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Predigt zur Jahreslosung 2012 am 06.05.2012 Ulrike Poppe ...

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<strong>Predigt</strong> <strong>zur</strong> <strong>Jahreslosung</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>am</strong> 06.05.<strong>2012</strong><br />

<strong>Ulrike</strong> <strong>Poppe</strong>, Potsd<strong>am</strong><br />

Liebe Gemeinde,<br />

Jesus Christus spricht:,<br />

Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.<br />

(2. Korinther 12,9)<br />

ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntagmorgen. Mir ist aufgegeben über<br />

eine sehr tröstliche Botschaft zu sprechen, Jesus Christus spricht: Meine Kraft<br />

ist in den Schwachen mächtig – die <strong>Jahreslosung</strong> für dieses Jahr.<br />

Sie spendet Trost, aber kann sie auch wirklich überzeugen? Beginnen unsere<br />

Schwächen nicht gerade dort, wo die Kraft fehlt? Was hat Paulus wohl gemeint,<br />

als er in seinem 2. Brief an die Korinther davon sprach: Denn wenn ich schwach<br />

bin, dann bin ich stark. Ist das nicht ein Widerspruch? Ein solcher Satz mag<br />

wohl den Korinthern vor fast 2000 Jahren ebenso absurd vorgekommen sein wie<br />

uns heute. Paulus selbst konnte sich durchaus nicht immer zu den Starken<br />

rechnen. Er litt unter den Strapazen auf seinen Missionsreisen, wo ihm Hunger,<br />

Durst und Krankheiten plagten. Er wurde verfolgt, verfemt, ausgepeitscht,<br />

gesteinigt und in den Kerker gesperrt. Mit seinem erlernten Handwerk, dem<br />

Teppichknüpfen, verdiente er sich mühs<strong>am</strong> sein täglich Brot. Und schließlich<br />

wusste er nur zu gut um seine eigene Fehlbarkeit. Hatte er doch, als er sich noch<br />

Saulus nannte, an der Christenverfolgung beteiligt. Ein Mensch also mit Fehlern<br />

und Verirrungen und Schwächen. Ein Mensch, der immer wieder um<br />

Anerkennung und Glaubwürdigkeit ringen musste. Er war Missionar, Prediger.<br />

Wollte Menschen zum christlichen Glauben hinführen, was ihm aber mitunter<br />

auch Macht und Einfluss verlieh und dadurch sah er die Gefahr, dass er sich<br />

auch d<strong>am</strong>it über die anderen erheben könne wegen der Offenbarung, die ihm<br />

zuteil geworden war in D<strong>am</strong>askus. Aber er wollte sich nicht überheben. Er<br />

wollte nicht überheblich sein und sah in seinem Leiden die Mahnung <strong>zur</strong> Demut,<br />

<strong>zur</strong> Bescheidenheit. Und so schrieb er an die Korinther: Und d<strong>am</strong>it ich mich<br />

wegen der hohen Offenbarungen nicht überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl im<br />

Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlagen soll, d<strong>am</strong>it ich<br />

mich nicht überhebe. Der Pfahl im Fleische, das mag eine Krankheit gewesen<br />

sein unter der er litt, dass jemand, wie er sich ausdrückt, ihn mit Fäusten<br />

schlage, ist vielleicht Ausdruck des Schmerzes. Und Paulus hadert durchaus mit<br />

seinem Leiden, dass Satans Engel ihm antut. Und er schreibt: Seinetwegen habe<br />

ich dreimal zum Herrn gefleht, dass er von mir weiche. Und er, der Herr, hat zu<br />

mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den<br />

Schwachen mächtig. Und weil Paulus daran glaubt, dass ihm gerade in seiner<br />

Schwachheit die Gnade Gottes zuteil wird, gesteht er diese auch ein. Und er<br />

schreibt: Darum will ich mich <strong>am</strong> allerliebsten rühmen meiner Schwachheit,


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d<strong>am</strong>it die Kraft Christi bei mir wohne. Darum bin ich guten Mutes in<br />

Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um<br />

Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.<br />

Wir leben in einer Welt, in der Schwächen eher nicht gezeigt werden. Wer<br />

erfolgreich sein will, verbirgt seine Unsicherheiten, seine Empfindlichkeiten,<br />

sein Unvermögen. Die Älteren unter uns mögen sich an die ersten Jahre der<br />

Wiedervereinigung noch erinnern. Wir Ostdeutschen mussten erst lernen wie<br />

man sich zum Beispiel bei Bewerbungen für einen neuen Job erfolgreich<br />

präsentiert. Nur keine Schwäche zeigen. Ich kann alles und weiß alles, bin stark,<br />

gut vernetzt, stressresistent, gesund, belastbar. Und das alles bin ich weit mehr<br />

als die anderen. Der Begriff „Karriere“, der zu DDR-Zeiten eine eher negative<br />

Bedeutung hatte, wurde nun neutral oder positiv gewendet. Das hatte ja auch<br />

seinen guten Grund. Berufskarrieren oder gar die Partizipation an der Macht<br />

waren nun nicht mehr an ein Treuebekenntnis zu einem repressiven<br />

Machtsystem gebunden. Heute braucht man sich ideologisch nicht mehr zu<br />

verbiegen um beruflich voranzukommen. Und trotzdem scheint mit dem Ehrgeiz<br />

und dem Leistungsdenken etwas anderes in den Schatten geraten zu sein. Ich<br />

benenne das mal mit den Worten, mit denen sich die Oppositionsbewegung der<br />

1980-er Jahre selbst ermutigt hat: Die Kraft der Schwachen.<br />

In den Schatten geraten ist auch, dass Schwächen auch zu jedem Individuum<br />

dazugehören; für das soziale Klima förderlich sein können, Leidenschaften<br />

hervorbringen und außergewöhnliche Leistungen ermöglichen können. Denken<br />

Sie nur an den unglücklichen van Gogh zum Beispiel, der sich ein Ohr abschnitt,<br />

als er an sich zweifelte und zu seinen Lebzeiten immer erfolglos blieb. Und auch<br />

Edward Munk schoss sich aus Liebeskummer in die Hand. Sie haben vielleicht<br />

mitgekriegt, dass vor ein paar Tagen – drei Tagen glaube ich – das Gemälde von<br />

Edward Munk „Der Schrei“ versteigert wurde für 120 Millionen Dollar, die<br />

bisher teuerste Versteigerung bei Sotheby's oder gar weltweit. Edward Munk<br />

hatte ein hartes Leben. Als seine Mutter starb, war er fünf. Dann starb seine<br />

Schwester, die er unendlich liebte. Und als seine erste Liebesbeziehung zu einer<br />

Frau zerbricht, verfällt er in Melancholie, hat Halluzinationen und<br />

Todesgedanken. Immer wieder von gescheiterten Beziehungen, künstlerischen<br />

Misserfolgen und Nervenkrisen geplagt, kämpft er sich durchs Leben und malt<br />

Bilder, deren Ausdruckskraft viele nachfolgende Generationen begeistert und in<br />

den Bann nimmt. Denken Sie an den körperlich schwer deformierten Henri<br />

Toulouse Lautrec, den großartigen Maler. Oder an Frida Kahlo, die als junges<br />

Mädchen einen Unfall hatte und seitdem von schweren körperlichen Leiden<br />

geplagt war. Oder an den etwas kindisch-verrückten Mozart, den später völlig<br />

tauben Beethoven, den an Epilepsie leidenden Dostojewski – die Aufzählung<br />

ließe sich fast endlos fortsetzen. Wie viel großartige Kunst ist vor dem<br />

Hintergrund menschlicher Schwächen, Krankheiten, Exaltiertheiten entstanden.<br />

Von wie viel Armut, Sucht, Depressionen hören wir, wenn wir uns mit den<br />

Biographien dieser Künstler befassen. Der Unangepasste, manchmal<br />

Vereins<strong>am</strong>te, schwer im Hader mit sich und der Welt Liegende schuf Werke, die


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gerade aus unbeschreiblichen Tiefen der Seele hervorgegangen sind. Und<br />

wahrscheinlich konnte er sie nur dadurch schaffen, weil er in diese Abgründe<br />

geschaut hat. Hätte zum Beispiel Ernst Barlach seinem Engel diesen Ausdruck<br />

von introvertierter Trauer verleihen können, wenn ihn die Güstrower Bürger<br />

nicht verfemt und verachtet hätten und er nicht verbittert und vereins<strong>am</strong>t<br />

gewesen wäre? Barlach hatte sich den Nazis verweigert und wer sich in der<br />

DDR diesem System verweigert hatte, konnte auch Ausgrenzung erleben.<br />

Sicherlich nicht in dem Maße wie unter den Nationalsozialisten weil diese<br />

immerhin eine breitere, viel breitere Zustimmung in der Bevölkerung hatten als<br />

zu DDR-Zeiten. Und dennoch: Wer seine Ablehnung mit dem System in der<br />

DDR bekundet hatte, konnte sehr schnell an den gesellschaftlichen Rand<br />

geraten, seine Arbeit verlieren oder den Ausbildungsplatz, musste oft mit einem<br />

Existenzminimum sich begnügen und die ganze F<strong>am</strong>ilie war einer Reihe von<br />

Benachteiligungen und Verfolgungen ausgesetzt.<br />

Waren diejenigen, die das nun alles in Kauf genommen hatten stark oder waren<br />

sie schwach? Ihre gesellschaftliche Stellung war schwach. Sie waren wenige,<br />

konnten sich kaum hörbar machen, lagen in ihren Auffassungen abseits des<br />

verlautbarten Mainstre<strong>am</strong>s. Hatten sie weniger Angst als die übrige<br />

Bevölkerung? Ich würde sagen Nein. Aber sie hatten andere Ängste und diese<br />

Ängste haben sie angetrieben – trotz Ohnmacht. Sie fürchteten den Atomkrieg.<br />

Sie wollten, dass ihren Kindern nicht das seelische Rückgrat gebrochen wird.<br />

Sie fürchteten durch die Informationsabschottung in geistiger Provinzialität zu<br />

versinken und sich im Geflecht von Lüge und Heuchelei zu verirren. Sie litten<br />

unter der Zerstörung der Natur durch mangelnden Umweltschutz, unter der<br />

Zerstörung der Altbausubstanz in den Städten. Sie litten unter den Verhaftungen<br />

ihrer Freunde und Nachbarn, unter der permanenten Entmündigung durch den<br />

Staat. Sie fühlten mit denen, die dauerhaft von ihren F<strong>am</strong>ilienangehörigen im<br />

Westen getrennt waren, deren Kinder und Geschwister in den Westen flohen<br />

oder gar an der Grenze umk<strong>am</strong>en.<br />

Ist es Schwäche, wenn sich jemand über ein ihm zugefügtes Unrecht beklagt<br />

statt die Zähne zus<strong>am</strong>menzubeißen und es tapfer in Kauf zu nehmen? Ist es eine<br />

Schwäche, wenn einem ein Unrecht zu Herzen geht, das anderen zugefügt<br />

wurde? Wenn man etwas nicht hinnehmen will obwohl man es nicht ändern<br />

kann? Meine Mutter weinte, als sie im Fernsehen sah, wie Napalm Bomben auf<br />

Vietn<strong>am</strong> fielen. Mein Vater, der als junger Wehrmachtssoldat im Baltikum war,<br />

hat seinen Hass auf alles Militärische – auf Waffen, Uniformen, Aufmärsche –<br />

bis heute in sein 90. Lebensjahr hinein erhalten. Und er ärgert sich heute, wenn<br />

er in den Buchhandlungen immer noch Kriegsheldengeschichten liegen sieht.<br />

Hitlers Ideal, eine Jugend „zäh wie Leder, hart wie Krupp-Stahl“ zu erziehen, ist<br />

nicht aufgegangen – zum Glück. Heute ist die Förderung von Empathiefähigkeit<br />

bei Kindern eine Selbstverständlichkeit in den entsprechenden Progr<strong>am</strong>men. Ich<br />

behaupte sogar, dass im Grunde jedes gesunde Kind d<strong>am</strong>it ausgestattet ist – mit<br />

Empathiefähigkeit – und man nur mit bestimmten Erziehungsmethoden diese<br />

natürlichen Eigenschaften unterdrücken kann. Gerade diejenigen, die nicht „wie


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Stahl“ gehärtet wurden, den Empfinds<strong>am</strong>en, den Mitleidenden drangen dann<br />

allerdings die graus<strong>am</strong>en Kriegserlebnisse besonders in die Seele und sie<br />

konnten daran krank werden. Wie viele an den Gräueln des 2. Weltkrieges<br />

seelisch zerbrochen sind, können wir heute nur ahnen. In der Nachkriegszeit<br />

waren Traumatherapien noch kaum bekannt.<br />

Alle gesellschaftlichen Entwicklungen hin zu mehr Gerechtigkeit,<br />

Menschlichkeit, alles das, was wir den zivilisatorischen Prozess der<br />

Menschheitsgeschichte nennen, hat seinen Ursprung in Empathie. Wir können<br />

es auch Nächstenliebe nennen. Erst wenn Unrecht in uns Empörung auslöst,<br />

kann die nötige Leidenschaft entstehen ohne die ein Engagement besonders bei<br />

hohen Risiken nicht denkbar ist. Und hier sehe ich die Kraft, die Jesus Christus<br />

den Leidenden oder Mitleidenden vermittelt. „Selig sind die Sanftmütigen, denn<br />

sie werden das Erdenreich besitzen. Selig sind die Barmherzigen, denn sie<br />

werden Barmherzigkeit erlangen“. Diese Verheißungen aus der Bergpredigt<br />

können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Welt nicht den<br />

Sanftmütigen und Barmherzigen gehört. Aber ohne sie wären wir verloren. Sie<br />

sind nicht der Mainstre<strong>am</strong>, aber Veränderung kommt immer von den<br />

gesellschaftlichen Rändern her. Das Aufbegehren entsteht unter Minderheiten,<br />

den Mühseligen und Beladenen, den Andersdenkenden, den Benachteiligten.<br />

Neue Ideen werden in Gruppen entwickelt, die aus dem Zeitgeist ausbrechen,<br />

Selbstverständlichkeiten in Frage stellen, Tabus brechen. Sie sind zu Beginn<br />

ihrer Entwicklung wie zarte Spitzen, die im Frühjahr aus der Erde schießen. Wie<br />

diese können sie an Wassermangel leiden, leicht zertreten oder durch stärkere<br />

Pflanzen verdrängt werden. Und doch kann aus ihnen ein mächtiger Baum<br />

wachsen oder gar ein ganzer Wald.<br />

Die Oppositionellen in der DDR, wie auch in den anderen Ostblockländern,<br />

waren schwach, gefährdet und immer wieder voller Zweifel, ob sie jemals ihre<br />

Ziele erreichen werden. Die Nachkriegsordnung mit ihrer Aufteilung der Welt in<br />

die Einflusssphären der Großmächte schien manifest und die Länder waren bis<br />

an die Zähne hochgerüstet. Hochentwickelte Staatssicherheitsapparate<br />

überwachten jede Widerstandsregung. Grundlegende Veränderungen waren<br />

nicht in Sicht. Was verlieh den Menschen dennoch die Kraft, an den Mauern des<br />

Systems zu kratzen? Gerade in der bedrängten Situation wuchsen ihnen Kräfte<br />

zu, die sie selbst nicht einmal erahnten. Die Empörung über die Agonie in der<br />

Gesellschaft, die Wut über die Lügen der Herrschenden, die Sch<strong>am</strong> darüber,<br />

dass alle die vermeintlichen Kleider des nackten Königs bewunderten und<br />

niemand ruft: Aber seht doch hin! Der König ist doch nackt!<br />

Begnadet sind wir, weil wir Empörung, Wut und Sch<strong>am</strong> empfinden können und<br />

weil die Freiheitssehnsucht nicht verlorengeht. Weil wir aus christlichen<br />

Glauben oder menschenrechtlicher Überzeugung – auch die Menschenrechte<br />

haben ja christliche Wurzeln – unseren Freiheitsanspruch als Ausdruck der<br />

Würde und der Bestimmung des Menschen vor Gott erheben. „Freiheit“, so sagt<br />

Wolfgang Huber, der frühere Bischof Berlin-Brandenburgs, „Freiheit<br />

verwirklicht sich nach christlichem Verständnis in der Gemeinschaft von


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Menschen, die einander in vorbehaltloser Anerkennung und Liebe begegnen“.<br />

Und dazu bedarf es keiner Bajonette, keiner Armeen. Das sind Kräfte, die<br />

verliehen werden, gerade wenn wir schwach sind, unsere Begrenzungen<br />

wahrnehmen und unter Lasten zus<strong>am</strong>menzubrechen drohen.<br />

Als <strong>am</strong> 9. Oktober 1989 in Leipzig die Menschen auf die Straße gingen, wusste<br />

noch niemand wie das enden wird. Es hatte sich herumgesprochen, dass die<br />

Krankenhäuser alle verfügbaren Blutkonserven angefordert hatten und die<br />

K<strong>am</strong>pfgruppen in Alarmbereitschaft standen. Von Vaclav Havel st<strong>am</strong>mt die<br />

Weisheit: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern<br />

die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht“. Es ging gut aus, wie<br />

wir wissen. „Auf alles waren wir vorbereitet, nur nicht auf Kerzen und Gebete“,<br />

sagte später der SED-Funktionär Horst Sindermann. Die Kraft der Schwachen<br />

hat die Systemverantwortlichen in die Knie gezwungen. Die Gewaltlosigkeit<br />

seitens der Opposition war ihre einzige Chance, wie ein halbes Jahrhundert<br />

vorher für Mahatma Gandhi. Gegen die hochgerüstete britische Kolonialmacht<br />

setzte Gandhi die Gütekraft. Er hielt fest an der Kraft der Wahrheit und der<br />

Liebe. Diese Kraft könne jeder Einzelne besitzen und benutzen – so Gandhi.<br />

Seine Idee war: Jeder solle unabhängig davon, was irgend eine andere Person<br />

tut, d<strong>am</strong>it beginnen „gut“ zu sein. Dann wird die Güte des Einen <strong>zur</strong>ückgestrahlt<br />

im Anderen.<br />

Die Bibel erzählt reichlich von Menschen mit Schwächen und Fehlern. Sie<br />

erzählt von zaudernden Propheten, zweifelnden Jüngern, von den Ängsten des<br />

Petrus und von dem Verrat des Judas. Die Gnade des gütigen Gottes ist nicht<br />

abhängig von deiner Stärke. Er nimmt jeden an mit all seinen Schwächen,<br />

Begrenzungen und Verirrungen. Seine Güte und seine Kraft hilft, mit den<br />

eigenen Unzulänglichkeiten zu leben. Paulus rühmte seine Schwachheit, weil<br />

gerade darin Gottes Kraft mächtig wird. Und Paulus bekennt sich zu seinen<br />

Schwächen, Nöten und Behinderungen. Er spricht d<strong>am</strong>it auf Augenhöhe mit den<br />

Korinthern und macht ihnen Mut mit eigenen Unzulänglichkeiten zu leben und<br />

auch die der Mitmenschen anzunehmen.<br />

Es ist der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, der bewahre eure Herzen<br />

und Sinne in Christus Jesus.<br />

Amen

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