11 November 2012 Pastor Tobias Radke
11. November 2012 Pastor Tobias Radke - FeG Elberfeld
11. November 2012 Pastor Tobias Radke - FeG Elberfeld
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<strong>11</strong>. <strong>November</strong> <strong>2012</strong> <strong>Pastor</strong> <strong>Tobias</strong> <strong>Radke</strong>
Corinne den Boom wurde, ein paar Tage nachdem die Alliierten Deutschland erobert hatten,<br />
aus einem Konzentrationslager der Nazis befreit. Obwohl viele aus ihrer Familie im KZ ermordet<br />
worden waren, glaubte sie, dass Vergebung die einzige Macht war, die die europäischen Völker<br />
von ihren vielfältigen Verletzungen und ihrem Hass heilen könnte. Eines Sonntags predigte sie<br />
in München über das Vergeben; ihre vielen deutschen Zuhörer waren eifrig darauf bedacht,<br />
Vergebung zu empfangen.Nach dem Gottesdienst kam ein Mann auf Ten Boom zu und streckte<br />
ihr die Hand entgegen, in der Erwartung, sie werde sie ergreifen. „Ja, Frau ten Boom, auch ich<br />
bin so froh, dass Jesus uns unsere Sünden vergibt, genauso wie Sie es sagen."<br />
Corinne erkannte ihn wieder. Sie dachte daran, wie sie gemeinsam mit anderen weiblichen<br />
Gefangenen gezwungen worden war, sich duschen, während dieses Ungeheuer, ein anzüglich<br />
grinsender deutscher „Übermensch", den hilflosen und nackten Frauen zusah. Er streckte die<br />
Hand so weit vor, dass er sie beinahe berührt hätte. Ihre Hand erstarrte an ihrer Seite. Sie<br />
konnte ihm nicht vergeben. Sie war wie benommen, und ihre Schwachheit jagte ihr einen<br />
Schrecken ein. Was sollte sie tun, sie die sich so sicher gewesen war, dass sie ihren tiefen<br />
Schmerz und verzweifelten Hass überwunden und erfolgreich vergeben hatte, da sie mit einem<br />
mal einem Menschen gegenüberstand, dem sie nicht vergeben konnte? Sie betete, „Jesus, ich<br />
kann diesem Mann nicht vergeben. Vergib mir."<br />
Auf eine wundervolle Weise, auf die sie gar nicht gefasst war, erhielt sie die Gewissheit, dass<br />
ihr vergeben war. Vergeben, dass sie nicht vergeben konnte. Im gleichen Augenblick — in der<br />
Kraft dieser grundlegenden Gewissheit - schnellte ihre Hand hoch. Sie nahm die ihr entgegen<br />
gestreckte Hand ihres Feindes und befreite ihn. In ihrem Herzen löste sie ihn von fürchterlichen<br />
Vergangenheit. Und löste dabei sich selbst von der eigenen.<br />
Jemand hat Sie verletzt, vielleicht gestern, vielleicht vor sehr langer Zeit. Vielleicht nur eine<br />
kleine Bemerkung, eine kleine Missachtung. Sie vorm Gottesdienst nicht begrüßt. Oder zum<br />
Geburtstag nicht eingeladen. Sie können es jedenfalls nicht vergessen. Und damit sind Sie<br />
nicht allein. Wir alle kommen mehr schlecht als recht in einer Welt klar, in der sich auch die<br />
wohlmeinendsten Menschen verletzen, schon im Vorübergehen. Ganz zu schweigen davon,<br />
wenn wir uns auf Beziehungen einlassen, auf Gemeinschaft.<br />
Es gibt Verletzungen, die wir ignorieren können. Wir haben alle eine Macke und sollten alle<br />
lernen, euer <strong>Pastor</strong>, Mr. Empfindlich zuerst, großzügiger, gelassener, humorvoller zu sein.<br />
Manchmal hilft einem der Partner dabei oder eine Freundin, manchmal ein klärendes<br />
Gespräch, aber sicher ist das kein Fall für Vergebung.<br />
Aber einige Schmerzen sitzen wie hartnäckige Flecken im Gewebe unseres Gedächtnisses.<br />
Hinzu kommen tiefe Wunden der Vergangenheit, die uns bis heute beschäftigen und<br />
bestimmen. Ein Freund übt Verrat, wir werden von Vater oder Mutter missbraucht, ein<br />
Ehepartner lässt uns im Stich.<br />
Das Thema des Gottesdienstes eine offene Tür aus dem Gefängnis der Vergangenheit namens<br />
Vergebung. Ein unfassbares Wunder, aber eines, was in Ihrem Leben passieren kann. Ich habe<br />
dazu "Die heilende Kraft der Vergebung" von Lewis Smedes gelesen und möchte Ihnen ein<br />
paar Gedanken weiter geben.<br />
1) Wer nicht vergibt, hasst und leidet<br />
In dem Dorf Faken im tiefsten Friesland lebte einst ein langer, dünner Bäcker namens Fouke,<br />
ein frommer Mann mit einem langen, spitzen Kinn und einer langen, spitzen Nase und<br />
schmalen Lippen, die selten lächelten. Hilda, Foukes Frau, war kurz und rundlich, ihre molligen<br />
Rundungen schienen andere einzuladen, ihr näherzukommen. Hilda respektierte ihren<br />
rechtschaffenen Ehemann und liebte ihn auch, soweit er es ihr erlaubte; aber in ihrem Herzen<br />
sehnte sie sich danach, mehr von ihm zu empfangen als seine würdige Gerechtigkeit. Und dort,<br />
im Saatbeet ihrer Not, steckte der Keim der traurigen Folgen. Nachdem er eines Morgens seit<br />
<strong>11</strong>. <strong>November</strong> <strong>2012</strong> <strong>Pastor</strong> <strong>Tobias</strong> <strong>Radke</strong>
Sonnenaufgang gearbeitet und den Teig für seine Backöfen geknetet hatte, kam Fouke nach<br />
Hause und entdeckte in seinem Schlafzimmer einen Fremden.<br />
Fouke jagte seine Frau zum Erstauen des Dorfes nicht fort, aber immer wenn er an sie dachte,<br />
stiegen Gefühle des Zornes und der Bitterkeit in ihm hoch. Und er war ja im Recht.<br />
Aber jedes Mal, wenn er seinen heimlichen Hass auf Hilda empfand, fiel ein kleiner Kieselstein,<br />
kaum größer als ein Kleiderknopf in sein Herz. Und jedes Mal, wenn ein Kiesel in sein Herz fiel,<br />
empfand Fouke einen stechenden Schmerz wie den, den er in dem Augenblick empfunden<br />
hatte, als er Hilda dabei überraschte, den Hunger ihres Herzens in der Speisekammer eines<br />
Fremden zu stillen. Darum hasste er sie desto mehr; sein Hass verursachte ihm Schmerzen,<br />
und seine Schmerzen ließen ihn noch mehr hassen. Der Kiesel wurden immer mehr. Und<br />
Foukes Herz wurde aufgrund ihres Gewichts so schwer, dass er nur noch mit<br />
vornübergebeugtem Oberkörper gehen konnte und den Kopf nach oben recken musste, um<br />
geradeaus zu blicken. Müde vor Schmerzen, begann Fouke sich den Tod zu wünschen.<br />
Egal ob monströs oder scheinbar beiläufig, wir alle kennen die Kieselsteine, die das Herz<br />
schwer machen und wir kennen den Hass, der daraus entsteht, auch wenn ihn vielleicht nicht<br />
so nennen wollen, "wir hassen doch nicht". Aber Hass ist die instinktive Reaktion auf eine<br />
Verletzung. Hass richtet sich dann gegen den Täter. Vielleicht empfinden wir nur passiven Hass,<br />
der uns die Kraft raubt, dem anderen Gutes zu wünschen, ihn aufrichtigen Herzens zu segnen.<br />
Manche von uns kennen aber auch den aktiven Hass, wir wünschen dem Gegenüber die Krätze<br />
an den Hals. Hass ist nicht Zorn. Zorn z.B. über Unrecht treibt uns an die Zukunft zu ändern,<br />
Hass fesselt uns an die Vergangenheit. Zorn richtet sich gegen eine Sache, Hass treibt<br />
Menschen auseinander. Die Blicke werden scheel hinter dem vordergründigen Lächeln. Eine<br />
feine innere Distanz und Kieselsteine klicken im Herzen. So spielen wir manchmal ein böses<br />
Spiel, schönes Abendmahl und gleichzeitig so viel Erinnerungen, unausgesprochen warm<br />
gehalten, kalte Geselligkeit. Geschichten Notizbuch und Hand geben. Und wie in der<br />
Geschichte sieht man es in den Gesichtern: Wer nachträgt leidet. Und mit ihm eine ganze<br />
Gemeinschaft, wenn dieses Krebsgeschwür über Jahrzehnte die Kraft und Freude einer<br />
Gemeinschaft frisst. Wer nachträgt, leidet. Er ist auf den Täter und die Tat fixiert, anstatt zu<br />
leben. Er lebt in der Vergangenheit, statt auf dem Weg in die Zukunft zu sein. das ist das<br />
Schlimme am Hass, Hass lebt weiter, auch wenn das Unrecht lange vorbei ist, Hass saugt nicht<br />
das Blut der Täter, sondern der Opfer.<br />
Manchmal knabbert der Hass nur an einer Ecke des Herzens, manchmal brennt er es ganz aus,<br />
immer aber leiden Sie. Und es gibt nur ein wirksames Heilmittel:<br />
2) Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern<br />
Eines Nachts kam ein Engel zu Fouke und sagte ihm, wie er von seiner Wunde geheilt werden<br />
könne. Es gebe ein Heilmittel, sagte er, und zwar nur ein einziges gegen den Schmerz eines<br />
verwundeten Herzens. Fouke brauche Augen, die auf die Quelle seiner Schmerzen<br />
zurückblicken und seine Hilda sehen könnten — nicht als eine Ehefrau, die ihm die Treue<br />
gebrochen habe, sondern als eine schwache Frau, die ihn brauche. Nur dieser wundersame<br />
Blick könne die Schmerzen heilen, die die Wunden von gestern verursachten.<br />
Fouke protestierte. „Nichts kann die Vergangenheit rückgängig machen", sagte er. „Hilda ist<br />
schuldig. An dieser Tatsache kann nicht einmal ein Engel rütteln." ,Ja, du armer, verletzter<br />
Mensch, du hast recht", sagte der Engel. „Du kannst die Vergangenheit nicht rückgängig<br />
machen, du kannst nur die Wunde heilen, die dir aus der Vergangenheit erwächst. Und du<br />
kannst sie nur mit dem wundersamen Blick heilen."<br />
„Und wie kann ich diesen wundersamen Blick bekommen?" fragte Fouke unwillig.„Bitte mit<br />
aufrichtigem Verlangen darum, und er wird dir gegeben werden. Und jedes mal, wenn du Hilda<br />
mit deinem neuen Blick ansiehst, wird dir ein Kieselstein vom Herzen genommen." Fouke<br />
konnte nicht sofort darum bitten, denn mittlerweile liebte er seinen Haß. Aber der Schmerz in<br />
<strong>11</strong>. <strong>November</strong> <strong>2012</strong> <strong>Pastor</strong> <strong>Tobias</strong> <strong>Radke</strong>
seinem Herzen trieb ihn schließlich dazu, den wundersamen Blick zu begehren, den der Engel<br />
ihm versprochen hatte. Also bat er. Und der Engel gab.<br />
Bald veränderte sich Hilda auf wundervolle, mysteriöse Weise vor Foukes Augen. Er begann<br />
sie als eine notleidende Frau zu betrachten, die ihn liebte, und nicht mehr als eine gottlose<br />
Frau, die ihm die Treue gebrochen hatte. Und der Engel nahm Fouke die Kiesel einen nach<br />
dem anderen aus dem Herzen, obwohl es lange dauerte, bis sie alle fort waren. Allmählich<br />
merkte Fouke, wie ihm leichter ums Herz wurde; er konnte wieder aufrecht gehen, und<br />
irgendwie schienen seine Nase und sein Kinn weniger dünn und weniger spitz zu sein als<br />
früher. Seine Erinnerungen wurden weniger dominant, die Schmerzen eingedämmt und er<br />
wurde frei.Er lud Hilda ein, noch einmal in sein Herz zu kommen, und sie ging darauf ein. Und<br />
gemeinsam unternahmen sie eine Reise in einen zweiten Lebensabschnitt voll stiller Freude.<br />
a) Es gibt ein Leben jenseits der Verletzung und des Hasses, ein schönes Land und den<br />
Schlüssel hast Du in der Hand. Der Übeltäter wird in den meisten Fällen keine Hilfe sein, er ist<br />
ja auch nicht verletzt, ihn interessiert das nicht, auf ihn warten lohnt nicht. Vergebung ist der<br />
aktive Vorgang im meinem Herzen und Kopf des Opfers. Vergebung ist Emanzipation.<br />
Vergebung ist was einzig und allein in mir geschieht. Wie weit dieser Weg geht , wie er endet,<br />
das weiß man nicht, ob er bei mir endet, ob man sich versöhnen kann. aber immer ist es ein<br />
Weg, der in mir beginnt. Es geht nur um mich.So war es auch bei Jesus, der den Menschen<br />
vergab,die ihn kreuzigten, dessen ganzes Sterben Vergebung war, auch für mich und dich, die<br />
wir ihn noch gar nicht kannten.<br />
b) Zu Vergebung kann Dich keiner zwingen. Aber Gott bittet dich darum, immer wieder, im<br />
"Vater Unser", in zahlreichen Bibelstellen (Mt 5,23; 6,14ff; 18,35ff) Denn wenn Du nicht vergibst,<br />
drohst Du am Ende auch ihn verlieren, wenn der Hass und die Erinnerung dich zerfressen.<br />
Man kann nicht aus der Vergebung leben, ohne in ihr zu leben wollen.<br />
Er bittet dich nicht nur darum, er will Dir helfen. Er hat Dir alles vergeben, was Du ihm angetan<br />
hast, bedingungslos und uneingeschränkt. Das ist Angenommen sein, Zu Hause sein. Mich<br />
belastet und trennt nichts mehr. Mein Leben ist zur Ruhe gekommen, weil mich nichts mehr von<br />
der Quelle der Liebe trennen kann. ich bin bestätigt, angenommen. Und das ohne Leistung von<br />
mir. Aus dieser Kraft Freude wirst Du anderen vergeben können. Diese Gewissheit tötet den<br />
Hass Wie auch wir vergeben ....<br />
3) Wie Menschen vergeben<br />
Zum Schluss ein paar Schritte für die Woche:<br />
a) Werden Sie betroffen<br />
Heilung beginnt mit Ehrlichkeit mir selbst gegenüber: Ich hatte ja gesagt ich muss nicht aus<br />
jeder Mücke einen Elefant machen. Aber genauso muss man sich eingestehen, wenn man tief<br />
getroffen ist und dem anderen nichts Gutes wünschen kann. Lassen sie die Krise zu, dass<br />
jemand es geschafft hat, Sie tief zu verletzten und dass sie mit aktivem oder passiven Hass<br />
reagieren.<br />
Vergebung ist nicht, Dinge gut zu heißen, nachsichtig zu sein. Vergebung macht das Böse<br />
nicht schön oder belanglos. Vergebung beendet nicht den Ekel vor der Tat Sie können einem<br />
Menschen auch vergeben, wenn Sie ihn zur Rechenschaft ziehen.Wiedergutmachung, gar<br />
Strafe stehen auf einem völlig anderen Blatt. Vergebung ist nicht Vergessen, es ist nur die<br />
Frage, wie man sich erinnert, ob da Hass ist. Vergebung besteht nicht darin, Öl auf die<br />
Wogen eines Konflikts zu gießen. All das ist oft Selbstschutz, Selbstbetrug und der Krebs<br />
wuchert weiter.<br />
Vergebung ist meine Entscheidung der Tatsache in die Augen zu sehen, dass ich verletzt bin<br />
<strong>11</strong>. <strong>November</strong> <strong>2012</strong> <strong>Pastor</strong> <strong>Tobias</strong> <strong>Radke</strong>
und belastet bin, auch wenn es mich mit Wut und Gram erfüllt. Es gibt keinen leichteren Weg.<br />
Vielleicht ist es eine Hilfe, den Groll im Gegenwart einer anderen Person auszusprechen,<br />
Freunde; Seelsorger, <strong>Pastor</strong>; Älteste, Therapeuten. Das kann besonders eine Hilfe sein, wenn<br />
die Personen, die uns verletzt haben, anonym sind, wenn es eine Organisation ist, eine Person<br />
ohne Reue, wenn wir es selbst sind, wenn es Gott ist. Alles weitere darüber hinaus kann ich<br />
hier nicht berichten, würde dich bitten, dass Du mich ansprichst.<br />
b) Bitten Sie um den heilenden Blick<br />
Vergebung ist ein Wunder, wir können es am besten, vielleicht nur mit Gottes Hilfe vollbringen.<br />
Suchen Sie Gottes Wort und Gemeinschaft mit anderen Christen. Lassen Sie für sich beten.<br />
Nehmen sie Vitamine des Glaubens zu sich.<br />
Und dann entscheiden Sie sich, zwischen Person in ihrer Vorstellung und der Tat zu<br />
unterscheiden. Sicher werden Sie Tat und Täter nicht trennen können, aber sie können in ihrer<br />
Erinnerung trennen. Sie können mit dem Blick der Liebe auf diese Person sehen wollen. Der<br />
Hass möchte die Person in diese Tat zementieren. Die Wahrheit aber ist, dass sie schwach und<br />
von Gott geliebt ist. Die Tat ist nicht die letzte Wahrheit über diese Person.Auch wenn es etwas<br />
zu vergelten gilt, dass soll nicht Ihre Sorge sein, die Tat soll Sie nicht bestimmen.<br />
Das ist das, was auch Gott mit Schuld tut. Er lädt sie auf Sündenbock und schaut mich an, so<br />
wie ich bin. Das was war, soll nicht mehr gelten zwischen uns. Er sieht uns ohne die Tat, auch<br />
dich, der du dir nicht selbst vergeben kannst, der du dich selbst hasst, sieht er so an und<br />
erlaubt uns, zwischen Tat und unser Person zu unterscheiden, die Tat loszulassen.<br />
c) Schrittchen für Schrittchen<br />
Es mag sein, das Vergebung ein lebenslanger Weg ist, es ist schwer, mit der Gewohnheit des<br />
Hasses zu brechen, aber jeder Schritt wird Segen sein. Manchmal sehen wir keinen Fortschritt,<br />
aber er wird da sein, Gott wird sich dazu stellen. Schritt für Schritt. So fangen Wunder meistens<br />
an. Ganz schlicht.<br />
Es mag sein, dass eine Beziehung nie mehr gut werden wird. Vergebung geschieht, da wo Sie<br />
jetzt stehen. Und die Zeit ist weiter gegangen. Manche Töchter können vergeben und als<br />
Wunder sogar ihre Väter am Krankenbett besuchen, aber sie können nie mehr kleine Töchter<br />
mit Vertrauen auf dem Schoss ihrer Eltern sein.<br />
Manchmal aber treffen sich zwei Menschen. Und der andere bringt Wahrhaftigkeit über sich<br />
selbst mit und die Demut, zuzuhören und zu verstehen, dass sie verletzt sind.<br />
Fazit Wenn eine Verletzung mein Immunsystem überwindet und sich festsetzt und ich anfange<br />
zu hassen, dem anderen nicht unbefangen Gutes wünschen kann, dann leide ich. Keiner sonst.<br />
Wer nachträgt leidet. Ich aber kann mich entscheiden, mich auf den Weg der Vergebung zu<br />
machen.<br />
Vergebung ist ein Wunder. Man kann sie nicht mit dem Verstand begreifen. Vielleicht nur mit<br />
dem Herzen sehen, das Gott vertraut.<br />
Ich bin da, wenn ich wieder anfangen kann, dem anderen Gutes zu wünschen. So wie eine<br />
verlassene Ehefrau nach langer Zeit fast beiläufig sagte: ich wünsche ihm Glück, er braucht<br />
Liebe. Dieses Wunder kann mit Gottes Hilfe in Deinem Leben geschehen. Es wird eine Reise<br />
sein ,die du vielleicht viele Male beginnst, aber Gott wird Dich begleiten. Und es wird ein Weg<br />
des Heils und des Segens sein.<br />
<strong>11</strong>. <strong>November</strong> <strong>2012</strong> <strong>Pastor</strong> <strong>Tobias</strong> <strong>Radke</strong>