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Gräber und das Leben Karfreitag - Freie evangelische Gemeinde ...

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I) Grabhöhlen<br />

a) Ein großer Stein. Hinter einem Stein der tote Jesus. In einer Grabhöhle. Ein Raum, in einen<br />

Stein gehauen. Als Schutz vor Tieren <strong>und</strong> Schutz der Außenwelt vor dem Gestank der<br />

Verwesung.<br />

b) Grabhöhlen. Stille Orte, an denen Leichen liegen.<br />

Wie viele Grabhöhlen mag ich in meinem <strong>Leben</strong> haben? Letztlich lud mich jemand als Referent<br />

ein zu einem Frühstückstreffen <strong>und</strong> ich dachte an eine sehr persönliche <strong>und</strong> anstrengende<br />

Geschichte in dieser <strong>Gemeinde</strong> <strong>und</strong> irgendwie so richtig war die nicht ausgestanden, trotz<br />

mancher Gespräche. Grabhöhle. Oder da hat mich jemand verletzt <strong>und</strong> ich bin nicht mehr der<br />

Gleiche. Habe einen Stein davor gerollt, <strong>das</strong> <strong>Leben</strong> geht weiter, doch wer diesen Stein wegrollen<br />

würde, würde Bitterkeit <strong>und</strong> Unversöhnlichkeit riechen. Oder man hat etwas getan, an <strong>das</strong> man<br />

nicht mehr denken will. Hat einen Stein davor gerollt, aus dem Augen, aus dem Sinn.<br />

Hinter solchen Steinen, die <strong>das</strong> Licht von der Dunkelheit trennen, kann man auch gut abends im<br />

Internet auf den Pornoseiten surfen oder von dem anderen Mann, der anderen Frau träumen.<br />

Grabhöhlen. Stille Orte. Statt Vogelgezwitscher <strong>und</strong> Blumenduft Stille <strong>und</strong> Bedrückung. Und wir<br />

merken, wie schwer ist ist da raus zu kommen. So ein Stein ist schwer.<br />

c) Wir sind Weggemeinschaft, egal ob nun für heute, wenn Sie Gast sind oder für länger. Wir<br />

teilen unser <strong>Leben</strong> miteinander <strong>und</strong> mit Gott. Zur Zeit sind wir gerade auf dem Osterweg. Von<br />

Gründonnerstag, gestern begangen mit einem Film über <strong>Leben</strong>shingabe,morgen <strong>das</strong><br />

Spazierengehen, bis zur Freude des Ostermorgens, die wir dieses Jahr mit Frühstück <strong>und</strong><br />

ganzer <strong>Gemeinde</strong>familiengottesdienst feiern.<br />

Wir laden Sie <strong>und</strong> euch ein, diesen Weg als euren Weg zu entdecken, <strong>und</strong> neben euch Jesus<br />

Christus. Heute also <strong>Karfreitag</strong> auf diesem Osterweg. Jesus stirbt <strong>und</strong> liegt in einer Grabhöhle.<br />

ich möchte mit euch nachdenken, was dieser Stein mit unseren Steinen zu tun hat, was er<br />

ändert.<br />

II) Jesus in der Grabhöhle<br />

a) Jesus ist tot. Er ist wirklich tot. Wir wissen heute oft gar nicht mehr, was da geschah, <strong>das</strong><br />

Kreuz ist ein Schmuckstück.<br />

Das Kreuz, an dem er starb, war aus zwei Stücken zusammen gesetzt, einem senkrechten <strong>und</strong><br />

einem waagerechten Balken. An dem ersteren, ungefähr in der Mitte, war oft ein hölzerner oder<br />

hörnener Knopf angebracht, auf dem der Gekreuzigte rittlings ruhte. Gewöhnlich richtete man<br />

zuerst <strong>das</strong> Kreuz auf <strong>und</strong> befestigte es in der Erde, dann zog man mit Stricken den Körper bis<br />

zur Höhe des Querbalkens hinauf <strong>und</strong> nagelte die Hände <strong>und</strong> Füße an. leiten nagelte man den<br />

Verurteilten an <strong>das</strong> noch liegende Kreuz, um es nachher aufzurichten.<br />

Manchmal hingen Gekreuzigte eine ganze Woche, bis sie irre wurden. Die Sonne brannte<br />

St<strong>und</strong>e um St<strong>und</strong>e auf den nackten Körper. Der Schmerz der Nagel w<strong>und</strong>en hielt unvermindert<br />

an. Die Dehnung der Glieder führte zum Muskelkrampf, beginnend in den Armen <strong>und</strong> zur<br />

Körpermitte wandernd. Der Gequälte konnte sich hoch stemmen <strong>und</strong> die Spannung in den<br />

Armen für kurze Zeit vermindern. Wenn die Soldaten Gnade brachen sie den Todgeweihten<br />

vorher die Beine, um <strong>das</strong> abzukürzen. Dieses Aufbäumen kostete Kraft. Der Körper senkte sich<br />

wieder. Dann fuhr er wieder hoch, <strong>und</strong> es ging auf <strong>und</strong> ab. Schließlich versagten die Beine den<br />

Dienst. Der Krampf erreichte die Atemmuskulatur. Der Hängende rang um Luft. Der Druck des<br />

Pastor Tobias Radtke März 2013

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