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www.rock-snake.com<br />
international<br />
sem Zeitpunkt ca. 20 große Baumaschinen und etwa 100 Mann<br />
der PAK-Armee im Einsatz. Ein Arbeiten per Hand war aufgrund<br />
der Lawinenzusammensetzung (Sand, Steine und riesige Felsblöcke)<br />
nicht möglich. Die pakistanischen Kräfte konzentrierten ihre<br />
Bergearbeiten auf den Bereich eines Bunkers im Camp, weil Spezialisten<br />
mit Horchgeräten eventuell Signale von Überlebenden<br />
wahrgenommen hatten. Diese Signalauswertung ist aber nicht<br />
eindeutig, weil sich zu diesem Zeitpunkt sehr viele Personen auf<br />
der Lawine befanden.<br />
Wir begannen unserer Arbeit auf der Lawine mit dem GPR-<br />
Radar sowie durch Augen- und Recco-Suche. Markierung der Gebäude<br />
des zerstörten Camps mit Flaggen. Die Koordinaten wurden<br />
Google Earth entnommen und mit dem GPS ins Gelände<br />
übertragen. Diese Markierungen benötigten wir zur Beurteilung<br />
der Fließlinie und damit zur Festlegung der vermutlichen Verschüttungslinie<br />
der Mannschaften. Dieses Verfahren wurde auch<br />
am folgenden Tag angewandt.<br />
Am Donnerstag, 19. April, dann zusätzlich der Versuch, mit<br />
Dampfsonde und Ortungskamera an Verdachtspunkten des Recco-Systems<br />
zu arbeiten. Aber es waren zu viele Steine und Sand<br />
in der Lawine. Da im Flugzeug kein Gas mitgenommen werden<br />
durfte, waren wir auf Gas, das uns die Armee besorgt hatte, angewiesen.<br />
Bereits im Vorfeld, sowohl in Norwegen als auch bei<br />
allen Besprechungen vor Ort, hatten wir stets auf die Notwendigkeit<br />
hingewiesen, über Gas verfügen zu müssen. Technisch war<br />
es aber schlussendlich nicht möglich, dieses Gas vor Donnerstag<br />
zu bekommen. Dadurch war die Dampfsonde nur kurzzeitig im<br />
Einsatz. Im Bereich der Felsen, wo der vermutliche Liegepunkt der<br />
Verschütteten war, konnte außerdem wegen der Gefahr eines Eissturzes<br />
nur für kurze Zeit und auch nur ausnahmslos in den frühen<br />
Morgenstunden (bis zur Sonneneinstrahlung) gesucht werden.<br />
Das Möglichste wurde getan<br />
Flug von Karoline, Dan und Thomas, Mitglieder unseres Teams,<br />
in das Anbruchgebiet der Schnee-Lawine. Höchste Höhe mit dem<br />
Hubschrauber war 17.000 Fuß, etwa 5500m. Dokumentation des<br />
Fluges durch Fotos und Filme. Dann die Entscheidung durch unser<br />
norwegisches Team, die Arbeit vor Ort zu beenden, weil mit<br />
den vorhandenen Spezialgeräten (GPR-Radar und TRS) das Möglichste<br />
getan worden war und eine Bergung der Verschütteten nur<br />
mit Baufahrzeugen (Bagger, Raupen und Lastwagen) möglich war.<br />
Vermutlich dürfte das Monate, wenn nicht gar mehrere Sommer<br />
dauern. Dies auch deshalb, weil inzwischen eine weitere Gefahr<br />
droht: Der Bach/Fluss, der aufgrund des Lawinenmaterials nicht<br />
abfließen kann, staut sich weiter. Es besteht die Möglichkeit, dass<br />
die Wassermassen irgendwann durchbrechen und das gesamte<br />
Tal davor bedrohen.<br />
Am 20. April erfolgte schließlich der Rückflug nach Skardu, wo<br />
wir weiter auf eine Transportmöglichkeit nach Islamabad warteten.<br />
Diese erfolgte schließlich am 22. April. Am Tag darauf gab<br />
es noch eine Abschlussbesprechung in Islamabad, bevor das norwegische<br />
Team zurück nach Europa reiste. <br />
daten und fakten<br />
Ghyari Camp (3750m): 139 Personen verschüttet. Längsausdehnung<br />
des Lagers 400m. Vom Lager bis zu der Felswand,<br />
an der die Lawine aufgelaufen ist, sind es 400 Meter.<br />
Schwere Eisentanks wurden bis zu 320 Meter durch die Luft<br />
geschleudert.<br />
Aus der Praxis<br />
für die Praxis<br />
Lawine: Anrisshöhe auf 5400 Metern, Lawinenlänge 4000<br />
Meter (3600 Meter bis zum Lager), Sturzbahnhöhe 1650<br />
Höhenmeter. Vorwarnzeit erstes Geräusch bis zum Eintreffen<br />
der Lawine im Lager ca. 20 Sekunden. Lawinenbreite<br />
im Bereich des Lagers 800 Meter, Lawinenhöhe im Bereich<br />
des Lagers 30 Meter. Selbst den Wachposten gelang die<br />
Flucht nicht.<br />
Das Team des Norwegischen Roten Kreuzes:<br />
Toon Vandenhove, Teamleader und Diplomat (Niederlande)<br />
Dr. Karoline Baelum, Universität Swalbot, GPR-Radar (Dänemark)<br />
Mag. Thomas Gölles, Universität Swalbot, GPR-Radar (Österreich)<br />
Albert Lunde, Bergrettungsexperte (Norwegen)<br />
Mads Hjelle, Bergrettungsexperte (Norwegen)<br />
Dan Halvorsen, Berg- und Flugrettungsexperte (Norwegen)<br />
Stefan Lackner, für die Bergrettung St. Johann in Tirol,<br />
Tiroler Rettungs-System (Dampfsonde mit Ortungskamera) (Österreich)