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G E M E I N D E G R U B A R Merkblatt zum Baubewilligungsverfahren

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Ressort Hochbau<br />

9035 Grub AR<br />

Telefon 071 891 17 48<br />

Fax 071 891 33 31<br />

Postcheck 90-799-2<br />

E-Mail: grub@paus.ch<br />

G E M E I N D E G R U B A R<br />

Version 29. Januar 2008<br />

<strong>Merkblatt</strong> <strong>zum</strong> <strong>Baubewilligungsverfahren</strong><br />

Wer baut, berührt in der Regel vielfältige Dritt-Interessen, seien es jene der Nachbarn oder jene<br />

der Allgemeinheit. Zum Schutze und Ausgleich dieser vielfältigen Interessen besteht eine Vielzahl<br />

baurechtlicher Regeln, die jeder Bauherr einzuhalten hat. Zur Überprüfung der Einhaltung dieser<br />

Regeln dienen das <strong>Baubewilligungsverfahren</strong> (vor Ausführung) sowie das Bauabnahmeverfahren<br />

(während und nach Ausführung) mit ihren jeweiligen Sanktionen.<br />

Mit diesem <strong>Merkblatt</strong> möchte das Ressort Hochbau die Bevölkerung von Grub AR über die wichtigsten<br />

Punkte des <strong>Baubewilligungsverfahren</strong>s informieren. Das <strong>Merkblatt</strong> ist aufgrund notwendiger<br />

Verkürzungen nicht rechtsverbindlich. Für detailliertere Auskünfte über das Verfahren sowie<br />

für Informationen über inhaltliche Bauvorschriften sowie mögliche Sanktionen sind auf jeden Fall<br />

die einschlägigen Gesetze und Verordnungen zu beachten. Anwendbar sind insbesondere das<br />

kantonale Baugesetz und die kantonale Bauverordnung sowie das kommunale Baureglement.<br />

Baubewilligungspflicht<br />

Für welche Bauarbeiten muss ich ein Baugesuch einreichen?<br />

Für die Erstellung, wesentliche Änderung und den Abbruch von:<br />

(Grundsatz; Art. 93 Abs. 1 Baugesetz und Art. 38 Bauverordnung)<br />

Hochbauten (inkl. Vor-, An- und Aufbauten)<br />

Die Umwelt belastende Produktionsanlagen<br />

Tiefbauten (z.B. Strassen, Plätze, Sport- und Freizeitanlagen,<br />

unterirdische Bauten, Schwimmbassins<br />

Eingriffe ins Orts- und Landschaftsbild (Terrainveränderungen,<br />

Umgebungsgestaltungen, Campingplätze,<br />

Versorgungs- und Entsorgungseinrichtungen,<br />

Aussenreklamen usw.)<br />

Eingriffe in Wasserläufe / in den Wasserhaushalt<br />

(Drainagen, Entwässerungen)<br />

Nutzungsänderungen (ausserhalb der Bauzone<br />

immer; innerhalb der Bauzone nur, wenn Auswirkungen<br />

auf die Umgebung oder eine wesentliche Vergrösserung<br />

des Benutzerkreises)<br />

Die Umwelt entlastende Anlagen (Gewässerschutz-<br />

und Kanalisationsanlagen, Lärmschutzanlagen<br />

usw.)<br />

Die Umwelt belastende Anlagen (Deponien, Feuerungs-<br />

und Tankanlagen, abwasserproduzierende<br />

Einrichtungen, Erdsonden, Erdkollektoren, Sondierund<br />

Probebohrungen, Sendeanlagen, Lichtanlagen<br />

usw.)<br />

Die Sicherheit gefährdende Anlagen (Wärmeerzeugung,<br />

Lagerung/Verarbeitung gefährlicher Stoffe<br />

usw.)<br />

WICHTIG<br />

Die Baubewilligungspflicht gilt auch für:<br />

- Teile von bestehenden Anlagen<br />

- Provisorische Bauten/Anlagen<br />

- Mit Baugrund nicht fest verbundene<br />

Bauten/Anlagen


Für die folgenden Vorhaben ist kein Baugesuch und keine Baumeldung einzureichen<br />

(Ausnahmekatalog; Art. 39 Bauverordnung)<br />

Im ganzen Gemeindegebiet (Bauzonen und Nichtbauzonen):<br />

Renovationen (wenn nach aussen<br />

keine sichtbare Veränderung) ●<br />

Ortsübliche offene Zäune usw.<br />

Mobilheime / Wohnwagen, wenn<br />

unbewohnt, auf Abstellplätzen<br />

Mikro- und Pikozell-Funkanlagen<br />

< 6W Leistung ●<br />

Gartenschwimmbecken (nur Saison,<br />

nicht mit Boden verbunden,<br />

ohne Terrainveränderung)<br />

Reparaturen /<br />

Unterhaltsarbeiten<br />

Mauern / geschlossene Einfriedungen<br />

bis 1.20 m<br />

Mobilheime / Wohnwagen<br />

ausserhalb bewilligter Flächen<br />

< 20 Tage<br />

Eigenreklamen (nicht leuchtend,<br />

auf privatem Grund, <<br />

1.20 m2) ●<br />

Garten- und Aussenraumgestaltung<br />

im ortsüblichen Rahmen<br />

Gartentunnels, mobile Treibhäuser<br />

bis 150 m2 (während Saison)<br />

Einmalige Terrainveränderungen<br />

bis 1.20 m und 200 m2 (Nichtbauzone:<br />

500 m2), ausser in Schutzzonen<br />

●<br />

Parabolantennen < 0.85 m Durchmesser<br />

(Farbe = Hintergrund) ●<br />

Fahnenstangen, Pfähle, Stangen,<br />

Schaltkästen usw.<br />

●<br />

Bauplatzinstallationen (unter den<br />

Bedingungen von BauV 40)<br />

Nur in den Bauzonen:<br />

Gartensitzplätze / Pergolas (2<br />

Seiten offen, ungedeckt, < 16 m2) ●<br />

Dachflächenfenster (1 je Dachfläche,<br />

< 0.8 m2 aussen gemessen) ●<br />

Temporäre Bauten / Anlagen<br />

< 6. Monate, Festhütten, Zelte,<br />

usw.<br />

●<br />

Fenstersatz (von aussen nicht<br />

sichtbar)<br />

●<br />

Kleinstbauten (< 2.50 m Höhe,<br />

6 < m2 Grundfläche) ●<br />

Sonnenenergieanlagen (nicht reflektierend,<br />

im Dach, < 20 m2<br />

●<br />

Eine spezielle Regelung gilt in Ortsbildschutzzonen nationaler Bedeutung sowie an/bei Kulturobjekten:<br />

In den mit dem Zeichen „●“ markierten Fällen ist ein Baugesuch einzureichen.<br />

Wichtig: Auch nicht bewilligungspflichtige Vorhaben müssen sämtliche baurechtlichen Vorschriften<br />

einhalten (z.B. Gestaltungs-, Abstands-, Energie- und Immissionsschutzvorschriften)!


Bestandteile des Baugesuches<br />

Checkliste für die Gesuchseingabe<br />

(Art. 47 Abs. 1 Bauverordnung)<br />

In der Regel sind folgende, von der Grundeigentümerin oder vom Grundeigentümer, von der Bauherrschaft<br />

und der Planverfasserin oder dem Planverfasser unterzeichnete und datierte Pläne und<br />

Unterlagen in mindestens fünffacher Ausfertigung, einzureichen:<br />

Zeichnerische Darstellung: Bestehend = schwarz; Neu = rot; Abbruch = gelb / punktierte Linie.<br />

Gesuchsformular<br />

Situationsplan 1: 500<br />

Grundrisse 1:500<br />

Fassaden/Schnitte<br />

Baubeschrieb<br />

Kanalisation 1:50<br />

Baulicher Zivilschutz<br />

Heizungsanlagen<br />

Energienachweis<br />

• Vollständig ausfüllen (1-fache Ausfertigung genügt)<br />

• Baugesuchsformulare können bei der Bauverwaltung bezogen oder<br />

vom Internet heruntergeladen werden (www.ar.ch/baugesuche).<br />

• Lage und entsprechende Vermassung des Bauvorhabens / Gebäudes,<br />

inkl. Eingezeichnete Grenzabstände<br />

• Die Erschliessung (Zufahrt, Wege, Plätze) bei Neubauten ist anzugeben<br />

• Für bewilligungspflichtige Bauvorhaben ist eine beglaubigte Kopie<br />

des aktuellen Grundbuchplanes vom Geometerbüro erforderlich<br />

(Ausnahmen Art. 44 + 45 BauV; Vermessungsbüro F + P Geoinfo,<br />

Herisau, Tel. 071 353 53 53)<br />

• Für alle Geschosse<br />

• Angaben über Zweckbestimmung, Raumgrösse, Fensterflächen<br />

• In einem Plan ist die Umgebungsgestaltung darzustellen (Wege,<br />

Parkplätze, Mauern, Böschungen, Terrainveränderungen)<br />

• Bei Terrainveränderungen sind Höhenangaben über das gewachsene,<br />

(d.h. bestehende) und das neu gestaltete Terrain im Plan einzutragen<br />

• Der Bezugspunkt, z.B. ein fester Fixpunkt in nächster Umgebung<br />

des Grundstücks, ist im Grundrissplan (Angabe in m.ü.M) einzutragen<br />

• Im Schnittplan ist der Niveaupunkt (Gebäude-Schnittpunkt) in<br />

m.ü.M. anzugeben; ebenso die Höhenknoten in Bezug <strong>zum</strong> gesicherten<br />

Fixpunkt<br />

• Bei sämtlichen Fassaden ist das gewachsene (gestrichelt) und gestaltete<br />

Terrain bis an die Grundstückgrenzen einzuzeichnen<br />

• Sämtliche relevanten Masse sind im Schnitt- und/oder Fassadenplan<br />

einzutragen. Ebenso sind Terrainveränderungen zu vermassen<br />

Sofern im Baugesuchsformular nicht alle wesentlichen Angaben gemacht<br />

werden können, ist ein separater Baubeschrieb mitzuliefern<br />

In separatem Plan, gemäss dem Kanalisations-Reglement der Gemeinde<br />

sowie den Technischen Richtlinien (Angaben von Art, Materialisierung,<br />

Leitungsdurchmesser, Gefälle, Einlauf- und Auslaufkoten in Schächten)<br />

Für den Bau oder die Dispensation von Schutzraumbauten sind die speziellen<br />

Gesuchsformulare einzureichen<br />

Separates Gesuch erforderlich; => Formular bei Gemeindekanzlei beziehen<br />

(das Gesuch für die Heizungsanlage kann nach erteilter Baubewilligung<br />

eingereicht werden)<br />

Separat einreichen, am Besten mit Baugesuch und bereits durch privaten<br />

Prüfer bestätigt. Die entsprechende Bewilligung muss vor Baubeginn vorliegen.


Verfahrensablauf<br />

Was geschieht mit meinem Gesuch nach der Einreichung?<br />

(Art. 97-111 Baugesetz; Art. 42-63 Bauverordnung)<br />

Ordentliches<br />

<strong>Baubewilligungsverfahren</strong><br />

Einreichung des Gesuchs<br />

bei der Gemeindekanzlei<br />

Zurück an Gesuchsteller falls<br />

unvollständig<br />

Formelle Prüfung der Unterlagen<br />

Weiterleitung an BKD (Kanton),<br />

Verteilung an Ämter<br />

Öff. Anzeige, Anstösseranzeigen,<br />

öff. Auflage<br />

Einspracheverfahren (Verhandlung,<br />

Prüfung)<br />

Behandlung durch zuständige<br />

kant. Amtsstellen<br />

Einsprache- / Bauentscheid<br />

Baubewilligungskommission<br />

Koordination der Entscheide<br />

durch BKD (bzw. Gemeinde)<br />

Einsprache- / Bauentscheide<br />

kant. Amtsstellen<br />

Gleichzeitige Eröffnung aller<br />

Bau- / Einspracheentscheide<br />

Ausführung<br />

Bauabnahmen


Verfahrensarten<br />

Nach welchem Verfahren wird mein Gesuch behandelt?<br />

(Art. 97-105 Baugesetz; Art. 42-63 Bauverordnung)<br />

Beratung<br />

Bauermittlungsverfahren<br />

Informelle Auskünfte / Dienstleistungen der Bauverwaltung<br />

und von kant. Amtsstellen; unverbindlich<br />

Formelle Vorabklärung wichtige Fragen. Der Entscheid ist<br />

Grundsätzlich verbindlich. Reduzierte Unterlagen/Kosten.<br />

Zu empfehlen bei Unsicherheit über Zulässigkeit des Vorhabens.<br />

Meldeverfahren Vereinfachtes Verfahren Ordentliches Verfahren<br />

Einreichung als Baumeldung. Nach 20<br />

Tagen ohne Gegenbericht gilt das<br />

Vorhaben als bewilligt. Gesuchsunterlagen<br />

nach Absprache mit Bauverwaltung<br />

Verfahren ohne öffentliche Auflage<br />

und Visierung. Keine Einsprachefrist,<br />

falls die nötigen Unterschriften vorliegen<br />

(direkte Anstösser / Anstösser<br />

1.20m<br />

• Drainagen/Entwässerungen bis 20<br />

a Fläche (ohne Schutzzonen)<br />

• Aussenantennen/Solaranlagen für<br />

privaten Gebrauch<br />

• Terrainveränderungen < 2.0 m<br />

Höhe / < 1'000 m2<br />

• Einbau Heizanlagen/Öltanks<br />

• Parkplätze, Dachaufbauten, Dachflächenfenster<br />

< 2 m2<br />

Ist in allen Nutzungszonen<br />

immer anzuwenden, wenn<br />

das Meldeverfahren oder<br />

das vereinfachte Verfahren<br />

nicht anwendbar sind<br />

Informationsbeschaffung<br />

Wer und was kann mir als Bauherrin oder Bauherr weiterhelfen?<br />

Auskünfte allgemein:<br />

Gemeindekanzlei Grub AR, 071 891 17 48<br />

Gesetze Bund:<br />

Online-Abfragen: www.admin.ch/ch/d/sr/sr.html<br />

Bestellung Gesetze: verkauf.gesetze@bbl.admin.ch<br />

Gesetze Kanton:<br />

Online-Abfragen: www.bgs.ar.ch<br />

Bestellung Gesetze: bruno.schoenenberger@kk.ar.ch<br />

Reglemente Gemeinde:<br />

Bestellung bei der Gemeindekanzlei<br />

Baugesuchsformulare:<br />

Online-Bezug: www.ar.ch/baugesuche<br />

Generelle Auskünfte<br />

Weiterleitung an zuständige Stelle<br />

Raumplanungsgesetz (RPG)<br />

Raumplanungsverordnung (RPV)<br />

Weitere Erlasse<br />

Baugesetz<br />

Bauverordnung<br />

Weitere Erlasse<br />

Baureglement<br />

Plangrundlagen<br />

Baugesuchsformular<br />

Zusatzformulare

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