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3. Salzdiapir - Ged.rwth-aachen.de

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Christoph Hilgers, Janos L. Urai<br />

Strukturgeologie II, vs.01<br />

<strong>3.</strong> <strong>Salzdiapir</strong><br />

Salz hat in <strong>de</strong>r Regel einer wesentlich geringere Dichte als das Nebengestein (Salz: 2.163<br />

g/cm3, Quarz 2.66 g/cm3). Wegen <strong>de</strong>s Dichteunterschie<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>s Kristallgitters (Ausbildung<br />

von Gleitflächen, hervorgerufen durch einen geringen Versatz <strong>de</strong>r Na+ gegenüber<br />

<strong>de</strong>n Cl- Ionen) steigt das Salz empor und bil<strong>de</strong>t verschie<strong>de</strong>ne Strukturen aus, wie z.B.<br />

<strong>Salzdiapir</strong>e.<br />

Aufgabe<br />

Berechne, unter welchen Bedingungen <strong>de</strong>r in Abbildung 3-1 skizzierte Block emporgehoben<br />

wird, ie. unter welchen Bedingungen <strong>de</strong>r Diapir die Sediment<strong>de</strong>cke durchstößt. Nimm<br />

an, dass die principal stresses horizontal bzw. vertikal orientiert sind. In <strong>de</strong>m skizzierten<br />

System gibt es einen aufwärts gerichteteten Druck <strong>de</strong>s Salzes mit einer geringeren Dichte<br />

als das Nebengestein. Entgegen wirkt die Reibungskraft.<br />

h<br />

k<br />

P<br />

R<br />

(F/2) downw.<br />

h<br />

(F/2) downw.<br />

=kπRh<br />

y<br />

x<br />

F upw.<br />

=P(πR 2 )<br />

Abb. <strong>3.</strong>1. Beispiele einer überfalteten Faltung, erzeugt in Adobe Photoshop. Eine erste Faltung (links)<br />

wur<strong>de</strong> mit verschie<strong>de</strong>nen Winkeln (0-90°) rotiert und ein zweites Mal <strong>de</strong>formiert.<br />

Das Sedimentbecken kann sich entwe<strong>de</strong>r in einem passiven, o<strong>de</strong>r in einem aktiven<br />

Zustand befin<strong>de</strong>n. Im aktiven Spannungszustand gibt es zwei Möglichkeiten, die Extension<br />

mit Grabenbildung, o<strong>de</strong>r die Kompression mit Überschiebungen. Bei<strong>de</strong> Bedingungen<br />

sind in Abbildung <strong>3.</strong>2 skizziert. In Blau sind die Spannungsverhältnisse in einem kompressiven,<br />

sedimentären Becken, in Grün die in einem extensiven Becken dargestellt.<br />

Geologie-Endogene Dynamik, RWTH Aachen 1


Christoph Hilgers, Janos L. Urai<br />

Strukturgeologie II, vs.01<br />

Condition within an active sedimentary basin<br />

σ v<br />

σ h<br />

σ n<br />

σ s<br />

σ h<br />

active, graben<br />

active, thrust<br />

Abb. <strong>3.</strong>2 Mohr´sche Spannungskreise in einem aktiven sedimentären Becken.<br />

Im passiven Zuständ kommt es zu keinen tektonischen Bewegungen im Becken, es bil<strong>de</strong>n<br />

sich keine Störungen. Die vertikale Spannung baut auch in einem passiven Becken eine<br />

Horizontalspannung auf. Als K 0 -Zustand bezeichnet man diejenige Bedingung, in <strong>de</strong>r die<br />

horizontale Verformung 0 ist. Der K-Wert ist <strong>de</strong>finiert als<br />

K<br />

h<br />

= σ σ v<br />

Nimm an, ein Material habe einen kleinen Reibungswinkel. Unter diesen Umstän<strong>de</strong>n wird<br />

ein grosser Anteil <strong>de</strong>r Vertikalspannung in die horizontale Richtung abgelenkt. Wasser hat<br />

einen K-Wert von 0, d.h. aller Vertikaldruck wird in die horizontale Richtung weiter geleitet.<br />

In unserem Beispiel soll ein K 0 -Zustand von 0.7 angenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Beachte, dass die Reibung mit <strong>de</strong>r Tiefe zunimmt. Die Reibung kann man nach<br />

berechnet wer<strong>de</strong>n (µ-Reibungskoeffizient).<br />

Aus Abbildung <strong>3.</strong>2 errechnet man<br />

τ = Kσ vµ = Kδ ghµ<br />

µ − coefficient of internal friction<br />

F<br />

u<br />

= PπR<br />

F = k2πRh<br />

( <strong>3.</strong> 4)<br />

d<br />

∑<br />

F<br />

y<br />

⇒ F − F = 0<br />

u<br />

= 0 ( <strong>3.</strong> 5)<br />

d<br />

2<br />

⇔ PπR = k2πRh<br />

⇔ PR = 2kh<br />

( <strong>3.</strong> 6)<br />

2<br />

( 33 . )<br />

Geologie-Endogene Dynamik, RWTH Aachen 2


Christoph Hilgers, Janos L. Urai<br />

Strukturgeologie II, vs.01<br />

wobei in Glg. <strong>3.</strong>6 links ein Druck- (pressure term), rechts ein Festigkeitsterm<br />

(strength term) steht.<br />

References<br />

Johnson, A.M. 1970. Phyiscal processes in geology. Freeman, Cooper & Company,<br />

576pp..<br />

Geologie-Endogene Dynamik, RWTH Aachen 3

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