Sicherheitsbelehrung 7 T – Kleintier-MRT
Sicherheitsbelehrung 7 T – Kleintier-MRT
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<strong>Sicherheitsbelehrung</strong> 7 T <strong>–</strong> <strong>Kleintier</strong>-<strong>MRT</strong><br />
1. Das Magnetfeld<br />
Das Magnetfeld strahlt ca. 1m um das Gerät herum in den Raum hinein<br />
und ist immer an !<br />
In der Nähe des Magneten können große Anziehungskräfte auf Eisen- oder<br />
Stahlgegenstände ausgeübt werden, die zu unkontrollierbaren Bewegungen<br />
dieser Gegenstände und somit zu Verletzungen führen können.<br />
Kleine Gegenstände, wie z.B. Scheren, werden zu Geschossen und große<br />
Gegenstände, wie z.B. Gasflaschen, können jemanden gegen den Magneten pressen.<br />
Bitte beachten:<br />
• Je näher der Magnet, desto größer die Anziehungskraft.<br />
• Je größer die Masse des Gegenstandes, desto größer die Anziehungskraft.<br />
• Keine magnetischen Gegenstände in den Raum bzw. in die Nähe<br />
des Magneten bringen !<br />
• Der Betrieb elektronischer medizinischer Implantate, wie Herzschrittmacher, kann<br />
durch statische oder wechselnde Magnetfelder beeinträchtigt werden.
• Andere medizinische Implantate wie Aneurysmaklammern, Operations-<br />
Klammern oder Prothesen können ferromagnetische Stoffe enthalten und<br />
würden in der Nähe des Magneten starken Kräften ausgesetzt werden, die zu<br />
Verletzungen oder zum Tod führen können.<br />
• In der Nähe sich schnell verändernder Felder (gepulste Gradientenfelder)<br />
können Wirbelströme im Implantat induziert werden, die zu Erhitzung des<br />
Materials führen.<br />
• Der Betrieb anderer Geräte kann in Gegenwart des Magnetfeldes direkt<br />
beeinflusst werden: Uhren, Photoapparate, Mobiltelefone, magnetisch codierte<br />
Informationen auf Kreditkarten können magnetisiert und zerstört werden.<br />
Quench<br />
Magnet-Quench<br />
Im Notfall kann das Magnetfeld ausgeschaltet werden !<br />
Notfälle sind: Feuer und lebensbedrohliche Verletzungssituation, die nur durch<br />
das Ausschalten des Magnetfeldes behoben werden können.<br />
Hierzu: den roten Magnet-Quench-Knopf an der BCU oder im Scanner-Raum<br />
drücken, sich vom Magneten entfernen !<br />
Der Magnet-Quench löst ein Ablassen des flüssigen Heliums aus.<br />
Dadurch steigt die Temperatur in der Magnetspule, es baut sich ein elektrischer<br />
Widerstand auf und das Magnetfeld baut sich ab.
2. Flüssige Gase<br />
Der Magnet wird mit flüssigem Helium und flüssigem Stickstoff gekühlt.<br />
Flüssiger Stickstoff<br />
Während der Befüllung des Magneten und beim Arbeiten mit Dewars im<br />
Vorbereitungsraum bestehen folgende Gesundheitsgefahren:<br />
• Kälteverbrennungen<br />
Schutzkleidung (Handschuhe, Schutzbrille) benutzen !<br />
• Erstickungsgefahr <strong>–</strong> verdampfender Stickstoff verdrängt Sauerstoff,<br />
Sauerstoffgehalt im Raum kann sinken und u.U. kann bereits in der Nähe von<br />
Behälteröffnungen oder beim Hineinbeugen in Behälter Erstickungsgefahr<br />
bestehen<br />
Für gute Belüftung sorgen, nicht in Behälter hineinbeugen und Werte am<br />
Messgerät für den Sauerstoffgehalt im Scanner-Raum (EX-TOX-ALARM)<br />
beachten !<br />
Beim Freisetzen größerer Mengen flüssigen Stickstoffs und wenn der<br />
Sauerstoffgehalt im Scannerraum unter 18% sinken sollte (siehe Alarm), für<br />
Belüftung sorgen und Raum verlassen.
3. Narkosegase<br />
3.1 Isofluran<br />
Dämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen,<br />
(Reaktionsfähigkeit kann nachlassen) möglichst nicht einatmen !<br />
Erste Hilfe<br />
Nach Einatmen des Gases <strong>–</strong> Frischluft, ggfs. Atemspende oder Gerätebeatmung<br />
Nach Hautkontakt <strong>–</strong> mit reichlich Wasser abwaschen, kontaminierte Kleidung<br />
entfernen<br />
Nach Augenkontakt - Mit reichlich Wasser bei geöffnetem Lidspalt 15 Min. spülen.<br />
Arzt hinzuziehen.<br />
Nach Verschlucken - Möglichst baldige Magenspülung, wobei die zwischenzeitliche<br />
Verwendung von PEG als Spülmittel vorteilhaft sein<br />
könnte. Anschließend reichliche Einnahme von Aktivkohle.<br />
Erbrechen nicht anregen.<br />
Ausnahmesituation<br />
Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung: Raum evakuieren<br />
Verfahren zur Reinigung/Aufnahme: Vollmaske mit Filterbüchse für organische Dämpfe<br />
aufsetzen ( z.B. Maske 3M <strong>–</strong> 4255 FFA2P2), Raum betreten, das Verschüttete mit<br />
Absorptionsgranulat (z.B. Absolyt) binden, Granulat einsammeln, in einen verschließbaren<br />
Behälter füllen und Behälter verschließen, Behandlung entsprechend giftigem organischen<br />
Material.
3.2 Lachgas (Distickstoffmonoxid N 2<br />
O)<br />
Mögliche Gefahren<br />
Feuergefahr bei Berührung mit brennbaren Stoffen<br />
Verflüssigtes Gas <strong>–</strong> Kontakt mit der Flüssigkeit kann Kälteverbrennung verursachen<br />
Erste Hilfe<br />
Einatmen <strong>–</strong> Hohe Konzentrationen können Ersticken verursachen. Das Opfer<br />
bemerkt das Ersticken nicht. Symptome können Verlust der Bewegungsfähigkeit<br />
und des Bewußtseins sein sowie Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit und<br />
Verlust der Koordinationsfähigkeit.<br />
Opfer unter Benutzung eines umluftunabhängigen Atemgerätes an die frische Luft<br />
bringen, warm und ruhig halten, Arzt hinzuziehen, bei Atemstillstand künstliche<br />
Beatmung.<br />
Haut- und Augenkontakt <strong>–</strong> Augen sofort mindestens 15 min mit Wasser spülen.<br />
Bei Kaltverbrennungen auch mind. 15 min mit Wasser spülen, steril abdecken, Arzt<br />
hinzuziehen.<br />
Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung<br />
Gebiet räumen. Beim Betreten des Bereichs Atemgerät benutzen, sofern nicht die<br />
Ungefährlichkeit der Atmosphäre nachgewiesen ist. Versuchen, den Produktaustritt<br />
zu stoppen, Zündquellen beseitigen und für gute Raumbelüftung sorgen.
gentechnische<br />
Anlage<br />
S1<br />
4. S1 Labor <strong>–</strong> gentechnische Anlage<br />
Da in den Räumen des 7T-<strong>Kleintier</strong>-<strong>MRT</strong> mit gentechnisch veränderten Tieren<br />
gearbeitet wird, ist dieser Bereich als S1-Labor ausgeschrieben und es sind die<br />
Sicherheitsbestimmungen für S1-Anlagen zu beachten.<br />
Die wichtigsten Sicherheitsbestimmungen sind:<br />
• Fenster und Türen sind während der Arbeit geschlossen zu halten<br />
• In den Arbeitsräumen darf nicht gegessen und getrunken werden<br />
• Während der Arbeit sind Laborkittel und andere Schutzkleidung (Handschuhe) zu<br />
tragen. Diese Schutzkleidung darf nicht außerhalb des Sicherheitsbereiches<br />
getragen werden.<br />
• nach Beendigung der Arbeit und vor dem Verlassen der Räume müssen<br />
-die Arbeitsflächen desinfiziert, sauber und aufgeräumt hinterlassen werden<br />
-die Hände sorgfältig desinfiziert, gewaschen und rückgefettet werden<br />
• Beim Entweichen eines gentechnisch veränderten Tieres oder eines mit GVO<br />
infizierten Tieres muss der Bereich sofort abgesperrt und das Tier eingefangen<br />
werden.<br />
Siehe auch Aushang über dem Präparationstisch + Hygieneplan
5. Allgemeines<br />
Ohne vorherige Sicherheitseinweisung darf sich niemand in den Räumen des 7T<br />
<strong>MRT</strong>-Labors aufhalten! D.h. alle Nutzer und Gäste müssen der <strong>MRT</strong>-Verantwortlichen<br />
vorgestellt werden und erhalten von dieser eine Sicherheitseinweisung.<br />
Nutzer sind zur eigenständigen Bedienung des <strong>MRT</strong> nur nach einer ausführlichen<br />
Einweisung und Einarbeitung durch Fr. Susanne Mueller berechtigt. Nach erfolgreicher<br />
Einarbeitung können sie eine Zugangsberechtigung (Transponder) für das <strong>MRT</strong>-Labor<br />
erhalten.<br />
Arbeiten außerhalb der Dienstzeiten:<br />
Die offizielle Dienstzeit besteht zwischen 6:00 und 18:00 Uhr außer Sonnabends,<br />
Sonn- und Feiertags. Außerhalb dieser Dienstzeiten sollten in vivo Messungen (bei<br />
Gebrauch von Inhalationsnarkose) am <strong>MRT</strong> aus Sicherheitsgründen nicht alleine<br />
ausgeführt werden.<br />
Wer außerhalb der offiziellen Dienstzeiten alleine in den Räumen des <strong>MRT</strong>-Labors<br />
arbeitet, tut dies auf eigene Verantwortung und sollte zumindest sicher stellen, dass es<br />
eine Person außerhalb gibt, die zu festgelegten Zeitpunkten telefonischen Kontakt zu<br />
ihm / ihr aufnimmt.