HTL Wien 3 Rennweg
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DiePresse.com<br />
19.04.10 10:30<br />
DiePresse.com | Bildung | Schule |<br />
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Jugendliche an die Wahlurne bringen<br />
13.12.2009 | 18:18 | (Die Presse)<br />
Schüler der <strong>HTL</strong> <strong>Rennweg</strong> wollen Jugendlichen die Politik näherbringen. Ein heikles<br />
Unterfangen.<br />
WIEN. Einem Passanten wird eine Frage gestellt. Die Antwort fällt falsch oder politisch nicht<br />
korrekt aus. Nun wird ein Slogan eingeblendet: „Spricht Politik auch nicht deine Sprache?“ Dieser<br />
Fernsehspot ist eine von vielen Ideen, die Michael Spiegel, Martin Vogelsang, Gregor Ebenauer,<br />
Daniel Perschy und Florian Mayerl in den vergangenen Wochen mit ihren Klassenkollegen<br />
zusammengetragen haben. Gemeinsam wollen die Netzwerktechnik- beziehungsweise Internetund<br />
Medientechnikschüler in diesem Schuljahr im Rahmen des Unterrichtsgegenstands<br />
Projektmanagement Jugendliche dazu animieren, sich für Politik zu interessieren.<br />
50.000 junge Mädchen und Burschen sollten mit der Kampagne der Schüler angesprochen<br />
werden, formuliert Ruth Korper das Ziel. Sie betreut das Projekt gemeinsam mit ihrem Kollegen<br />
Martin Mair von Lehrerseite. Die Pädagogen fungieren hier allerdings vor allem als Beobachter.<br />
Geplant und umgesetzt wird das Projekt von den Schülern. Sie müssen sich auch um die<br />
Finanzierung kümmern und dazu Sponsoren finden sowie die Kampagne mit entsprechender<br />
Öffentlichkeitsarbeit begleiten.<br />
Diesen Part hat Michael Spiegel übernommen. Der 19-Jährige ist selbst aktiver Medienkonsument<br />
(„Zeitungen, TV“) und interessiert sich nicht erst seit Projektbeginn für Politik. Auch Perschy<br />
betont, bereits gewählt zu haben. „Für mich ist das wichtig, weil ich damit mitbestimmen kann.“<br />
Bei der letzten Nationalratswahl hat der Jugendliche schon mitgestimmt – „und ich glaube, dass<br />
es eine sinnvolle Stimme war. Ich bereue meine Entscheidung jedenfalls nicht.“<br />
Viele Jugendliche wachsen allerdings politikfern auf. Meistens sind sie auch eher bildungsfern,<br />
wie die fünf Burschen unisono vermerken. Genau diese wollen die Schüler mit ihrer Kampagne<br />
erreichen. Beginnen können sie dabei im eigenen Haus. Denn Korper betont, dass schon für die<br />
Fachschüler „Politik etwas ist, was ganz weit entfernt ist“.<br />
Wie aber kann man Politik nun konkret jungen Menschen näherbringen? Die <strong>HTL</strong>-Schüler haben<br />
sich hier neben dem TV-Spot bereits jede Menge einfallen lassen. Ganz wichtig: eine eigene<br />
Internetpräsenz, sagt Vogelsang. Diese müsse redaktionell gut begleitet und immer auf den<br />
neuesten Stand gebracht werden, so Ebenauer. Eine Frageapplikation soll zum Neugierigsein<br />
animieren. Die Jugendlichen können dabei nicht nur Fragen stellen, sondern diese auch mittels<br />
Permanentvoting reihen. Die jeweils an vorderster Stelle platzierten Fragen werden dann in<br />
regelmäßigen Abständen Politikern zur Antwort vorgelegt – mit anschließender Veröffentlichung<br />
der Antworten auf der Webseite.<br />
Arbeitsmarkt, Studium<br />
Angedacht sei auch ein Webradio, daneben werde es Informationsbroschüren und ein<br />
sogenanntes Key-Event geben, sagt Vogelsang. Perschy schwebt hier ein „Polit-Dating“ vor.<br />
Analog zu einem Speed-Dating sollen Jugendliche zwei bis drei Minuten einem Politiker Fragen<br />
stellen können. Und wie wollen die Schüler verhindern, dass Politiker dabei nur Stehsätze von<br />
sich geben? „Es geht uns eben darum, auch Politikern zu vermitteln, dass sie ihre Sprache<br />
denen der Jugendlichen anpassen müssen“, meint Perschy. Die Botschaft lautet also: „Das, was<br />
ihr sagt, verstehen wir nicht. Bemüht euch, damit wir euch verstehen.“<br />
http://diepresse.com/home/bildung/schule/528061/print.do<br />
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