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Selbsthilfegruppen - Ein Leitfaden für die Praxis

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Die Aufnahmefähigkeit aller lässt aber gegen Ende der Treffen nach.<br />

Zusätzlich werden bei langen Zusammenkünften immer einige Gruppenmitglieder<br />

unruhig, weil sie gehen wollen (oder müssen). Manchmal<br />

ist ein Teil der Gruppe auch schon gegangen, wenn das Gespräch intensiv<br />

wird. Die Mitglieder, <strong>die</strong> nicht mehr anwesend sind, versäumen so<br />

wichtige Teile der Gruppenarbeit. Diejenigen, <strong>die</strong> noch am Gespräch<br />

teilnehmen, sind ständig in der Unsicherheit, ob sich <strong>die</strong> Selbsthilfegruppe<br />

noch in einer Arbeitsphase befindet oder schon beim "informellen<br />

Teil" angelangt ist. In einer solchen Situation kann sich niemand<br />

mehr wirklich auf ein ernsthaftes Gruppengespräch einstellen.<br />

Deshalb sollten sich <strong>die</strong> Mitglieder darauf verständigen, <strong>die</strong> gemeinsame<br />

Sitzung nach etwa zwei Stunden zu beenden. Wenn sie sich in einigen<br />

Sitzungen an <strong>die</strong>se Entscheidung gehalten haben, werden alle merken,<br />

dass sie sich in der vorgesehenen Zeit in <strong>die</strong> Gruppe einbringen können.<br />

Die Sitzungen werden konzentrierter und damit wirkungsvoller verlaufen.<br />

Für <strong>Selbsthilfegruppen</strong>, deren Mitglieder sich treffen, weil ihre Angehörigen<br />

krank oder von einem Problem betroffen sind, empfiehlt sich eine<br />

zusätzliche Regel: In <strong>die</strong>sen Gruppen haben <strong>die</strong> einzelnen meist große<br />

Schwierigkeiten, sich mit ihren eigenen Bedürfnissen zu beschäftigen.<br />

Deshalb ist es hilfreich, <strong>die</strong> Gruppensitzungen zu unterteilen: eine halbe<br />

Stunde ist reserviert <strong>für</strong> das Gespräch über <strong>die</strong> Angehörigen, danach<br />

sprechen <strong>die</strong> Mitglieder von ihren persönlichen Schwierigkeiten und Gefühlen.<br />

Der Rahmen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gruppensitzungen<br />

Die Mitglieder einer Selbsthilfegruppe entwickeln gemeinsam <strong>die</strong> Arbeitsweise,<br />

<strong>die</strong> allen Beteiligten entspricht. Deshalb gibt es keine einheitliche<br />

Gestaltungs-Regel <strong>für</strong> alle <strong>Selbsthilfegruppen</strong>.<br />

<strong>Ein</strong>ige Gruppen legen auf eine strenge Arbeitsatmosphäre Wert. Hier<br />

darf während der Sitzungen nicht geraucht, nicht gegessen oder getrunken<br />

werden. Die Teilnehmenden dulden unter Umständen keinen Tisch<br />

in ihrer Mitte, weil sie sich gegenseitig auch mit ihrer Körpersprache erleben<br />

wollen.<br />

Andere <strong>Selbsthilfegruppen</strong> schaffen sich eine eher gemütliche Atmosphäre.<br />

Bei ihnen steht eine Kerze auf dem Tisch, einige bringen etwas<br />

zum essen mit, es gibt etwas zu trinken und manchmal auch leise Musik.<br />

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