dieses Jahr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

geschichtlich nicht m<strong>in</strong>der spannende Nachbarregion der Schweiz.<br />

Wir bereisen auf spektakulären Bahnl<strong>in</strong>ien das ehemalige Herzogtum <strong>Savoyen</strong>, das sich <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er grössten Ausdehnung vom Genfersee bis an die Cote d'Azur erstreckte, <strong>und</strong> erhalten<br />

e<strong>in</strong>en tiefgründigen E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e kriegerische Geschichte.<br />

Donnerstag, 16.09.<strong>2010</strong><br />

Von der Schweiz reisen wir voraussichtlich durch den Simplon nach Domodossola, wo wir<br />

unseren <strong>Gdl</strong>-Extrazug zur Tendabahn besteigen. Sollte Trenitalia uns wider Erwarten ke<strong>in</strong>en<br />

Extrazug stellen können, erfolgt die Anreise mit Regelzügen via Mailand. Über Tur<strong>in</strong><br />

erreichen wir am frühen Nachmittag Savigliano, den Geburtsort der ETR 610, wo wir das<br />

Alstom Werk besichtigen , das die modernsten Neigezüge Europas für SBB <strong>und</strong> Trenitalia<br />

produziert hat. Danach erreichen wir via Cuneo die Tendabahn , e<strong>in</strong>e der kühnsten<br />

Bahnl<strong>in</strong>ien Europas. Auf 32 km erklimmt die L<strong>in</strong>ie durch e<strong>in</strong>en grossen Kehrtunnel den auf<br />

über 1000 Metern gelegenen Scheitelpunkt im 8 km langen Tendatunnel, <strong>in</strong> dem auch die<br />

heutige Staatsgrenze zwischen Italien <strong>und</strong> Frankreich unterquert wird . Auf der französischen<br />

Seite fällt die L<strong>in</strong>ie anschliessend durch 2 weitere Kehrtunnel via Tende <strong>und</strong> La Brigue bis<br />

nach St. Dalmas um gute 300 Meter ab.<br />

Steigungsdiagramm der Tendabahn<br />

Slammstrecke<br />

,~ ~~~~--~~~~--~--~<br />

20 40 60 80 '00<br />

Streckenentfernung In km<br />

Das von Mussol<strong>in</strong>i errichtete monumentale Bahnhofsgebäude von St. Dalmas er<strong>in</strong>nert daran,<br />

dass dies der Grenzbahnhof war, bis das obere Royatal 1947 von Frankreich annektiert<br />

wurde. Wir beziehen unser Nachtquartier <strong>in</strong> 3 verschiedenen, <strong>in</strong> Bahnhofsnähe gelegenen<br />

Hotels <strong>in</strong> Tende, La Brigue <strong>und</strong> St. Dalmas. Das Hotel Le Prieure <strong>in</strong> St. Dalmas zeichnet sich


dabei durch e<strong>in</strong>e Besonderheit aus. Es bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em alten, geschmackvoll<br />

renovierten Kloster direkt neben der Tendabahn <strong>und</strong> wird von APREH, der L'Association<br />

Pour la Readaptation et l'Epanouissement des Handicapes geführt, die beh<strong>in</strong>derten<br />

Menschen e<strong>in</strong> berufliches Betätigungsfeld bietet. Nähere Informationen erhalten Sie auf der<br />

Internetseite des Hotels www.leprieure.org.<br />

Freitag, 17.09.<strong>2010</strong><br />

Am Morgen besteigen wir die Tendabahn je nach Übernachtungsort <strong>in</strong> Tende, La Brigue<br />

oder St. Dalmas <strong>und</strong> fahren via Breil-sur-Roya, wo die L<strong>in</strong>ie nach Nizza von der Hauptl<strong>in</strong>ie<br />

nach Ventimiglia abzweigt, nach Sospel. Sospel ist der Hauport des Beveratals <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>gerahmt von zahlreichen <strong>Festungen</strong> der <strong>in</strong> den 30er Jahren zur Verteidigung gegen e<strong>in</strong>e<br />

deutsche bzw. italienische Invasion erbauten Mag<strong>in</strong>otl<strong>in</strong>ie, die sich von lilie <strong>in</strong><br />

Nordfrankreich bis zum Cap Mart<strong>in</strong> an der Cote d'Azur erstreckt. Wir besichtigen die Festung<br />

Sa<strong>in</strong>t Roch , zu deren strategischen Aufgaben auch die Sicherung der Bahnl<strong>in</strong>ie gehörte, mit<br />

ihrer unterirdischen Standseilbahn <strong>und</strong> zahlreichen Kavernen. Nach der Besichtigung br<strong>in</strong>gt<br />

uns e<strong>in</strong> Bus über den Col de Castillon entlang der stillgelegten Schmalspurbahn Sospel -<br />

Menton nach Sa<strong>in</strong>te Agnes, dem höchsten Küstenort Europas auf 800 Meter Höhe über dem<br />

Meer, das sich zu den schönsten Dörfern Frankreichs zählen darf. Im Anschluss an das<br />

Mittagessen können Sie entweder die über dem Ort thronende mittelalterliche Burgru<strong>in</strong>e mit<br />

ihren w<strong>und</strong>erschönen Gartenanlagen oder die im Inneren des Burgbergs gelegene<br />

bee<strong>in</strong>druckende Mag<strong>in</strong>ot-Festung besichtigen, die über den grössten Artillerieblock der<br />

ganzen Mag<strong>in</strong>otl<strong>in</strong>ie im Alpenraum verfügt.<br />

Von Sa<strong>in</strong>te Agnes fahren wir mit unserem Bus durch zahllose Serpent<strong>in</strong>en steil h<strong>in</strong>ab nach<br />

Menton an der Cote d'Azur, wo wir den Zug nach Ventimiglia besteigen. In Ventimiglia<br />

erwartet uns bereits der Zug der Tendabahn, der uns wieder h<strong>in</strong>auf nach Breil-sur-Roya <strong>und</strong><br />

weiter zum abgelegenen Bahnhof von Fontan-Saorge br<strong>in</strong>gt. Nach e<strong>in</strong>em kurzen Bustransfer


erreichen wir das malerische Dorf Saorge, das wie e<strong>in</strong> Schwalbennest hoch über dem<br />

Royatal am Berg hängt <strong>und</strong> mit se<strong>in</strong>en verw<strong>in</strong>kelten Gässchen <strong>und</strong> Treppen e<strong>in</strong> wahres<br />

Labyr<strong>in</strong>th ist. Hier geniessen wir unser Nachtessen mit Blick auf die tief unter uns liegende<br />

L<strong>in</strong>ie der Tendabahn, bevor uns der Bus zurück zu unseren Hotels nach St. Dalmas, La<br />

Brigue <strong>und</strong> Tende br<strong>in</strong>gt.<br />

Samstag, 18.09.<strong>2010</strong><br />

Die Tendabahn br<strong>in</strong>gt uns am Morgen via Breil-sur-Roya <strong>und</strong> Sospel nach Nizza. Auf der<br />

Fahrt können wir vom Zug aus Peilion sehen, e<strong>in</strong>es der berühmten "villages perches", das<br />

wie e<strong>in</strong> Adlernest auf e<strong>in</strong>er 720 Meter hohen, von tiefen Schluchten umrandeten Bergkuppe<br />

liegt. In Nizza besichtigen wir das 2007 wiedereröffnete Tramnetz, zu dessen<br />

Besonderheiten Streckenabschnitte ohne Fahrleitung im historischen Stadtzentrum gehören.<br />

Nach dem Mittagessen besteigen wir e<strong>in</strong>en Extrazug der von Veolia betriebenen, 151 km<br />

langen Chem<strong>in</strong>s de Fer de Provence, der uns auf schmaler Spur durch das romantische<br />

Vartal nach Digne br<strong>in</strong>gt <strong>und</strong> dabei von Nizza bis zum Scheitelpunkt mehr als 1000<br />

Höhenmeter überw<strong>in</strong>det. Unterwegs passieren wir das zwischen Frankreich <strong>und</strong> <strong>Savoyen</strong><br />

stark umkämpfte <strong>und</strong> schliesslich von Vauban im Jahre 1690 e<strong>in</strong>drücklich befestigte<br />

Entrevaux. Am Abend erreichen wir Gap an der SNCF-L<strong>in</strong>ie von Marseille nach Brianc;on,<br />

e<strong>in</strong>er anderen von Vauban grossartig befestigten Stadt von herausragender strategischer<br />

Bedeutung. In Gap beziehen wir unser <strong>in</strong> Bahnhofsnähe gelegenes Hotel <strong>und</strong> geniessen<br />

unser Nachtessen <strong>in</strong> der romantischen Altstadt.<br />

Sonntag, 19.09.<strong>2010</strong><br />

Von Gap aus machen wir uns auf die Rückreise <strong>in</strong> die Schweiz. Da der französische<br />

Sonntagsfahrplan grosse Taktlücken aufweist, versuchen wir e<strong>in</strong>en Extrazug zu<br />

organisieren, der uns von Gap über die berühmte Ligne des Alpes nach Grenoble <strong>und</strong> von


dort weiter nach Genf br<strong>in</strong>gt. Die 1878 von der PLM eröffnete L<strong>in</strong>ie führt über zahllose<br />

Viadukte durch e<strong>in</strong>e spektakuläre Gebirgslandschaft. Von der Nordrampe eröffnet sich der<br />

Blick auf die berühmte Chem<strong>in</strong> de Fer de la Mure am anderen Ufer des Drac, Ziel e<strong>in</strong>er<br />

früheren <strong>Gdl</strong>-<strong>Auslandsexkursion</strong>. Am frühen Abend erreichen wir via Chambery wieder<br />

helvetischen Boden.<br />

Anmerkungen<br />

Wir haben wiederum versucht, für unsere Mitglieder e<strong>in</strong>e Exkursion zu organisieren, die uns<br />

an Orte führt, die man als Tourist <strong>in</strong> dieser Form kaum besuchen kann . Dabei benutzen wir<br />

konsequent die Bahn als Beförderungsmittel <strong>und</strong> weichen nur dort auf den Bus aus, wo uns<br />

die Streckenstilllegungen vergangener Epochen <strong>und</strong> allfällige Sperrungen für<br />

Unterhaltsarbeiten ke<strong>in</strong>e andere Wahl lassen. Geführt werden wir von französischen<br />

Eisenbahnkollegen. Die Vorträge <strong>und</strong> Führungen werden daher nur auf Französisch<br />

durchgeführt.<br />

Die Kosten der Exkursion ab <strong>und</strong> bis Schweizer Grenze <strong>in</strong>kl. Vollpension belaufen sich mit<br />

FIP auf ca. CHF 1000.-. Der genaue Betrag hängt noch von den Kosten der Extrazüge ab.<br />

Bitte melden Sie sich mit beiliegendem Anmeldeformular bis zum 15. Februar an <strong>und</strong><br />

überweisen Sie Ihre Anzahlung von CHF 400.- bis zum 01. März.<br />

Wir freuen uns auf e<strong>in</strong>e spannende Reise zu den <strong>Bahnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Festungen</strong> <strong>in</strong> <strong>Savoyen</strong>,<br />

Hans Me<strong>in</strong>er <strong>und</strong> Andreas Willich

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