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Ausgabe März 2013 - Evangelischer Kirchenbezirk Geislingen

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Das Stein-Mosaik von Gottfried von Stockhausen<br />

im Chor der Pauluskirche<br />

Das Samenkorn ist der auferstandene Christus, der als Gekreuzigter<br />

auferstanden ist.<br />

„Im Gestein verloren Gottes Samenkorn,<br />

unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn –<br />

hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien.<br />

Liebe wächst wie Weizen,<br />

und ihr Halm ist grün“ (EG 98,3)<br />

Die trinitarische Botschaft:<br />

Gott, der Ursprung der Liebe, hat sich ausgesagt in seinem<br />

Sohn, dem Wort der Liebe, und der Geist macht uns dessen<br />

gewiss in unseren Herzen.<br />

Es ist ein pfingstliches Bild, so ist der erste Eindruck.<br />

Wir sehen den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube herabkommen.<br />

Senkrecht von oben fährt er in die Verhältnisse<br />

der Welt und verändert sie mit lebenerweckender Kraft.<br />

Bald wird aber deutlich, es ist auch ein trinitarisches Bild.<br />

Unten der Gekreuzigte als Auferstandener. In der Mitte die<br />

Geist-Taube. Wo ist Gott?<br />

„Und die Stadt bedarf keiner Sonne,<br />

noch des Mondes;<br />

denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie,<br />

und ihre Leuchte ist das Lamm.“ (Offb 21,23)<br />

Gott ist unsichtbar, aber seine kabod, seine Herrlichkeit,<br />

leuchtet, es ist die Herrlichkeit des als Lamm hingerichteten<br />

Jesus Christus.<br />

Zwischen den Schwingen der Taube sieht man ein Korn, das<br />

Frucht trägt, drei Weizenhalme wachsen aus ihm heraus.<br />

„Korn, das in die Erde in den Tod versinkt…“ (EG 98)<br />

Doch auch die ganze Figur, die sich wie Kelch im braunen<br />

Gestein öffnet, ist ein großes Weizenkorn, aus dem ein<br />

Baum ersprießt. Der Baum ist ein Lieblingssymbol von<br />

Stockhausen.<br />

Noch eine kleine Beobachtung:<br />

Der geöffnete Kelch ist nicht symmetrisch, die linke Seite<br />

unterscheidet sich von der rechten. Wenn man nicht annehmen<br />

will, dass die Handwerker geschlampt haben, dann ist<br />

es künstlerische Absicht. Sie erinnert an die Eigenheit von<br />

Orientteppichen: Es ist immer ein Fehler eingewebt, denn<br />

nur Gott ist vollkommen, nicht das menschliche Werk.<br />

Dekanin Gerlinde Hühn<br />

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