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Teil 3, die verschiedenen Decks - HMS Victory

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

letzte Aktualisierung: Mai 2010<br />

[ GR = George Rex oder King George III ]<br />

Begleitender Bericht über den Bau eines Modells<br />

des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

im Maßstab 1:48/50<br />

<strong>Teil</strong> 3<br />

1


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Inhaltsverzeichnis <strong>Teil</strong> 3:<br />

1. Unterdeck...............................................................................................................................................3<br />

2. Zwischendeck.........................................................................................................................................7<br />

3. Oberdeck...............................................................................................................................................12<br />

4. Quarterdeck ein Rest fehlt noch .........................................................................................................21<br />

5. Kampagnedeck .....................................................................................................................................41<br />

6. Finknetze im Aufbau.........................................................................................................................45<br />

Übersicht über den Inhalt aus <strong>Teil</strong> 1<br />

Ziele und Vorgaben<br />

Fachliteratur<br />

Kompromisse<br />

Entscheidung(en)<br />

Farbgestaltung<br />

Konstruktionsmerkmale und allgemeine Übersicht<br />

Modellständer<br />

Kupferbeplankung<br />

Barkhölzer<br />

Außentreppe<br />

Geschützpforten<br />

Eingangspforten<br />

Geschütze<br />

Anker und Ankerkräne<br />

Übersicht über den Inhalt aus <strong>Teil</strong> 2<br />

Details vom Bug<br />

Buggalerie<br />

Ruder<br />

Galion<br />

Heckspiegel<br />

- Fenster<br />

- Geländer<br />

- seitliche Schmuckteile<br />

- oberes Dekor<br />

- Namenszug, Eckverzierungen und Verzierung der Seitengalerie<br />

Hecklaternen<br />

Übersicht über den Inhalt aus <strong>Teil</strong> 4<br />

Masten<br />

Takellage<br />

Flaggen<br />

Beleuchtung allgemein<br />

Mobiliar, Türen und Wände<br />

externe Fertigung<br />

Werkzeug /Ausstattung<br />

Kosten<br />

Links<br />

Resümee und Historie<br />

Hinweis: rote Schrift = unklar/wird noch geprüft/überprüft/noch offen<br />

2


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Die „Innenausstattung“ für alle nachfolgend beschriebenen <strong>Decks</strong> wurden gemäß den Abbildungen von<br />

Alan McGowan und nach den Unterlagen von John McKay nachempfunden.<br />

1. Unterdeck<br />

Die Beschreibung erfolgt vom Bug beginnend und zeigt zuerst <strong>die</strong> <strong>Teil</strong>e um den Fuß<br />

des Fockmastes, dann rechts <strong>die</strong> beiden Betinge aus dem Bugbereich, an denen später<br />

auch das Ankertau befestigt wird. Auf dem folgenden rechten Bild sind <strong>die</strong>se <strong>Teil</strong>e<br />

schon farblich angepasst und eingebaut. Ganz hinten - <strong>die</strong> beiden dünnen Rundstäbe<br />

zwischen den Ankerklüsen - sind <strong>die</strong> Umlenkrollen für das<br />

Kabelaar; <strong>die</strong> etwas breiteren, zweifarbigen Stützen dazwischen,<br />

<strong>die</strong> zukünftigen Träger des Bugspriets im Zwischendeck.<br />

Zwischen den Betingen sind noch Bodenluken<br />

und verschiedene Sonderformen der <strong>Decks</strong>tützen vorhanden<br />

(linkes Bild).<br />

Später wird der Bereich um <strong>die</strong> Betinge noch einmal mit den beiden neuen Tauen gezeigt. Die erwähnten<br />

abgewinkelten Vierkantstützen, <strong>die</strong> beiden Luken, sowie <strong>die</strong> Aufbauten um den Fockmast<br />

werden ebenfalls nochmals aus einem anderen Blickwinkel gezeigt.<br />

Rechts nun das hintere Hauptspill mit der Nachbildung der Sicherungsriegel am unteren<br />

Sockel (Pallenkranz). Ein Spill reicht vom Boden des Unterdecks bis unter <strong>die</strong> Decke des<br />

Zwischendecks. Es reicht somit über das hier beschriebene Deck hinaus und wird nach<br />

dem Schließen des <strong>Decks</strong> noch weiter vervollständigt.<br />

Die auf <strong>die</strong>sem Deck vorhandenen Hauptbilge- (Kettenpumpen) und<br />

Schwengelpumpe sind der äußeren Form nachempfunden. Bei den Bilgepumpen<br />

wurden auch <strong>die</strong> langen Kurbelachsen angenähert dargestellt. Angenähert<br />

daher, da ihre <strong>verschiedenen</strong> Lager nicht nur an den stehenden Pfosten,<br />

sondern auch an von der Balkendecke hängenden Trägern befestigt wurden.<br />

Das rechte Bild wurde während des Aufbaus der Pumpen gemacht – es<br />

sind daher noch nicht alle <strong>Teil</strong>e eingefärbt oder an ihrem Platz.<br />

Bei <strong>die</strong>sem Bild mit Blick in Richtung Heck hat mich <strong>die</strong> Raumhöhe der Umgebung fasziniert.<br />

Im Vordergrund des rechten Bildes das Gräting der Großluke mit den seitlichen Öffnungen<br />

und Verstärkungen an den Ecken (Eisenknie) für das Ankertau. Dieses läuft<br />

hierüber in das darunter liegende Kabelgat.<br />

Bei allen Grätings habe ich versucht auf <strong>die</strong> richtige Größe der quadratischen Öffnungen<br />

zu achten. Es wäre einfach gewesen, z.B. bei der hier notwendigen Breite des<br />

Gräting von 60 mm auch einen Bausatz in 60 mm Größe/Länge zu verwenden. Die<br />

dabei entstehenden Quadrate wären aber dann im Original so um <strong>die</strong> 20 cm groß, was mit Gewissheit nicht<br />

mehr zum sicheren Betreten geeignet wäre.<br />

Beim Aufbau <strong>die</strong>ses Grätings habe ich versucht <strong>die</strong> Zahnleisten versetzten einzubauen. Hierzu war demzufolge<br />

ein mehrfaches Ansetzen der kleinen Leisten erforderlich. Da <strong>die</strong> Stöße aber nicht ausreichend sauber<br />

gelangen, wurde bei allen folgenden Betingen das ergänzende Element glatt angesetzt.<br />

3


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Für das Ankertau wurde im Bereich des Orlopdecks eine stabile Befestigung eingebaut.<br />

Unterhalb der Großluke befindet sich eine in den Hauptrahmen eingelassene Schraube<br />

mit Öse (kleines Bild) durch <strong>die</strong> das Ankertau geführt wurde. Das<br />

erlaubt dann auch ohne Probleme den Belastungstest mit einem gefüllten<br />

Farbeimer - war aber hier mehr zum Spannen der Schnur gedacht.<br />

Das Ankertau mit knapp 5 mm∅, läuft über <strong>die</strong> Betinge, ist mit Nachbildungen der<br />

Stopperzurringe gesichert und führt bis ins Kabelgat (siehe oben). Auf der Backbordseite<br />

ruht das Ankertau auf drei Lagerblöcken. Optische Vorlagen hierfür waren<br />

wieder <strong>die</strong> entsprechenden Abbildungen bei John McKay und Alan McGowan. Die<br />

Pfosten sowie <strong>die</strong> Treppe wurden (rechts) schon einmal an ihren zukünftigen Platz<br />

gelegt.<br />

Selbst über solch ein „einfaches“ Tau wie ein Ankertau sind unterschiedliche optische Details vorhanden.<br />

Auf älteren Abbildungen war <strong>die</strong>ses Tau noch gewurmt, da es so vermutlich leichter durch <strong>die</strong> Klüsen gleitete.<br />

Heute wird nur noch ein normales Tau (aus Kostengründen?) verwendet – bei mir daher auch.<br />

Das Kabelaar wird „endlos“ über <strong>die</strong> beiden oben schon erwähnten Umlenkrollen<br />

im Bug, dann über <strong>die</strong> Leitblöcke bis zum hinteren Großspill<br />

geführt. Endlos bedeutet, dass natürlich eine Stelle existiert, an denen<br />

<strong>die</strong>ses Tau mit einem Stropp geschlossen wurde. Rechts außen ist <strong>die</strong>ser<br />

Verbindungspunkt gemäß den Abbildungen von Alan McGowan zu sehen. Das Kabelaar<br />

ist deutlich dünner als das Ankertau - im Modell ca. 3,2 mm∅. Hinter den Hauptbilgepumpen<br />

sind <strong>die</strong> Pfosten mit den Leitrollen für das Kabelaar erkennbar. Eine <strong>die</strong>ser Leitrollen wird links<br />

noch einmal größer gezeigt.<br />

Einen meiner Versuche das Kabelaar selbst „zu stricken“ habe ich im <strong>Teil</strong> 4 unter dem Abschnitt Takelage<br />

verewigt.<br />

Während dem Aufbau der Großluke wurde auch <strong>die</strong> Herstellung der Lagerblöcke<br />

für <strong>die</strong> Geschosskugeln getestet, welche auf allen <strong>Decks</strong> in unterschiedlichen<br />

Größen benötigt werden. Auf der vorherigen Seite ist das erste Ergebnis seitlich neben der Großluke erkennbar.<br />

Für <strong>die</strong> Mulden wurde ein Kugelkopffräser in der passenden Größe (hier 4 mm) eingesetzt. Dieser wiederum<br />

hat es leichter bei einer „Freihandführung“ <strong>die</strong> erforderliche Position und Abstand zu halten, wenn<br />

<strong>die</strong> zukünftige Mulde zuvor mit einem kleineren Bohrer (z.B. 1,5 mm) bestimmt und vorgebohrt wurde.<br />

Natürlich geht das auch präziser auf der Mikrofräse mit dem Kreuztisch.<br />

Beim Muster für <strong>die</strong> Großluke wurde ein begrenzter Vorrat an vorhandenen Kugellagerkugeln<br />

eingebaut. Auch der Kosten wegen wurden für <strong>die</strong> 32-Pfünder und 24-<br />

Pfünder nun aber „Wachsperlen“, meist Silberfarben eingesetzt, da <strong>die</strong> mir bekannte<br />

Ausführung der Holzperlen an den Achsen der Bohrungen abgeflacht waren (obere Reihe, rechts). Im eingefärbten<br />

Endergebnis ist es dann (fast) egal, aus welchem Material <strong>die</strong> Kugeln sind - schwarz ist<br />

schwarz. Für <strong>die</strong> kleineren 12-Pfünder des Ober- und des Quarterdeck werden später Bleikugeln<br />

im passenden Durchmesser eingesetzt, welche dann aber der besseren Optik wegen nicht eingefärbt<br />

werden.<br />

Um <strong>die</strong> späteren Deckbalken abzustützen, werden gedrechselte Stützen und deren Sonderformen<br />

gemäß dem Vorbild verbaut. Das sind z.B. abgewinkelte Vierkant-Stützen bei den Betingen oder<br />

Metallstützen um das Spill und bei einigen Niedergängen. Das Bucherohmaterial bzw. das MS<br />

wurde farblich, wie immer ungefähr, dem Original angepasst.<br />

4


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Auf <strong>die</strong>sem Deck befinden sich 30 Stück der 32-Pfünder-Geschütze, komplett vertaut. Beim Durchzählen<br />

werden Sie ggf. zu einer anderen Stückzahl gelangen - eine Diskrepanz, welche auch in den vorliegenden<br />

Unterlagen unterschiedlich beschrieben wird. Am Vorbild wird/wurde <strong>die</strong> erste Luke Bugseitig nicht mit<br />

einem Geschütz bestückt. Eine leere geöffnete Luke vermittelt hier aber einen unfertigen Charakter und<br />

geschlossen wollte ich sie (nach der Arbeit!) auch nicht darstellen.<br />

Rechts ein Muster eines Geschützes des Unterdecks zum Ausloten des passenden<br />

Schnur-Durchmessers. Es wird nun ein „Tau“ verwendet, welches etwas<br />

dünner ist als das hier in <strong>die</strong> Blöcke eingezogene und stärker als das von<br />

der Musterrolle darunter. Am Geschütz bzw. der Lafette im Bild fehlen noch<br />

<strong>die</strong> Schildlagerdeckel und <strong>die</strong> in der Übersicht erwähnten Hilfsleisten. Die<br />

Takel sowie <strong>die</strong> Blöcke werden am Einbauort (einigermaßen) einheitlich angepasst. Das Brooktau hat schon<br />

den erwünschten Durchmesser. Das dickere Tau in der Mitte war das provisorische (erste) Ankertau.<br />

Hier nun ein fertiges Exemplar. Mit Absicht wurde anfänglich<br />

bei den vier Cu-Nägeln der Schildlagerdeckel auf Farbe verzichtet<br />

– somit sind <strong>die</strong>se deutlich(er) erkennbar - …allerdings speziell<br />

hier bei <strong>die</strong>sem Musterexemplar auch <strong>die</strong> verlaufene Farbe an den<br />

Rädern oder das „verhunzte“ Lager. Aber das wird garantiert<br />

besser! Nur weil zufällig passend vorhanden und im Unterdeck<br />

später auch nicht mehr sichtbar – wird für das Brooktau ein geflochtenes<br />

Tau verwendet. Das trifft auch auf <strong>die</strong> Kunststoffblöcke zu, welche hier noch zum Einsatz<br />

kommen. Die erforderliche Größe ist nicht in Holz erhältlich, zudem zeigt <strong>die</strong> Kunststoffausführung eine<br />

wesentlich bessere Ausformung der Rillen. Später sind <strong>die</strong>se Regelwidrigkeiten aber nicht mehr sichtbar...<br />

Die Steuerbordseite wurde nun vollständig mit den Geschützen bestückt. Bei dem<br />

in der Länge korrektem Brooktau fiel negativ auf, dass <strong>die</strong> starke Schnur nicht so<br />

willig ist, wie das Vorbild am Original. Da <strong>die</strong>ses außerdem gemäß Alan McGowan<br />

noch durch je einen Ring seitlich am Geschütz geführt wird, hat es auch nicht<br />

<strong>die</strong> volle Freiheit wie bei einem ähnlichen Takel an anderen Modellgeschützen.<br />

Das Tau bildete somit als Ergebnis unpassende „Eselsohren“. Daher wurde bei<br />

allen Geschützen das überstehende Tau unter dem Geschützboden versteckt. Für<br />

das nächste Deck werden <strong>die</strong>se Taue aus <strong>die</strong>sem Grund deutlich kürzer. Da <strong>die</strong> Geschütze<br />

ausgefahren gezeigt werden, sind <strong>die</strong> Rückholtakel geöffnet und <strong>die</strong> Seitentakel<br />

stark gekürzt.<br />

Der mittlere Bereich wurde inzwischen in seiner „Ausstattung“ ebenfalls fertig<br />

gestellt. Nun musste noch <strong>die</strong> Backbordseite mit den Geschützen bestückt werden,<br />

was nach und nach ebenfalls geklappt hat (rechts). Im Vordergrund ist unscharf<br />

noch ein <strong>Teil</strong> der Ruderpinne sichtbar, direkt darauf folgend eine der Säulen, dann<br />

der Mastkragen des Besanmastes und danach eine weitere Säule, Niedergänge mit<br />

Kugelbänken, weitere Säulen und dann das Spill.<br />

5


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Bevor nun <strong>die</strong> Beleuchtung installiert und das Deck mit<br />

den Balken, Knie usw. geschlossen werden konnte, musste<br />

mal wieder etwas geändert werden: das Ankertau und das<br />

Kabelaar waren in der erforderlichen Stärke vorerst leider<br />

nur in geflochtener Bauweise vorhanden und hatten mich<br />

optisch lange gestört. Korrekter und somit sicher auch passender<br />

wäre ein geschlagenes Tau, welches ich aber erst vor<br />

kurzem als Spende erhielt. Der erforderliche Austausch<br />

musste unbedingt jetzt erfolgen, da nach dem Schließen des<br />

Unterdecks der Zugriff in <strong>die</strong>se Ebene unmöglich wird.<br />

Die beiden Bilder rechts zeigen nun das aktuelle Tau in der geschlagenen Ausführung, entsprechend der<br />

Abbildungen von Alan McGowan „verzurrt und verlegt“.<br />

Nun ist es soweit, das Unterdeck kann geschlossen werden. Die Deckbalken<br />

mit einer leichten Wölbung/Krümmung wurden eingezogen. Die<br />

Wände und Balken des Unterdecks sind, soweit machbar, wie im Original<br />

geweißt. Die hängende und liegende Knie wurden sinnbildlich angebracht,<br />

und danach <strong>die</strong> Kupferbänder für <strong>die</strong> Stromversorgung installiert. Diese<br />

laufen auf weiteren eingezogenen Querbalken (auf dem Bild ist erst ein<br />

<strong>Teil</strong> davon vorhanden). Diese Art der Elektroinstallation wird auch auf<br />

den nachfolgenden <strong>Decks</strong> eingesetzt und ist im <strong>Teil</strong> 4 ausführlich beschrieben.<br />

Zuletzt hier noch ein früher Blick in das Unterdeck am Kabelaar entlang Richtung Bug (<strong>die</strong> Geschütze<br />

waren zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt noch nicht aufgestellt); vorne links etwas unscharf <strong>die</strong> Leitrolle an der Pumpe,<br />

danach <strong>die</strong> Großluke mit Geschosskugeln, weiter hinten eine Treppe und einige Stützbalken, dann <strong>die</strong> Stopperzurringe,<br />

diverse Augbolzen mit Ringen und nach oben abschließend, <strong>die</strong> Deckbalken. Ganz hinten stehen<br />

ein paar Geschütze herum.<br />

Das Bild wurde zum Zeitpunkt des Tests mit der Beleuchtung<br />

gemacht, wobei hier <strong>Teil</strong>e der Balken noch<br />

nicht verklebt waren. Im fertigen Zustand (vorheriges<br />

Bild) war es nicht mehr möglich, <strong>die</strong> Kamera zwischen<br />

<strong>die</strong> Balkenkonstruktion auf Deckniveau zu positionieren.<br />

6


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

2. Zwischendeck<br />

Nachdem auf den Balken des Unterdecks eine aus drei <strong>Teil</strong>en bestehende fertige<br />

Plankennachbildung (analog zum Unterdeck) aufgebracht wurde, zeigt sich vorerst<br />

einmal wieder ein leeres Deck…<br />

Es ist nicht verkehrt darauf zu achten, dass <strong>die</strong> neuen Decköffnungen (Masten, Niedergänge)<br />

möglichst mit den darunter liegenden übereinstimmen. Das mittlere <strong>Teil</strong> der<br />

drei Deckelemente blieb vorerst noch eine Zeit lose, da es bei dem Anpassen der nachfolgend<br />

beschriebenen <strong>Teil</strong>e für <strong>die</strong>ses Deck sehr praktisch war, diverse notwendige<br />

Schnitz- und Schleifarbeiten nicht innerhalb des Rumpfbereiches auszuführen. Auch<br />

für den Einbau der Geländerpfosten der Niedergänge sowie der Geländer selbst war<br />

<strong>die</strong>s sehr nützlich.<br />

Die Positionen der Niedergänge und Gräting wurden von den Vorlagen übernommen<br />

und deren Standort auf der fertigen Plankenoberfläche markiert und dann nach und<br />

nach zusammengebaut. Im vorderen Bereich am Fockmast werden <strong>die</strong> <strong>Teil</strong>e für den<br />

Mastfuß des Bugspriets vorbereitet. Im ersten Bild, am untersten Rand, sind <strong>die</strong><br />

Köpfe der „Balken“ aus dem Unterdeck zu erahnen, welche hierfür <strong>die</strong> Grundlage<br />

bilden und noch weiter aufgebaut werden. Inzwischen wurde daraus eine sehr stabile<br />

Vorrichtung für den Fuß des Bugspriets.<br />

Auch auf <strong>die</strong>sem Deck befinden sich um <strong>die</strong> Mitte diverse Grätings<br />

und Niedergänge. Die notwendigen Geländer hierfür wurden in der<br />

Schräge (zum unteren Deck) aus weichem Draht und in der waagrechten<br />

aus härterem MS-Draht nachgebildet. Alle Hauptstützen<br />

wurden - wie auch im Unterdeck - gemäß den Vorlagen Alan McGowan<br />

und John McKay dargestellt. Einige deutlich dünnere Stützen<br />

z.B. <strong>die</strong> vor den Niedergängen, dem Spill und eine in der Offiziersmesse,<br />

werden zur Sicherheit erst kurz vor dem Einbau der Deckbalken<br />

berücksichtigt.<br />

Seit (rechts) <strong>die</strong>se neuen Ausstattungs-<strong>Teil</strong>e vorhanden sind (Türen<br />

und Wände, externe Fertigung, <strong>Teil</strong> 4), ist es nun ein leichtes <strong>die</strong><br />

erforderlichen Wände und Türen entsprechend den optischen Vorgaben<br />

nachzubauen. Hier <strong>die</strong> ersten Übungen, um <strong>die</strong> richtigen<br />

Abstände bzw.- Positionen der Wände zur Bordwand und zum<br />

Gräting abzuwägen. Die <strong>Teil</strong>e wurden noch nicht farblich behandelt.<br />

Der Besammast hat auf <strong>die</strong>sem Deck seine eigene Kabine, d.h. um den Mast bzw. Mastkragen herum befindet<br />

sich eine separate Vorratskammer (der kleine Verschlag hinter der halbrunden Wand [unten] bzw.<br />

<strong>die</strong> drei mittleren Wandelemente im Bild darüber).<br />

Die beiden vordersten Außenwände mussten im unteren Bild um einige<br />

Millimeter in Richtung Bug verschoben werden. Bei einer korrekten Position<br />

der Wände wäre es nicht möglich gewesen, <strong>die</strong> Geschütze passend<br />

aufzustellen. Der Karo-Boden, rechts auf dem Bild, war noch im Versuchsstadium<br />

und noch nicht verklebt. Auf einem aktuelleren Bild, oben<br />

das längliche links, war der Belag schon den Rundungen der Wände<br />

angepasst.<br />

7


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Alle Wandelemente hinter der gebogenen Wand (Wände und Türen der Offizierskabinen) in Richtung Heck<br />

zeigen Lamellen im oberen <strong>Teil</strong> der Kabinenfront, welche aufgrund der durchgeschnittenen Leisten der Lamellen<br />

auch lichtdurchlässig sind. Auf obigem Bild wurden sie mal wieder nur für <strong>die</strong>se Aufnahme „frei“<br />

aber falsch aufgestellt, denn sie müssen später parallel mit der Bordwand in Richtung Heck geführt werden.<br />

Es ist beabsichtigt den Bereich der Messe durch LEDs zu beleuchten. Damit dann auch noch etwas Licht<br />

durch <strong>die</strong> unteren Seitengalerien nach außen dringen kann, erhalten <strong>die</strong> Durchgänge zur Seitengalerie eine<br />

Nachbildung der dort befindlichen Bogentüren.<br />

Nachfolgend zwei Impressionen aus dem Deckbereich, links mit Blick Richtung Bug und rechts in Richtung<br />

Heck.<br />

Ach ja, <strong>die</strong> Säule im Vordergrund des rechten Bildes steht<br />

nicht soo schief!<br />

Das rechte Bild zeigt erneut den Bugbereich vor der Kombüse<br />

mit dem abgetrennten Bereich aus einer anderen Sicht. Diese<br />

Abtrennung wird unterschiedlich beschrieben. Früher waren<br />

<strong>die</strong>s offensichtlich keine festen Wände, sondern nur Stoffplanen,<br />

welche den Bereich abtrennten. Dies trifft auch auf<br />

<strong>die</strong> inneren „Trennwände“ bei den Offizierskabinen zu.<br />

Um <strong>die</strong> Geschütze auf <strong>die</strong>sem Deck leichter aufzustellen und um <strong>die</strong> Takel und das Brooktau an der Bordwand<br />

befestigen zu können, wurden alle Wandteile erst zum Schluss endgültig befestigt. War so geplant –<br />

nur <strong>die</strong> <strong>verschiedenen</strong> oben gezeigten Trennwände und Wandelemente wurden komplett aufgebaut als sich<br />

noch kein Geschütz auf Deck befand und erhielten teilweise sehr exakte Anpassungen an <strong>die</strong> Schräge der<br />

Außenbordwand. Und „oh Wunder“, beim späteren Einbau der Wände waren überall <strong>die</strong> Geschütze im<br />

Weg um <strong>die</strong>se Trennwände „einfach so“ wieder aufzustellen. Wie gut das es Klebstoff gibt…<br />

Die Lagerblöcke mit den etwas kleineren Geschosskugeln als im Unterdeck waren zurzeit der obigen Aufnahme<br />

noch in der „Produktion“.<br />

Die beiden Köpfe der Ankerspille wurden hier nur für <strong>die</strong> Aufnahme frei<br />

auf dem Deck abgestellt und später dann auf dem jeweiligen Spill des<br />

Unterdecks befestigt.<br />

8


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Die Kombüse und der Herd sind wie im Original auf einem gefliesten Bereich aufgebaut. Meine eigene Vorgabe<br />

hinsichtlich der Ausstattung und Details (Diorama) wurde hier doch schon deutlich überschritten –<br />

einfacher war eigentlich meine Devise für den Innenausbau. Nun denn, einige Kleinigkeiten wie Geländer<br />

Griffe, Hebel, Nieten, Pfosten, Ringe, Stangen … mussten halt doch entsprechend dem Vorbild an den<br />

Herd. Die nachfolgenden Bilder der Rohbauversion zeigen <strong>die</strong>se Ausstattung deutlicher als <strong>die</strong> spätere Abbildung<br />

der lackierten Version.<br />

Die Kombüse steht – vom Bug aus gesehen hinter dem Herd. Für den Aufbau der Wände wurde zuerst ein<br />

vorhandener Vorrat an Lindenholzbrettchen genutzt, da gerade mal wieder das passende dünnere Sperrholz<br />

nicht „im Zugriff“ war – auf dem übernächsten Bild noch erkennbar. Die Arbeitsplatte, Unterschrank mit<br />

Türen und Schubladen wurden entsprechend den vorhandenen Abbildungen nachgebildet.<br />

Die anfänglich geschlossenen Seitenwände wurden nach Erhalt der neuen Serie Innenausstattung (Türen<br />

und Wände, externe Fertigung, <strong>Teil</strong> 4) abgetrennt und durch <strong>die</strong>se neuen Türen- und Wand-Elemente ersetzt.<br />

Rechts ist nun <strong>die</strong> endgültige Version der<br />

Kombüse zu sehen, <strong>die</strong> Wände wurden<br />

allerdings noch vor dem endgültigen Einbau<br />

geweißt - siehe oben bei den „Impressionen“.<br />

Nun sind Fensterrahmen in den Türen<br />

und durch den Laser eingebrannte Kassetten-Nachbildungen<br />

auf allen Elementen.<br />

Für <strong>die</strong> „Fliesen“ wurde eine bedruckte Vorlage (Puppenstube) im Maßstab<br />

reduziert ausgedruckt. Aufgrund der dadurch entstandenen Größe der Vorlage<br />

musste nun <strong>die</strong> Gesamtfläche aus mehreren <strong>Teil</strong>en zusammengesetzt werden.<br />

Die <strong>verschiedenen</strong> Elemente sind in den oberen Bildern deutlich erkennbar -<br />

<strong>die</strong> Papierränder wurden aber absichtlich nicht eingefärbt. Der Kondensator,<br />

das konische <strong>Teil</strong>, welches oben im mittleren Bild nach links absteht bzw. auf<br />

dem rechten Bild kupferfarben ist, wird aus Positionsgründen erst dann fertig<br />

eingeklebt, wenn auch <strong>die</strong> Deckbalken eingebaut werden. Beim Original ist er<br />

so ausgerichtet, dass er aufgrund seiner Bauhöhe zwischen zwei Hauptträgern<br />

liegt. In der Nut der vorderen Randleiste des Bodenbelages steht später eine<br />

der <strong>Decks</strong>tützen.<br />

Bei dem Schornstein wäre noch zu beachten, dass <strong>die</strong>ser, wie auch <strong>die</strong> Masten, noch durch weitere <strong>Decks</strong><br />

geführt werden muss und somit auch <strong>die</strong> Position erhalten soll(te), welche dann am Oberdeck erwartet wird.<br />

9


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Auf <strong>die</strong>sem Deck befinden sich 28 Stück der 24-Pfünder-Geschütze – also eine kleinere Ausführung als im<br />

Unterdeck. Diese Größenvorgabe wurde entsprechend berücksichtigt. Im frei aufstellbaren Deckbereich<br />

werden sie wieder – wie im Unterdeck - komplett vertaut. Da ich <strong>Teil</strong>e der Einrichtung der Offiziersmesse<br />

und <strong>die</strong> Kabinenwände um <strong>die</strong>se gem. der Vorlage von Alan McGowan darstellen möchte, werden <strong>die</strong> letzten<br />

drei Geschütze im Heckbereich keine Rückholtakel erhalten. Ebenso entfallen auch <strong>die</strong> Zwischenwände<br />

(Stoffplanen!) der einzelnen Kabinen.<br />

Das Bild rechts zeigt <strong>die</strong> Geschütze <strong>die</strong>ses <strong>Decks</strong><br />

während des Aufbaus. Die Rohre haben <strong>die</strong> Achsen<br />

erhalten, <strong>die</strong> Brooktauringe wurden eingeklebt und<br />

das ganze gespritzt. Beim Bohren der Achsen ist mir<br />

eine Panne unterlaufen, da ich unbedingt und „auf<br />

<strong>die</strong> Schnelle“ an <strong>die</strong>sem Abend ein Ergebnis sehen wollte. Sollte „man“ vermeiden. Ich<br />

bin gespannt ob <strong>die</strong>ser Fehler einmal anhand der Bilder erkannt wird. Nach dem Abschluss<br />

<strong>die</strong>ses <strong>Decks</strong> ist aber auch <strong>die</strong>ser begraben.<br />

Mit zunehmender „Deckhöhe“ werden <strong>die</strong> Geschütze detaillierter<br />

dargestellt. Hier im Zwischendeck wurden zwar noch <strong>die</strong> einfachen<br />

Lafetten eingesetzt – abweichend zu den Geschützen aus dem<br />

Unterdeck sind nun aber vollwertige Achsen vorhanden, an denen<br />

nun auch richtige, aber noch vereinfacht dargestellte Räder aufgezogen<br />

werden. Die Lafetten wurden nach dem Zusammenbau o/g<br />

gespritzt und danach mit geschwärzten Augbolzen und Ringen<br />

sowie den naturfarben belassenen Rädern bestückt.<br />

Hier sind rechts nun einige Einzelteile und das vergrößerte Mustergeschütz<br />

aus vorherigem Bild zu sehen<br />

Der weitere Aufbau erfolgt nun identisch zu den Geschützen aus<br />

dem Unterdeck mit Blöcken, Takel, Brooktau. Die Stärke des Brooktau wurde hier nun an <strong>die</strong> geänderte<br />

Geschützgröße angepasst und ist somit auch etwas dünner als im Unterdeck.<br />

Es war früher immer Zeitaufwändig <strong>die</strong> Schnur durch <strong>die</strong> seitlichen Ringe an der Lafette zu bekommen.<br />

Bei <strong>die</strong>sen Übungen hatte ich natürlich <strong>die</strong> Enden der Schnüre mit Sekundenkleber stabilisiert und schräg<br />

angeschnitten, was damals beim Einfädeln durchaus hilfreich war. Aber <strong>die</strong> geflochtene Schnur war deutlich<br />

stabiler als eine geschlagene. Bei <strong>die</strong>ser neuen Produktion<br />

der Geschütze des Zwischendecks entfernte<br />

ich nun <strong>die</strong> schon vorher angebrachten Ringe wieder<br />

aus den Augbolzen der Lafette, bog sie etwas weiter<br />

auf und legte das „Tau“ in den geöffneten Ring. Den<br />

Ring leicht schließen, erneut in den Augbolzen einhängen<br />

und wieder komplett schließen war nun eine Aktion<br />

von „Sekunden“.<br />

Die Achsen der Geschütze erlauben es nun, das<br />

Brooktau unter den hinteren Achsstummel einzuklemmen<br />

– was zumindest etwas aufgeräumter aussieht.<br />

Die beiden Hilfsleisten für <strong>die</strong> Augbolzen der Takel<br />

und des Brooktau werden auch hier noch eingesetzt<br />

und seitlich neben den Geschützluken an <strong>die</strong> Bordwand geklebt.<br />

10


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Innerhalb der Offizierskabine befindet sich eine oktogonale Abdeckung für den Ruderkopf,<br />

der bis in <strong>die</strong>ses Deck reicht. Das Modell zeigte bisher <strong>die</strong> gleiche Optik, nur habe<br />

ich inzwischen der Einfachheit halber, den Ruderkopf auf Deckniveau abgeschnitten.<br />

Damit war es für mich entfallen, <strong>die</strong> Abdeckung hierfür hohl aufzubauen. Rechts wird<br />

das noch nicht ganz fertige <strong>Teil</strong> während es Aufbaus gezeigt - welches inzwischen (auch<br />

mal wieder) erneuert wurde. Die Ruderkopf-Abdeckung ist nun – zu spät – doch hohl. Im folgenden Bild<br />

ist <strong>die</strong> fertige Abdeckung im Hindergrund auf der „Karowiese“ erkennbar.<br />

Leider hatte ich bei den für mich wichtigen Bildern<br />

von der Inneneinrichtung nur ein einziges aus <strong>die</strong>ser<br />

Offiziersmesse gefunden. Auf <strong>die</strong>sem ist nur <strong>die</strong><br />

Abdeckung des Ruderkopfes mit einem kleinen <strong>Teil</strong><br />

des Karobodens zu sehen. Die weiter vorhandenen<br />

Informationen aus <strong>die</strong>sem Bereich beziehen sich<br />

nur auf <strong>die</strong> Form und Position der Kabinenwände<br />

sowie des Ruderkopfes. Somit wurde hier <strong>die</strong> Einrichtung<br />

mehr meiner Fantasie überlassen. Allzu viel wurde es nicht, denn<br />

der vorgesehene Platz hierfür ist nicht sehr üppig (woher glaube ich das nur<br />

zu kennen??). Diese ersten Bilder zeigen <strong>die</strong> optischen Versuche, den geringen Platz passend zu möblieren.<br />

Bei <strong>die</strong>ser Aufstellung hatte ich aber nicht <strong>die</strong> Stütze in der Offiziersmesse berücksichtigt, welche „großzügig“<br />

mitten im Raum steht. Die endgültige Aufstellung der Möbel ist nun bei den letzen beiden Bildern auf<br />

<strong>die</strong>ser Seite zu sehen. Gemäß den Unterlagen befinden sich hier Außenbordseitig<br />

hinter den gezeigten Wänden insgesamt 7 Kabinen für <strong>die</strong> Offiziere<br />

und ein Gang Backbordseitig zur Seitengalerie. Diese Abtrennungen (verm.<br />

Stoffplanen) werden aufgrund der aufgestellten Geschütze und der Ausleuchtung<br />

wegen, nicht dargestellt.<br />

Nach und nach werden nun <strong>die</strong> Balken auf <strong>die</strong> vorhandenen Stützen angebracht<br />

und mit weiteren Querverbindungen stabilisiert, u.a. auch als Auflage<br />

für <strong>die</strong> folgende Stromversorgung. Die Innenbordwände sowie <strong>die</strong>se Deckbalken<br />

sind wie im Unterdeck geweißt und leicht gewölbt. Ebenfalls wie im<br />

Unterdeck entspricht <strong>die</strong> Anzahl und Dichte der Balken nicht exakt dem<br />

Vorbild, es wurden auch hier nur <strong>die</strong> Hauptbalken mit allen aufgezeichneten<br />

Stützen nachgebildet. Wichtig war es für mich, für das jeweils folgende<br />

Deck eine ausreichend stabile Grundlage zu erstellen.<br />

Das Bild rechts zeigt <strong>die</strong> „hängenden“ und <strong>die</strong> „liegenden“ Knie; Verstrebungen<br />

bzw. Verstärkungen unterhalb und neben den Deckbalken, wie sie auch im<br />

Unterdeck zu finden sind - wie immer: Optik und Anordnung angenähert zum<br />

Vorbild.<br />

Nachdem alle erforderlichen Querverstrebungen<br />

verbaut waren, wurden auch wieder <strong>die</strong> Kupferbänder<br />

als Stromleiter für <strong>die</strong> Beleuchtung angebracht<br />

und <strong>die</strong> LED an <strong>die</strong>se angelötet. Bei der<br />

Messe habe ich dann noch zusätzlich je eine LED<br />

links und rechts in <strong>die</strong> Kabinen eingebaut, um auch<br />

<strong>die</strong> Heckfenster der Galerie befriedigend auszuleuchten.<br />

Aufgrund <strong>die</strong>ser zusätzlichen Beleuchtung<br />

wurde das „Verdrahten“ etwas aufwändiger, so dass <strong>die</strong>smal auch Litzen als Verbindung erforderlich<br />

wurden.<br />

11


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

3. Oberdeck<br />

Analog zu den vorherigen <strong>Decks</strong>, werden auch hier wieder fertige Plankennachbildungen eingezogen, allerdings<br />

<strong>die</strong>smal nur auf den nicht einsehbaren Bereich begrenzt. Um eine optisch saubere Trennung zu den<br />

Mitschiffs liegenden Einzelplanken zu erhalten, werden <strong>die</strong> „echten“ Planken bis zu den jeweils ersten trennenden<br />

Kabinenwänden, von der Mitte aus gesehen, ausgelegt.<br />

Rechts ist <strong>die</strong>se Grenze jeweils durch den noch<br />

offenen Deckbereich erkennbar. Das Bild links<br />

zeigt <strong>die</strong> Wand des Admirals-Tagesraums mit<br />

den dahinter liegenden noch unvollendeten<br />

Bereichen, daneben der Blick in Richtung Bug<br />

mit den beiden Kabinen um den Fockmast.<br />

Hinter der Trennwand befindet sich auch auf<br />

<strong>die</strong>sem Deck wieder ein kleiner separater Verschlag. Dieser wird später separat belüftet und befeuchtet (!),<br />

da sich genau darüber auf dem Quarterdeck ein Gräting befindet.<br />

Die rückwärtigen Öffnungen der Rundhäusern sind<br />

im Hintergrund in den beiden Ecken des rechten<br />

oberen Bildes zu sehen, sie wurden inzwischen mit<br />

Türen und Wänden geschlossen (Bild links). Ich habe<br />

allerdings keinen Nachweis, ob <strong>die</strong>se Türen belüftet<br />

sind und wenn ja, ob hier das „Herzchen“ passender<br />

wäre. Rechts daneben noch einmal der Blick vom<br />

Backschott aus in <strong>die</strong> beiden vorderen Kabinen.<br />

Vor dem Backschott (Beschreibung siehe <strong>Teil</strong> 2)<br />

wurde schon der erste Versuch mit den einzelnen<br />

verlegten Leisten abgeschlossen. Da der Bereich zu<br />

kurz ist, noch ohne echten Versatz. Links daneben<br />

dann noch ein „informatorischer“ Blick durch eine<br />

der offenen Türen (zufällig genau auf <strong>die</strong> Türkante<br />

aufgenommen). Auf den Blick durch <strong>die</strong>se Tür wird<br />

später noch einmal ausdrücklich hingewiesen. Die Reepe für <strong>die</strong> beiden Luken wurden später noch angebracht.<br />

In den beiden Admirals-Messen wird wieder <strong>die</strong> „Karo-Wiese“ zusehen<br />

sein. Teppiche werden ausgerollt, Möbel und vielleicht auch einige Kleinteile<br />

aufgestellt. Bei den Geschützen im Bereich des Speiseraums entfallen<br />

daher wieder <strong>die</strong> Rückholtakel. Rechts ist der Tagesraum im Aufbau: <strong>die</strong><br />

abschließende Elemente unter den Heckfenstern und <strong>die</strong> Seitenwände zur<br />

Galerie wurden hier separat eingepasst. Darunter der vorerst abgeschlossene<br />

Zustand der Messen mit dem Karoboden und den geweißten Galeriewänden.<br />

Die Möbel folgen später.<br />

Alle Wände oder Elemente auf <strong>die</strong>ser Seite wurden noch nicht befestigt,<br />

sondern nur für <strong>die</strong>se Fotos positioniert. Das Verkleben ist erst sinnvoll,<br />

wenn auch der mittlere <strong>Teil</strong> des <strong>Decks</strong> mit den einzelnen Planken fertig<br />

gestellt und eingesetzt wurde.<br />

12


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Nach dem Speiseraum folgen in Richtung Schiffsmitte noch zwei weitere Messen.<br />

Der kleinere Bereich auf dem zweiten Bild links (und rechtes Bild), ist der<br />

Schlafraum des Admirals. Trotz der Geschütze habe ich später dann doch noch<br />

sein „Himmibett“ entsprechend einem aktuellen Foto aufhängt. Der Platz an der<br />

Innenwandseite ist hierfür eine Notwendigkeit bei meiner Darstellung, da das<br />

Geschütz im Ruhezustand (!) parallel zur Außenbordwand vertaut wird und<br />

somit deutlich mehr Platz zur Verfügung stehen würde.<br />

Parallel mit den ersten beiden Grätings vor dem Besanmast wurden schon<br />

<strong>die</strong> 6 Stützen aufgestellt, welche innerhalb der angrenzenden Messe stehen.<br />

Zwei weitere werden später noch direkt vor der Trennwand bei dem nächsten<br />

Gräting platziert. In <strong>die</strong> beiden Kinnbackblöcke (vor dem Mast, mit<br />

losen und somit „beweglichen“ schwarzen Holzkappen) ist schon das Ruderreep<br />

eingefädelt. Die gelbe Klammer darüber hält den Vorrat der Schnur<br />

zusammen bis auch <strong>die</strong>ses Deck geschlossen wird.<br />

Auf <strong>die</strong>sem Deck werden nun das erste Mal <strong>die</strong> Planken aus einzelnen Leisten und mit<br />

separater Kalfaterung erstellt. Für <strong>die</strong> Länge der Leisten/Planken (5“) und deren 5-fachen<br />

Versatz, habe ich <strong>die</strong> Vorgaben von Nepean Longride annähernd berücksichtigt.<br />

Rechts ein Bild während des Aufbaus. Die Kalfaterung besteht aus 0,5x3 mm dünnen<br />

Furnierleisten, welche hochkant eingeklebt werden. Diese werden nach dem Trocken auf<br />

Plankenniveau abgeschnitten oder abgebrochen und dann das Ganze plan geschliffen.<br />

Anfängliche Tests mit einer dünneren schwarzen Folie ergab eine identischere Optik zum<br />

Original, dafür aber Probleme beim Schleifen. Papier war mir hierfür unpassend dünn.<br />

Bei dem Tanganjikaholz, welches als Planken verwendet wird, war es immer wieder erfreulich festzustellen,<br />

wie „genau“ <strong>die</strong>se geschnitten waren. Abweichungen von über 1 mm in der Breite (ab den letzen 20-30 cm<br />

zum jeweiligen Ende der Leiste) sind hierbei offensichtlich nichts Ungewöhnliches. Schlecht für <strong>die</strong> folgende<br />

Verlegung…<br />

Über <strong>die</strong> Darstellung der Befestigungsnägel (<strong>die</strong> üblichen, einfachen oder doppelten<br />

schwarzen Punkte) auf den Planken machte ich mir kurzzeitig etwas Sorgen und wollte<br />

sie vorerst einfach weglassen, da <strong>die</strong>se auch beim Original so gut wie nicht zu sehen sind.<br />

Wie der Bildausschnitt links zeigt, wurden sie z.B. auf dem<br />

Quarterdeck mit gleichfarbigen Zapfen (?) verschlossen und<br />

<strong>die</strong>se sind wiederum nur aus nächster Nähe erkennbar.<br />

Interessant bei <strong>die</strong>sem Originalbild ist auch <strong>die</strong> unterschiedliche<br />

Breite der verwendeten Planken! War das dem Lieferanten der Furnierleisten<br />

bekannt??<br />

Da aber das Deck bei meinem Modell aufgrund des Tanganjikaholzes auch<br />

eine andere weniger verwitterte Farbe hat, kann ich auch auf den üblichen<br />

„Standard“ zurückgreifen und auf <strong>die</strong>sem Deck Bleistiftpunkte als deren<br />

Nachbildung verwenden. Eine perfektere Methode ist das Bohren <strong>die</strong>ser<br />

Löcher und anschließendem Verschließen mit Wachs oder Holzpaste – das<br />

wird beim nächsten Deck realisiert. Bei einem größeren Maßstab ist der<br />

Einsatz von kleinen Holzstiften oder ggf. Metall-Splinten sinnvoll – dann<br />

sollten aber auch „echte“ Deckbalken verlegt werden…<br />

Hier rechts nun das Deck mit der fertigen Beplankung. Etwas mehr Leben als bei den fertigen Planken-<br />

Bauteilen der anderen <strong>Decks</strong> ist zu erkennen, <strong>die</strong> vorhandenen Nachbildungen der Befestigungsnägel dagegen<br />

nicht. Obwohl aus dem gleichen Holz, weicht <strong>die</strong> etwas breitere Königsleiste farblich ab.<br />

13


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Natürlich ging der Vorrat der dunklen Furnierleisten gerade dann zur Neige, als ich mich bei dem Deck<br />

mitten im Aufbau befand – wie war das doch mit der Geduld….? (weiterer Hinweis hierzu beim Quarterdeck).<br />

Im Hintergrund (vorheriges Bild, Blick in Richtung Heck) sind <strong>die</strong> inzwischen fest eingebauten Wände<br />

erkennbar, im Vordergrund das Rohr des Schornsteins (Herd). Die Grätings und der Mastschuh am Hauptmast<br />

sind noch lose und werden erst später verklebt.<br />

Der Wassergang ist angebracht, <strong>die</strong> Grätings und Treppen nun eingebaut. Die Querträger<br />

zwischen den Grätings des vorderen <strong>Teil</strong>s sind gem. Vorgabe unterschiedlich<br />

breit, <strong>die</strong> hier sichtbaren Öffnungen sind <strong>die</strong> Abgänge<br />

in das nächste Deck. Die erforderlichen Geländer für<br />

<strong>die</strong> Niedergänge werden wie auf den anderen <strong>Decks</strong><br />

aus MS-Draht nachgebildet. Auf den Bildern fehlen<br />

noch <strong>die</strong> Stützpfosten für <strong>die</strong> Deckbalken als Gegenpart<br />

zu den Relingpfosten. Daher wurde der Draht<br />

bisher nur in <strong>die</strong> vorhandenen Relingpfosten eingefädelt,<br />

aber noch nicht verspannt.<br />

Passender Kommentar hierzu bei der Beschreibung der<br />

Geschütze auf den folgenden Seiten.<br />

Die Pfosten hier im linken Bild zeigen <strong>die</strong> Knechte um den<br />

Hauptmast im Rohbau. Der hintere reicht bis ins Quarterdeck<br />

(beim Original über drei <strong>Decks</strong>) und wird hier mit dem<br />

Beting und den Belegnägeln bestückt, der vordere führt nur<br />

bis zum Deckbalken des <strong>Decks</strong>. Im unteren Bereich erhalten beide Betinge ihre Dwarsbalken und im Fußbereich<br />

waren noch je zwei Scheibgat erforderlich (rechtes Bild). Hier stört es noch nicht so sehr, aber <strong>die</strong><br />

über den Handel bezogenen Ms-Scheiben sind mir - bei passendem Durchmesser - einfach zu dick (Stärke<br />

der Scheibe). Auf dem Quarterdeck zeige ich sie in einer optisch schöneren (dünneren) Art.<br />

Alle Hauptstützen werden - wie auch in den anderen <strong>Decks</strong> - gemäß den Vorlagen Alan McGowan und<br />

John McKay positioniert. Diese gedrechselten Stützen sind nun in einer schlankeren Ausführung als in den<br />

vorherigen <strong>Decks</strong> vorhanden und tragen z.B. im sichtbaren Bereich einige Balken des Bootslagers. Bei <strong>die</strong>sen<br />

sichtbaren Deckbalken sollte darauf geachtet werden, dass <strong>die</strong>se nicht<br />

durchgehend aus einem <strong>Teil</strong> bestehen (beim Original bestehen annähernd alle<br />

Deckbalken aus mehreren <strong>Teil</strong>en). Jeweils mittig sind <strong>die</strong>se Balkenkonstruktionen<br />

mit einer schräg laufenden Laschung verbunden und mit Bolzen verdübelt.<br />

Diese Balken werden, wie alle anderen, später ebenfalls noch farblich<br />

angepasst. Zum Zeitpunkt der Aufnahme wurde in <strong>die</strong>sem Bereich noch<br />

„Span abhebend“ gearbeitet, daher <strong>die</strong> zugeklebten Treppenabgänge.<br />

Ebenfalls unter dem Bootslager, befinden sich in beiden<br />

Außenbordwänden einfache und doppelte Scheibgat, für <strong>die</strong><br />

späteren Taue der Fockrah. Hier noch in der Ms-Version.<br />

Um <strong>die</strong>se Taue anzuschlagen, sind Innenbordseitig zwischen<br />

den Scheibgat, Kreuzhölzer in beachtlicher Größe vorgesehen<br />

(beim Original ca. 130 cm). Allerdings ist das betroffene Tau am<br />

Original - im Vergleich zu dem Brooktau links gut erkennbar - auch nicht<br />

gerade dünn.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Bei meinem Nachbau ist das Kreuzholz – auch der schlanken Größe wegen - mal wieder ein Fremdkörper.<br />

Das schwarze <strong>Teil</strong> rechts an der Wand sind <strong>die</strong> beiden MS- Scheibgat, wobei von <strong>die</strong>ser Seite aus auch <strong>die</strong><br />

erforderliche Nut für <strong>die</strong> Achse sichtbar ist. Die Thematik der Tauenden bei den Takeln der Geschütze wird<br />

auf den folgenden Seiten beschrieben.<br />

Als Geschütze befinden sich auf <strong>die</strong>sem Deck 30 Stück der 12-Pfünder, in<br />

einer langen Rohr-Ausführung und ebenfalls überwiegend komplett vertaut.<br />

Die erneute Reduzierung der Größe ist im Vergleich zu den anderen<br />

Geschützen auch am Modell deutlich erkennbar.<br />

Die Geschütze im einsehbaren Bereich (unter dem Bootslager) erhalten nun<br />

<strong>die</strong> bisher aufwändigste und detaillierteste Ausstattung. Die einfache Bodenplatte<br />

entfällt und <strong>die</strong> auf der rechten Zeichnung blau schraffierten<br />

bzw. rot linierten <strong>Teil</strong>e kommen neu hinzu:<br />

• auf dem vorderen Achsbalken eine schräg stehende Verstärkung mit Kehle,<br />

• auf dem hinteren Achsbalken <strong>die</strong> Richtsohle,<br />

• der Richtkeil, darunter eine Auflage - Schwein genannt und<br />

• zwei weitere, senkrecht durch <strong>die</strong> Lafettenwand führende Bolzen<br />

• <strong>die</strong> Richtsohlen- sowie der Stirnriegelbolzen werden eingebaut, (<strong>die</strong>s<br />

sind waagrecht laufende Stangen, welche in der unteren Draufsicht<br />

in der Zeichnung rot markiert sind)<br />

Der Richtsohlenbolzen ist bei der leeren Lafette in schwarz zwischen den Lafettenwänden erkennbar, der<br />

Stirnriegelbolzen führt durch <strong>die</strong> schräge Versteifung am Vorbau. Die Richtsohle liegt – fertig eingebaut -<br />

auf dem Richtsohlenbolzen (wohl eher eine Stange) und auf dem Schwein auf. Auf dem Bild oben liegen sie<br />

mit dem Keil zusammen rechts neben der unbestückten Lafette.<br />

Eine Radeinheit wird nun aus je zwei Scheiben zusammen gebaut und mit<br />

einem Bolzen (Nagel) auf der Achse gesichert. Die sechs Bolzen der Radscheiben<br />

werden nur eingezeichnet. Für richtige Nägel wäre der Platz an<br />

den Radscheiben nur mit Mühe ausreichend. Diese beiden Vorserienmuster<br />

hier zeigen noch <strong>die</strong> einfache Radversion. Die neue Version ist weiter unten<br />

bzw. vorherige Seite zu sehen. Der auf dem Originalfoto erkennbare Ring an<br />

den jeweiligen Achsstummeln (das Foto mit den Plankennägeln) wird ebenfalls<br />

gezeigt.<br />

Das mehrfach erwähnte Wappen ist nun „endlich“ auf dem<br />

Rohr (wird nicht eingefärbt!) und <strong>die</strong> bisherigen Bolzenattrappen<br />

der Schildlagerdeckel (Nägel) werden nun durch ca. 25 mm<br />

lange Drahtnägel ersetzt, welche wie beim Vorbild komplett<br />

durch <strong>die</strong> Lafette führen. Die Rohre erhalten dann noch Kimme,<br />

Korn, das Zündloch und abschließend wird als „Krönung“ beidseitig auf den vorderen<br />

Bolzen der Schildlagerdeckel <strong>die</strong> Nachbildung des Splintes mit Kette angebracht (rechtes Bild). Auf dem<br />

separat liegenden Rohr (Bild weiter oben) sind Kimme und Korn im noch ungefärbten Zustand erkennbar.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Die beiden Brooktau-Ringe, seitlich an der Lafette, werden inzwischen erst mit dem Brooktau zusammen<br />

angebracht. Das Brooktau wurde – wie im Unterdeck avisiert – deutlich gekürzt, so dass keine Eselsohren<br />

entstehen. Vielleicht etwas zuviel; es ist inzwischen aber deutlich dünner und somit weicher als <strong>die</strong>ses im<br />

Unterdeck. Auf dem Kampagnedeck wird <strong>die</strong>s korrigiert und dann doch wieder etwas länger werden.<br />

Auf (fast) allen bisherigen Bildern fehlen <strong>die</strong> aufgerollten Enden der <strong>verschiedenen</strong> Takel. Auf keinem Fall<br />

sollte es <strong>die</strong> aufgerollte, in Scheibenform dargestellte Optik werden. Nach m. M. werden <strong>die</strong>se (wenn überhaupt)<br />

nur im „Ruhezustand“ der Geschütze so aufgerollt. Bei dem am Modell gezeigten Zustand „klar<br />

Schiff zum Gefecht“ hätten <strong>die</strong> Kanoniere und Geschützmannschaft mit Sicherheit andere Prioritäten.<br />

Daher werden <strong>die</strong> Nachbildungen <strong>die</strong>ser Tauenden „separat gewickelt“ – wie ich sie später ggf. auch an den<br />

Belegnägeln zeigen werde.<br />

Die vier Augbolzen zum Befestigen des Taus und der Blöcke werden nun<br />

ohne <strong>die</strong> früher verwendeten Hilfsleisten direkt an der Bordwand befestigt.<br />

Das Bohren der Löcher wird auch stark vereinfacht, wenn sich zu<br />

<strong>die</strong>sem Zeitpunkt noch keine Gegenstände Pfosten, Geländer (!) etc. auf<br />

Deck befinden. Daher sollten alle Bohrungen zu einem frühen Zeitpunkt<br />

erfolgen (sollten…!). Um <strong>die</strong> erforderliche Bohrtiefe nicht zu überschreiten<br />

wurde der Bohrer so kurz eingespannt, dass nur noch 7-8 mm aus dem<br />

Bohrfutter schauten. Somit war jedes Sackloch garantiert.<br />

Für mich ärgerlich war, dass der Bestand für <strong>die</strong> Bolzenattrappen (Linsenkopfnägel)<br />

während dem Aufbau <strong>die</strong>ser Geschütze ausgegangen und in<br />

<strong>die</strong>ser schönen Form nicht wieder zu beschaffen war. Die unteren beiden<br />

Nägel sind noch aus dem alten Bestand, der Rest zeigt eine Notlösung<br />

(größerer Durchmesser und flacher Kopf). Es ist für mich überraschend,<br />

wie deutlich doch auch das Zündloch auf obigem Bild erkennbar ist. Bei den Blöcken sind <strong>die</strong> nachfolgend<br />

beschriebenen Kauschen Nachbildungen gut erkennbar.<br />

Bei den sichtbaren Geschützen auf <strong>die</strong>sem Deck, wie auch bei den Geschützen<br />

des Quarterdecks werden nun auch <strong>die</strong> Blöcke etwas detaillierter. Die Eigenkonstruktion<br />

der Blöcke scheitert (vorerst) an der passenden Größe der erhältlichen<br />

Scheibgat. Aber mit dem Stropp und dem Haken konnte ich schon einmal<br />

beginnen. Rechts wieder zwei „Vorserienmuster“. Das untere Exemplar<br />

zeigt eine „korrekte“ Version mit Haken, Kausche und Stropp. Hierbei zeigte sich, dass auch 1,5 mm<br />

Durchmesser der Kausche bei der Größe der Blöcke zu viel sein können – <strong>die</strong> Kausche ist zu groß. Die obere<br />

Version zeigt dagegen <strong>die</strong> Nachbildung einer Kausche durch eine Schnur, welche um einen Bohrer geknotet<br />

und mit Sekundenkleber stabilisiert wurde. In <strong>die</strong>ser Weise werden nun alle sichtbaren Blöcke aufgebaut.<br />

Später wurde auch noch <strong>die</strong> Farbe des Taues korrigiert – am Original sind <strong>die</strong>se Taue schwarz.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Nachstehend eine Übersicht über <strong>die</strong> 77 Einzelteile eines aktuellen Geschützes:<br />

Lafette:<br />

2 Seitenteile, 2 Achsen, 8 Radscheiben, 4 Achsbolzen, 4 Achsringe, 8 Augbolzen, 2 Ringe,<br />

2 Bolzen quer, 8 Bolzen senkrecht, Verstärkung vorne, Richtsohle mit Zubehör (3),<br />

2 Schildlagerdeckel, 2 Splinte + Kette 48<br />

Geschützrohr:<br />

Rohr, Achse, Ring, Wappen, Kimme, Korn, (Zündloch) 6<br />

Takel:<br />

6 Blöcke, 6 Haken (+ Kausche, Stropp), 4 Augbolzen, 2 Ringe, 3x Seil, Brooktau, 2 Bandagen 23<br />

Wenn nun alle <strong>Teil</strong>e eines Geschützes zusammen gebaut<br />

sind, sollte <strong>die</strong>ses Geschütz optisch fast exakt der Zeichnung<br />

(Seite 15) bzw. dem Original entsprechen.<br />

Fast bedeutet: <strong>die</strong> Schildlagerdeckel sind nicht aufklappbar,<br />

es sind „natürlich“ ein Paar Abweichungen vorhanden,<br />

vielleicht fehlen auch noch einige Nichtigkeiten und das mit<br />

dem Schießen – na ja.<br />

Hier nun abschließend ein letzter Blick auf eines der fertig<br />

ausgestatteten Geschütze <strong>die</strong>ses <strong>Decks</strong>.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Bevor das Deck geschlossen werden kann, muss natürlich noch<br />

<strong>die</strong> Messe „Seiner Lordschaft“ eingerichtet werden. Hierzu habe<br />

ich neben den schon bekannten Tischen und Stühlen nun auch<br />

einen Sessel, einen Schrank und einen Sekretär vorgesehen.<br />

Das Bild rechts zeigt eine Übersicht über <strong>die</strong> Einrichtung: an<br />

Backbord einen Tisch, Stuhl, darunter ein Hocker; in der Mitte<br />

der große Tisch mit Stühlen; Steuerbord den Schrank (gerade<br />

noch das Unterteil erkennbar) und in der Nische Sessel, Sekretär<br />

und ein weiterer runder Tisch, ebenfalls mit Stühlen.<br />

An der Wand (obiges Bild) waren hier zuvor zwei Bilder, das rechte musste ich wieder „abhängen“ und über<br />

den linken Tisch an der Bordwand platzieren – <strong>die</strong> Klebestelle ist noch hinter dem Sekretär erkennbar. Es<br />

wäre sonst kein weiterer ausreichender Platz für den Sekretär vorhanden gewesen. Der Schrank sowie der<br />

Sekretär haben flache Kugelfüße (abgeschliffene Holz-Perlen), was auf den Bildern leider nicht erkennbar<br />

ist. Weiterhin hat der Schrank einen trapezförmigen Boden, eine Verzierung am Oberteil und eine geöffnete<br />

Tür. Die Einrichtung des Schrankes (Bretter, Inhalt) habe ich mir allerdings erspart. Das Bild mit der unbemalten<br />

Figur soll eigentlich nur das einigermaßen gelungene Größenverhältnis der Möbel zur Figur zeigen.<br />

Kleine Nebensächlichkeiten am Rande: durch<br />

<strong>die</strong> offenen Türen sind einerseits <strong>die</strong> Geschütze<br />

im Nebenraum erkennbar (oben, aber besser im<br />

folgenden Bild) und durch <strong>die</strong> Tür zur Seitengalerie<br />

ist ein <strong>Teil</strong> der Außenfenster der Galerie<br />

sichtbar. Soweit mir bekannt, waren in den<br />

Seitengalerien u.a. auch <strong>die</strong> Aborte untergebracht<br />

– natürlich nicht für <strong>die</strong> Mannschaft!<br />

Auf obigem Bild bittet nun Admiral Nelson zu einer Konferenz Platz zu nehmen. Nach meinen Unterlagen<br />

trugen <strong>die</strong> Herren an Bord weiße Hosen, was aber bei ebenfalls weißer Weste mir zu farblos erschien. Eine<br />

weitere Dekoration der Messe mit <strong>verschiedenen</strong> Kleinteilen (Tischdecken, Tischlampen, Bücher, Vasen,<br />

Teller…) wäre möglich, würde aber im Ergebnis mehr zu dem von mir unerwünschten Diorama ten<strong>die</strong>ren.<br />

Ebenfalls wollte ich auch nicht <strong>die</strong> Probleme, welche der Admiral mit seinem Arm und Auge hatte, unbedingt<br />

detailliert wiedergeben.<br />

Der Aufenthaltsraum, bei obigem Bild hinter der Wand bzw. nun hier<br />

rechts, wird wegen den vorhandenen Geschützen und der zukünftigen<br />

Treppe in <strong>die</strong>sem Bereich deutlich nüchterner eingerichtet. Hier müssen ein<br />

Teppich, ein großer Tisch mit sechs Stühlen sowie einige Bilder an den Wänden<br />

ausreichen. Die Stühle haben natürlich ebenfalls eine rote „Lederpolsterung“.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Rechts ein Blick auf den inzwischen abgeschlossenen<br />

mittleren Bereich am Hauptmast<br />

sowie unter dem Bootslager mit den <strong>verschiedenen</strong><br />

Deckenstützen. Diese befanden<br />

sich gemäß den Unterlagen von John Mc-<br />

Kay aber nicht unter jedem Balken des<br />

Bootslagers – was mich aufgrund der Belastung<br />

durch <strong>die</strong> Boote etwas verwunderte.<br />

Bei zufälligen stöbern auf der aktualisierten Internet-Seite des Museumsschiffes, fand ich auch eine 3-D<br />

Explosions-Zeichnung der <strong>verschiedenen</strong> <strong>Decks</strong>. Und siehe da, es werden hier doch alle Bootslagerbalken<br />

abgestützt. Nun denn, <strong>die</strong>s wurde inzwischen dann auch hier noch nachgeholt.<br />

An der Backbordseite neben dem Hauptmast<br />

befindet sich noch eine weitere<br />

Schwengelpumpe, welche (mit Unterbrechungen)<br />

bis ins Unterdeck reicht.<br />

Dahinter sind zwischen den Knechten<br />

<strong>die</strong> Bodenplatte sowie der Mastkragen<br />

(Holzring) des Hauptmastes erkennbar.<br />

Der vordere Balken auf dem linken Bild wurde wegen fehlender LED noch nicht angebracht. Das rechte<br />

Bild zeigt nun alle montierten Geschütze auf <strong>die</strong>sem Deck mit Sicht aus Richtung Bug. Das Backschott<br />

wurde für <strong>die</strong> Aufnahme und der folgenden „Dekoration“ (nächste Seite) noch entfernt. Die liegenden und<br />

wo möglich, <strong>die</strong> hängenden Knie, wurden schon eingebaut.<br />

Nun war es auch an der Zeit für <strong>die</strong>ses Deck wieder <strong>die</strong> Deckbalken<br />

vorzubereiten und auch das Verdrahten für <strong>die</strong> Beleuchtung einzuplanen.<br />

Ich musste mir hierbei nun auch ernsthafte Gedanken über <strong>die</strong><br />

Anschlussmöglichkeit der Admiralslaterne machen (siehe auch <strong>Teil</strong> 4,<br />

Beleuchtung).<br />

Die Balken des Bootslagers sind auch später zu sehen. Daher müssen hier <strong>die</strong> bisher grun<strong>die</strong>rten (geweißten)<br />

Balken noch passend eingefärbt werden. Sie wurden auch noch nicht befestigt, da zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt<br />

noch einiges darunter an Deck fehlte.<br />

Inzwischen wurden wie bei meinem Bauvorhaben inzwischen<br />

üblich, <strong>die</strong> LED als Nachbildung der Lampen des<br />

Museumsschiffes eingebaut und bei allen sichtbaren Geschützen<br />

<strong>die</strong> bisher noch fehlenden Tauenden der Takel<br />

nachgerüstet.<br />

Rechts ist <strong>die</strong> Elektroinstallation für <strong>die</strong>ses Deck erkennbar.<br />

Aufgrund des offenen Mittelteils war für <strong>die</strong> Kupferbänder in <strong>die</strong>sem Bereich nur ein geringer Platz<br />

vorhanden, so dass nicht überall <strong>die</strong> erforderlichen Querträger hierfür eingebaut werden konnten. Natürlich<br />

erfolgte auch bei <strong>die</strong>ser Installation ein Funktionstest und wurde für <strong>die</strong>sen Bericht verewigt.<br />

19


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Hinter dem Backschott wurden einseitig auf Steuerbord noch vier<br />

Figuren um ein Geschütz positioniert, welche später dann<br />

entsprechend begrenzt nur durch <strong>die</strong> Fronttür „bewundert“<br />

werden können.<br />

Die Aufnahmen hier wurden allerdings ohne das<br />

Backschott gemacht<br />

Mit dem Ende des <strong>Teil</strong>abschnitts Oberdeck beginnt nun das neue Bauziel Quarterdeck. Hier ein Überblick<br />

zum aktuellen Bauzustand Ende 2007.<br />

…es gibt noch einiges zu tun…<br />

20


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

4. Quarterdeck ein Rest fehlt noch<br />

Mit <strong>die</strong>sem Deck befinde ich mich an meinem Modell nun endlich wieder „über Tage“. Zurückschauend<br />

sind ungefähr drei Jahre für <strong>die</strong> bisher beschriebe Innenausstattung der drei untern <strong>Decks</strong> vergangen. Die<br />

Zeit vergeht….<br />

Das rechte Bild zeigt nun schon das Ergebnis der ersten Aktion für das Quarterdeck.<br />

Das Bestimmen der erforderlichen Deckfläche erfolgte wie immer zuerst mit<br />

einer Schablone aus Pappe. Weniger exakte Ränder oder Schnitte können hierbei<br />

mit weiteren aufgeklebten Pappestreifen korrigiert und angepasst werden. Diese<br />

Vorlage wurde dann auf Sperrholz übertragen, ausgeschnitten und im Rumpf ggf.<br />

ebenfalls noch etwas eingepasst. Rechts ist sie für <strong>die</strong>sen Bericht aufgelegt.<br />

Dieses Rohdeck wartet nun auf das Anbringen der Deckbeplankung und der Kalfaterung. Die Leisten für<br />

<strong>die</strong> Kalfaterung waren hierfür ausreichend vorrätig, <strong>die</strong> nun fehlenden Tanganjikaholz-Leisten mal wieder<br />

nicht. Voraussichtliche Lieferzeit für <strong>die</strong>se Leisten im Januar ’08: ca. 4 Wochen. "Müssen <strong>die</strong> erst wieder in<br />

Afrika Bäume fällen??“<br />

Im Bugbereich sind <strong>die</strong> Planken des Museumsschiffes in einer Fischung<br />

verlegt. Diese Art der „Randbebauung“ ist auf dem Bild links erkennbar und<br />

ist in <strong>die</strong>ser Form auch noch einmal auf dem Kampagnedeck vorhanden.<br />

Grundsätzlich fehlt mir hierzu aber eine ausführlichere Beschreibung/Bebilderung zum weiteren Verlauf<br />

<strong>die</strong>ser Plankenart: welche Länge hat sie? – wie endet sie?<br />

Rechts - nach einer Wartezeit von drei Monaten auf <strong>die</strong> Leisten und ca. 2<br />

Wochen Planken verlegen - nun das Deck in der Rohversion. Die stehenden<br />

dunklen Furnierleisten als Nachbildung der Kalfaterung sind deutlich erkennbar.<br />

Nach dem vollständigen durchtrocknen werden <strong>die</strong>se einigermaßen plan<br />

zur Oberfläche abgeschnitten (oder gebrochen) und dann <strong>die</strong>se geschliffen und<br />

lackiert. Für <strong>die</strong> Länge der Leisten/ Planken (5“) und deren 5-fachen Versatz<br />

(5-2-4-1-3) wurden wieder <strong>die</strong> Vorgaben von Nepean Longride berücksichtigt. Eine Art der Fischung konnte<br />

ich für mich einigermaßen zufrieden stellend und wie immer - angenähert - wiedergeben.<br />

Im Nachhinein: es wäre doch idealer gewesen, <strong>die</strong>se Außenleiste - wie auch<br />

immer - weitgehend aus einem Stück zu fertigen. Die Ansätze der gestückelten<br />

Randleisten sind leider stärker als erwartet zu sehen. Allerdings dann<br />

doch beruhigend: <strong>die</strong>se Ränder wurden durch <strong>die</strong> folgenden Bug- und Seitengalerien<br />

überdeckt.<br />

Die Nachbildungen der Befestigungsnägel wurden <strong>die</strong>smal (wie im vorherigen Abschnitt „angedroht“) durch<br />

Bohren der Löcher und anschließendem Verspachteln erzeugt. Optisch ein gutes Ergebnis, aber insgesamt<br />

doch „etwas“ aufreibend. An der breitesten Stelle, vor dem Bootsdeck, sind hierfür knapp 100 Löcher an<br />

einer Balkenlinie anzubringen – der Wiederholungsfaktor liegt bei 2,5 cm!<br />

21


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Nach dem Einkleben des <strong>Decks</strong> (rechts <strong>die</strong> Hochzeit), wurden nun <strong>die</strong> noch<br />

über das Deck überstehenden Bordwände seitlich des Bootslagers entfernt und<br />

der Rand mit einer Bodenleiste abgedeckt.<br />

Mit <strong>die</strong>sem nun bekannten Niveau ist es auch endlich möglich <strong>die</strong> Fender anzubringen,<br />

da hierzu ebenfalls <strong>die</strong> exakte Deckhöhe bekannt sein muss.<br />

Die Fender laufen gem. Original auch sehr knapp an zwei Geschützpforten<br />

vorbei. Frühzeitig war daher darauf zu achten, dass <strong>die</strong> beiden betroffenen<br />

„Regenwasserabweiser“ in ihrer Länge entsprechend gekürzt eingebaut wurden.<br />

Auf dem Bild sind sie noch im Rohbau, d.h. im Bereich der schwarzen<br />

Streifen am Rumpf müssen sie noch geschwärzt werden.<br />

Auch <strong>die</strong> überstehenden Bordwände konnten nun weiter fertig<br />

gestellt werden. Zuerst erfolgte das Auffüttern der Innenbordwand<br />

mit 1 mm Leisten. Aufgrund des vorhandenen Materialvorrates<br />

immer noch in Nussbaum. Die neu entstandene Abgrenzung<br />

zum Deck wurde optisch später noch durch den Wassergang,<br />

eine flache Dreiecksleiste, geschlossen. Dann folgten<br />

nach und nach <strong>die</strong> beiden integrierten Poller am Anfang <strong>die</strong>ser<br />

Reling und der Rest der Außenverzierung.<br />

Nach der hier erforderlichen o/g Lackierung der Innenbordwände, folgen etwas später (beim Kampagnedeck<br />

beschrieben) <strong>die</strong> <strong>verschiedenen</strong> Schmuckleisten – einigermaßen identisch zu den Außenverzierungen sowie<br />

einige Poller und Kugelvorräte.<br />

Später werden auch <strong>die</strong> sechs sichtbaren Geschütze, welche im<br />

Bereich vor den Kajüten vertaut sind, angebracht. Weitere sechs<br />

werden in den verschiednen Kabinen positioniert. Die Bordwände<br />

im Bereich der Kajüten wurden innen weiß gestrichen und der<br />

Boden des Kapitänsbereichs erhält den Karobelag.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Die Beschreibung des <strong>Decks</strong> erfolgt nun vom Bug beginnend in Richtung Heck.<br />

Von der bugseitigen Brüstung führt mittig eine trapezförmige Laufplanke mit eingelassenen Grätings bis<br />

zum Bugspriet, berührt <strong>die</strong>ses allerdings nicht und wird auch nicht an ihr befestigt. Mit dem vorderen Ende<br />

steht <strong>die</strong>se Laufplanke auf zwei speziell geformten Balken, welche um das Bugspriet herum führen und<br />

gegen das Scheg abgestützt werden. Innerhalb der Laufplanke befinden sich trapezförmige Grätings und in<br />

<strong>die</strong>sen wiederum sind rechteckige Öffnungen für das zukünftige Großstag sowie das Fockstag vorzusehen.<br />

Bild(er)<br />

Die bugseitige Brüstung wird um eine Reihe von 8 quadratischen Pollern herum gebaut. Diese Poller sind<br />

das obere Ende der Pfosten/Balken vom Backschott. Die Positionen und Anzahl <strong>die</strong>ser Balkenköpfe sollten<br />

daher mit den sichtbaren Balkenverzierungen des Backschotts übereinstimmen! Bis auf <strong>die</strong> beiden mittleren,<br />

der später dort noch anzubringenden Laufplanke wegen (s.o.) , hat jeder <strong>die</strong>ser Poller ein Scheibgat.<br />

Rechts <strong>die</strong> Pfosten im Aufbau, <strong>die</strong> Länge wurde später noch angepasst. Die<br />

erforderliche Balustrade (nächstes Bild) wurde aus durchgehenden Außenleisten (2x<br />

2mm) sowie aus einzelnen Füllstücken zwischen den Pollern erstellt.<br />

Die Öffnungen der Grätings waren während den Bauarbeiten an Deck (Sinnvollerweise)<br />

abgeklebt.<br />

Direkt hinter der Brüstung wird <strong>die</strong>se durch einen starken Balken am Boden<br />

abgeschlossen. Auf dem folgenden Bild mit dem Ankerbalken im Rohbau erkennbar.<br />

Die jeweiligen äußeren Ecken <strong>die</strong>ser bugseitigen Reling werden durch den<br />

Pfosten des Schanzkleides bzw. der Galionsregeln begrenzt (rechts mit Hinweispfeil).<br />

In einem kleinen Bereich, über dem Ankerkran mit dem Scheibgat<br />

für das Tau des Ankerkranes, ist <strong>die</strong>se Brüstung geschlossen (gem. aktuellen<br />

Zustand!). Auf dem Bild rechts wurde der Ankerkran mit der Galeriekoulle<br />

(<strong>die</strong> untere Stütze) verleimt und verbolzt und danach auch <strong>die</strong> hintere Stütze passend angebracht.<br />

Das erwähnte Scheibgat darüber fehlt noch auf dem Bild – dafür rechts als Einzelteil.<br />

23


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Die offene Brüstung wird mit den integrierten Pollern an den seitlichen Bordwänden<br />

bis zum Beginn des Bootsdecks fortgeführt. Hier ist <strong>die</strong> Form der Poller<br />

– im Gegensatz zur Bugseite – rechteckig. Sie bilden das obere Ende einzelner<br />

Rumpfspanten. Rechts <strong>die</strong> Steuerbordreling im Aufbau. Abweichend zur vorderen<br />

Brüstung habe ich hier <strong>die</strong> Füllstücke vollflächig zwischen den Pollern angebracht.<br />

Hierbei wurden aber <strong>die</strong> seitlichen Randbereiche an den Pollern unpassend klein und wichen dann<br />

im Endergebnis auch von einer sauberen geraden Linie ab, weswegen <strong>die</strong> Backbordseite (nächstes Bild) wieder<br />

mit durchgehenden Außenleisten und inneren Füllstücken aufgebaut wurde.<br />

Auf dem rechten Bild ist der Baubeginn der seitlichen Balustrade zu sehen, welche<br />

nebenbei nicht <strong>die</strong> gleiche Höhe wie <strong>die</strong> Frontbalustrade hat. Die beiden<br />

Mulden der Geschützöffnungen (Carronaden) innerhalb <strong>die</strong>ser Geländer werden<br />

später durch gebohrte und passend geschnittene Rundhölzer hergestellt (rechts,<br />

der Ring).<br />

Die Brüstungen enden in der Höhe des Bootsdecks mit einer zum Deck abfallenden<br />

Biegung sowie einer runden Verzierung an deren Ende. Diese <strong>Teil</strong>e wurden<br />

separat gefertigt und nachträglich angebracht, ebenso wie <strong>die</strong> auf dem Bild ersichtliche<br />

Verzierung über der Rüste. Die Verzierung verläuft parallel mit dem<br />

unteren Rand der Brüstung bis zum Ankerkran.<br />

Es mag zutreffen, dass Jotika/Caldercraft Recht haben und dass sich hier während des Kriegseinsatzes<br />

anstelle <strong>die</strong>ser Brüstung eine geschlossene Wand befand (siehe auch meine Vermutung bei den zusätzlichen<br />

Geschützen auf der Back). Wie schon einmal erwähnt, gefällt mir <strong>die</strong>se aktuelle filigrane Ausführung deutlich<br />

besser! Hoffentlich wird das Museumsschiff nicht auf <strong>die</strong>sen „Originalzustand“ umgebaut.<br />

Die auf dem vorderen Deckbereich vorhandenen Grätings wurden in ihrer Form<br />

etwas mehr den vorhandenen Vorbildern angepasst. Ihre Oberfläche ist nicht<br />

plan, sondern leicht gewölbt – was aber nicht nur durch <strong>die</strong> Deckwölbung hervorgerufen<br />

wird.<br />

Bei den Zahnleisten der Grätings musste ich nach einem negativen Versuch doch den Standard der handelsüblichen<br />

Bausätze beibehalten. Beim Original hat nur <strong>die</strong> untere Latte Nuten<br />

(Zahnleiste), <strong>die</strong> obere Latte ist hingegen ein glattes Holz - ohne Nuten. Dies<br />

wurde bei meinem Versuchsaufbau aber weitgehend instabil und vertrug keinerlei<br />

Zuschneiden, so dass ich dann doch darauf verzichtete.<br />

Im Nachhinein auch ein Vorteil, da das oben erwähnte Abrunden der Seiten<br />

vermutlich so einfach nicht machbar gewesen wäre.<br />

24


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Hier sind nun <strong>die</strong> beiden Knechte für den Fockmast in Arbeit, noch ohne <strong>die</strong><br />

erforderlichen Scheibgat. Der etwas größere darunter hat immerhin 4 davon<br />

pro Pfosten - einer wird aber außerhalb angebracht (siehe nächste Seite). Die<br />

Anzahl der Löcher für <strong>die</strong> Belegnägel war bei dem kleineren Knecht mit 9<br />

Stück einfach erreichbar, <strong>die</strong> erforderlichen 17 beim großen dagegen nicht.<br />

Die fertig bezogenen Belegnägel (Holz!) geben eine Baugröße vor (<strong>die</strong> Länge<br />

<strong>die</strong>ser Nägel ist annähernd korrekt, <strong>die</strong> Stärke leider nicht so ganz), welche nur<br />

geringfügig unterschritten werden kann. Um <strong>die</strong>se Größe noch etwas zu reduzieren,<br />

werden/wurden <strong>die</strong>se Nägel noch weiter verschlankt – in ihrem Schaft-<br />

Durchmesser reduziert. Rechts sind zwei der fünf Nägel (erster Versuch, von links Nr. 3+4) in der überarbeiteten<br />

Optik erkennbar – und hier wurde für das Foto vorerst nur jedes zweite Loch bestückt. Sie werden<br />

in der endgültigen Ausführung noch etwas schlanker sein müssen.<br />

Um <strong>die</strong> erforderlichen 17 Bohrungen anzubringen, war der vorgegebene Abstand<br />

zwischen (!) den Pfosten trotz allem einfach zu gering. Dies ist im Vergleich<br />

mit dem Knecht des Hauptmastes erkennbar (rechts, der untere). Auch<br />

hier waren 17 Belegnägel vorzusehen – nur <strong>die</strong>ser Balken ist deutlich länger!<br />

Am Fockmast werden <strong>die</strong> Knechte durch das Deck mit den darunter befindlichen Stümpfen der Knechte des<br />

Oberdecks verdübelt - eine Herstellung <strong>die</strong>ser Knechte als Ganzes überlasse ich gerne den echten Könnern!<br />

Beim Hauptmast werden <strong>die</strong>se natürlich ebenfalls mit Dübel verbunden – nur hier sind <strong>die</strong> beiden unteren<br />

Knechte auch durch das an <strong>die</strong>ser Stelle offene Deck sichtbar. Dass es erforderlich war <strong>die</strong> Knechte etwas<br />

trapezförmig auszubilden (ca. 8 mm am Fuß, ca. 6 mm am Kopf), stellte ich leider auch erst fest, nachdem<br />

der erste Satz fertig zum Einbau war. Eine weitere kniffelige Arbeit war das Fräsen der Öffnungen für <strong>die</strong><br />

drei Scheibgat im Fuß <strong>die</strong>ses Knechts – der Platz hierfür war deutlich geringer als bei denen des Fockmastes!<br />

Das der Schaft höher (länger) ausgefallen musste, liegt daran, dass er nicht wie <strong>die</strong> anderen beiden am<br />

Modell auf Deck montiert wird.<br />

Für eine bessere Stabilität werden <strong>die</strong> Querbalken für <strong>die</strong> Belegnägel mit den stehenden<br />

Balken der Knechte zusätzlich mit Bolzen gesichert. Aufgrund der Tiefe der <strong>Teil</strong>e zuerst<br />

versuchsweise mit einem Bolzen aus dem Vorrat der Geschützteile (auf dem Bild rechts).<br />

Dies habe ich aber korrigiert - ein normaler Ms-Draht bzw. später ein Kohlefaserstab, etwas<br />

stärker im Durchmesser, war einfacher und sinnvoller. Für einen möglichen Holzdübel<br />

erschien mir <strong>die</strong> Differenz bei der verbleibenden Materialstärke zu kritisch. Der Kohlefaserstab konnte an<br />

den Enden sauberer plan geschliffen werden. Da <strong>die</strong>se Knechte geschwärzt werden, sind <strong>die</strong>se schwarzen<br />

Dübel noch weniger erkennbar als ggf. welche aus Ms.<br />

Auf allen bisher gezeigten Bildern fehlen noch <strong>die</strong> Scheibgat der Knechte. Die handelsüblichen<br />

Ms-Rollen sind in ihrer Stärke für <strong>die</strong>sen Einsatz viel zu stark [=dick]. Das negative<br />

Beispiel rechts zeigt <strong>die</strong> Abbildung der Scheibgat im Sockel der Knechte am Hauptmast. Die<br />

anfänglichen Versuche <strong>die</strong>se Scheibgat aus einem Buchestab zu erstellen scheiterten sehr oft<br />

an der benötigten Stärke von ca.


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Dass es trotzdem auch mit Holz eine saubere Möglichkeit gibt, <strong>die</strong> benötigten Scheibgat<br />

in einer Stärke von 1,5 mm darzustellen, möchte ich mit <strong>die</strong>sen nebenstehenden Bildern<br />

zeigen. Die Materialstärke der hier dargestellten „Radscheiben“ (externe Fertigung,<br />

Abschnitt 4) beträgt gerade mal 0,5 mm – ergibt zusammen ( * 3) <strong>die</strong> erwähnten<br />

1,5 mm. Das Bild rechts zeigt aufgefächert <strong>die</strong> <strong>verschiedenen</strong> Durchmesser<br />

(von 3 bis 7mm) welche ich mir als Vorrat habe schneiden lassen.<br />

Die kleinste Durchmesser mit 3 mm ist für <strong>die</strong> <strong>verschiedenen</strong> Poller an der Bugreling und<br />

der Brüstung am bugseitigen Rand des Bootsdecks vorgesehen. Rechts ein Muster mit 6<br />

mm Außen- und 5 mm Innendurchmesser (Rille) auf einem 0,6 mm Bohrer, eine Größe wie<br />

sie für einige Knechte erforderlich ist.<br />

Leider ist <strong>die</strong>se Mustergröße teilweise immer noch zu stark, da <strong>die</strong> Schlitze je nach Stärke der Pfosten mit<br />

einem 1 mm bzw. 1,2 mm Fräser erzeugt wurden. Also werden nur zwei Scheiben zusammengeklebt, wobei<br />

dann allerdings <strong>die</strong> entsprechende Rille nicht allzu detailliert dargestellt wird – <strong>die</strong>se wären aber durch <strong>die</strong><br />

folgende Taue sowieso nur noch begrenzt sichtbar.<br />

Alle größeren Scheibgat erhalten in den Knechten Metallachsen (0,6 mm Ms-Draht)<br />

und sollten nach dem Einbau auch noch beweglich sein, da nur <strong>die</strong> Achsen an ihren<br />

Enden verklebt werden. Bei dem Knecht des Fockmastes mit vier Scheibgat (rechts)<br />

wurden <strong>die</strong> beiden außen liegenden Scheibgat in der vollständigen Art aus je 3 <strong>Teil</strong>en<br />

nachgebildet und speziell hier auf einen Bolzen als Achse aufgezogen. Die unterschiedliche<br />

Stärke der Scheiben ist auf dem Bild gut erkennbar.<br />

Die korrekte Einbauversion für <strong>die</strong> Scheibgat ist, eine zentrale durchgehende Bohrung auf Höhe der Achse<br />

am Knecht anzubringen und <strong>die</strong> in <strong>die</strong> Schlitze eingelegten Scheibgat auf <strong>die</strong> nachfolgend eingeführte Achse<br />

in <strong>die</strong> passgenaue - aber nicht sichtbare - Bohrung der Scheiben einzufädeln. Etwas für sehr ruhige Stunden…<br />

Die Scheibgat bleiben in ihrer Naturfarbe und heben sich dadurch in den<br />

schwarzen Knechten optisch gut ab. Mit etwas Großzügigkeit unterstelle<br />

ich, sie hätten <strong>die</strong> Farbe von Messingguss.<br />

Da <strong>die</strong>se Knechte im Original durch das Deck führen, habe ich zumindest noch <strong>die</strong> Abdeckungen der Deckdurchbrüche<br />

nachgebildet. Diese Randleisten mit einer „Stärke“ von ungefähr 0,7–0,8 mm 2 waren (bei mir)<br />

reine Zufallsprodukte der Kreissäge. Versuchen Sie einmal <strong>die</strong>se Größe gezielt zu erreichen!<br />

26


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Der Schornstein des Kombüsenherdes ist weder ein Drucklüfter (nach vorne offen) noch komplett geschlossen,<br />

wie nebenstehendes oder ein originales Bild <strong>die</strong>s vielleicht vermitteln mag. Die Öffnung des Schornsteins<br />

ist mit einer Blende versehen, welche einen geringen, mit zwei Gewindestangen verstellbaren Abstand<br />

zur Schornsteinöffnung hat und damit eine begrenzte sowie veränderbare Luftzirkulation zulässt. Meines<br />

Wissens ist/war er auch noch drehbar. Das Original zeigt seitliche Griffe mit denen das Drehen vermutlich<br />

auszuführen war. Mit meinem Nachbau versuche ich <strong>die</strong> erwähnten Details<br />

wiederzugeben.<br />

Bei dem Schaft habe ich ausnahmsweise ein ideal passendes konisches Kunststoffteil<br />

verwendet, der Kopf ist ein modifiziertes Lüfteroberteil aus Zinn und<br />

<strong>die</strong> erwähnte Blende ist eine Kunststoff U-Scheibe an der <strong>die</strong> Gewindestangen<br />

mit Träger befestigt und darüber, als Abdeckung, eine größere Scheibe aus<br />

Kupferfolie geklebt wurde.<br />

Diese zeigt inzwischen einen etwas deformierten Zustand – „da der Smutje öfters durch Klopfzeichen (mit<br />

Belegnägel) daran erinnert wurde, dass <strong>die</strong> Mannschaft Hunger hat(te)…“<br />

Die schwarze Trägerplatte auf Deck ist eine Unstimmigkeit zwischen dem<br />

Original (ohne) und den Unterlagen von John McKay (mit).<br />

Die helle Leiste über dem Schornstein ist der vor kurzem angebrachte Wassergang<br />

(beidseitig). Neben der Carronade ist einer der 6 Knechte zu erahnen,<br />

welche sich an der Brüstung auf der Back befinden, alle mit einem Scheibgat, zwei davon mit einem zusätzlichen<br />

Krampen.<br />

Der Mast wurde „natürlich“ nur wieder fürs Foto eingesteckt und <strong>die</strong> Takel sowie <strong>die</strong> Geschoßkugeln bei<br />

den Geschützen im Hintergrund fehlen zurzeit der Aufnahme noch…<br />

27


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Für <strong>die</strong> vier Pfosten des Glockenstuhls sind nun Vierkantleisten mit Verzierungen erforderlich.<br />

Meine erste Übung zeigt <strong>die</strong>se aus je sechs <strong>verschiedenen</strong> Einzelteilen je Balken<br />

gebauten Pfosten, welche aber im Ergebnis, durch <strong>die</strong> unterschiedliche Stärke der Bauteile,<br />

nicht grundsätzlich gerade verklebt werden konnten und <strong>die</strong> „Verzierungen“ der Balken mit<br />

ihren 1 mm Sperrholzplättchen (rechts) vielleicht auch etwas grob wirken.<br />

Beim einen weiteren Versuch habe ich <strong>die</strong>se Säulen negativ ausgefräst, wodurch <strong>die</strong> Schäfte nun mittig<br />

stehen und <strong>die</strong> Verzierungen deutlich zierlicher wurden.<br />

Auf dem rechten Bild <strong>die</strong> aktuelle Version. Der Schwengel des Glockenbalkens<br />

wurde aus Ms-Rohr gebogen und erhielt am Ende einen Augbolzen für das spätere<br />

Tau. Bei dem Übergang Stange/Galgen habe ich übertrieben und <strong>die</strong> ebenfalls am<br />

Original vorhandene Verstärkung des Schwengels durch eine aufgeschobene Messinghülse<br />

abgebildet („sieht eh’ keiner“). Der Glockengalgen bleibt beweglich, das<br />

Eisenband wurde, wie rechts erkennbar, mit Kupferfolie nachgebildet und <strong>die</strong> MS-<br />

Glocke entsprechend dem Vorbild eingefärbt.<br />

Das Oberteil (Dach) des Glockenstuhls ist beim Original zwecks Wetterschutzes<br />

mit Kupfer beschlagen. Aufgrund der besonderen Form <strong>die</strong>ses <strong>Teil</strong>s wird am Modell<br />

das Kupferblech aber nur durch Farbe dargestellt. Die ausgefallene Art der<br />

Dachwölbung wurde versucht – wie immer – annähernd darzustellen.<br />

Beim ersten Mal rechts, konnte ich <strong>die</strong>se Form nicht so ganz deckungsgleich wiedergeben (oben) Demzufolge<br />

wurde auch hier ein weiterer Versuch unternommen, <strong>die</strong>se nicht unbedingt ovale Dachform besser<br />

abzubilden. Das Dach und <strong>die</strong> Stützen waren daher bei obigem Bild noch nicht miteinander verklebt.<br />

Hier das Ergebnis, <strong>die</strong>se Identität dann doch etwas besser<br />

wiederzugeben. Das Ganze wurde inzwischen verklebt, lackiert<br />

und der Glockenschwengel mit einem kurzen geflochtenen<br />

Tau versehen. Auch <strong>die</strong> beiden seitlichen Krampen<br />

sind nun in der Größe korrekt aus Ms vorhanden.<br />

Die Richtung der Glockenstange mit dem Tau wird nicht wie beim Original in Richtung Bootsdeck zeigen.<br />

Ich bin sicher, dass <strong>die</strong> Ursache <strong>die</strong>ser Ausrichtung auf dem Museumsschiff nur in einem möglichen „Missbrauch“<br />

der Glocke durch Besucher des Schiffes zu suchen ist (auf einigen Bildern ist sie zusätzlich auch<br />

noch komplett vertaut zu sehen).<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Die Lafetten der zwei 68-Pfünder bzw. Carronaden sind mit ihrer untersten<br />

schwarzen rechteckigen Grundplatte fest auf dem Deck verankert. Die darauf mit<br />

einem Bolzen zum Drehen befestigte o/g Plattform hat für dem folgenden Schlitten<br />

mittig in der Länge einen T-Schlitz sowie am Ende bewegliche Rollen, <strong>die</strong> das seitliche<br />

verschieben <strong>die</strong>ser Plattform erlauben. Die nächste o/g Platte ist ein etwas<br />

kleinerer beweglicher Schlitten, welcher mit einen t-förmigen Zapfen in dem erwähnten Schlitz geführt<br />

wird und auch damit verbunden ist. Das letzte o/g-farbene <strong>Teil</strong> unter dem Rohr ist ein Keil zum Sichern<br />

der Höheneinstellung des Rohres. Am Traubenhals befindet sich <strong>die</strong> Gewindestange für <strong>die</strong> Höhenjustage<br />

(fehlt hier beim Original), auf dem Rohr ist <strong>die</strong> Kimme erkennbar und das Wappen Ihrer Majestät ist natürlich<br />

(mit dem Rohr gegossen) vorhanden. Auf den roten Mündungsverschluss und auf das Häubchen als<br />

Abdeckung der Zündkanal-Öffnung wird verzichtet. Das Brooktau (wieso schwarz?) sowie <strong>die</strong> hier nur<br />

reduziert vorhanden Takel werden gemäß den vorhandenen Unterlagen nachgebildet.<br />

Nach der Fertigstellung des Geschützes, festigte sich meine Vermutung, dass <strong>die</strong>ses im Original noch erheblich<br />

aufwändiger vertaut sein musste, als <strong>die</strong>s aus den vorhandenen Bildern bzw. Unterlagen ersichtlich ist.<br />

Zumindest durch <strong>die</strong> vorhandenen Augbolzen am Schlitten wird <strong>die</strong>s erkennbar. Auch der Schlitten - nicht<br />

nur <strong>die</strong> Plattform - könnte sich ohne eine entsprechende Abspannung auch seitwärts um das Lager drehen.<br />

Inzwischen habe ich zufällig auch eine Zeichnung <strong>die</strong>ser Geschütze gefunden, wobei <strong>die</strong>se Carronaden mit<br />

vier Takeln abgespannt waren…also?!<br />

Als erstes wurden <strong>die</strong> drei Platten aus verschieden starken Hölzern<br />

zugeschnitten und beim Schlittenträger (Nussbaum) ein Schlitz mit<br />

einer parallel laufenden Nut für den späteren Bolzen des Schlittenträgers<br />

eingefräst (M2 Schraube). Das Drehlager zur Bodenplatte wird<br />

durch eine Schraube mit einer t-förmigen angeklebten MS-Platte entsprechend<br />

der optischen Vorgabe des Originals nachgebildet. Diese<br />

Platte wurde ebenfalls in den vorderen Bereich des Schlittenträgers<br />

eingelassen und zusätzlich vierfach „verbolzt“. Der Gegenpart zu<br />

<strong>die</strong>ser „Sonderschraube“ ist eine Mutter auf der Rückseite der Bodenplatte (auf dem Bild liegt das <strong>Teil</strong> verkehrt<br />

herum). Das Gewinde erlaubt somit noch eine leichte Höhenjustierung.<br />

Abschließend wurde der Schlittenträger noch mit den Radlagern sowie den Rädern für das seitliche Verschieben<br />

bestückt – allerdings nicht beweglich ausgeführt. Die Träger der Räder sind wie beim Original<br />

ebenfalls durch je vier Bolzen gesichert. Der Schlittenträger endet im vorderen Bereich mit einer halbrunden<br />

trapezförmigen Verjüngung, welche später auch noch farblich akzentuiert wird ( farbige Abbildungen).<br />

Der Schlitten erhielt <strong>die</strong> beiden seitlichen Lagerblöcke aus Holz, einen<br />

Keil und eine Metallplatte, worauf sich <strong>die</strong> Höhenverstellung des<br />

Rohres abstützt. Das Geschützrohr wurde mit den Lagerbuchsen,<br />

Brooktauring, Kimme, Wappen und der erwähnten Höhenjustierung<br />

versehen. Bei den Lagern war zu beachten, dass sie sich nicht wie <strong>die</strong><br />

Lagerachsen der anderen Geschützrohre im unteren Drittel des jeweiligen<br />

Rohres befinden, sondern hier deutlich außerhalb des Rohres<br />

ausgebildet sind.<br />

Auf dem vorhergehenden Bild sind <strong>die</strong> hauptsächlichen Einzelteile eines Geschützes aufgeführt. Im Vordergrund<br />

und auf dem zweiten Bild ist ein für <strong>die</strong>se Aufnahme zusammengestelltes Geschütz zu sehen. Es<br />

fehlen noch <strong>die</strong> Augbolzen sowie <strong>die</strong> Ösen für das Brooktau, welche sinnvollerweise erst nach dem Lackieren<br />

angebracht werden.<br />

29


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Beim „Bewundern“ des letzten Bildes fiel mir zuerst der zu große Kopf des Lagerbolzens negativ auf<br />

(Schraube M 1,8). Das Bohren der Löcher für den erforderlichen Sicherungskeil (Durchmesser 0,5 mm) war<br />

bei <strong>die</strong>sen Stahlschrauben auch noch ein Problem für sich! Den Durchmesser des Kopfes hatte ich abgedreht;<br />

aber einige Tage später erschien mir auch der Einsatz von Metall an <strong>die</strong>ser Stelle unpassend, daher wurden<br />

beide Bolzen nun ebenfalls aus Holz erstellt. Als Kopf für den Lagerbolzen konnte<br />

ich eine der kleinen Scheiben aus dem Vorrat für den Scheibgat Nachbau verwenden,<br />

welcher optisch und in der Größe gut passte (rechts, untere Reihe). Nur der<br />

Abstand Sicherung/Bolzenrand wurde bei <strong>die</strong>sen Mustern etwas knapp.<br />

Weiterhin stellte ich bei <strong>die</strong>ser Kontrolle fest, dass ich vergessen hatte <strong>die</strong> Kanten des Brooktauringes zu<br />

brechen sowie auch <strong>die</strong> Pulverpfanne mit dem Zündloch noch fehlte. Der Brooktauring wurde aus einer<br />

gebohrten Holzperle erstellt (Reste der „Geschosskugeln“ Unterdeck) und beidseitig flach geschliffen. Die<br />

durch das Abschleifen entstandenen geraden Kanten mussten noch innen und außen rund geschliffen werden,<br />

um den gegossenen Ring besser darzustellen. Bei einer optischen Kontrolle mit weiteren Abbildungen<br />

des Originals wurde ich auch noch an das keilförmige Ende des Traubenhalses erinnert, welchen ich nun<br />

ebenfalls noch nachträglich angebracht habe.<br />

Ich möchte hier noch einmal grundsätzlich zu den Bildern bemerken, <strong>die</strong>s<br />

soll ein Baubericht sein – d.h. <strong>die</strong>se <strong>Teil</strong>e werden überwiegend in einem<br />

Zustand gezeigt und beschrieben, welcher später durch <strong>die</strong> nachfolgende<br />

Farbgebung verändert und logischerweise (?) so nie an dem fertigen Modell<br />

zu sehen sein werden.<br />

Auf dem vorherigen Bild - im fast endgültigem Stadium (zwei Kleinigkeiten am unteren Rohr wurden noch<br />

korrigiert: der schiefe Abschluss des Traubenhalse, sowie <strong>die</strong> zu lange Gewindestange) wäre z.B. nicht erkennbar,<br />

welcher Aufwand, oder besser, welche <strong>Teil</strong>e nötig waren, um <strong>die</strong>se Geschützrohre einigermaßen<br />

detailliert und optisch angenähert an das Vorbild darzustellen.<br />

Die Lagerbolzen der Geschütze, der Schlittenträger sowie der Schlitten selbst wurden nicht verklebt und<br />

bleiben somit in Maßen beweglich.<br />

Zum Abschluss hier noch Bilder der fertigen Geschütze in ihrem<br />

farbigen „Outfit“. Rechts einmal kurz nach der Fertigstellung, <strong>die</strong><br />

anderen beiden zeigen sie komplett getakelt mit den Geschosskugeln.<br />

Bei der Nachbildung der Kugeln konnte ich auf passende Luftgewehrkugeln<br />

mit einem Durchmesser von 4,5 mm zurückgreifen<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Die Brüstung in Richtung Bootslager links und rechts neben dem Glockenstuhl kann<br />

erst verklebt werden, wenn <strong>die</strong> Planken verlegt wurden. Jede <strong>die</strong>ser dort befindlichen<br />

Poller hat im Fußbereich zwei Scheibgat (bei 4 mm Schaftmaß!) und eine flache liegende<br />

Verlängerung, welche in einer Rundung zum Poller ausläuft. Mit der Kreissäge<br />

wurde <strong>die</strong> Höhe des Kopfbereiches markiert und dann mit einer Feile der Rest<br />

entsprechend der Vorlage „geformt“.<br />

Leider hat jeder <strong>die</strong>ser 8 Poller 4 Seiten…aber <strong>die</strong> Arbeit ist nun auch<br />

beendet. Die „Füße“ der Poller sind (gemäß Vorlage) wirklich so lang und<br />

wurden inzwischen auch noch etwas „aufgefüttert“.<br />

Die zwei (Geschütz?) Mulden, welche sich beidseitig direkt<br />

neben dem Glockenstuhl befinden habe ich wieder aus einem<br />

Rundholz gedrechselt – der erste Versuch wurde, wie<br />

aber das Bild rechts zeigt, im Vergleich mit der Balustrade<br />

doch etwas zu filigran. Dass <strong>die</strong> Mulde auf dem Bild vielleicht<br />

etwas zu breit wirkt (das <strong>Teil</strong> ist „natürlich“ nur lose<br />

für <strong>die</strong>se Dokumentation auf <strong>die</strong> Poller gesteckt), wird durch <strong>die</strong>sen Holzbogen erzeugt, welcher sich wie<br />

eine Feder verhält und sich auch entsprechend dehnt bzw. öffnet.<br />

Die Bögen wurden wiederholt und durch eine stärkere Materialversion ersetzt. Zu beachten wäre noch,<br />

dass <strong>die</strong> Poller sich nicht mittig in <strong>die</strong>ser Brüstung befinden (wie z.B. bei der bisher beschriebenen Bug- und<br />

Seitenreling), sondern hier einseitig bündig mit einem Rand abschließen (zweites Bild von oben). Dieser<br />

Aufbau der Brüstung wird durch ein am Boden befestigte Bohle in gleicher Weise (mit entsprechenden Nuten)<br />

wiederholt.<br />

Die Scheibgat werden auch hier erst nach dem Einfärben der <strong>Teil</strong>e eingebaut. Rechts eine<br />

Nahaufnahme von einem Muster. Die Poller haben eine Gesamthöhe von ca. 15 mm, <strong>die</strong><br />

Scheibgat wurden in den Schlitzen so hoch wie möglich eingebaut, um für <strong>die</strong> späteren<br />

„Taue“ ausreichen Platz im unteren Bereich zu haben. Die Scheibgat in <strong>die</strong>ser Größe zusammen<br />

zu kleben und einzubauen (zwei Scheibchen ergeben ein Scheibgat), ist mal wieder<br />

etwas für „ganz schmale Finger“. Da <strong>die</strong>se Scheibgat später der Größe wegen, nur noch sehr<br />

begrenzt sichtbar sind, werden sie hier „rigoros“ ohne Achse eingeklebt.<br />

32


Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Die Farbe der Balken des Bootsdecks sowie der Randverkleidungen<br />

bleibt beim Museumsschiff (für mich) vorerst ein Geheimnis, da sie seit<br />

Jahren unter den Wetterschutz-Planen versteckt sind.<br />

Hier wich ich anfänglich (oben links) von dem sonst üblichen schwarz<br />

der <strong>Teil</strong>e auf Deck ab und zeigte <strong>die</strong>se noch in Holzfarben –<br />

inzwischen wurden sie auf „einheitlich“ schwarz getrimmt.<br />

Die vier Treppen sowie <strong>die</strong> Geländer am Bootsdeck werden erst nach<br />

Fertigstellung des kompletten <strong>Decks</strong> angebracht (siehe auch<br />

Haupttreppe).<br />

Bild(er)<br />

alle Beiboote in der richtigen Größe, <strong>die</strong>se werden auch nicht gestapelt.<br />

Bild(er)<br />

Die Lager der Beiboote werden wegen der korrekten Rumpfform erst mit den (sehr viel?) später folgenden<br />

Beibooten angebracht.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Die Farbgebung der Deckbalken ist hier beim Hauptmast ein auffälliger<br />

Punkt, da der geweißte Träger in den beiden Decköffnungen sichtbar ist.<br />

Dazwischen, um den Mast, befindet sich auf dem Bild rechts ein separates<br />

hier noch unlackiertes Deckteil. Dieses kann erst bei dem endgültigen Einsetzen<br />

des Hauptmastes wegen der noch notwendigen Elektroinstallation<br />

für <strong>die</strong> Admiralitätslaterne verklebt werden. Der hier gezeigte ebenfalls<br />

unlackierte Mastring war wieder mal ein <strong>Teil</strong> welches ersetzt wurde, da er<br />

viel zu klein war. Beim Original geht er im Durchmesser bis bzw. über <strong>die</strong> beiden seitlichen Rahmen hinaus.<br />

Somit wird hierfür einen Rundholz mit ca. 40 mm Durchmesser benötigt.<br />

Das Heckseitige Ende des Bootsdecks wird erneut durch eine Galerie/ Brüstung abgegrenzt. Auf einer Bodenleiste<br />

sind etwas außerhalb ihrer Mitte 8 quadratische Säulen im Verhältnis 3 – 2 – 3 positioniert. Diese<br />

werden durch drei unterschiedlich lange Planken abgedeckt. Darauf wiederum befinden sich acht gedrechselte<br />

Säulen welche dann über <strong>die</strong> gesamte Länge mit einer weiteren Planke abgedeckt werden. Zuletzt<br />

wird (später) noch auf <strong>die</strong>ser Planke ein niedriges Finknetz montiert.<br />

Rechts das fertige <strong>Teil</strong> bereit zum Lackieren. Vor Ort befestigen wollte ich es<br />

noch nicht, da das Finknetz hierfür gemeinsam mit den anderen Finknetzen<br />

an den Bordwänden angebracht werden sollte (passendes Material ist hierfür<br />

zurzeit noch nicht vorhanden).<br />

Die Geländer sowie <strong>die</strong> Finknetze bzw. deren Träger um <strong>die</strong> Kuhl werden aus Sicherheitsgründen – wie<br />

auch den Hauptniedergang - erst nach Bauende des Kampagnedecks angebracht.<br />

Der Hauptniedergang (<strong>die</strong> Treppe) ins Oberdeck ist deutlich schmaler<br />

als z.B. alle darauf folgenden Treppen in <strong>die</strong> unteren <strong>Decks</strong>.<br />

An den gedrechselten Pfosten erschienen mir deren Köpfe unpassend<br />

groß, weswegen ich sie „einfach“ abschnitt und <strong>die</strong>se durch <strong>die</strong><br />

Köpfe von Stecknadeln ersetzte. Für <strong>die</strong> beiden Geländerstreben<br />

konnte ich Leisten mit 0,6 x 1 mm für das untere <strong>Teil</strong> sowie 0,8 x<br />

1,2 mm für das Obere verwenden. Die Bohrlöcher waren absichtlich so unrund und wurden natürlich wieder<br />

verschlossen. Ebenso sind auf dem Bild weder <strong>die</strong> Pfosten noch das Podest verklebt.<br />

Das abwärts führende Geländer konnte erst nach dem Lackieren<br />

und Verkleben der oben sichtbaren <strong>Teil</strong>e angebracht werden. Dabei<br />

wurde auch der „Knick“ des Geländers (annähernd) berücksichtigt.<br />

Die erforderlichen beiden Pfosten für das Geländer auf dem Oberdeck<br />

hatte ich schon deutlich früher angebracht.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Auf <strong>die</strong>sem Deck befinden insgesamt 12 Geschütze der 12-Pfünder Ausführung, hier aber mit einer kürzeren<br />

Rohrlänge als im Oberdeck. Sechs davon befinden sich verdeckt im Bereich der Kabinen. Weiterhin befinden<br />

sich in Nähe des Fockmastes auch <strong>die</strong> zwei schon vorher erwähnten 24-Pfünder Geschütze.<br />

Trotz schon vorhandener ähnlicher Bilder aus dem Oberdeck auch hier noch ein kurzer Bericht zur Montage:<br />

Die Lafettenseiten wurden mit den beiden 4 mm Achsen – vorne mit einem 4 mm 2 Achsträger, hinten mit<br />

einem 4x6 mm Achsträger verbunden. Schon mal versucht einen 4 mm ∅Rundstab in einen 4 mm 2 Vierkant<br />

zu bekommen?? Relativ einfach: ein Vierkantholz von ca. 6-8 mm 2 , eine möglichst zentrale Bohrung für <strong>die</strong><br />

Achse, mit <strong>die</strong>ser gut verkleben und nach dem Trocknen mit der Kreissäge den Vierkant bis zur Achse bzw.<br />

auf <strong>die</strong> notwendige Breite wieder abschneiden! Diese Montage ist deutlich stabiler und haltbarer, als zwei<br />

Achshälften an <strong>die</strong> Vierkantteile stirnseitig anzukleben.<br />

Am vorderen Bereich der Lafetten wurde der Zwischenraum mit einem kleinen Holzstück geschlossen. Dieser<br />

zeigt am oberen Rand wegen dem später darüber befindlichen Geschützrohr<br />

eine passende konkave Kehle. Die hintere Auflage für das Geschützrohr besteht<br />

wieder aus drei <strong>Teil</strong>en, dem Schwein, der Richtsohle und dem Richtkeil. Insgesamt<br />

waren somit 8 <strong>Teil</strong>e zu verbauen. Das Sperrholz, aus dem <strong>die</strong> Lafetten<br />

geschnitten wurden, hatte eine etwas rauere Oberfläche, welche nach meiner<br />

Meinung gut als Outfit für <strong>die</strong> Lafetten passte und daher vorher auch nicht<br />

glatt geschliffen wurde. In <strong>die</strong>sem Baustadium erhielten nun <strong>die</strong> Lafetten ihre<br />

g/o Farbe (rechts).<br />

Als nächstes folgen <strong>die</strong> Radscheiben (8), Bolzen (12), Augbolzen (8), Metallringe<br />

(2) sowie noch vier Achsringe und vier Achsbolzen. Abweichend<br />

zur ersten Beschreibung wird der Richtsohlen- sowie der Stirnriegelbolzen<br />

nicht aus einem <strong>Teil</strong> erstellt, da <strong>die</strong> Bolzenköpfe <strong>die</strong>ser Stangen auf beiden<br />

Seiten erkennbar sein sollen. Die hier erwähnte komplette Lafettenbestückung<br />

besteht daher inzwischen aus 38 <strong>Teil</strong>en, <strong>die</strong> 6 Bolzennachbildungen<br />

an den vorderen Radscheiben zählen dabei nicht mit.<br />

Die Geschützrohre erhalten dann ihre Achse, den Brooktauring, das Wappen, Kimme und Korn sowie das<br />

Zündloch.<br />

Es folgen dann noch weitere 4 Bolzen der Lagerabdeckung,<br />

<strong>die</strong> beiden Lagerabdeckungen der Geschützrohrachse sowie 2x<br />

der Splint mit Kette (+8).<br />

Die 6 Blöcke, 6 Haken (+ Kausche, Stropp), 4 Augbolzen, 3x<br />

Tau und das Brooktau mit 2 Bandagen und 2 Ringen folgen<br />

bei der Montage der Geschütze auf Deck.<br />

Bei einem weiteren Sightseeing in den Originalbildern ist mir aufgefallen, dass <strong>die</strong> Blöcke und Kauschen<br />

mit schwarzem Tau eingebunden sind. Nun denn, ab sofort auch bei <strong>die</strong>sem Modell…<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Um eine passende Länge des Brooktau zu erhalten und das „überstehende“ Tau ggf. nicht (wieder!) unter<br />

den Lafetten verstecken zu müssen, ist es nützlich eine Seite des Taues vorbereitend noch nicht zu verkleben.<br />

Meine Nachbildung des Stropps (schwarzer Ring von einem Schrumpfschlauch) hält <strong>die</strong> Schlaufe des<br />

Tauendes ausreichend stabil. Wenn <strong>die</strong> Geschütze an ihren Positionen verklebt wurden, kann dann mit<br />

<strong>die</strong>ser Seite das Brooktau auf eine optisch (!) vernünftige Länge gezogen werden. Abschließen wird <strong>die</strong>se<br />

Stelle dann ebenfalls durch Sekundenkleber gesichert.<br />

Die Tauenden der Takel wollte ich es gegenüber den früheren Ausführungen deckungsgleicher nachbilden<br />

und hatte zuerst <strong>die</strong> Schnurenden vor Ort aufgewickelt. Da das neue Tau<br />

aber aufgrund seiner Struktur ein starkes „Eigenleben“ entwickelt und <strong>die</strong><br />

locker gelegten Buchten entweder ihre Form wechselten oder sich einfach<br />

wieder aufrollten (linkes Bild), habe ich mich doch wieder für <strong>die</strong> „saubere“<br />

Lösung der früheren Verlegungsart entschieden (mittleres Bild) und separate<br />

Ringe angebracht. Auf <strong>die</strong> Rückholtakel der Geschütze innerhalb der<br />

Kabinen habe ich zu Gunsten der Teppiche und weiterer Einrichtungen<br />

verzichtet.<br />

An den beiden Innenbordwänden werden <strong>die</strong> Verzierungen (sollten<br />

identisch mit den Außenleisten sein) sowie <strong>die</strong> <strong>verschiedenen</strong> Knechte,<br />

<strong>die</strong> Belegnägel und <strong>die</strong> Bohlen mit dem Munitionsvorrat angebracht.<br />

Des Weiteren folgen noch <strong>die</strong> Augbolzen für <strong>die</strong> Geschütze und dann<br />

werden auch <strong>die</strong>se montiert – allerdings erst, wenn dass „Problem“ mit den Bordwänden behoben wurde:<br />

parallel zu den hier gezeigten Ausrüstungen an den Bordwänden und dem später anstehendem Innenausbau<br />

muss <strong>die</strong> Bordwand im Bereich des Kampagnedecks noch fertig gestellt werden.<br />

Diese beiden ersten Geschütze vor den Kabinen<br />

des Schiffsführers bzw. des Sekretärs (auf<br />

dem Bild das linke) werden später mit der<br />

Treppe zum Kampagnedeck überbaut.<br />

Wie ich erst nach dem Anbringen der Bohlen für <strong>die</strong> Geschützkugeln feststellte, sind <strong>die</strong>se beim Original g/o<br />

und nicht schwarz.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

„Das Ruderreep liegt mit 9 Schlägen auf der Achse der Steuerräder“ -<br />

eine Information aus der Fachliteratur; nur bei dem Originalbild links<br />

sind somit inzwischen zwei Windungen „verloren“ gegangen - und<br />

läuft durch zwei Kinnbackblöcke in das darunter liegende Deck. Aufgrund der Breite<br />

des aufgewickelten Taues auf der Rolle sind <strong>die</strong> Schieber der Kinnbackblöcke versetzt<br />

anzuordnen – also nicht parallel auf einer Linie.<br />

Wegen der Verwendung von zwei fertigen Ruderrädern aus dem Zubehör fällt <strong>die</strong> Achse etwas dünner aus<br />

als sie hier beim Vorbild zu sehen ist. Zudem mussten <strong>die</strong>se Räder noch deutlich in ihrer Stärke reduziert<br />

werden, da sie im Größenverhältnis viel zu dick ausfielen (und immer noch ausfallen!). Die Höhe des Rings<br />

selbst konnte ich leider nicht weiter bearbeiten, da <strong>die</strong> einzelnen Stäbe zu fest<br />

verklebt sind und <strong>die</strong>se wiederum beim Einspannen des <strong>Teil</strong>s im Weg sind. Der<br />

Ring ist im Vergleich mit dem Original links oben, auch in seiner Höhe viel zu<br />

stark. Die Alternative <strong>die</strong>se Ringe und ggf. <strong>die</strong> Stäbe selbst zu drechseln…<br />

hmm na ja - also bleibt das Ding so!<br />

Der vordere Träger der Steuerräder (Pfosten) erhält entsprechend dem Vorbild<br />

goldfarbene Zierleisten und den ebenfalls goldfarbenen „Lorbeerkranz“ auf dem Achslager. Allerdings komme<br />

ich wohl langsam in das Alter, in dem solche kleine optischen Verzierungen mehr durch das Zittern der<br />

Hand als durch einen sauberen Pinselstrich erzeugt werden. An <strong>die</strong>sem Pfosten wurde inzwischen auch das<br />

Kopfteil entsprechen dem Original ergänzt (eine trapezförmige Verbreiterung des Pfostens am Deckenbereich).<br />

An der rückwärtigen Stütze wurden auch <strong>die</strong> Metallwinkel der Befestigung<br />

abgebildet – wenn auch insgesamt vielleicht „einen Hauch“ zu groß – dafür aber<br />

mit deutlich größerer Standfestigkeit, da auf jeder Seite noch Platz für zwei<br />

Nägel ist.<br />

Auf dem ersten Bild oben ist der Rahmen des Schränkchens vor dem ebenfalls<br />

noch im Rohbau befindlichen Ruder zu sehen. Bei einer Vergrößerung eines der<br />

Originalbilder ist mir aufgefallen, dass als Beleuchtung „ganz einfach“ eine der<br />

bordüblichen Laternen eingesetzt wird.<br />

Nun denn, das rechte Bild zeigt meine Nachbildung <strong>die</strong>ser Laterne im<br />

Schränkchen – in <strong>die</strong>sem Fall schaut der Kopf einer 3 mm LED über <strong>die</strong> untere<br />

Verblendung hinaus. Miniatur extrem (SMD) ist also doch nicht erforderlich. Der Anschluss für <strong>die</strong> Stromversorgung<br />

des LED erfolgt in der Nähe der Füße durch <strong>die</strong> Planken.<br />

Bei <strong>die</strong>ser Aufnahme steht das Schränkchen noch auf den Anschlussstiften der LED, welche dann später<br />

seitlich umgebogen wurden. Die Stärke der beiden mittleren senkrechten Holzleisten und der drei unteren<br />

eingesetzten Blenden liegt (durch entsprechendes Abschleifen) bei weniger als 0,5 mm. Aus <strong>die</strong>sem Grund<br />

wurde später das „Glas“ nicht eingesetzt, sondern nur dahinter geklebt.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Hier zum Abschluss das beleuchtete Kompasshaus mit den Nachbildungen der<br />

beiden Kompasse. Jeweils mit einem historischen – aber nicht originalen –<br />

Kompassbild. Der Innenraum ist entsprechend dem Vorbild geweißt. Bei den<br />

drei Brettchen der unteren Verblendung habe ich durch Abschleifen der Farbe<br />

versucht etwas „Witterungseinfluss“ einzubringen.<br />

Sein Platz ist ja sehr nahe an der vorderen Grenze der Überdachung vom<br />

Kampagnedeck. Das Belüftungsrohr ist der Schaft eines Bohrers mit Ms-Folie verkleidet, das Häubchen<br />

aus Holz gedrechselt und entsprechend eingefärbt.<br />

Das Kompasshaus wurde nach Fertigstellung gemäß einer älteren Abbildung<br />

aus der Vorlage John McKay auf jeder Seite mit einem Tau und zwei<br />

Augbolzen mit Ringen gegen das Deck vertaut.<br />

Eine kleine Begebenheit am Rande: für <strong>die</strong> Abdeckung der Entlüftung drechselte ich mir aus einem Rundstab<br />

eine passende Spitze (3,5 mm Durchmesser, ca. 1,5 mm hoch) welche dann nur noch in <strong>die</strong>ser benötigten<br />

Länge von dem Stab mit der Kreissäge abgetrennt werden musste. Bauteile <strong>die</strong>ser Größe fallen grundsätzlich<br />

entweder in den Maschinenraum der Säge oder verteilen sich unauffindbar in der Umgebung der Säge.<br />

Ich hatte hierbei das „Glück“ mit der Schwerkraft und natürlich hatte ich doch<br />

„gerade eben erst“ <strong>die</strong>sen Bereich ausgesaugt – oder doch nicht? Die auf dem<br />

Bild erkennbaren breiteren Spuren stammen von meiner Suche nach der beschriebenen<br />

Spitze. Also wirklich direkt davor aussaugen und beim Sägen<br />

sinnvoller weise auch den Staubsauger (sofern vorhanden) am Absaugloch<br />

abschalten. Tatsächlich hatte sich <strong>die</strong> Spitze deutlich besser versteckt als <strong>die</strong>s<br />

auf dem Bild erkennbar ist, da ich vor der Aufnahme schon ein <strong>Teil</strong> des Sägemehls entfernt hatte.<br />

Alternativ kann natürlich auch <strong>die</strong> Behauptung aufgestellt werden, dass das Aussaugen zuvor genauso viel<br />

Zeit kostet, wie hinterher das Suchen des entsprechenden Bauteils im Sägemehl…...<br />

Die <strong>verschiedenen</strong> Räumlichkeiten des Kapitäns (Tagesraum und der Speiseraum) werden ähnlich wie <strong>die</strong><br />

Bereiche des Admirals möbliert. Da in allen <strong>die</strong>sen Räumen aber auch Geschütze stehen, ist der vorhandene<br />

Platz entsprechend knapp – deutlich geringer als in den Räumen des Admirals. Auch hier wird später noch<br />

eine Figur zwischen den wenigen Möbeln positioniert. Die Einrichtung der Kabinen verzögerte sich aber<br />

noch etwas, da hier zum Zeitpunkt der Aufnahme noch an den Bordwänden gearbeitet wurden musste.<br />

Die Kabinen des Schiffsführers (Backbord) bzw. des Sekretärs<br />

(Steuerbord) befinden sich direkt neben den Steuerrädern. Die<br />

vorbereiteten Bauteile zeigen – wie immer angenähert zum Original –<br />

<strong>die</strong> <strong>verschiedenen</strong> Wände, Fenster und Türen. Das Bild rechts lässt<br />

auch erahnen, welch geringer Platz später in den beiden Kabinen des<br />

Schiffsführers bzw. des Sekretärs für <strong>die</strong> Geschütze verbleibt. Die<br />

beiden betroffenen Geschützlafetten mussten daher auch noch<br />

entsprechend gekürzt werden.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Zwischen dem Besanmast und der Wand zum Speiseraum des Kapitäns<br />

befindet sich noch eine schmale Treppe in das untere Deck, welche dem<br />

Admiral /Kapitän einen direkten Zugang zu <strong>die</strong>sem Bereich ermöglicht(e).<br />

Auf dem letzen Bild nur als Öffnung hinter dem Mast erkennbar. Auf dem<br />

rechten Bild ist der Bau der Treppe abgeschlossen (Vordergrund).<br />

Dieser Ein-/Ausstieg muss beim Original auf See eine zugige Angelegenheit gewesen sein…!<br />

Rechts wird <strong>die</strong> Arbeit an der Fensterbrüstung gezeigt – <strong>die</strong>se ist hier noch<br />

unlackiert. Auch <strong>die</strong> Karowiese war bei <strong>die</strong>ser frühen Aufnahme noch nicht<br />

verklebt.<br />

Das letzte Bild zeigt den Beginn des Aufbaus der Deckbalken. Im Bereich<br />

der Kapitänsmesse sind <strong>die</strong>se später durch <strong>die</strong> Dachluke sichtbar. Daher<br />

muss hier auch annähernd <strong>die</strong> korrekte Stückzahl berücksichtigt werden.<br />

Das spätere Hauptfenster des Oberlichtes ist hier beispielhaft aufgelegt.<br />

Anstelle der einzelnen hängenden Knie (links im Hintergrund an der Bordwand)<br />

habe ich hier wieder nur eine Trägerleiste für alle Balken an der Bordwand<br />

angebracht.<br />

Inzwischen wurden auch <strong>die</strong> Arbeiten an den Möbeln beendet. Zusätzlich<br />

zu den schon bekannten Tischen und Stühlen erhielt der Kapitän ein Büffet<br />

sowie ein Sideboard. Rechts ist er dabei „seine“ Möbel zu inspizieren. Tische<br />

und Stühle wurden wie zuvor ebenfalls wieder auf <strong>die</strong> Teppiche platziert.<br />

Hier sind <strong>die</strong>se nun an ihrem neuen Platz im Modell. Über dem Stuhl links<br />

an der Kabinenwand habe ich noch eine Messingverzierung (Rest vom Heckspiegel)<br />

ähnlich einer Uhr angebracht, welche dann aber vermutlich zeitlich<br />

und als Freischwinger sowieso nicht, so ganz passen dürfte. Das Büffet hat<br />

wieder <strong>die</strong> abgeflachten Kugelfüße, „freistehende“ gedrehte Säulen und<br />

Schubladen im unteren Bereich, sowie ein Regalbrett darüber. Bei den Ms-<br />

Verzierungen des Kopfteils habe ich meiner Fantasie freien Lauf gelassen.<br />

Wie schon mehrfach erwähnt, wurde absichtlich bei der Ausstattung auf weitere Details verzichtet.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Die Kapitänsmesse erhielt einen runden Tisch sowie das erwähnte Sideboard.<br />

Das Sideboard hat ebenfalls <strong>die</strong> abgeflachten Kugelfüße und wurde mit einer<br />

Serie der Kupferplättchen vertäfelt, welche ich anfänglich für den Schiffsrumpf<br />

vorgesehen hatte. Hier fallen <strong>die</strong> unpassend großen Nachbildungen der<br />

Nägel nicht so stark ins Gewicht.<br />

Da wir uns auf einem Schiff Ihrer Majestät befinden, erhielt das Sideboard<br />

auf dem Mittelteil neben den absichtlich angebrachten Gebrauchsspuren auch<br />

noch das bekannte Wappen der Geschütze. Der Teppich, <strong>die</strong> Stühle sowie der<br />

Tisch sind später durch das Oberlicht erkennbar – das Sideboard ist möglicherweise<br />

noch <strong>die</strong> Beleuchtung erkennbar.<br />

Zum Schluss werden auch in <strong>die</strong>sen Deckbereichen wieder LED als<br />

Beleuchtung vorgesehen. Hierfür wurden nun <strong>die</strong> erforderlichen Leitungen<br />

in Kupferfolie verlegt. Die grünlichen Anschlussleitungen der Laternen<br />

(Erläuterungen hierzu im <strong>Teil</strong> 2) wurden noch abgedeckt und nach<br />

dem Verkleben des Spiegels an <strong>die</strong> auf den Deckbalken verlegten Kupferleitungen<br />

angelötet (rechts noch provisorisch und lose).<br />

Bevor das folgende Kampagnedeck <strong>die</strong>sen Bereich endgültig schließt, ist<br />

es nun auch an der Zeit den Heckspiegel verbindlich anzubringen. Ein<br />

späteres Abnehmen um ggf. <strong>die</strong> Einrichtungen zu „bewundern“ war hier<br />

nie vorgesehen, zumal das auch wegen der Beleuchtung der Hecklaternen<br />

nicht ganz trivial wäre.<br />

Für den Blick nach Innen sollte dann <strong>die</strong>ser Baubericht zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Rechts noch ein Blick auf <strong>die</strong> beleuchtete Kabine<br />

und das Kompasshaus.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

5. Kampagnedeck<br />

Dies ist nun das höchste Deck auf der <strong>Victory</strong>. Die wichtigsten <strong>Teil</strong>e hier sind als erstes das quer laufende<br />

Finknetz direkt am vorderen Rand mit den Löscheimern, <strong>die</strong> Finknetze an den Bordwänden, der Knecht<br />

beim Besanmast, das Oberlicht der Kapitänsmesse, <strong>die</strong> Regale für <strong>die</strong> Signalflaggen am Heck sowie <strong>die</strong><br />

Stützen für den Heckspiegel mit dem Flaggenmast in der Mitte.<br />

Wie auch bei allen vorherigen <strong>Decks</strong> wurde mit einer Schablone<br />

aus Pappe <strong>die</strong> Form ermittelt und dann auf <strong>die</strong> Sperrholzplatte<br />

übertragen. Die grundsätzliche Deckwölbung<br />

wird auch hier durch <strong>die</strong> Deckbalken vorgegeben. Der sichtbare<br />

Deckrand wurde später noch mit einer Formleiste<br />

(Wassergang) abgedeckt.<br />

Die im Vordergrund <strong>die</strong>ser beiden (frühen) Bilder sichtbaren Leitungen sind <strong>die</strong> Anschlüsse für <strong>die</strong> Beleuchtung<br />

des Kompasshäuschens. Diese wurden bei der Montage des Kompasshauses auf eine geeignete Länge<br />

gekürzt und sind natürlich nun nicht mehr zu sehen. Auf dem letzten Bild des vorherigen Abschnittes/<br />

Seite ist <strong>die</strong>s erkennbar.<br />

Zum Zeitpunkt <strong>die</strong>ser beiden Aufnahmen oben war ich intensiv mit den Rundungen der Bordwand und der<br />

etwas überstehenden seitlichen Verkleidung des <strong>Decks</strong> beschäftigt. Hier beginnend soll <strong>die</strong> Bordwand ihren<br />

geschwungenen Anfang (oder Ende) erhalten, passend zur der darunter parallel laufenden, ebenfalls an der<br />

Bordwand befindlichen, Verzierung. Die Bordwand ist in einem kurzen Bereich, mit <strong>die</strong>ser Rundung beginnend,<br />

niedriger, als das nun darüber beginnende Kampagnedeck und steigt dann zum Heckspiegel wieder<br />

deutlich über das Niveau des <strong>Decks</strong> an.<br />

Als nächstes wird nun <strong>die</strong> Sperrholzplatte mit den „Bohlen“ der Deckbeplankung verklebt. Auch <strong>die</strong>se erfolgt<br />

wieder im 5-fachen Versatz (5-2-4-1-3) wie auf dem Hauptdeck. Da auch auf <strong>die</strong>sem Deck <strong>die</strong> Außenleisten<br />

in einer Fischung verlegt wurden, kann ich mich nun ein zweites Mal an <strong>die</strong>sem Kunstwerk<br />

versuchen – nur <strong>die</strong>smal steht mir später kein abdeckender Rand hilfreich zur Seite! Trotz allem bleibt auch<br />

hier wieder <strong>die</strong> Frage, wie lang sind <strong>die</strong>se Außenbohlen beim Original, wie enden sie? Da <strong>die</strong> frühere Stückelei<br />

optisch nicht so ganz ideal wurde, habe ich es <strong>die</strong>smal mit einer durchgehenden Leiste versucht und<br />

<strong>die</strong> spezielle Form <strong>die</strong>ser Randleiste mit einer Formenlehre übertragen.<br />

Rechts werden <strong>die</strong> Löcher für <strong>die</strong> Nachbildung der Befestigungsnägel gebohrt,<br />

danach folgte das Verspachteln sowie das Schleifen und Lackieren des <strong>Decks</strong>.<br />

Am rechten unteren Rand ist mein Versuch der Fischung zu erkennen.<br />

Nach der Hochzeit des Kampagnedecks beginne ich bei den Aufbauten zuerst mit dem Knecht dem Oberlicht<br />

und den Stützen des Hecks, da das Material für <strong>die</strong> Finknetze noch immer fehlt. Außerdem ist es kritisch<br />

mit solchen filigranen (und empfindlichen) <strong>Teil</strong>en wie <strong>die</strong> Finknetzhalter zu beginnen, wenn noch am<br />

Rumpf gearbeitet werden muss – und hier gibt es wirklich noch einiges zu vollenden….!<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Rechts ist der Aufstieg im Rohbau. Bei den Aufgängen zum Kampagnedeck<br />

wurden <strong>die</strong> innen liegenden Geländerstützen entsprechend der Vorgabe<br />

aus Holz nachempfunden, <strong>die</strong> Außenbordseite ist aus Metall und das<br />

obere Ende des Geländers wird beim Original an einem Finknetzträger<br />

befestigt. Die Stufen wurden aus einem leicht modifizierten handelsüblichen<br />

Treppenbausatz erstellt, <strong>die</strong> Brücke beplankt und auch der folgende<br />

Auftritt zum Kampagnedeck berücksichtigt. Deutlich sind in <strong>die</strong>sem<br />

Zustand auch <strong>die</strong> Stecknadelköpfe an den jeweiligen Enden der Säulen<br />

erkennbar (aus dem gleichem Grund wie bei dem Hauptniedergang). Für das Geländer an der Treppe wird<br />

später beidseitig ein Seil eingesetzt.<br />

Dieser Knecht am Besanmast hat als einziger keine durch das Deck führende<br />

Balkenkonstruktion. Die besondere Form, <strong>die</strong> Anzahl der Belegnägel und <strong>die</strong><br />

beiden Scheibgat wurden berücksichtigt.<br />

Hier im Bild rechts nun <strong>die</strong> filigranen Einzelteile des Oberlichtes. Diesmal habe ich<br />

eine billige (und gebrauchte) Folie genommen, mit der Hoffnung, dass <strong>die</strong> „Scheiben“<br />

nicht wieder anlaufen. Das klappte, dafür sind aber einige Spuren aus<br />

früherer Benutzung sichtbar.<br />

Des Weiteren hätte ich vielleicht doch <strong>die</strong> Finger zum Zählen für <strong>die</strong> an der<br />

Längsseite stehenden Fenstereinheiten nutzen sollen? (<strong>die</strong> Anzahl ist nicht<br />

identisch mit den Fenstern des Oberlichtes). Nun denn, auch <strong>die</strong>s wird mal<br />

wieder unter „kreative Abweichungen“ verbucht…<br />

Rechts das im Rohbau fertigen Oberlicht, es fehlt nur noch <strong>die</strong> Farbe.<br />

Der innere Bereich des Oberlichtes wurde geweißt und außen mit einer dunklen matten Farbe – wie bei<br />

<strong>die</strong>sem Modell alle Säulen, Stützen und Balken „verziert“ wurden – gestrichen. Das Fensterelement wurde<br />

separat behandelt und ist auf <strong>die</strong>sem Bild noch nicht verklebt. Das Ganze wurde später noch einmal komplett<br />

angestrichen.<br />

Auf dem Bild ist auch der Blick in <strong>die</strong> Kapitänsmesse zu erahnen. Durch das Oberlicht<br />

erhält man teilweise Einblick in <strong>die</strong> Kapitänsmesse, welche wie auch <strong>die</strong><br />

Admiralitätsmesse, mit <strong>verschiedenen</strong> Möbeln eingerichtet (detaillierter Bericht im<br />

vorherigen Abschnitt). Die Deckbalken sind unter dem Oberlicht im Original sowie<br />

auch im Modell erkennbar.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

Die vier Träger bzw. Stützen der Heckreling sind rechts mal wieder nur für<br />

das Bild aufgestellt, da <strong>die</strong> nachfolgenden Regaleinheiten noch in Arbeit waren.<br />

Der Träger des Flaggenmastes ist gemäß den optischen Vorgaben gefertigt: er<br />

hat am oberen Ende seine Metallhalterung für den Mast, <strong>die</strong> Klampe<br />

am vorderen Bereich des linken Trägers sowie einen Metallbügel in der<br />

unteren Fußmitte für <strong>die</strong> spätere Blockführung des Baumes. Die<br />

Klampe wurde zur höheren Stabilität mit einem Ms-Draht als Bolzen<br />

versehen (vorheriges Bild) und erlaubt somit später auch höhere Zugkräfte.<br />

Die oben nun erkennbaren Regaleinheiten für <strong>die</strong> Signalflaggen wurden aus mehreren Fensterelementen<br />

nachgebildet. Für <strong>die</strong> beiden äußeren Wandträger (Balken) muss noch der entsprechende Platz in der Regalwand<br />

geschaffen (ausgeschnitten) werden. Damit das o/g der Reling nicht durchscheint (<strong>die</strong> Fenstereinheiten<br />

sind natürlich beidseitig identisch offen) erhielten <strong>die</strong> Regale<br />

auch noch eine schwarze Rückwand.<br />

Die beiden liegenden Scheibgat auf der Relingoberseite, <strong>die</strong> beiden<br />

Säulen-Knechte an der Bordwand und <strong>die</strong> sechs Klampen (seitlich an<br />

der Bordwand sowie auf Deck) wurden gemäß den Vorlagen dargestellt.<br />

Abweichend zu den vorhandenen Unterlagen zeigt das Original auf<br />

dem linken Balken vor der Signalflaggen-Regaleinheit (in Richtung Heck gesehen) noch eine schwarze Abdeckung<br />

(Kasten?), welche nun ebenfalls hier vorhanden ist.<br />

Hier noch zum Abschluss <strong>die</strong> Regaleinheiten in der endgültigen Optik.<br />

Für <strong>die</strong> Segeltuchabdeckung wurde nach einigen Versuchen nun eine<br />

sehr dünne und elastische Folie aus einer Kabelabschirmung zweckentfremdet.<br />

Die rechte Seite zeigt im leicht geöffneten Zustand einige<br />

Signalflaggen.<br />

Dieses Motiv wurde einem mir vorliegendem Originalbild nachempfunden.<br />

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Begleitender Bericht über den Bau eines Modells des Museumsschiffes in vier (?) <strong>Teil</strong>en<br />

21 Löscheimer befinden sich am Rand des <strong>Decks</strong> des Kampagnedecks. Auf der<br />

Bohle, auf der auch <strong>die</strong> Bügel der Finknetze befestigt sind (direkt über dem Steuerrad),<br />

befinden sich <strong>die</strong> separaten Haken für <strong>die</strong> Eimer. Jeweils drei Haken/Eimer<br />

befinden sich zwischen den Finknetzbügeln. Die Eimer werden/wurden für das<br />

Modell aus der Kupferfolie geformt, welche noch von der Rumpfbeplankung übrig<br />

war. Dann mit einem Boden aus der gleichen Folie sowie einem Schnur-Griff versehen und schwarz lackiert.<br />

Aufgrund der Materialstärke der Kupferfolie wirkt ihr Äußeres deutlich filigraner als <strong>die</strong> handelsüblich<br />

erhältlichen Eimer aus Holz oder Metall. Damit <strong>die</strong>se Eimer ähnlich straff hängen wie auf dem Originalbild,<br />

erhalten alle einen oder zwei Bleikugeln als Gewichtseinlage.<br />

Die auf den Eimern vorhandenen Wappen und Buchstaben werden entsprechend der Abbildung aufgebracht.<br />

Aufgrund ihrer Größe sind <strong>die</strong>se allerdings nur noch begrenzt zu „erahnen“.<br />

Bild(er)<br />

Die beiden Davids seitlich an der Bordwand in Höhe des Oberlichtes zeigen wie bei den Knechten je zwei<br />

bewegliche Scheibgat und <strong>die</strong> Nachbildung der Fußrasten auf der Balkenoberseite.<br />

Bild(er)<br />

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