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Kernphysik - Walko.de

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Wie<strong>de</strong>raufbereitung<br />

• Abgebrannte Brennelemente zeichnen sich durch eine hohe<br />

spezifische Aktivität und damit auch hohe Wärmeproduktion aus.<br />

Damit <strong>de</strong>r Transport zur Wie<strong>de</strong>raufarbeitungsanlage nicht zu<br />

aufwendig wird, lagert man die Brennelemente zunächst in einem<br />

wassergefüllten Becken innerhalb <strong>de</strong>s Kernkraftwerkes. Das<br />

Wasser schirmt die Strahlung fast vollständig ab und nimmt<br />

gleichzeitig die erzeugte Nachzerfallswärme auf. Bei einer Lagerzeit<br />

von 6 bis 12 Monaten gehen die Aktivität und damit auch die<br />

Wärmeproduktion auf etwa 0,1% <strong>de</strong>r Anfangswerte zurück.<br />

• In <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufarbeitungsanlage wer<strong>de</strong>n die Brennstäbe<br />

aufgesägt, <strong>de</strong>r Kernbrennstoff in heißer Säure aufgelöst und durch<br />

weitere chemische Verfahren eine Trennung in drei Komponenten<br />

vorgenommen: Uran, Plutonium, Spaltprodukte/Aktini<strong>de</strong>n.<br />

• Abgetrenntes Plutonium kann direkt als neuer Spaltstoff eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n (U-Pu-Mischoxidbrennstäbe).<br />

Lagerung<br />

• Bei <strong>de</strong>r Endlagerung radioaktiver Abfälle muß sichergestellt sein, daß sie<br />

auf Dauer aus <strong>de</strong>r Biosphäre ausgeschlossen sind. Man erreicht es durch<br />

Überführung <strong>de</strong>s Abfalls in eine stabile Lagerform und durch<br />

Mehrfacheinschluß.<br />

• Bei <strong>de</strong>r Lagerung in tieferen Erdschichten bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Lagerbehälter, das<br />

umgeben<strong>de</strong> Gesteinsmaterial und Deckgebirge bzw. Nebengestein die<br />

notwendigen Umschließungen.<br />

• An die geologischen Formationen, die für die Endlagerung vorgesehen sind,<br />

wer<strong>de</strong>n eine Reihe von Anfor<strong>de</strong>rungen gestellt:<br />

• Abwesenheit von Grundwasser Fehlen von Rissen und Klüften im Gestein<br />

Geringe seismische Aktivität. Unter diesen Gesichtspunkten sind in <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland <strong>de</strong>r Salzstock Gorleben und das ehemalige<br />

Eisenerzbergwerk Schacht Konrad bei Salzgitter ausgesucht wor<strong>de</strong>n. Der<br />

Salzstock in Gorleben wird z.Z. erforscht. Er ist in erster Linie für stark<br />

wärmeentwickeln<strong>de</strong> Abfälle vorgesehen. - Schacht Konrad soll für nicht<br />

o<strong>de</strong>r nur schwach wärmeentwickeln<strong>de</strong> Abfälle und Materialien genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• Das Salzbergwerk Asse II bei Wolfenbüttel wird für Forschungszwecke und<br />

zur Erprobung von Lagerungstechniken verwen<strong>de</strong>t.<br />

49<br />

© Doris <strong>Walko</strong>wiak<br />

50<br />

© Doris <strong>Walko</strong>wiak<br />

Kernfusion<br />

Kernfusion<br />

• Verschmelzung zweier leichter<br />

Kerne zu einem schwereren<br />

• Bsp.: Deuterium + Tritium<br />

2 3 4 1<br />

1H<br />

1H<br />

2He0n<br />

Energie<br />

• mehrfach höhere<br />

Energiefreisetzung als bei<br />

Kernspaltung<br />

• Voraussetzung: extrem hohe<br />

Temperaturen (wie in Sternen)<br />

Materie befin<strong>de</strong>t sich 4.<br />

Aggregatzustand (Plasma)<br />

• technisch schwer beherrschbar<br />

Vi<strong>de</strong>o<br />

Bild: wikipedia<br />

Kernfusionsreaktor<br />

• Tokamak o<strong>de</strong>r Stellarator: heißes Plasma wird bei etwa<br />

100 Mio. K durch ein Magnetfeld in Form gehalten, ohne<br />

dass es die Reaktorwän<strong>de</strong> berührt<br />

• ITER: internationales Forschungsprojekt zur Kernfusion<br />

• Vi<strong>de</strong>o (Lesch): Brauchen wir Kernfusion?<br />

Kalte Fusion<br />

• verschie<strong>de</strong>ne Konzepte und Experimente für Fusionen,<br />

die bei <strong>de</strong>utlich geringeren Temperaturen ablaufen<br />

• z. B. von Martin Fleischmann (1989) sehr umstritten<br />

• Fusion im Wasserglas (BBC, 5 Teile)<br />

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© Doris <strong>Walko</strong>wiak<br />

© Doris <strong>Walko</strong>wiak<br />

Kernfusion<br />

Schneller Brüter<br />

Forschung<br />

• Fusionsreaktionen ohne Kettenreaktionseffekt<br />

• wer<strong>de</strong>n in Teilchenbeschleunigern realisiert<br />

• z. B. Deuterium-Tritium-Reaktion zur Erzeugung schneller<br />

freier Neutronen<br />

Wasserstoffbombe<br />

• Sprengkräfte bis zu 100 Megatonnen TNT<br />

• zur Zündung wird im Innern eine Kernspaltungsbombe<br />

platziert<br />

• um die Uranbombe herum wer<strong>de</strong>n wasserstoffhaltige<br />

Legierungen platziert, in <strong>de</strong>nen die Fusions-Kettenreaktion<br />

erfolgt.<br />

• Kernreaktortyp, <strong>de</strong>r als Spaltstoff Plutonium verwen<strong>de</strong>t,<br />

das mit schnellen Neutronen gespalten wird.<br />

• Uran-238 als Brutstoff (Folie)<br />

• Durch Neutroneneinfang entsteht Plutonium 239<br />

(Brutvorgang)<br />

• bis zu 60-fach größere Brennstoffausnutzung<br />

• Da Plutonium in <strong>de</strong>r Natur nicht vorkommt, muss die<br />

Erstfüllung durch Wie<strong>de</strong>raufbereitung abgebrannter<br />

Brennelemente von Leichtwasserreaktoren gewonnen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• kompliziertere Wie<strong>de</strong>raufbereitung, größere<br />

Störfallgefahr<br />

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© Doris <strong>Walko</strong>wiak<br />

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© Doris <strong>Walko</strong>wiak<br />

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