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NEPAL AKTUELL
will aber seine Macht behalten. Die Proteste
gingen weiter. Drei Tage später gab der
König seine Macht ab. Er beugte sich dem
Druck der Straße, das 2002 aufgelöste
Parlament sollte sofort wieder eingesetzt
werden. Gyanendra erfüllte damit die zentrale
Forderung der demokratischen Opposition.
In Kathmandu und anderen Städten
des Himalaja-Landes gab es Freudenfeste.
Tausende von Menschen zogen in
„victrory-rallies“ tanzend durch die Straßen.
Für den Posten des Ministerpräsidenten
wird Girija Prasad Koirala nominiert. Ob
das allerdings ein Grund für eine neue
Hoffung ist, bleibt dahingestellt. Koirala
war bereits von 1991 bis 1994 Ministerpräsident
und verlor sein Amt durch einen
Misstrauensantrag. Von 1998 bis 2001
hatte er dieses Amt wiederum inne, diesmal
erfolgte sein Rücktritt durch eine Offensive
der Maoisten. Koirala ist für seinen
Hang zu Korruption bekannt. Ihm wird
nachgesagt dass er über nicht unerhebliche
Konten im Ausland verfügt und seine
weit verzweigte Familie recht gut versorgt
hat. Man möchte Nepal eine besser geeignete
Leitfigur wünschen.
Nepals gültige Verfassung stammt aus
dem Jahr 1990. Damals war ebenfalls
nach Massendemonstrationen
die
absolute in eine parlamentarische
Demokratie
umgewandelt
worden. Doch hat das
Dokument nach Ansicht
von Experten
viele Geburtsfehler.
Sie billigt dem Monarchen,
der als Inkarnation
des Hindu-Gottes
Vishnu gilt, eine sehr
starke Rolle zu.
Daneben ist die Verankerung
des Hinduismus
als Staatsreligion sowie das Verbot,
Parteien auf ethnischer Grundlage zu
gründen festgeschrieben. Minderheiten
werden damit aus dem System herausgekegelt.
Die Polizei geht brutal gegen
die Demonstranten vor
Leere Strassen während der Blockaden
Der blutige "Volkskrieg", den die maoistische
Rebellenbewegung 1996 angezettelt
hat, entzündete sich zum Teil an den
sozialen Ungerechtigkeiten, die dieses
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