16.11.2013 Aufrufe

Headspace-Techniken im Vergleich - Gerstel GmbH & Co.KG

Headspace-Techniken im Vergleich - Gerstel GmbH & Co.KG

Headspace-Techniken im Vergleich - Gerstel GmbH & Co.KG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GERSTEL Aktuell Applikation

Headspace-Techniken im Vergleich

DHS garantiert Höchstleistungen

Die statische Headspace-Technik (HS) ist in der

Gaschromatographie (GC) gängige Praxis, um

flüchtige Inhaltsstoffe aus festen und flüssigen

Proben zu extrahieren. Die HS lässt sich leicht

handhaben, ist zuverlässig im Gebrauch und automatisierbar.

Allerdings liefert sie keine so niedrigen

Detektionslimits wie die Headspace-Festphasen-Mikroextraktion

(HS-SPME) oder die dynamische

Headspace-Technik (DHS). Wie leistungsfähig

sind die genannten HS-Techniken

wirklich? GERSTEL wollte es genau wissen und

unterzog sie einem Vergleichstest. Zur Extraktion

und Analyse wählten die Applikationsexperten

von GERSTEL Proben mit vergleichsweise komplexen

Matrices: Kaffeepulver, Duschgel und Käse.

Ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen

konnte dabei ein neues, von GERSTEL entwickeltes

Zubehör für den MultiPurposeSampler (MPS)

für die automatisierte DHS. Zum Einsatz kam auch

ein neuartiges DHS-System, mit dem sich größere

Probenmengen extrahieren lassen. Das Resultat

des unter realen Laborbedingungen durchgeführten

Experiments erfüllte die Erwartungen

aller. Aber, bitte, lesen Sie selbst!

Probenvorbereitung

Für HS, HS-SPME und DHS wurden die Proben

in 20-mL-Vials mit Schraubkappen gefüllt.

Die Probenmengen betrugen 100 mg für Kaffeepulver

und Duschgel sowie 300 mg für Käse.

Der Käse wurde in einem Gefrierschrank aufbewahrt

und vor dem Wiegen zerstoßen.

Für den Großproben-DHS-Prototypen wurden

50 mL eines Kräuterlikörs, das Stück eines

Dufttuches für Wäschetrockner sowie eine

ganze Nelke in ein 500-mL-Gefäß gefüllt. Die

Nelke wurde mit einem Heizband, das außen

am Gefäß befestigt war, auf 60 °C aufgeheizt.

Jede Probe, also Käse, Kaffeepulver und

Duschgel, wurde jeweils sechsmal je Technik

extrahiert und analysiert. Mit Ausnahme der

Großproben, die mit dem DHS-Prototypen von

GERSTEL untersucht wurden, erfolgten alle Extraktionen

auf dem MPS in Kombination mit

einem GC 6890/MSD 5975 von Agilent Technologies.

Der GERSTEL-MultiPurposeSampler

(MPS) war für die HS, DHS und HS-SPME ausgerüstet.

Die Thermodesorption der mit Adsorbens

gefüllten Traps erfolgte mit der GERSTEL-

ThermalDesorptionUnit (TDU) in Verbindung

mit den DHS-Modulen.

GC/MS

Analysenbedingungen (außer DHS-Großprobe)

Säule: 30 m SolGel Wax (SGE)

di = 0,25 mm, df = 0,25 µm

Pneumatik: He, konstanter Fluss =

1,2 mL/min

Ofen: 40 °C (2 min); 15 °C/min

250 °C (2 min)

MSD: Scan-Modus, 28 – 280 amu

MultiPurposeSampler (MPS)

DHS-Modus

Die Proben wurden automatisiert aufgeheizt

und die extrahierten Analyten in mit Tenax TA

gepackten TDU-Röhrchen getrappt. Die Desorption

der Röhrchen erfolgte in der TDU, wohin

sie der MPS transportierte. Die Analyten

wurden im KaltAufgabeSystem GERSTEL-

KAS 4 kryofokussiert, anschließend temperaturprogrammiert

auf die GC-Säule überführt.

DHS-Bedingungen

Trap: Tenax TA

MPS 2: Traptemperatur 25 °C

Inkubationstemperatur 25

oder 40 °C

Purgefluss 20 mL/min

KAS 4: Lösungsmittelausblendung 10:1,

–100 °C, 12 °C/s;

280 °C (8 min)

1 2 3 4

© GERSTEL GmbH & Co. KG.

HS-SPME-Modus

Die Proben wurden im Agitator des MPS inkubiert

und extrahiert. Eine 50/30 µm DVB/Car/

PDMS SPME-Faser wurde im Gasraum des jeweiligen

Probenvials exponiert und anschließend

im Agilent-Split/Splitlos-Injektor desorbiert.

SPME-Bedingungen

Faser: DVB/Car/PDMS; 50/30 µm

MPS 2: Inkubation bei 30 oder 40 °C

(30 min)

S/SL: 250 °C; Split 10:1

1. Ein mit Adsorbens gefülltes TDU-Röhrchen wird

in den DHS-Extraktionskopf über dem Probengefäß

eingeführt, zwei Nadeln durchstoßen das Septum

und verbinden den Gasraum über der Probe mit

dem TDU-Röhrchen.

2. In der DHS-Station wird die Probe geschüttelt

und je nach Bedarf beheizt oder gekühlt, wobei

ein permanenter Gasstrom die Analyten aus dem

Dampfraum über der Probe auf das Adsorbens

transportiert.

3. Bei einigen Proben wird neben den Analyten

auch unerwünschte Feuchtigkeit aufgefangen. Hier

ermöglicht das DHS-System die automatisierte

Trocknung des Adsorbensröhrchens im Gasstrom.

4. Zur Überführung der Analyten auf das GC-

System wird das TDU-Röhrchen im GERSTEL-

ThermalDesorptionUnit (TDU) thermisch desorbiert,

die Analyten werden im KAS kryofokussiert

und anschließend zur Analyse auf die GC-Säule

überführt.

HS-Modus

Die Inkubation der Proben erfolgte im Agitator

des MPS. Mit einer gasdichten Spritze wurde

aus dem Gasraum eine 1-mL-Aliquote entnommen

und in den Split/Splitlos-Injektor aufgegeben.

HS-Bedingungen

Injektion: 1 mL

MPS 2: Inkubation bei 30 oder 40 °C

(30 min)

S/SL: 250 °C; Split 10:1


GERSTEL Aktuell – September 2007


GERSTEL Aktuell Applikation

Prototyp der DHS-

Einheit für große

Proben.

Kaffee

Gesamtionenchromatogramme von Kaffeepulver

für jede Extraktionstechnik.

DHS für große Proben

Im Anschluss an die Extraktion in der Großproben-DHS-Einheit

wurden die mit Tenax TA

gefüllten TDU-Röhrchen (Traps) manuell in das

VT-98t-Tray des MPS gestellt und anschließend

in der TDU thermisch desorbiert.

Dufttuch für

Wäschetrockner

Gesamtionenchromatogramme von HS

(oben) und DHS (Mitte) eines neuen

Trocknungstuches sowie DHS (unten)

eines gebrauchten Dufttuches. Die

Technik ist empfindlich genug, um

viele derselben Peaks zu sehen, auch

nachdem das Tuch gebraucht wurde.

Das meint der Experte:

Duschgel

Gesamtionenchromatogramme von Duschgel für

jede Extraktionstechnik.

Käse

Gesamtionenchromatogramme von Käse für jede

Extraktionstechnik. Die DHS-Extraktion zeigt für die

meisten Komponenten die beste Empfindlichkeit.

Weitere

Informationen

www.gerstel.de/

p-gc-an-2007-01.pdf

Carlos Gil

Applikationsexperte

GERSTEL GmbH & Co. KG

carlos_gil@gerstel.de

Ein Chromatogramm sagt mehr als tausend Worte: Ob bei der

Extraktion von Kaffee, Duschgel oder Käse – die dynamische Headspace

(DHS) überzeugt in allen drei Fällen. Obschon in der Wiederholbarkeit

mit allen anderen Schwestertechniken vergleichbar,

erweist sich die DHS als wesentlich sensitiver.

In der Kaffeeprobe wurden 50 der identifizierten Analyten ausgewertet, in der

Duschgelprobe mehr als 30. Die Standardabweichung (RSD) lag bei Messung der

DHS-Extrakte meistens unter fünf Prozent und war damit vergleichbar mit der RSD

der SPME und HS-Extraktion. In der Käseprobe wurden mittels DHS mehr als 20

Analyten untersucht, wobei der RSD unter zehn Prozent lag. Keine der anderen

HS-Extraktionstechniken brachte ein solch erstklassiges Ergebnis zutage.

Die dynamische Headspace ist ein einfaches und zuverlässiges analytisches

Hilfsmittel, um geringe Mengen von Analyten aus festen oder flüssigen Matrices

konzentrieren zu können. Auf den DHS-Modus eingestellt, arbeitet der MultiPurposeSampler

10- und 20-mL-Standardvials vollständig automatisiert ab. Verschleppungen

sind durch die Möglichkeit zum Wechseln der Traps für jede Probe minimiert.

Zum Trappen steht eine Vielzahl unterschiedlicher Materialien zur Verfügung,

etwa Adsorbentien auf Kohlenstoffbasis, Tenax TA und PDMS-Schaum.

Was den Einsatz des DHS-Prototypen zur Extraktion großvolumiger Proben

betrifft, so erweisen sich die Ergebnisse als überaus vielversprechend vor allem

im Hinblick auf den Anwendungsbereich der DHS, der sich damit merklich erweitern

lässt.

GERSTEL Aktuell – September 2007

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!