Schattenlords: House Amaris Quellenbuch - Convolution
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Planung und Mathematik langweilten ihn und nur durch den Einfluß der<br />
Regierung gaben ihm seine Dozenten die zum Bestehen nötigen Noten.<br />
Es ist interessant zu sehen, daß Stefan <strong>Amaris</strong><br />
bereits während seiner prägenden Jahre als Heranwachsender<br />
die Leute um sich herum beeindruckte.<br />
Indem er ein ein Bild von sich als charmanter<br />
Intellektueller kultivierte, gelang es ihm, eine<br />
Anzahl einflußreicher Leute für sich zu gewinnen.<br />
Auf der anderen Seite hatte Stefans scheinbar<br />
charismatische Persönlichkeit auch eine dämonische<br />
Seite; jeder, der es wagte, in einem Wettstreit<br />
gegen ihn anzutreten oder ihm öffentlich die Stirn<br />
bot, wurde Opfer eines schweren Unfalls oder<br />
erkrankte an einem Leiden und war infolgedessen<br />
aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, die<br />
Akademie zu verlassen. Einer seiner wenigen<br />
engen Freunde in diesen acht Jahren war der junge<br />
Baron Gunthar von Strang, der spätere<br />
Kommandeur der gefürchteten 18. <strong>Amaris</strong> Jäger.<br />
Die beiden jungen Männer waren sich insofern<br />
recht ähnlich, als daß sie beide wie Raubtiere waren<br />
und andere nicht als menschliche Wesen<br />
betrachteten, sondern entweder als Werkzeug, das<br />
benutzt und weggeworfen wird, oder als Hindernis,<br />
das aus dem Weg geräumt werden muß.<br />
Eine große Zahl seiner gelegentlichen Bekanntschaften mit dem anderen<br />
Geschlecht fanden ebenfalls während dieser Zeit statt. Nach der Zerstörung der<br />
Republik 50 Jahre später wurde eine Anzahl Frauen, die während dieser Zeit mit<br />
ihm zusammen waren, im Rahmen einer Fallstudie über seine Persönlichkeit<br />
interviewt. Die meisten der Befragten sagten, Stefan wäre von einem umgänglichen<br />
Wesen gewesen, das sie für ihn eingenommen hätte; gleichzeitig<br />
hätte er pubertäre Phantasien gehabt, aus denen er, anders als die meisten<br />
anderen jungen Männer, niemals herausgewachsen war. Manchmal vertraute er<br />
sich seinen Gefährtinnen an und klagte, er sei nichts mehr als „ein Bastardprinz<br />
eines armen Königreiches aus der abgelegenen, unbedeutenden Peripherie“ und<br />
daß er wünschte, er wäre als Cameron geboren, um bis in den entferntesten<br />
Winkel des Universums über die Menschheit herrschen zu können. Er hatte ihn<br />
rasend machende Geschichten über seine Ahnin Lady Terens <strong>Amaris</strong> gehört,<br />
deren Versuche, die Liebe des Ersten Lords zu gewinnen, an ihrer<br />
unbedeutenden Abstammung gescheitert waren. Stefan erzählte seinen<br />
Freundinnen, er werde der größte Eroberer und Herrscher über die Menschheit<br />
seit Alexander dem Großen werden. Zu dieser Zeit war er bereits die<br />
zweitmächtigste Persönlichkeit der Republik, und so wagte niemand ihm zu<br />
sagen, daß er diese kindischen Phantasien aufgeben sollte; statt dessen hegte<br />
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