Die Alsterecke 05/2006 - Alstereck VfW eV
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5/<strong>2006</strong><br />
Ob das wohl doch nicht so einfach ist? Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn<br />
denn so überhaupt keine Ahnung hat, so wie ich, dann ist es verdammt<br />
schwer zu treffen, die kein Entsetzen im Ohr auslösen! Es war eine also<br />
denkbar Vorstellung. Punkt. Aus. Ende. Eins darf ich natürlich nicht<br />
vergessen: Das Klavier kennt ja keine falschen Töne...<br />
1996 Weihnachtsfeier<br />
Schon wieder Weihnachtsfeier? Schon wieder Notenständer? Ne, ne, ich<br />
will ja nicht langweilen. Für diese Firmen-Weihnachtsfeier hatten wir eine<br />
80-jährige Ungarin engagiert, die an Temperament und Energie uns<br />
jüngere Leute leicht und locker in den Sack steckte. Wenn ich heute<br />
wieder daran denke, kann ich nur noch mal ehrfürchtig Respekt zollen:<br />
Applaus !!! Mit den schwungvollen Gassenhauern aus den 20er & 30er<br />
Jahren brachte sie ordentlich Stimmung in die Bude!<br />
Tja, das müßte man auch können...<br />
2000 New York Dinner<br />
Der Durchbruch, Teil 1: Beim Besuch eines anderen guten Freundes, der<br />
damals in der City lebte, that never sleeps, wie Frank Sinatra es besang,<br />
hatte ich ein tolles Erlebnis. Ich war eines abends eingeladen zum Dinner<br />
bei einem Italiener am nördichen Ende des Central Parks. Ambiente nett,<br />
Essen lecker, Gesellschaft amüsant. Aber warum hat er das so besonders<br />
angekündigt? Und warum saßen wir ganz hinten im Laden und nicht<br />
vorne mit „Sea-View“, wie es sonst seine Art war? Plötzlich wurde unser<br />
Tisch beiseite geschoben, Stühle weggeräumt, und zum Vorschein kam<br />
ein Klavier, das in der Ecke stand – keine 2 Meter von uns entfernt. Und<br />
aus dem vermeintlichen Publikum kam ein junger Mann auf uns zu, ging<br />
weiter zum Klavier mit Noten in der Hand, besprach die kurz mit der Frau<br />
am Klavier, und los ging’s mit einer Solo-Vorstellung der klassischen Art.<br />
Meinem Erstaunen folgend erklärte mir dann der Freund, dass dies hier<br />
die „Bühne“ sei, auf der sich angehende Absolventen des<br />
Gesangsstudiums das erste Mal der Öffentlichkeit präsentieren. So ging<br />
es den ganzen Abend weiter bis morgens um 4 Uhr! Mein Freund, der<br />
Opernmusik liebt, war hin und weg. Ich meinerseits fühlte mich irgendwie<br />
total in den Bann der Pianistin gezogen, denn was auch immer die<br />
Studenten an Noten dabei hatten, sie spielte es vom Blatt ab, als wäre es<br />
das Leichteste von der Welt. Irre! Wie geht das bloß? Und aus heutiger<br />
Sicht: Was muß die geübt und gespielt haben, um sich so schnell und so<br />
ausdrucksstark zurecht zu finden? Heute weiß ich, dass die am Moskauer<br />
Konservatorium studiert hat. Dennoch, der Anblick eines (bei allem<br />
schuldigen Respekt) alten, fast unscheinbaren „Mütterchens“ im<br />
<strong>Die</strong> <strong><strong>Alstereck</strong>e</strong><br />
Gegensatz zur hoch professionellen Darbietung über 7½ Oktaven, war so<br />
dramatisch, das hätte ich nie vermutet, dass das irgendwie zusammen<br />
paßt... Wenn etwas „Geil“ ist, dann diese unglaubliche Musikalität, und<br />
nicht der heute viel erwähnte „Geiz“...<br />
2003 Hochzeit<br />
Der Durchbruch, Teil 2: Freunde baten mich, ob ich nicht auf ihrer<br />
Hochzeit photographieren könnte. <strong>Die</strong>s tat ich gern, war doch<br />
Photographie bis dahin „mein“ kreatives Ventil gewesen. Nun gab es<br />
allerdings 2 Besonderheiten. Erstens wollten sie gerne in der Kirche<br />
musikalische Begleitung in den heiligen Stand der Ehe durch einen Flügel<br />
und nicht mit Orgel. Und zweitens war der Flügel so aufgestellt, dass<br />
seine offene Seite nicht in den Raum zeigte sondern direkt auf mich, der<br />
ich da auf der Bank saß und auf meinen photographischen Einsatz<br />
wartete. Und: Der Typ, sorry, der Pianist sah so aus wie Hermann van<br />
Veen! Paßte also genau! Ja, was soll ich sagen? Ich sprang wortwörtlich<br />
mit den Klängen in den Himmel! Ich war so begeistert, dass ich das<br />
Photographieren fast vergessen hätte. Das Paar ist immer noch glücklich<br />
verheiratet – und spricht auch wieder mit mir!<br />
20<strong>05</strong> Double Happiness<br />
Mit ein bißchen seelischer Achterbahnfahrt durch die „Wetter-Launen“<br />
des Lebens hat es dann noch bis 20<strong>05</strong> gedauert, bis ich wirklich für mich<br />
so weit war zu sagen: „So, willst Du nun musikalisch was für Dich tun oder<br />
nicht?“ Und jetzt konnte ich mir die Frage mit Ja beantworten. Und nach<br />
einem guten halben Jahr der Information und Suche fand ich ein<br />
geeignetes Instrument & mit Glück auch einen guten Lehrer.<br />
Der Klang<br />
Präzise japanische Technik bringt mir nun einen hellen, klaren Klang an’s<br />
Ohr. Der innere Kompaß ist unbeirrbar, wenn es darum geht, den Klang<br />
zu finden, der einem am Liebsten ist. Das ist auch der beste „Magnet“<br />
für’s Klavierspielen.<br />
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