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Mathematik III – DGL der Technik - mechatronik-forum

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<strong>Mathematik</strong> <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>DGL</strong> <strong>der</strong> <strong>Technik</strong><br />

Grundbegriffe:<br />

• Differentialgleichung: Bedingung in <strong>der</strong> Form einer Gleichung in <strong>der</strong> Ableitungen <strong>der</strong><br />

zu suchenden Funktion bis zu einer endlichen Ordnung auftreten. Funktions- und<br />

Ableitungsausdrücke weisen dabei alle dieselben, als variabel gedachten Argumente<br />

auf.<br />

• System von <strong>DGL</strong>: Mehrere <strong>DGL</strong>s.<br />

• Ordnung: Höchste in den Bedingungen vorkommende Ordnung von Ableitungen zu<br />

suchen<strong>der</strong> Funktionen.<br />

• Gewöhnliche <strong>DGL</strong>: Nur Ableitungen nach einer Variablen.<br />

• Partielle <strong>DGL</strong>: Ableitungen nach mehreren Variablen.<br />

Lösung <strong>der</strong> <strong>DGL</strong>: Jede Funktion die in einer gegebenen Menge, mindestens so oft<br />

differenzierbar ist, wie es die Ordnung <strong>der</strong> <strong>DGL</strong> erfor<strong>der</strong>t, und die für jedes Argument aus<br />

dieser Menge die durch die <strong>DGL</strong> gestellten Bedingungen erfüllt.<br />

System von <strong>DGL</strong>: Familien von Funktionen die ebengenanntes erfüllen.<br />

Gewöhnliche <strong>DGL</strong>:<br />

• Implizite <strong>DGL</strong>: F(t, x(t), x’(t)) = 0<br />

• Explizite <strong>DGL</strong>: x’(t) = f(t, x(t))<br />

Jede explizite <strong>DGL</strong> lässt sich implizit anschreiben. (Umkehrung gilt nicht)<br />

o Erste Ableitungen durch ersetzt, nullte durch , t durch <br />

o Alles auf eine Seite bringen => F(, , )<br />

Höhere Ordnung System von <strong>DGL</strong> 1. Ordnung:<br />

x(t) = x1(t)<br />

x’(t) = x2(t)<br />

Alle vorkommenden Funktionen/Ableitungen zu xNR, bis zur vorletzten Ordnung.<br />

Als Matrix anschreiben.<br />

Klassen von Differentialgleichungen:<br />

• autonom: t, tritt nur als Argument <strong>der</strong> zu suchenden Funktion und <strong>der</strong>en<br />

Ableitungen auf.<br />

• Lineares System von <strong>DGL</strong> (explizit): x’(t) = A(t) x(t) + b(t)<br />

o A … Koeffizientenmatrix<br />

o b … Störvektor<br />

• Lineares System von <strong>DGL</strong> (implizit): C(t) * x’(t) = A(t) * x(t) + b(t)<br />

• Homogenes System, b(t) = 0, sonst inhomogen.<br />

Veranschaulichungen:<br />

Richtungsfeld<br />

Ausgehend von einer impliziten <strong>DGL</strong> definieren wir folgende Begriffe:<br />

• Linienelement: Ein Tripel bestehend aus , und welches die <strong>DGL</strong> erfüllt.<br />

Vorzustellen als Steigung im Punkt (, )<br />

• Richtungsfeld, Menge <strong>der</strong> Linienelemente.<br />

• Isokline: Menge aller Linienelemente mit gleicher Steigung.<br />

I 0 = { (, ) | (, , 0 ) D und F(, , 0 ) = 0 }<br />

Seite 1 von 12


Eigenschaften des Richtungsfeldes: Nur wenn die <strong>DGL</strong> explizit ist, hat je<strong>der</strong> Punkt<br />

(, ) lediglich eine Steigung. Bei impliziten, können mehrere Steigungen im selben<br />

Punkt existieren. Stets ist es möglich dass mehrere Grafen durch denselben Punkt<br />

gehen.<br />

Nicht immer lässt sich die <strong>DGL</strong> in expliziter Form anschreiben um dennoch das<br />

Richtungsfeld zu erhalten wird die implizite Form null gesetzt. Und ein Richtungsfeld<br />

für die einzelnen Nullstellen erstellt und übereinan<strong>der</strong> gelegt.<br />

Vektorfeld <strong>der</strong> Tangenten an die Graphen <strong>der</strong> Lösungen<br />

Man sucht die gemeinsamen Nullstellen eines impliziten Systems. Diese kann als<br />

Linienelemente veranschaulichen. (Gerade im Punkt (, 1 , …, m ) mit dem<br />

Richtungsvektor (1, 1 , …, m ), mit „passen<strong>der</strong>“ Länge)<br />

Das Vektorfeld <strong>der</strong> Tangenten an die Graphen <strong>der</strong> Lösungen erhält man nun, durch<br />

Einzeichnen einer passenden Anzahl von Linienelementen. Praktisch lediglich für<br />

m=2 möglich!<br />

Vektorfeld <strong>der</strong> Tangenten an die Wertebereiche <strong>der</strong> Lösungen<br />

Wie Vorhergehendes, nur bei festgehaltenem Zeitpunkt , somit bis m = 3 praktisch<br />

anwendbar. Zeitlicher Verlauf durch Darstellung mehrerer Vektorfel<strong>der</strong> für<br />

verschiedene .<br />

Problemtypen <strong>–</strong> <strong>DGL</strong> mit Zusatzbedingungen<br />

Im Allgemeinen gibt es unendlich viele Lösungen. Einschränkung durch zusätzliche<br />

Bedingungen.<br />

• Anfangsbedingungen: müssen von <strong>der</strong> zu suchenden Funktion und ihren<br />

Ableitungen an einer Anfangsstelle erfüllt werden.<br />

• Anfangswertproblem in Normalform: System expliziter <strong>DGL</strong> 1. Ordnung.<br />

x’(t) = f(t, x(t) ) … x(t 0 ) = a Vektoren<br />

• Randwertproblem: Bedingungen die die zu suchende Funktion und <strong>der</strong>en<br />

Ableitungen an zwei Stellen, den Randestellen erfüllen müssen.<br />

• Lineare Randbedingungen: Gestalt: C 0 x(t 0 ) + C 1 x(t 1 ) = c<br />

wenn c = 0 homogene lineare RB.<br />

• Eigenwertprobleme Randwertprobleme mit einem anpassbaren Parameter.<br />

Für bestimmte Werte dieses Parameters (Eigenwerte) existieren nicht triviale<br />

Lösungen, die Eigenfunktionen.<br />

BEISPIEL KNICKLAST STÜTZENDER STAB S .23ff<br />

KRITISCHE DREHZAHLEN BEI ROTIERENDER WELLE S.26f<br />

Lösbarkeit<br />

Aussagen über lokale Existenz (mind. eine Lösung) und Eindeutigkeit (genau eine<br />

Lösung).<br />

Satz von Picard Lindelöf über die lokale Existenz und Eindeutigkeit <strong>der</strong> Lösung eines<br />

Anfangswertproblems in Normalform<br />

Gegeben sei ein Anfangswertproblem in Normalform<br />

x’(t) = f(t, x(t)) … x(t 0 ) = a<br />

wobei D 1+m eine offen Menge mit (t 0 , a) D ist und f: D m stetig und stetig<br />

differenzierbar nach . Dann gilt:<br />

Es gibt ein Intervall I, in dem t 0 liegt und es gibt genau eine in I differenzierbar<br />

Funktion x: I m , die Lösung des gegebenen Anfangswertproblems im Intervall I<br />

ist.<br />

Seite 2 von 12


(Dieser Satz kann noch abgeschwächt werden, z.B. reicht für die Existenz die<br />

Stetigkeit von f)<br />

Methode zur Konstruktion eines Lösungsintervalls<br />

Man wählt zuerst u, v > 0, aber so, dass <strong>der</strong> Qua<strong>der</strong> Q:<br />

Q = { (, 1 , …, m ) | [t 0 , t 0 + u], i [a i <strong>–</strong> v, a i + v] für i {1, …, m}},<br />

<strong>der</strong> rechts von t 0 liegt, noch zur Gänze in D enthalten ist. Die Größe<br />

M = max{|f i (, 1 , …, m ) | | (, 1 , …, m ) Q, i {1, …, m}}<br />

Ist dann die maximale Steigung einer Lösung, <strong>der</strong>en Graph in Q liegt.<br />

h = min{u, v/M}, das Existenzintervall ist dann mindestens I = [t 0 , t 0 + h].<br />

Methode zur Fortsetzung <strong>der</strong> Lösung<br />

Mit oben beschriebener Methode ein Lösungsintervall bestimmen, in diesem einen<br />

neuen Startwert wählen und damit ein neues Intervall mit <strong>der</strong>selben Methode<br />

berechnen und diese vereinigen.<br />

Satz über den Graphen einer nicht mehr weiter fortsetzbaren Lösung<br />

Gegeben sei die Differentialgleichung<br />

x’(t) = f(t, x(t)),<br />

wobei die Menge D 1+m offen und f: D m stetig ist. Dann gilt: Der Graph je<strong>der</strong><br />

nicht mehr weiter fortsetzbaren Lösung <strong>der</strong> <strong>DGL</strong> reicht über jede kompakte<br />

(abgeschlossen und beschränkt) Menge, die in D enthalten ist, hinaus.<br />

(Sagt aus, dass sich ein Existenzintervall nicht immer beliebig weit ausdehnen lässt.)<br />

Globale Eindeutigkeit und Fehlerfortpflanzung<br />

Satz über die globale Eindeutigkeit <strong>der</strong> Lösung von Anfangswertproblemen und über<br />

die Differenzierbarkeit nach dem Anfangswert.<br />

Gegeben sei ein Anfangswertproblem in Normalform<br />

x’(t) = f(t, x(t)) … x(t 0 ) = a,<br />

wobei D 1+m eine offene Menge mit (t 0 , a) D ist und f: D m stetig und stetig<br />

differenzierbar nach . Dann gilt:<br />

• Es gibt genau eine nicht mehr weiter fortsetzbare Lösung x<br />

• Jede weitere Lösung ist eine Einschränkung von x<br />

• Die Lösung x ist in ihrem ganzen Existenzintervall stetig differenzierbar nach<br />

dem Anfangswert a.<br />

Übertragungsmatrix<br />

Man erhält sie, durch Ableiten einer nicht weiter fortsetzbaren Lösung, eines<br />

Anfangswertproblems in Normalform, nach dem Anfangsvektor a.<br />

(Jede Zeile (x 1 , x 2 , … x m ), Ableitungen einer Funktion nach allen m- Komponenten<br />

von a.<br />

Abschätzung des durch fehlerhafte Anfangswerte hervorgerufenen Fehlers durch:<br />

~ Ü(t, t 0 , a) * a<br />

Seite 3 von 12


Näherungslösungen<br />

Sukzessive Substitution nach Picard- Lindelöf<br />

Anfangswertprob. in Normalform: x'(t) = f(t, x(t)) … x(t 0 ) = a<br />

durch Integration:<br />

<br />

t0<br />

t<br />

x' xt xt0 <br />

t0<br />

t<br />

f, x<br />

Daraus folgt die Integralgleichung<br />

xt a <br />

t0<br />

t<br />

f, x <br />

Festlegen <strong>der</strong> rekursiven Definition:<br />

x<br />

<br />

0 t : a<br />

x n1t : a <br />

t0<br />

t<br />

f, x<br />

<br />

n <br />

Satz über die Konvergenz <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> sukzessiven Substituten erzeugten<br />

Funktionenfolge gegen die Lösung und über die Abschätzung des Fehlers<br />

Gegeben sei ein Anfangswertproblem in Normalform,<br />

wobei D 1+m eine offene Menge mit (t 0 , a) D ist und f: D m stetig und stetig<br />

differenzierbar nach . Q, M, h, I durch „Methode zur Konstr. des Lösungsintervalls“<br />

erzeugt. Dann gilt:<br />

• Die durch sukzessive Substitution erzeugte Funktionenfolge konvergiert in I<br />

gleichmäßig gegen die Lösung x.<br />

• Mit<br />

L : m max<br />

<br />

f i<br />

k<br />

, 1 , ..., m <br />

<br />

i, k 1, ..., m, , 1, ..., m Q<br />

gilt für jedes t aus I, jedes n aus den natürlichen Zahlen (inkl. 0) und jedes<br />

i {1 … m} die Abschätzung für den Fehler bei <strong>der</strong> i-ten Komponente<br />

x<br />

<br />

ni t x i t<br />

<br />

<br />

<br />

M L<br />

<br />

L t t0 n1<br />

n 1<br />

Taylor Entwicklung<br />

Satz über mehrmalige Differenzierbarkeit <strong>der</strong> Lösungen:<br />

Gegeben sei ein Anfangswertproblem in Normalform<br />

x’(t) = f(t, x(t)) … x(t 0 ) = a, wobei D 1+m eine offene Menge mit (t 0 , a) D ist und<br />

f: D m n- mal stetig differenzierbar nach allen Variablen. Dann gilt:<br />

• Die Lösung x ist in ihrem Existenzintervall mindestens (n+1)- mal stetig nach t<br />

differenzierbar.<br />

• Sie lässt sich nach <strong>der</strong> Taylor Formel als<br />

n1<br />

t t0 i<br />

xt <br />

x i t 0 R n1 t; t 0 <br />

i<br />

i0<br />

t t n<br />

R n1 t; t 0 : x n1 x n1 t 0 <br />

t0 n<br />

anschreiben (inkl. Restglied)<br />

• Als Taylor Koeffizienten werden x (i) (t 0 ) bezeichnet.<br />

Ableitungen an <strong>der</strong> Stelle (t 0 , a) ausgewertet.<br />

Seite 4 von 12


Abschätzung für die i- te Komponente des Restgliedes. (r n := x (n) )<br />

K n1 : max r n1,i , r n1,i t 0 , a , 1 , ..., m Q, i 1, ..., m<br />

R n1,i t, t 0 <br />

<br />

<br />

<br />

t t 0 n1<br />

n 1<br />

K n1<br />

• Die Lösung x muss in t 0 nicht beliebig oft differenzierbar sein<br />

• Auch wenn die Lösung in t 0 beliebig oft differenzierbar ist, muss die Reihe nicht<br />

für jedes t aus I konvergieren.<br />

• Auch wenn die Reihe für jedes t aus einem geeigneten Teilintervall konvergiert,<br />

muss sie nicht zur Lösung konvergieren.<br />

Eines gilt immer:<br />

Satz über die Konvergenz <strong>der</strong> Taylor Entwicklung, unter den bekannten Voraussetzungen:<br />

Ist x beliebig oft differenzierbar in I, die unendliche Taylor Reihe konvergent und<br />

konvergiert das Restglied gegen Null, so lässt sich die Lösung durch die unendliche<br />

Taylor Reihe darstellen.<br />

Runge Kutta Methoden<br />

Wie<strong>der</strong>um geht es um die Näherungslösung eines Anfangswertproblems in Normalform,<br />

hier durch Anwendung des Mittenwertsatzes <strong>der</strong> Differentialrechnung:<br />

x(t 0 + h) = a + h * x’() mit [t 0 ; t 0 + h]<br />

Ziel ist es eine möglichst gute Näherung für x’() zu erhalten!<br />

• Euler Cauchy <strong>–</strong> scher Polygonzug<br />

für ein kleines Intervall h, wird statt <strong>der</strong> mittleren Steigung die Steigung am<br />

Intervallbeginn herangezogen, also x’(t 0 ) = f(t 0 , a)<br />

x(t 0 + h) a + h * f(t 0 , a)<br />

• Runge<br />

Eine Verbesserung <strong>der</strong> Näherung für die mittlere Steigung. Über Euler Cauchy<br />

wird <strong>der</strong> Funktionswert von x(t 0 + h) bestimmt, dessen Steigung ermittelt und<br />

danach eine neue Näherung für x(t 0 + h) mit dem Mittelwert <strong>der</strong> Steigung am<br />

Beginn und Ende des Intervalls berechnet.<br />

Einführung des Koeffizientenschemas zur kompakten Darstellung <strong>der</strong><br />

Berechnungsvorschrift für die Näherung <strong>der</strong> mittleren Steigung und dem Funktionswert.<br />

Stelle ( Koeff * h) k 1 * Koeff + k 2 * Koeff + k n * Koeff<br />

k 1 = f(… t 0 + , a+<br />

Berechnung k 2 t 0 + , a+<br />

Berechnung k n t 0 + , a+<br />

x(t 0 + h) a + h * (…)<br />

• Kutta<br />

0 0 0 0<br />

½ ½ 0 0<br />

1 -1 2 0<br />

1/6 2/3 1/6<br />

Seite 5 von 12


• Runge Kutta<br />

0 0 0 0 0<br />

½ ½ 0 0 0<br />

½ 0 ½ 0 0<br />

1 0 0 1 0<br />

1/6 1/3 1/3 1/6<br />

Die bisher angeführten Schemata sind explizit, zum Berechnen <strong>der</strong> einzelnen Steigungen<br />

wird jeweils nur auf bekannte Werte zurückgegriffen. Bei einem impliziten Schema erhält<br />

man ein Gleichungssystem für die Steigungen k.<br />

Die Runge Kutta Verfahren unterscheiden sich von an<strong>der</strong>en Verfahren wie <strong>der</strong> Taylor<br />

Entwicklung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> sukzessiven Substitution dadurch, dass sofort numerisch gerechnet<br />

wird.<br />

Autonome Differentialgleichungen<br />

Eigenschaften <strong>der</strong> Lösungen:<br />

Satz über die Verschiebbarkeit von Lösungen autonomer <strong>DGL</strong>. Gegeben sei eine explizite<br />

autonome <strong>DGL</strong>: x’(t) = f(x(t)) und eine beliebige reelle Zahl t*. Dann gilt:<br />

Ist x eine Lösung mit Definitionsbereich I, dann ist y mit y(t) := x(t + t*) eine Lösung mit<br />

Definitionsbereich {t <strong>–</strong> t* | t I}<br />

Das heißt, dass Lösungen autonomer <strong>DGL</strong> entlang <strong>der</strong> t- Achse verschoben werden<br />

können.<br />

Definition: Jede Nullstelle a, von f(x(t)) heißt kritischer Punkt bzw. Librationspunkt. Die<br />

konstante Funktion x(t) = a heißt Librationslösung <strong>der</strong> <strong>DGL</strong>.<br />

Satz über die Typen von Wertebereichen von Lösungen autonomer <strong>DGL</strong>.<br />

Voraussetzungen: D m eine offene Menge, f: D m stetig differenzierbar nach .<br />

und x’(t) = f(x(t)) dann gilt:<br />

• Durch jeden Punkt a aus D geht genau ein Wertebereich von nicht weiter<br />

fortsetzbaren Lösungen. Dieser Wertebereich ist entwe<strong>der</strong> ein Punkt<br />

(Wertebereich einer Librationslösung) o<strong>der</strong> eine glatte Kurve ohne<br />

Mehrfachpunkte, mit einem eindeutig festgelegten Durchlaufsinn.<br />

Verschiedene Wertebereiche von Lösungen schneiden einan<strong>der</strong> nicht, können<br />

sich aber beliebig nahe kommen.<br />

• Höchstens drei Typen von Wertebereichen können auftreten:<br />

o ein einziger Punkt, eine Librationspunkt<br />

o eine einfache geschlossene glatte Kurve (periodische Lösung)<br />

o eine nicht geschlossene glatte Kurve ohne Mehrfachpunkte von<br />

endlicher o<strong>der</strong> unendlicher Länge (nicht periodische Lösung)<br />

Lineare Differentialgleichungen<br />

Formuliert für explizite lineare Systeme von <strong>DGL</strong> erster Ordnung. Übertragbarkeit dieser<br />

Methoden auf<br />

implizite lineare Systeme, <strong>der</strong> Form C(t) x’(t) = A(t) x(t) + b(t), für C(t) != 0.<br />

Bei den linearen <strong>DGL</strong> gelten die Aussagen von Picard Lindelöf global.<br />

Satz über die globale Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen linearer Systeme<br />

x’(t) = A(t) x(t) + b(t)<br />

Seite 6 von 12


• Sind A und b in einem Intervall I stetig, so existiert jede Lösung im ganzen<br />

Intervall.<br />

• Sind A und b in einem Intervall I stetig, ist t 0 I und a m ,<br />

so existiert genau eine Lösung des Anfangswertproblems x’(t) = A(t) x(t) + b(t) mit<br />

x(t 0 ) = a in ganz I.<br />

Satz über den Lösungsraum linearer <strong>DGL</strong><br />

• Ist A stetig im Intervall I, so bilden die Lösungen des homogenen linearen Systems<br />

x’(t) = A(t) x(t) einen m- dimensionalen Vektorraum.<br />

• Die Lösungen des inhomogenen linearen Systems bilden eine lineare<br />

Mannigfaltigkeit. Jede Lösung des inhomogenen linearen Systems erhält man als<br />

Summe einer speziellen Lösung des inhomogenen und einer Lösung des<br />

homogenen linearen Systems (Superpositionsprinzip)<br />

Fundamentalmatrix und Matrizant<br />

Gegeben sei ein homogenes lineares System. Die m x m Matrix A sei in I stetig<br />

und y 1 … y m sind linear unabhängige Lösungen in I.<br />

• Die Matrix Y(t) := [y 1 (t), …, y m (t)] heißt Fundamentalmatrix, diese erfüllt:<br />

Y’(t) = A(t) * Y(t)<br />

• Mit t 0 als festem Punkt in I folgt <strong>der</strong> Matrizant zum Punkt t 0<br />

( . ; t 0 ) , mit ( t 0 ; t 0 ) = E (Einheitsmatrix)<br />

lässt sich aus <strong>der</strong> Fundamentalmatrix folgen<strong>der</strong>weise bestimmen (zum Punkt t 0 ):<br />

( t ; t 0 ) = Y(t) Y(t 0 ) -1<br />

Formel von Liouville<br />

Gegeben sei ein homogenes lineares System x’(t) = A(t) x(t), A sei im Intervall I stetig, Y<br />

sei eine Fundamentalmatrix und t 0 I. Dann gilt für jedes t aus I<br />

detYt detYt 0 t 0<br />

t i m 1 aii<br />

Eigenschaften des Matrizanten<br />

• Der Matrizant zum Punkt t 0 ist Lösung des Anfangswertproblems:<br />

’(t ; t 0 ) = A(t) ( t ; t 0 ) … ( t 0 ; t 0 ) = E<br />

• Alle Verfahren zur näherungsweisen Erzeugung einer Lösung können zur<br />

Gewinnung des Matrizanten herangezogen werden, insbeson<strong>der</strong>e das Verfahren<br />

<strong>der</strong> sukzessiven Substitution.<br />

0 t; t 0 : E<br />

n1 t; t 0 : E <br />

t0<br />

t<br />

An ; t 0 <br />

Für den Fall, dass A konstant ist, ergibt <strong>der</strong><br />

Grenzwert obiger Formel für n :<br />

t; t 0 : tt 0 A<br />

• Eine Lösung des homogenen Systems x(. ; t 0 , a)<br />

(mit Anfangswert a zum Zeitpunkt t 0 )<br />

erhält man aus: x(t; t 0 , a) = ( t ; t 0 ) a<br />

• Die Übertragungsmatrix hängt nicht von a ab und stimmt mit dem Matrizanten<br />

überein:<br />

Ü(t; t 0 , a) = ( t ; t 0 )<br />

• Die Inverse des Matrizanten erhält man durch Vertauschen von t und t 0<br />

Seite 7 von 12


Lösung von linearen Differentialgleichungsproblemen mittels Fundamentalmatrix<br />

• Allgemeine Lösung des homogenen Systems x’(t) = A(t) x(t)<br />

x(t) = Y(t) c … wobei c ein m- dimensionaler Vektor ist<br />

• Spezielle Lösung des inhomogenen Systems x’(t) = A(t) x(t) + b(t)<br />

Lösung mittels Variation <strong>der</strong> Konstanten.<br />

Als Ansatz: x(t) = Y(t) c(t), einsetzen ergibt:<br />

Y’(t) c(t) + Y(t) c’(t) = A(t) Y(t) c(t) + b(t)<br />

Y(t) c’(t) = c(t) [ A(t) Y(t) <strong>–</strong> Y’(t)] + b(t) | Y’(t) = A(t) Y(t)<br />

c’(t) = b(t) Y(t) -1<br />

mit x(t 0 ) = o folgt somit:<br />

xt Yt<br />

t0<br />

t<br />

Y 1 b<br />

• Die allgemeine Lösung des inhomogenen Systems durch Superposition<br />

xt Ytc Yt<br />

t0<br />

t<br />

Y 1 b<br />

• Die eindeutige Lösung eines Anfangswertproblems x(t 0 ) = a<br />

in vorhergehende Formel eingesetzt liefert dies x(t 0 ) = a = Y(t 0 ) c<br />

nach c umgeformt und eingesetzt ergibt es:<br />

xt YtYt 0 1 a Yt<br />

t0<br />

t<br />

Y 1 b<br />

Bei Verwendung des Matrizanten wird ( t 0 ; t 0 ) = E<br />

• Lösung eines linearen Randwertproblems<br />

Anpassen <strong>der</strong> allgemeinen Lösung des inhomogenen Systems an<br />

C 0 x(t 0 ) + C 1 x(t 1 ) = d einsetzen ergibt:<br />

d C 0 Yt 0 c C 1 t 1Y<br />

Yt 1 c Yt 1 1 b <br />

<br />

t0 <br />

C 0 Yt 0 C 1 Yt 1 c d C 1 Yt 1 <br />

t0<br />

t 1Y 1 b<br />

o det(C 0 Y(t 0 ) + C 1 Y(t 1 )) = 0<br />

o det(C 0 Y(t 0 ) + C 1 Y(t 1 )) != 0<br />

… unendlich viele o<strong>der</strong> keine Lösung<br />

… Lösung hängt linear von b und d ab<br />

Berechnung <strong>der</strong> Fundamentalmatrix bei einem linearen System von <strong>DGL</strong> mit<br />

konstanten Koeffizienten<br />

Zum Aufstellen <strong>der</strong> Fundamentalmatrix benötigt man m linear unabhängige Lösungen des<br />

homogenen Systems! x’(t) = A(t) x(t)<br />

• Bestimmen <strong>der</strong> k- Eigenwerte: det[ (A - E) ] = 0 k<br />

• Für jeden Eigenwert mit <strong>der</strong> Vielfachheit n machen wir n Lösungsansätze<br />

e t e t ( t ), … , e t ( t+ … + t n-1 )<br />

• Einsetzen in das homogene Gleichungssystem, Umformen zu:<br />

o = [Matrix] <br />

Bestimmen <strong>der</strong> Komponenten von , einige müssen festgesetzt werden.<br />

• Y(t) = [x 1 (t), …, x m (t)]<br />

wobei komplexe Lösungen, in Real- und Imaginärteil aufgespaltet, zwei linear<br />

unabhängige Lösungen ergeben!<br />

Seite 8 von 12


Stabilität<br />

Folgende Aussagen gelten für x’(t) = f(t, x(t)), die für jedes (a, t 0 ) D jeweils eindeutig lösbar<br />

sind. Wir bezeichnen wie üblich die nicht mehr weiter fortsetzbare Lösung des<br />

Anfangswertproblems als x( . ; t 0 , a). ist eine im Intervall I definierte, ausgezeichnete<br />

Lösung <strong>der</strong> Differentialgleichung.<br />

• stabil heißt eine Lösung, wenn für jede Schranke > 0 und für jede Anfangsstelle t 0<br />

eine Zahl existiert, sodass für alle Anfangswerte a mit ||(t 0 ) <strong>–</strong> a || < die Lösung<br />

x( . ; t 0 , a) in I[t 0 , [ existiert für t > t 0<br />

|| x( . ; t 0 , a) - (t) || < <br />

ist dies nicht erfüllt, heißt die Lösung instabil.<br />

Für Stabilität muss also eine Lösung, für eine kleine Abweichung des Startwertes,<br />

innerhalb eines Schlauches um die ursprüngliche Lösung bleiben.<br />

• Einzugsbereich: Das Intervall I muss dazu nach rechts unbeschränkt sein und t 0<br />

enthalten.<br />

Die Menge <strong>der</strong> Anfangswerte a, für die die Lösung x( . ; t 0 , a) in [t 0 , [ existiert und<br />

lim t || x( . ; t 0 , a) - (t) || = 0<br />

gilt, heißt dann Einzugsbereich von bei t 0<br />

• attrahierend: Wenn alle Anfangswerte a, welche ||(t 0 ) <strong>–</strong> a || < erfüllen, zum<br />

Einzugsbereich von bei t 0 gehören.<br />

Wenn bei einer kleinen Abweichung des Startwertes, die Abweichungen von <strong>der</strong><br />

ursprünglichen Lösung, für große t, gegen Null gehen.<br />

• global attrahierend: wenn die Bedingung für „attrahierend“ für alle Anfangswerte<br />

gültig ist.<br />

Wenn also beliebig große Störungen wie<strong>der</strong> abklingen.<br />

• asymptotisch stabil = stabil und attrahierend<br />

Differentialgleichung für die Abweichungen<br />

Die Abweichung, einer Lösung x, von <strong>der</strong> ausgezeichneten Lösung wird als z = x - <br />

definiert.<br />

z’(t) = f(t, x(t)) <strong>–</strong> f(t, (t)) | x(t) = z(t) + (t)<br />

z’(t) = f(t, (t) + z(t)) <strong>–</strong> f(t, (t))<br />

Ausgezeichnete Lösung <strong>der</strong> <strong>DGL</strong> für die Abweichungen ist die Nullfunktion.<br />

Satz: Stabilitätsaussagen mit Hilfe <strong>der</strong> <strong>DGL</strong> für die Abweichungen für eine<br />

<strong>DGL</strong> x’(t) = f(t, x(t)) ist die ausgezeichnete Lösung genau dann stabile bzw.<br />

attrahierende Lösung, wenn die Nullfunktion stabile bzw. attrahierende Lösung <strong>der</strong> <strong>DGL</strong><br />

für die Abweichungen ist.<br />

Vereinfachung bei linearen <strong>DGL</strong> x’(t) = A(t) x(t) + b(t)<br />

hier stimmt die <strong>DGL</strong> <strong>der</strong> Abweichungen unabhängig von <strong>der</strong> gewählten Lösung und <strong>der</strong><br />

Störung b immer mit <strong>der</strong> zugehörigen homogenen <strong>DGL</strong> überein.<br />

ist eine Lösung (in)stabil, (nicht) attrahierend, so trifft dies auf alle Lösungen zu.<br />

Ist A stetig, dann ist jede attrahierende Lösung sogar global attrahierend.<br />

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Zerlegung <strong>der</strong> <strong>DGL</strong> für die Abweichungen z’(t) = f ~ (t,z(t)) in ihren linearen und<br />

nicht linearen Anteil.<br />

z’(t) = A(t) z(t) + g(t, z(t)) … g ist <strong>der</strong> nichtlineare Anteil<br />

Sollte die Zerlegung nicht unmittelbar ersichtlich sein, kann z mittels Ableitung zerlegt<br />

werden:<br />

<br />

<br />

f<br />

z't <br />

t, 0 zt f f<br />

t, zt t, 0 zt<br />

<br />

wenn gilt:<br />

g, <br />

lim sup <br />

0<br />

0 I <br />

so ist <strong>der</strong> lineare Anteil dominierend.<br />

Im Allgemeinen ist die gleichmäßige Konvergenz nicht gegeben. Für den Fall, dass<br />

g() nicht von abhängt, ist die Konvergenz aber stets gleichmäßig bezüglich <br />

Ist g darüber hinaus in einer Umgebung <strong>der</strong> Nullfunktion stetig, so ist <strong>der</strong> lineare Anteil<br />

immer dominierend.<br />

Stabilitätsaussagen bei linearen <strong>DGL</strong> mit konstanten Koeffizienten<br />

x’(t) = A x(t) + b(t), somit stimmt auch die <strong>DGL</strong> für die Abweichungen mit <strong>der</strong><br />

homogenen <strong>DGL</strong> überein.<br />

Satz Stabilitätsaussagen:<br />

• Weisen alle Eigenwerte von A negative Realteile auf, so ist jede Lösung stabil und<br />

global attrahierend.<br />

• Sobald ein Eigenwert einen positiven Realteil aufweist, ist jede Lösung instabil<br />

und nicht attrahierend.<br />

• Weisen einige einfache Eigenwerte den Realteil Null auf, alle übrigen jedoch<br />

negative Realteile, dann ist jede Lösung stabil aber nicht attrahierend.<br />

Stabilitätsaussagen bei linearen <strong>DGL</strong> mit periodischen Koeffizienten<br />

x’(t) = A(t) x(t) + b(t) mit A(t) = A(t + T)<br />

Je<strong>der</strong> Eigenwert des Matrizanten (zum Punkt 0 an <strong>der</strong> Stelle T) ( T, 0) heißt<br />

charakteristischer Multiplikator.<br />

Satz Stabilitätsaussagen:<br />

• Sind die Beträge aller charakteristischen Multiplikatoren echt kleiner als 1, dann<br />

ist jede Lösung stabil und attrahierend<br />

• Sobald <strong>der</strong> Betrag eines charakteristischen Multiplikators echt größer als 1 ist,<br />

sind alle Lösungen instabil und nicht attrahierend<br />

• Ist <strong>der</strong> Betrag einiger charakteristischer Multiplikatoren, die einfache Eigenwerte<br />

sind, 1 und sind alle übrigen Beträge echt kleiner 1, dann ist jede Lösung stabil<br />

aber nicht attrahierend.<br />

Formel von Liouville<br />

Zur Feststellung ob das Produkt aller charakteristischen Multiplikatoren größer als 1<br />

ist. Trifft dies zu, so sind alle Lösungen instabil und nicht attrahierend (Achtung<br />

Umkehrung gilt NICHT)<br />

1 ... m t 0<br />

t i m 1 aii<br />

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Satz Stabilitätskriterien, bei dominierendem linearen Anteil <strong>–</strong> 1. Methode von Ljapunow<br />

• bei konstanten Koeffizienten im linearen Anteil, d.h. A(t) = A:<br />

o Weisen alle Eigenwerte <strong>der</strong> Matrix A negative Realteile auf, dann ist die<br />

Nullfunktion stabile und attrahierende Lösung.<br />

o Weist mindestens ein Eigenwert einen positiven Realteil auf, ist die<br />

Nullfunktion instabile Lösung.<br />

• bei fast konstanten Koeffizienten im linearen Anteil, d.h. A(t) = A + B(t), wobei<br />

B(t) stetig ist und für t gegen die Nullmatrix konvergiert:<br />

o Weisen alle Eigenwerte <strong>der</strong> Matrix A negative Realteile auf, dann ist die<br />

Nullfunktion stabil und attrahierend.<br />

• bei periodischen Koeffizienten im linearen Anteil, d.h. A(t) = A(t + T):<br />

o Weisen ALLE charakteristischen Multiplikatoren echt kleinere Beträge als<br />

1 auf, dann ist die Nullfunktion stabil und attrahierend.<br />

o Weist ein charakteristischer Multiplikator einen echt größeren Betrag als 1<br />

auf, ist die Nullfunktion instabil.<br />

Strutt Karten<br />

Stabilitätsaussagen bei <strong>DGL</strong> mit frei wählbaren Parametern. Veranschaulichung über<br />

Strutt Karten. Die freien Parameter werden als Koordinatenachsen gezeichnet. Allgemeine<br />

Stabilitätsuntersuchung durchführen, Bedingungen für die Parameter aufstellen, um stabil<br />

etc. zu werden, und diese einzeichnen.<br />

Stabilitätsaussagen nach <strong>der</strong> 2. Methode von Ljapunow<br />

Auf sämtliche explizite Differentialgleichungen anwendbar, hier auf explizite autonome<br />

beschränkt.<br />

Voraussetzungen: Explizite, autonome <strong>DGL</strong> x’(t) = f(x(t)). D m ist offen, f stetig<br />

differenzierbar und es gilt f(o) = o<br />

Des Weiteren m offen mit o und V ist eine stetig differenzierbare Funktion von<br />

nach <br />

• V heißt positiv definit in , wenn V(o) = 0 und V() > 0 für alle != o<br />

• V heißt negativ definit in , wenn V(o) = 0 und V() < 0 für alle != o<br />

• Die Funktion V* von nach mit<br />

V*() := grad V() f()<br />

heißt Ableitung von V längs <strong>der</strong> Lösungen <strong>der</strong> <strong>DGL</strong>.<br />

Satz, Stabilitätsaussagen nach <strong>der</strong> Methode von Ljapunow<br />

• Ist V positiv definit in und V*() 0 für jedes aus , so heißt V schwache<br />

Ljapunow Funktion. Die Nullfunktion ist stabile Lösung.<br />

• Ist V positiv definit in und V* negativ definit in , so heißt V starke Ljapunow<br />

Funktion. Die Nullfunktion ist stabile und attrahierende Lösung.<br />

• Ist V* entwe<strong>der</strong> positiv definit o<strong>der</strong> negativ definit in und gibt es in beliebiger<br />

Nähe von o eine Stelle, wo V und V* dasselbe Vorzeichen haben, dann ist die<br />

Nullfunktion instabile Lösung.<br />

Hat V und V* in keinem Bereich das gleiche Vorzeichen so ist die Nullfunktion stabil<br />

und attrahierend.<br />

Überscheiden Sie sich jedoch bei Null so ist die Lösung lediglich stabil.<br />

Haben beide dasselbe Vorzeichen ist die Nullfunktion instabile Lösung.<br />

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Hyperbolische Differentialgleichungen<br />

Bsp. Modell für Schwingungen einer gespannten Saite<br />

Skript Seite 111<br />

Bsp. Die eindimensionale (in)homogene Wellengleichung mit (inhomogenen)<br />

Anfangs- und (in)homogenen Randbedingungen<br />

Skript Seite 115ff<br />

• Separationsansatz u(x, t) = X(x) T(t) Trennung <strong>der</strong> Variablen.<br />

Da nun beide Seiten unterschiedliche Parameter haben, jedoch gleich sind, können<br />

diese gleich einer Konstante gesetzt werden.<br />

Dadurch erhält man zwei <strong>DGL</strong> die man lösen kann.<br />

• Anpassen <strong>der</strong> Lösungen an die Randbedingungen<br />

Damit das Produkt <strong>der</strong> beiden gefundenen <strong>DGL</strong> die Randbedingungen erfüllt,<br />

muss für eine nichttriviale Lösung X(x) die RB erfüllen. (Somit automatisch für<br />

alle t)<br />

Dadurch erhält man ein Eigenwertproblem. Die Bedingung für den Eigenwert in<br />

die Funktionen einsetzen. Diese werden in <strong>der</strong> Folge mit dem Index „n“<br />

gekennzeichnet. Bei T(t) verbleiben noch die unbestimmten Koeffizienten welche<br />

nun a n und b n genannt werden.<br />

• Anpassung an die Anfangsbedingungen durch Reihenansatz<br />

<br />

ux, t X n xT n t<br />

n1<br />

Die Anfangsbedingung u(x, 0) bilden.<br />

Durch Koeffizientenvergleich bzw.<br />

formales Rechnen<br />

o Multiplikation bei<strong>der</strong> Seiten mit <strong>der</strong>selben Winkelfunktion bei <strong>der</strong> n durch<br />

m ersetzt wurde.<br />

o beide Seiten hinaufintegrieren, von 0 bis L<br />

o Summe und Integral vertauschen<br />

o unter Ausnützung <strong>der</strong> Orthogonalitätseigenschaften<br />

kann a n und b n bestimmt werden.<br />

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