Chronik 125 Jahre - Schützengilde Kuppenheim 1863 e.V.
Chronik 125 Jahre - Schützengilde Kuppenheim 1863 e.V.
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Solche und ähnliche Anzeigen im damals 2mal<br />
wöchentlich erscheinenden Wochenblatt lassen<br />
erkennen, daß der Verein unter seinem<br />
Vorsitzenden Franz Lorenz Rammelmayer sehr<br />
aktiv in seinen Tätigkeiten war. Es muß<br />
angenommen werden, das Rammelmayer, der<br />
sicher recht vermögend war, das wirtschaftliche<br />
Fundament des Vereins darstellte.<br />
Rammelmayer war Besitzer des Gasthauses<br />
„Zum Ochsen", das als Postkutschenstation<br />
sicherlich so manchen Reisenden in seinen<br />
Mauern beherbergte. Desgleichen sorgte die<br />
damalige Gastwirtschaft mit großer Kegelbahn,<br />
auf dem heutigen Parkplatz an der Einmündung<br />
Wilhelmstraße in die Friedrichstraße gelegen, für<br />
guten Umsatz. Dieser Mann, dessen Bild in der<br />
Schießhalle zu sehen ist, verdient, doch etwas<br />
näher betrachtet zu werden. Dies wurde<br />
möglich, weil der Enkel dieses Franz Lorenz,<br />
Herr Dipl.-Ing. Alex Rammelmayer, einiges aus<br />
der Familiengeschichte zu erzählen wußte:<br />
Franz Lorens Rammelmayer gehörte als Major<br />
der revolutionären Armee an und floh kurz vor<br />
dem Zusammenbruch 1849 in die Schweiz.<br />
Dabei verlor er in <strong>Kuppenheim</strong> Hab und Gut.<br />
Durch eine Erbschaft seiner 1. Frau, einer Emilie<br />
Götz aus Lichtenau, kam er aber bald wieder zu<br />
einem ansehnlichen Vermögen, das ihm eine<br />
großzügige Unterstützung des Schützenvereins<br />
ermöglichte. Man darf annehmen, daß er die 12<br />
<strong>Kuppenheim</strong>er Schützen nach Mannheim zum l.<br />
Badischen Landesschießen <strong>1863</strong> begleitete und<br />
unterstützte, als diese dort teilnahmen und<br />
zugleich eine Ehrengabe überbrachten. Da<br />
Rammelmayer in späteren <strong>Jahre</strong>n nach<br />
Karlsruhe übersiedelte, finden sich im damals<br />
erschienenen „Rastatter Wochenblatt" keine<br />
Anzeigen mehr und es muß angenommen<br />
werden, daß der Verein mangels finanzieller<br />
Möglichkeiten sich auflöste, was wahrscheinlich<br />
in den 70er <strong>Jahre</strong>n des vergangenen<br />
Jahrhunderts geschah. Von den 70er <strong>Jahre</strong>n<br />
des 19. Jahrhunderts bis 1933 finden sich keine<br />
Mitteilungen über einen Schützenverein in<br />
<strong>Kuppenheim</strong>. Erst am 29. 7.1933 fand wieder<br />
eine Gründungsversammlung statt. Als<br />
treibende Kraft ist der damalige Bürgermeister<br />
Grathwohl anzusehen. Zum 1. Vorsitzenden<br />
wurde der Fabrikant Emil Schaeuble gewählt.<br />
Unter seiner Leitung und mit seiner Unterstützung<br />
galt als vordringlichste Arbeit die<br />
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