Bundesgütegemeinschaft Recycling-Baustoffe eV
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RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 1<br />
<strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong><br />
Gütesicherung<br />
RAL-GZ 501/1<br />
Ausgabe November 2006<br />
DEUTSCHES INSTITUT FÜR GÜTESICHERUNG UND KENNZEICHNUNG E. V.
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 2<br />
Herausgeber:<br />
RAL Deutsches Institut für<br />
Gütesicherung und Kennzeichnung e.V.<br />
Siegburger Straße 39<br />
53757 Sankt Augustin<br />
Tel.: (0 22 41) 16 05-0<br />
Fax: (0 22 41) 16 05 11<br />
E-Mail: RAL-Institut@RAL.de<br />
Internet: www.RAL.de<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.<br />
© 2006, RAL, Sankt Augustin<br />
Preisgruppe 9<br />
Zu beziehen durch:<br />
Beuth-Verlag GmbH · Burggrafenstraße 6 · 10787 Berlin<br />
Tel. (0 30) 26 01-0 · Fax: (0 30) 26 01 12 60 · E-Mail: info@beuth.de · Internet: www.beuth.de
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 1<br />
<strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong><br />
Gütesicherung<br />
RAL-GZ 501/1<br />
<strong>Bundesgütegemeinschaft</strong><br />
<strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> e.V.<br />
Kronenstraße 55–58<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 2 03 14-5 54<br />
Fax: (0 30) 2 04 13-5 65<br />
E-Mail: info@recycling-bau.de<br />
Internet: www.recycling-bau.de<br />
Die vorliegenden Güte- und Prüfbestimmungen sind von RAL Deutsches Institut für Gütesicherung<br />
und Kennzeichnung e.V. im Rahmen der Grundsätze für Gütezeichen in einem Anerkennungsverfahren<br />
unter Mitwirkung der betroffenen Fach- und Verkehrskreisen sowie den zuständigen<br />
Behörden gemeinsam erarbeitet und im August 2006 einer Revision unterzogen worden.<br />
Sankt Augustin, im November 2006<br />
RAL DEUTSCHES INSTITUT<br />
FÜR GÜTESICHERUNG<br />
UND KENNZEICHNUNG E.V.<br />
09.04 Preisgruppe 6<br />
1
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 2<br />
Inhalt<br />
Seite<br />
Güte- und Prüfbestimmungen<br />
für <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong><br />
1 Geltungsbereich ................................................................. 3<br />
1.1 Begriffsbestimmungen ............................................................. 3<br />
1.2 Mitgeltende Vorschriften, Verordnungen, Richtlinien in ihren auf den Geltungsbereich dieser<br />
Güte- und Prüfbestimmungen relevanten Ausführungen ....................................................... 3<br />
2 Gütebestimmungen ..................................................................................................... 4<br />
2.1 Allgemeine Anforderungen ........................................................................................... 4<br />
2.1.1 Gewinnung ............................................................................................................... 4<br />
2.2 Anlieferung und Aufbereitung ........................................................................................ 4<br />
2.2.1 Anlieferung................................................................................................................ 4<br />
2.2.2 Aufbereitung.............................................................................................................. 5<br />
2.3 Lagerung .................................................................................................................. 5<br />
2.4 Klassifizierung (Bezeichnung für güteüberwachte RC-<strong>Baustoffe</strong>) ............................................ 5<br />
2.4.1 Bauphysikalische Anforderungen ................................................................................... 5<br />
2.4.2 Zusammensetzung der Bezeichnung............................................................................... 5<br />
2.5 Bautechnische Eigenschaften ........................................................................................ 5<br />
2.6 Umweltrelevanz von RC-<strong>Baustoffe</strong>n................................................................................. 5<br />
3 Güteüberwachung ...................................................................................................... 5<br />
3.1 Erstprüfung (Eignungsnachweis) ..................................................................................... 6<br />
3.1.1 Ziele und Gegenstand der Erstprüfung ............................................................................ 6<br />
3.1.2 Verantwortlichkeit der Erstprüfung................................................................................... 6<br />
3.1.3 Nachweis der Erstprüfung ............................................................................................ 6<br />
3.2 Werkseigene Produktionskontrolle (Aufgaben des Herstellers) .............................................. 6<br />
3.2.1 Eingangskontrolle ....................................................................................................... 6<br />
3.2.2 Eigenüberwachung ..................................................................................................... 7<br />
3.3 Fremdüberwachung .................................................................................................... 7<br />
3.4 Durchzuführende Prüfungen........................................................................................... 7<br />
4 Kennzeichnung .......................................................................................................... 7<br />
5 Änderungen .............................................................................................................. 8<br />
Anlagen zu den Güte- und Prüfbestimmungen............................................................................ 9<br />
Durchführungsbestimmungen für die Verleihung und Führung des Gütezeichens<br />
„<strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong>“<br />
1 Gütegrundlage .................................................................. 16<br />
2 Verleihung ...................................................................... 16<br />
3 Benutzung ...................................................................... 16<br />
4 Überwachung ................................................................... 16<br />
5 Ahndung von Verstößen ........................................................... 16<br />
6 Beschwerden .................................................................... 17<br />
7 Wiederverleihung ................................................................ 17<br />
8 Änderungen ..................................................................... 17<br />
Muster 1 Verpflichtungsschein .......................................................... 18<br />
Muster 2 Verleihungsurkunde........................................................... 19<br />
Die Institution RAL ......................................................................<br />
U3<br />
2
RAL-GZ_501-1 21.11.2006 10:49 Uhr Seite 3<br />
Güte- und Prüfbestimmungen<br />
<strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong><br />
1 Geltungsbereich<br />
Die Güte- und Prüfbestimmungen, nachfolgend GPB genannt,<br />
regeln die Art und den Umfang der Prüfungen von aus aufbereiteten<br />
Baurestmassen gewonnenen Produkten (wiedergewonnene<br />
<strong>Baustoffe</strong>) für folgende Einsatzgebiete:<br />
– Straßen- und Wegebau sowie andere Verkehrsflächen,<br />
– Tiefbau, 1)<br />
– Technische Bauwerke im Erd- und Landschaftsbau (z.B.<br />
Dammaufschüttungen), 1)<br />
Sie dienen dazu, dass bei der Herstellung und Überwachung<br />
eine gleichbleibende Vorgehensweise angewandt wird und<br />
die Voraussetzungen für eine einheitliche Bezeichnung und Beurteilung<br />
eröffnet werden.<br />
Die Güte- und Prüfbestimmungen enthalten die Anforderungen<br />
an diese <strong>Baustoffe</strong>.<br />
Der Umfang und das Überwachungssystem dieser Bestimmungen<br />
sind auf die Verwendung der <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> (RC-<strong>Baustoffe</strong>)<br />
als mineralische Stoffe für Schütt- und Füllmaterial sowie<br />
für ungebundene und gebundene Trag- und Deckschichten ausgerichtet.<br />
Die Rückgewinnung von Asphalt für die Wiederverwendung in<br />
der Asphaltmischanlage ist nicht Bestandteil dieser Güte- und<br />
Prüfbestimmungen.<br />
Zielsetzung der Aufbereitung von <strong>Baustoffe</strong>n ist es, die Güte zu<br />
erreichen, die für den späteren Verwendungszweck sowie Einsatzort<br />
güteüberwachter RC-<strong>Baustoffe</strong> erforderlich ist.<br />
1.1 Begriffsbestimmungen<br />
In diesen Güte- und Prüfbestimmungen finden nachfolgende Begriffe<br />
Verwendung:<br />
Gesteinskörnung: Körniges, mineralisches Material für die Verwendung<br />
im Bauwesen. Gesteinskörnungen können natürlich,<br />
industriell hergestellt oder rezykliert sein.<br />
Gesteinskörnungsgemisch: Gesteinskörnung, bestehend aus<br />
einem Gemisch grober und feiner Gesteinskörnungen.<br />
Natürliche Gesteinskörnung: Gesteinskörnung aus mineralischen<br />
Vorkommen, die ausschließlich einer mechanischen Aufbereitung<br />
unterzogen worden ist, wie Sande, Kiese und gebrochenes<br />
Festgestein.<br />
Industriell hergestellte Gesteinskörnung: Gesteinskörnung mineralischen<br />
Ursprungs, die industriell unter Einfluss thermischer<br />
oder sonstiger Prozesse entstanden ist.<br />
Rezyklierte Gesteinskörnung: Gesteinskörnung, die durch Aufbereitung<br />
anorganischen Materials hergestellt wurde, das zuvor<br />
als Baustoff eingesetzt war.<br />
Kornklasse: Bezeichnung einer Gesteinskörnung mittels unterer<br />
(d; Nenn-Kleinstkorn) und oberer Siebgröße (D; Nenn-Größtkorn),<br />
ausgedrückt als d/D; 2) (ohne Unter- und Überkorn).<br />
1)<br />
Anforderungen, die nicht vom Geltungsbereich der TL Gestein-StB 04<br />
erfasst werden (Einsatzgebiete außerhalb des Straßenbaus) bestimmen<br />
sich aus den jeweils einschlägigen Regelwerken, die entsprechend<br />
heranzuziehen sind und auf die verwiesen wird.<br />
(u. a. ZTV La-StB 05, ZTV LW, ZTV E-StB bzw. DWA-/DVWK-<br />
Regelwerke)<br />
2)<br />
Bezeichnung schließt ein, dass keine Körner auf dem oberen Sieb<br />
liegen bleiben und keine durch das untere Sieb fallen.<br />
Korngruppe (Lieferkörnung): Bezeichnung einer Gesteinskörnung<br />
mittels unterer (d; Nenn-Kleinstkorn) und oberer Siebgröße<br />
(D; Nenn-Größtkorn), ausgedrückt als d/D; 3) (mit Unter- und<br />
Überkorn).<br />
Kornzusammensetzung: Korngrößenverteilung, ausgedrückt<br />
durch Siebdurchgänge als Masseanteil in Prozent durch eine<br />
festgelegte Anzahl von Sieben.<br />
Unterkorn: Anteil einer Gesteinskörnung, der durch das kleinere,<br />
die Korngruppe/Lieferkörnung bezeichnende Sieb hindurch<br />
geht.<br />
Überkorn: Anteil einer Gesteinskörnung, der auf dem größeren,<br />
die Korngruppe/Lieferkörnung bezeichnenden Sieb liegen<br />
bleibt.<br />
Feinanteil: Kornklasse einer Gesteinskörnung, die durch das<br />
0,063-mm-Sieb hindurch geht.<br />
<strong>Recycling</strong>-Baustoff (RC-Baustoff): Rezyklierte Gesteinskörnung<br />
mit Begrenzung des Anteils einzelner Stoffgruppen. (Hierzu zählen,<br />
neben rezyklierten Gesteinskörnungen nach TL Gestein-<br />
StB 04, vornehmlich auch einbaufertige Gemische nach TL SoB-<br />
StB sowie weitere nach DIN EN 12620/4226-100.)<br />
<strong>Recycling</strong>-Baustoff-Gemische (RC-Gemische): Gemische aus<br />
RC-<strong>Baustoffe</strong>n und ungebrauchten Gesteinskörnungen.<br />
Güteklasse (I–III): Verwertungsorientiertes Anforderungsprofil<br />
(Beschaffenheitsmerkmal) von <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong>n mit vorwiegend<br />
bauphysikalischen Limitierungen.<br />
1.2 Mitgeltende Vorschriften, Verordnungen, Richtlinien<br />
in ihren auf den Geltungsbereich dieser<br />
Güte- und Prüfbestimmungen relevanten Ausführungen<br />
(in jeweils neuester Fassung)<br />
Beispielhaft wird hingewiesen auf folgende Regelwerke:<br />
Bund<br />
– Technische Lieferbedingungen für Gesteinskörnungen im<br />
Straßenbau – TL Gestein-StB 04,<br />
– Technische Lieferbedingungen für Baustoffgemische und<br />
Böden zur Herstellung von Schichten ohne Bindemittel im<br />
Straßenbau – TL SoB-StB 04,<br />
– Technische Lieferbedingungen für Baustoffgemische und<br />
Böden zur Herstellung von Schichten ohne Bindemittel im<br />
Straßenbau, Teil Güteüberwachung – TL G SoB-StB 04, 4)<br />
– Technische Prüfvorschriften für Mineralstoffe im Straßenbau –<br />
TP Min Teil 1 bis 7,<br />
– DIN 4030 Teil 1 Beurteilung betonangreifender<br />
Wässer, Böden und Gase; Grundlagen<br />
und Grenzwerte,<br />
3)<br />
Bezeichnung schließt ein, dass einige Körner auf dem oberen Sieb<br />
liegen bleiben (Überkorn) und einige durch das untere Sieb fallen<br />
(Unterkorn). Die untere Siebgröße (d) kann 0 sein.<br />
4)<br />
Abweichend zu den in den vorgenannten Technischen Lieferbedingungen<br />
geforderten Prüfintervallen wird für, nach diesen Güte- und<br />
Prüfbestimmungen hergestellte, güteüberwachte <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong><br />
ein erweiterter Prüfumfang „Ermittlung Kornverteilung“ von viermal pro<br />
Jahr gefordert.<br />
3
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 4<br />
Güte- und Prüfbestimmungen<br />
– DIN 4226-100 Gesteinskörnungen für Beton und<br />
Mörtel – Teil 100: Rezyklierte Gesteinskörnungen,<br />
– DIN EN 12620 Gesteinskörnungen für Beton,<br />
– DIN EN 13055-1 Leichte Gesteinskörnungen – Teil 1:<br />
Gesteinskörnungen für Beton, Mörtel<br />
und Einpressmörtel,<br />
– DIN EN 13055-2 Leichte Gesteinskörnungen – Teil 2:<br />
Leichte Gesteinskörnungen für<br />
Asphalt- und Oberflächenbehandlungen<br />
sowie für ungebundene und<br />
gebundene Verwendungen,<br />
– DIN EN 13139 Gesteinskörnungen für Mörtel,<br />
– DIN EN 13242 Gesteinskörnungen für ungebundene<br />
und hydraulisch gebundene<br />
Gemische für Ingenieur- und Straßenbau,<br />
– DIN EN 13285 Ungebundene Gemische – Anforderungen,<br />
– DIN EN 13450 Gesteinskörnungen für Gleisschotter,<br />
– DIN EN 17025 Allgemeine Anforderungen an die<br />
Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien,<br />
– DIN 18123 Baugrund; Untersuchungen von Bodenproben,<br />
Bestimmung der Korngrößenverteilung<br />
(Sieb- und<br />
Schlämmanalyse),<br />
– DIN 18136 Baugrund; Untersuchung von Bodenproben,<br />
Bestimmung der einaxialen<br />
Druckfestigkeit,<br />
– DIN EN 932-1..6 Prüfverfahren für allgemeine Eigenschaften<br />
von Gesteinskörnungen<br />
(Teil 1–6),<br />
– DIN EN 933-1..9 Prüfverfahren für geometrische Eigenschaften<br />
von Gesteinskörnungen<br />
(Teil 1–9),<br />
– DIN EN 1097-1..10 Prüfverfahren für mechanische und<br />
physikalische Eigenschaften von<br />
Gesteinskörnungen (Teil 1–10),<br />
– DIN EN 1367-1, 6 Prüfverfahren für thermische Eigenschaften<br />
und Verwitterungsbeständigkeit<br />
von Gesteinskörnungen<br />
(Teil 1, 6),<br />
– DIN EN 1744-1, 3..6 Prüfverfahren für chemische Eigenschaften<br />
für Gesteinskörnungen<br />
(Teil 1, 3–6),<br />
– DIN 18200 Übereinstimmungsnachweis für Bauprodukte<br />
– Werkseigene Produktionskontrolle,<br />
Fremdüberwachung<br />
und Zertifizierung von Produkten,<br />
– DIN V 20000-103 Anwendung von Bauprodukten in<br />
Bauwerken – Teil 103: Gesteinskörnungen<br />
nach DIN EN 12620,<br />
– Merkblatt über die Wiederverwertung von mineralischen<br />
<strong>Baustoffe</strong>n als <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> im Straßenbau (M RC),<br />
– Richtlinien für die Anerkennung von Prüfstellen für <strong>Baustoffe</strong><br />
und Baustoffgemische im Straßenbau (RAP Stra 04).<br />
Für die technische Bauausführung gelten zudem:<br />
Zusätzliche technische Vertragsbedingungen und Richtlinien<br />
wie: ZTV A-StB 97, ZTVE-StB 94/97, ZTVT-StB, ZTV La-StB 05<br />
und ZTV-LW 99.<br />
Die unweltrelevanten Anforderungen an RC-<strong>Baustoffe</strong> ergeben<br />
sich aus Abschnitt 2.6 dieser Güte- und Prüfbestimmungen. Die<br />
von der <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> e.V.<br />
(BGRB) erstellten und von RAL Deutschen Institut für Gütesicherung<br />
und Kennzeichnung e.V. herausgegebene Gütesicherung<br />
<strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong>, RAL GZ 501/1, gilt bundesweit.<br />
2 Gütebestimmungen<br />
2.1 Allgemeine Anforderungen<br />
2.1.1 Gewinnung<br />
Mineralische Abfälle und <strong>Baustoffe</strong>, die der Wiederverwertung<br />
zugeführt werden können, fallen im Wesentlichen beim Rückbau<br />
bzw. Abbruch, Neu-, Aus- und Umbau von Straßen,<br />
Wegen und Flugplätzen sowie von Schienenwegen (Verkehrsflächen),<br />
Hoch-, Tief- und Ingenieurbauten an.<br />
Das aufzubereitende Material kann in:<br />
a) ungebundener Form<br />
(z.B. als Dammbaustoff, Bodenaushub, Schotter aus Verkehrsflächen,<br />
Gleisschotter aus dem Eisenbahnwesen, Frostschutzschichten,<br />
sonstige mineralische Massen),<br />
b) hydraulisch gebundener Form<br />
(z.B. als Fahrbahndecken, Platten, Bordsteine, Werksteine,<br />
Rohre, Mauerwerk, Beton- und Stahlbeton, Betonschwellen),<br />
c) bituminös gebundener Form<br />
(z.B. als Asphaltaufbruch, Fräsgut)<br />
gewonnen werden.<br />
Hierbei sollen grundsätzlich alle Ausgangsstoffe weitgehend<br />
frei von Verunreinigungen sein.<br />
Als Verunreinigungen gelten und zur Wiederverwertung im<br />
Sinne dieser Güte- und Prüfbestimmungen nicht geeignet sind<br />
z.B. folgende Stör-Stoffe:<br />
– Müll,<br />
– Holz,<br />
– Eisen,<br />
– Kunststoffe,<br />
– Pappe, Papier,<br />
– Metalle,<br />
– Gips,<br />
– Oberboden (Humus) bzw.<br />
– sonstige Abfälle.<br />
Bei Verdacht auf mögliche Kontaminationen, z.B. aufgrund der<br />
Herkunft, sind solche Baurestmassen grundsätzlich von einer<br />
Verwertung als güteüberwachter <strong>Recycling</strong>-Baustoff auszuschließen,<br />
sofern durch den Anliefernden nicht deren Unbedenklichkeit<br />
zweifelsfrei nachgewiesen ist.<br />
2.2 Anlieferung und Aufbereitung<br />
2.2.1 Anlieferung<br />
Im Rahmen der werkseigenen Produktionskontrolle (WPK, vergleiche<br />
Abschnitt 3.2) ist eine erste Beurteilung und Vorsortierung<br />
im Sinne einer Eingangskontrolle im Hinblick auf die Verwertbarkeit<br />
schon bei der Anlieferung vorzunehmen. Zur<br />
Erzielung entsprechender Güte- und Qualitätsklassen ist das angelieferte<br />
Material getrennt zu lagern.<br />
4
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 5<br />
Güte- und Prüfbestimmungen<br />
Im Zweifelsfall ist das Material der qualitativ weniger anspruchsvollen<br />
Klasse zuzuordnen oder zurückzuweisen.<br />
Material aus dem Hochbauabbruch weist im Allgemeinen<br />
große Heterogenität auf und kann schädliche Störstoffe enthalten<br />
(z.B. organische oder umweltgefährdende Stoffe). Dadurch<br />
wird die Wiederverwertung erschwert. Es ist in aller Regel eine<br />
zusätzliche Aufbereitung erforderlich. Die Abtrennung der Störstoffe<br />
ist durch hierfür geeignete Verfahren sicherzustellen.<br />
2.2.2 Aufbereitung<br />
Die maschinelle Ausstattung der Aufbereitungsanlage wird sich<br />
im Wesentlichen aus den Anforderungen für die jeweilige Güteklasse<br />
ergeben. Das heißt: Zur Aufbereitung der Materialien<br />
sind auf den jeweiligen Verwendungszweck abgestimmte Aufbereitungsanlagen<br />
und Anlagenteile einzusetzen, die dem<br />
Stand der Technik entsprechen müssen.<br />
Die Grundausstattung einer Aufbereitungsanlage muss aus einer<br />
Zerkleinerungs- und Siebanlage bestehen. Weitere Einrichtungen<br />
(z.B. Sortier-, Dosier- und Mischeinrichtung) richten sich<br />
nach Art und Umfang der aufzubereitenden <strong>Baustoffe</strong> und der<br />
Klassifizierung.<br />
Maßnahmen zur bauphysikalischen Verbesserung des Materials<br />
können durch Zugabe von Ergänzungskörnungen und Wasser<br />
entsprechend den Erfordernissen vorgenommen werden. Bei<br />
Anteilen zugefügter natürlicher Gesteinskörnungen ist das Material<br />
dann als RC-Gemisch zu bezeichnen.<br />
2.3 Lagerung<br />
Die Lagerung des hergestellten RC-<strong>Baustoffe</strong>s muss getrennt<br />
nach anzustrebenden Einsatzgebieten (Güteklassen) erfolgen.<br />
Hierbei muss sichergestellt werden, dass Qualitätsbeeinträchtigungen<br />
(z.B. Verunreinigungen, Ver- und Entmischungen) vermieden<br />
werden.<br />
2.4 Klassifizierung (Bezeichnung für güteüberwachte<br />
RC-<strong>Baustoffe</strong>)<br />
2.4.1 Bauphysikalische Anforderungen<br />
Güteklassen I–III – Bauphysikalische Klassifizierung<br />
Der Anwendungsbereich der hergestellten RC-<strong>Baustoffe</strong> wird in<br />
folgende Güteklassen eingeteilt, der den Tabellen 1–6 zugrunde<br />
liegt.<br />
Güteklasse I<br />
<strong>Baustoffe</strong> für Oberbauschichten im Straßenbau, die die Gütebestimmungen<br />
nach Tabelle 1 erfüllen;<br />
die Anforderungen nach dieser Tabelle gelten für die Stoffe, die<br />
entsprechend dem Geltungsbereich der TL Gestein-StB 04, Abschnitt<br />
1.2 zu verwerten sind.<br />
Güteklasse II<br />
<strong>Baustoffe</strong> für Oberbauschichten im Straßenbau, die die Gütebestimmungen<br />
nach Tabelle 3 erfüllen;<br />
jedoch nicht entsprechend dem Geltungsbereich der TL Gestein-<br />
StB 04, Abschnitt 1.2 zu verwerten sind.<br />
Güteklasse III<br />
<strong>Baustoffe</strong> für Schutzwälle (Lärmschutzwälle, Abkommensschutzwälle,<br />
Wälle zum Schutz vor Blendung und Wälle zum Schutz<br />
vor Starkregenereignissen oder Steinschlag), Unterbau und mechanische<br />
Bodenverbesserungen, die die Gütebestimmungen<br />
nach Tabelle 5 erfüllen sowie jedwede <strong>Baustoffe</strong> des Tief- und<br />
Landschaftsbaus.<br />
2.4.2 Zusammensetzung der Bezeichnung<br />
Die Bezeichnung der güteüberwachten <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong>,<br />
deren Güte gemäß dieser Güte- und Prüfbestimmungen kontrolliert<br />
und nachgewiesen ist, setzt sich zusammen aus:<br />
Baustoffbezeichnung/Lieferkörnung/Güteklasse/Qualitätsklasse<br />
Beispiel:<br />
RC-Baustoff 0/45 GK I RC-1<br />
Für die güteüberwachten <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> sind die Anforderungen<br />
aus bautechnischer und umweltrelevanter Sicht in diesen<br />
Güte- und Prüfbestimmungen festgeschrieben.<br />
2.5 Bautechnische Eigenschaften<br />
In den Tabellen 1, 3 und 5 der Anlage sind entsprechend den<br />
Güteklassen I bis III die Prüfungen und Prüfanforderungen hinsichtlich<br />
der bautechnischen Eigenschaften aufgestellt.<br />
Die Prüfungen erstrecken sich auf:<br />
– Gewinnung, Aufbereitung und Lagerung,<br />
– stoffliche Zusammensetzung,<br />
– Widerstand gegen Verwitterung,<br />
– Korngrößenverteilung,<br />
– Kornform,<br />
– Bruchflächigkeit,<br />
– Affinität zu Bindemitteln (bei Bedarf),<br />
– Reinheit und schädliche Bestandteile,<br />
– Widerstand gegen Hitzebeanspruchung (bei Bedarf),<br />
– Widerstand gegen Schlag.<br />
(Anmerkung: An die Dichte bestehen für die hier geregelten Anwendungen<br />
keine Anforderungen. Sie ist zu bestimmen als Basis für zukünftige<br />
Klassifizierungen)<br />
2.6 Umweltrelevanz von RC-<strong>Baustoffe</strong>n<br />
Auf Grundlage der Gütesicherung <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> im Hinblick<br />
zur Prüfung von RC-<strong>Baustoffe</strong>n auf deren Umweltverträglichkeit<br />
gelten die einschlägigen Gesetze und Verordnungen<br />
der einzelnen Bundesländer. Eine Liste dieser gesetzlichen<br />
Grundlage wird von der <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> <strong>Recycling</strong>-<br />
<strong>Baustoffe</strong> e.V. auf der Webseite www.recycling-bau.de publiziert<br />
und steht dort als pdf im Download zur Verfügung. Vorbehaltlich<br />
der Entfaltung einer bundeseinheitlichen Regelung zur<br />
Verwendung mineralischer Abfälle durch eine Bundesverwertungs-Ordnung<br />
gelten ab diesem Zeitpunkt die darin definierten<br />
umweltrelevanten Bedingungen.<br />
3 Güteüberwachung<br />
Die den Anforderungen dieser GPB entsprechenden <strong>Recycling</strong>-<br />
<strong>Baustoffe</strong> unterliegen zur Sicherung der an sie gestellten Eigenschaften<br />
einer Güteüberwachung.<br />
Für das betreffende Verfahren gelten für die Güteklasse I die<br />
Festlegungen der europäischen Normen bzw. der zugehörigen<br />
Anwendungsdokumente, hier der TL G SoB-StB, Anlage 2.<br />
Für die Güteklasse II und III gelten die Tabellen 4 und 6 dieser<br />
GPB.<br />
Zu den Prüfungen sind in diesem Abschnitt die anzuwendenden<br />
Prüfverfahren und die Häufigkeit der Überwachung für die<br />
5
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 6<br />
Güte- und Prüfbestimmungen<br />
entsprechenden Klassen festgelegt. Damit wird dem Nachweis<br />
der festgelegten Anforderungen und Eigenschaften entsprochen.<br />
Die Güteüberwachung gliedert sich wie folgt:<br />
Erstprüfung<br />
(Eignungsnachweis)<br />
Abschnitt 3.1<br />
Gütesicherung<br />
<strong>Recycling</strong> <strong>Baustoffe</strong>,<br />
RAL-GZ 501/1<br />
Eigenüberwachung WPK<br />
(herstellerbezogen)<br />
Abschnitt 3.2<br />
Eingangskontrolle<br />
Abschnitt 3.2.1<br />
Eigenprüfung<br />
(wöchentl. Prüfungen)<br />
Abschnitt 3.2.2<br />
Güteüberwachung<br />
Abschnitt 3<br />
Fremdüberwachung<br />
Abschnitt 3.3<br />
3.1 Erstprüfung (Eignungsnachweis)<br />
Voraussetzung zur Verleihung des Gütezeichens <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong><br />
ist das Bestehen der Erstprüfung, des sog. Eignungsnachweises.<br />
3.1.1 Ziele und Gegenstand der Erstprüfung<br />
Bei der Erstprüfung werden:<br />
– das aufbereitete Material und<br />
– die Aufbereitungsanlage<br />
(unter besonderer Berücksichtigung der technischen Ausstattung<br />
für die werkseigene Produktionskontrolle (WPK), siehe<br />
Abschnitt 3.2)<br />
beurteilt.<br />
Sie dient damit zur Beurteilung der Frage, ob die Überwachungsvoraussetzungen<br />
(u.a. Möglichkeit der Eigenüberwachung<br />
im Unternehmen oder durch Dritte, technische und maschinen-technische<br />
Vorraussetzungen) sowie die für die<br />
güteüberwachten <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> nach diesen GPB festgelegten<br />
Anforderungen erfüllt werden können.<br />
Bei negativem Ergebnis der Erstprüfung/des Eignungsnachweises<br />
ist unverzüglich eine Wiederholungsprüfung durchzuführen.<br />
Wird auch die Wiederholungsprüfung nicht bestanden, ist<br />
davon auszugehen, dass die Anforderungen dieser GPB nicht<br />
erfüllt werden.<br />
Die anzuwendenden Prüfverfahren ergeben sich aus den Tabellen<br />
2, 4 und 6 der Anlage zu diesen GPB.<br />
3.1.2 Verantwortlichkeit der Erstprüfung<br />
Der Nachweis des Bestehens der Erstprüfung ist Bestandteil des<br />
Verleihungsverfahrens zur Erlangung des RAL-Gütezeichens.<br />
Damit obliegt es dem Produzenten (Hersteller), für die Erfüllung<br />
der GPB eigenverantwortlich Sorge zu tragen.<br />
Entsprechend den Anforderungen der GPB beauftragt der Hersteller<br />
hierzu eine nach RAP-Stra anerkannte Prüfstelle oder ein<br />
nach DIN EN 17025 für das Fachgebiet akkreditiertes Prüf-<br />
institut. Die <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> e.V.<br />
(BGRB) hält eine entsprechende Aufstellung anerkannter Prüfstellen<br />
bzw. akkreditierter Prüfinstitute vor.<br />
Ein Wechsel der Prüfstelle innerhalb eines Kalenderjahres ist<br />
dabei ausgeschlossen.<br />
3.1.3 Nachweis der Erstprüfung<br />
Gemäß TL SoB-StB in Verbindung mit der TL Gestein-StB 04 ist<br />
das Ergebnis der Erstprüfung als Grundlage der WPK (vergleiche<br />
Abschnitt 3.2) für das jeweilige Produkt im Betriebshandbuch<br />
zu dokumentieren.<br />
Zudem obliegt dem Produzenten (Hersteller) die Pflicht zur Vorlage<br />
des entsprechenden Nachweises bei der <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong><br />
im Rahmen der Antragstellung zur Erlangung des Gütezeichens.<br />
3.2 Werkseigene Produktionskontrolle<br />
(Aufgaben des Herstellers)<br />
Entsprechend den Anforderungen der TL Gestein-StB muss der<br />
Produzent (Hersteller) ein den Anforderungen des Anhangs C<br />
der Technischen Lieferbedingungen entsprechendes System der<br />
werkseigenen Produktionskontrolle (WPK) betreiben.<br />
Dieses regelt die herstellerseitigen Anforderungen (Verpflichtungen)<br />
für die Herstellung rezyklierter, güteüberwachter Gesteinskörnungen.<br />
Zugleich ist sichergestellt, dass sich die entsprechend<br />
diesen GPB produzierten und güteüberwachten RC-<strong>Baustoffe</strong> in<br />
ihren erklärten Eigenschaften mit den für sie relevanten einschlägigen<br />
Regelwerken in Übereinstimmung befinden.<br />
Der Gütezeichenbenutzer ist verpflichtet, im Rahmen der WPK<br />
eine Eingangskontrolle, vergleiche Abschnitt 3.2, wie auch die<br />
Eigenüberwachung (EÜ), vergleiche Abschnitt 3.2.2, nach den<br />
für sie geltenden Vorschriften durchzuführen und für eine kontinuierliche<br />
Überwachung der Einhaltung festgelegter Anforderungen<br />
selbst Sorge zu tragen.<br />
Ist der Gütezeichenbenutzer dazu nicht in der Lage, hat er diese<br />
an eine dafür geeignete Prüfstelle gemäß Abschnitt 3.1.2 zu<br />
übertragen.<br />
Für die laborseitigen Voraussetzungen sind die betreffenden Anforderungen<br />
des einschlägigen technischen Regelwerkes maßgeblich.<br />
3.2.1 Eingangskontrolle<br />
Die Eingangskontrolle dient der Sicherstellung, dass nur geeignete<br />
Stoffe in den Aufbereitungsprozess gelangen. Gegenstand<br />
der Eingangskontrolle sind:<br />
– Herkunft des Materials,<br />
– zugelassene Stoffgruppe,<br />
– Verwertbarkeit,<br />
– getrennte Lagerung,<br />
– Umweltverträglichkeit, 5)<br />
– Übereinstimmung Materialzusammensetzung mit Angaben<br />
Lieferschein,<br />
– organoleptische Prüfung (Aussehen, Farbe, Geruch)<br />
Die Ergebnisse der Eingangskontrolle sind im Betriebstagebuch<br />
zu protokollieren.<br />
5)<br />
Bei Materialanlieferungen, bei denen umweltschädliche Belastungen<br />
vermutet werden, sind weitergehende Erkundigungen über<br />
deren Herkunft einzuholen sowie ggf. Laboruntersuchungen unter<br />
Hinzuziehung der Prüfstelle zu veranlassen.<br />
6
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 7<br />
Güte- und Prüfbestimmungen<br />
3.2.2 Eigenüberwachung<br />
Die Eigenüberwachung (EÜ) definiert das System der vom Hersteller<br />
vorzunehmenden kontinuierlichen Güteüberwachung der<br />
für das Erzeugnis festgelegten Anforderungen.<br />
Der Gütezeichenbenutzer ist verpflichtet, die Eigenüberwachung<br />
seiner gütegesicherten Produkte durchzuführen und für<br />
eine kontinuierliche Überwachung der Einhaltung der mit diesen<br />
GPB festgelegten Anforderungen selbst Sorge zu tragen.<br />
Gegenstand der Eigenüberwachung sind nachfolgend genannte<br />
Tätigkeiten (Kontrollen), die entsprechend zu protokollieren<br />
sind:<br />
– Bezeichnung des Materials und der Herkunft,<br />
– durchgeführte Prüfung,<br />
– Name des Prüfers, Ort und Datum,<br />
– Auswertung des Vergleichs mit vorgegebenen Anforderungen,<br />
6)<br />
– Mängelbericht mit Maßnahmen zur Beseitigung.<br />
Wenn die Eigenüberwachung ausweist, dass die entsprechenden<br />
Anforderungen nicht erfüllt werden, hat der Gütezeichenbenutzer<br />
unverzüglich alle Maßnahmen zur Abstellung der<br />
Mängel zu treffen.<br />
<strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong>, die den Güte- und Prüfbestimmungen ihrer<br />
Klasse nicht mehr entsprechen, sind entweder neu einzustufen<br />
oder, sofern dies nicht möglich ist, auszusondern.<br />
Die Prüfergebnisse und Überwachungsunterlagen sind mindestens<br />
fünf Jahre nach Abschluss der Arbeiten aufzubewahren.<br />
3.3 Fremdüberwachung<br />
Die Fremdüberwachungs- bzw. Prüfstelle führt die:<br />
– Erstinspektion des Werkes sowie die<br />
– laufende Überwachung und<br />
– Beurteilung und Anerkennung der werkseigenen Produktionskontrolle<br />
des Gütezeichenbenutzers<br />
durch.<br />
Hierzu bedarf es der entsprechenden Anerkennung als Prüfstelle.<br />
Die Prüfstelle hat vornehmlich die Aufgabe, anhand der Dokumentation<br />
der Abläufe, Verfahren und der geführten Aufzeichnungen<br />
in den verschiedenen funktionalen Einheiten des Betriebes<br />
zu überprüfen, ob das System der werkseigenen<br />
Produktionskontrolle in dem Herstellwerk wirksam funktioniert.<br />
Sie überprüft dabei nicht nur die Plausibilität von Materialprüfergebnissen,<br />
sondern auch das Zusammenwirken der Unternehmensbereiche<br />
(z.B.: Anlieferung, Aufbereitung, Auslieferung).<br />
Die mit der Erst- und Fremdprüfung beauftragten und nach RAP-<br />
Stra anerkannten Prüfstellen bzw. akkreditierten Prüfinstitute (vergleiche<br />
Abschnitt 3.1.2) können jederzeit unangemeldet im Betrieb<br />
des Gütezeichenbenutzers die Aufzeichnung über die<br />
werkseigene Produktionskontrolle einsehen lassen. Für die<br />
durchzuführenden Prüfungen können Proben von RC-<strong>Baustoffe</strong>n<br />
entnommen werden. Dem Gütezeichennehmer wird Gelegenheit<br />
gegeben, bei der Probeentnahme zugegen zu sein. Die<br />
6)<br />
Bezüglich des Umfangs und der Häufigkeit von im Rahmen der Eigenüberwachung<br />
vorzunehmenden Prüfungen zu den wasserwirtschaftlichen<br />
Parametern pH-Wert und elektrische Leitfähigkeit gelten<br />
die dafür vorgesehenen Regelungen des Landesrechtes (vergleiche<br />
Abschnitt 3), es sei denn, durch den Bundesgesetzgeber ist anderweitig<br />
entschieden.<br />
Entnahme ist zu protokollieren und von den Beteiligten zu unterzeichnen.<br />
Wesentlicher Bestandteil der Gütesicherung ist die Durchführung<br />
der Fremdüberwachung. Sie dient zur Feststellung, ob die<br />
Überwachungsvoraussetzungen und die für <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong><br />
festgelegten Anforderungen erfüllt werden. Das Ergebnis der<br />
Prüfung wird der <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> und dem Gütezeichenbenutzer<br />
übersandt.<br />
Beim negativem Ergebnis der Fremdprüfung ist unverzüglich<br />
eine Wiederholungsprüfung durchzuführen. Entsprechend den<br />
Durchführungsbestimmungen kann der Güteausschuss zusätzliche<br />
Prüfungen anordnen.<br />
Wird auch die Wiederholungsprüfung nicht bestanden, so stellt<br />
die Prüfstelle die Überwachung der beanstandeten <strong>Recycling</strong>-<br />
<strong>Baustoffe</strong> sofort ein und teilt dieses schriftlich unter Angabe der<br />
Gründe dem Gütezeichenbenutzer, der Straßenbaubehörde<br />
und der <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> mit. Die Prüfergebnisse und<br />
Überwachungsunterlagen sind mindestens fünf Jahre aufzubewahren.<br />
3.4 Durchzuführende Prüfungen<br />
Die durchzuführenden Prüfungen gehen aus den Tabellen 2, 4<br />
und 6 des Anhanges 1 der Güte- und Prüfbestimmungen hervor.<br />
Auf die Regelungen in Abschnitt 1.2 des vorrangigen Länderrechtes<br />
wird verwiesen.<br />
4 Kennzeichnung<br />
<strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong>, die diesen Güte- und Prüfbestimmungen<br />
nachweislich entsprechen, können mit dem nachfolgend abgebildeten<br />
Gütezeichen „<strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong>“ gekennzeichnet<br />
werden, sobald dem Antragssteller dafür von der <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong><br />
<strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> e.V. das Gütezeichen verliehen<br />
wurde.<br />
Das RAL-Gütezeichen „<strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong>“ ist entsprechend<br />
des vorgesehenen Einsatzgebietes dabei stets zu versehen mit<br />
der produktbezogenen Unterschrift:<br />
RAL 501/1 – SWBau<br />
(güteüberwachte <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> für den Straßen- und Wegebau<br />
sowie andere Verkehrsflächen)<br />
RAL 501/1 – TBau<br />
(güteüberwachte <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> für den Tiefbau)<br />
bzw.<br />
7
RAL-GZ_501-1 21.11.2006 10:50 Uhr Seite 8<br />
Güte- und Prüfbestimmungen<br />
RAL 501/1 – ELBau<br />
(güteüberwachte <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> für Technische Bauwerke<br />
im Erd- und Landschaftsbau)<br />
Mit dem Gütezeichen ist die jeweilige Güte- und Qualitätsklasse<br />
des <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong>s gemäß Abschnitt 2.4.2 anzugeben.<br />
Für Fälle, in denen landesbezogene Zeichensetzungen auf<br />
Basis landesrechtlicher Vorgaben ergänzend eingefordert werden,<br />
sind diese rechts neben dem RAL-Gütezeichen entsprechend<br />
zu führen.<br />
Für die Anwendung des Gütezeichens gelten ausschließlich die<br />
Durchführungsbestimmungen für die Verleihung und Führung des<br />
Gütezeichens <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong>.<br />
5 Änderungen<br />
Änderungen dieser Güte- und Prüfbestimmungen, auch redaktioneller<br />
Art, bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der vorherigen<br />
schriftlichen Zustimmung von RAL.<br />
Sie werden nach angemessener Frist nach Bekanntgabe an die<br />
Gütezeichenbenutzer durch den Vorstand der <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong><br />
<strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> e.V. in Kraft gesetzt.<br />
8
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 9<br />
Anlagen zu den Güte- und Prüfbestimmungen<br />
Tabelle 1<br />
Gütebestimmungen Güteklasse I<br />
Oberbauschichten für den ungebundene hydraulisch Asphalttrag- Asphaltdeck- Betontrag-<br />
Straßenbau Klasse 1 Tragschicht gebundene schichten und -binder- schichten und<br />
Tragschichten schichten Betondecken<br />
Lfd. Prüfungen<br />
Nr<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
1 Gewinnung, Auf- siehe Abschnitt 2<br />
bereitung und Lagerung<br />
2 Stoffliche Zusammen- TL Gestein - StB 2.1.1 und Anhang B<br />
setzung<br />
3 Wasseraufnahme W cm 0,5<br />
4 Widerstand gegen Frost F4 ≤ 4 M.-% F4 ≤ 4 M.-% F4 ≤ 4 M.-% F1 ≤ 1 M.-% F4 ≤ 4 M.-%<br />
5 Widerstand gegen Frost ≤ 8 M.-%<br />
– Tausalz ab Klimazone III<br />
(RStO 01)<br />
≤ 5 M.-%<br />
6 Rohdichte Ist zu ermitteln, Materialkennwert ohne Anforderungen<br />
7 Korngrößenverteilung gemäß TL gemäß TL gemäß TL gemäß TL gemäß TL 1)<br />
Feine und Grobe Gestein-StB, Gestein-StB, Gestein-StB, Gestein-StB, Gestein-StB,<br />
Gesteinskörnungen Anhang E Anhang G Anhang F Anhang F Anhang G<br />
Toleranz für Korngrößen- GT A NR GT A NR GT C NR GT C NR DIN EN 12620 1)<br />
verteilung<br />
Anforderung an den GT C 20/15 GT C 20/15 G C 90/15 – GTc 20/15<br />
Durchgang durch das GT C 20/17,5 GT C 20/17,5 G 20/15 GTc 20/17,5<br />
Zwischensieb G 20/17,5<br />
Korngrößenverteilung gemäß – – – –<br />
der Baustoffgemische TL SoB-StB<br />
(FSS, STS, DOB)<br />
8 Kornform: SI 50 SI 50 SI 50 SI 50 SI 50 , FI 50<br />
FI 50 FI 50 FI 50 FI 50 –––––––––––––<br />
≤ 50 M.-% ≤ 50 M.-% ≤ 50 M.-% ≤ 20 M.-% Bauklasse SV,<br />
I bis III<br />
SI 20 , FI 20<br />
Oberbeton 0/8<br />
SI 15 , FI 15<br />
9 Anteil gebrochener STS C 90/3 – C NR C 100/0 C 90/3<br />
Kornoberflächen C NR C 50/30 C 90/1 Für Betondecken<br />
C 90/1 –––––––––––––<br />
Bauklasse SV,<br />
I bis III<br />
C 90/1<br />
Oberbeton 0/8<br />
C 100/0<br />
10 Affinität zu Bitumen – – ist festzustellen ist festzustellen –<br />
11 Gehalt an Feinanteilen<br />
0/2 bis 0/5, DOB f angegeben f angegeben f angegeben f angegeben f 3<br />
2/5 f 4 f angegeben f 4 f 2 f 1<br />
5/11<br />
5/8<br />
8/11<br />
–––––––––––––––––––– –––––––––––––---<br />
11/22 f 1<br />
22/32<br />
11/16<br />
16/22<br />
9
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 10<br />
Anlagen zu den Güte- und Prüfbestimmungen<br />
Oberbauschichten für den ungebundene hydraulisch Asphalttrag- Asphaltdeck- Betontrag-<br />
Straßenbau Klasse 1 Tragschicht gebundene schichten und -binder- schichten und<br />
Tragschichten schichten Betondecken<br />
Lfd. Prüfungen<br />
Nr<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
12 Qualität der Feinanteile – MB f angegeben Feinanteil > 3 Feinanteil > 3 MB f angegeben<br />
SE f angegeben bis ≤ 10 M.-% bis ≤ 10 M.-% SE f angegeben<br />
(falls verlangt)<br />
2)<br />
MB f angegeben<br />
2)<br />
MB f angegeben (falls verlangt)<br />
Feinanteil > Feinanteil ><br />
10 M.-% 10 M.-%<br />
Prüfung nach Prüfung nach<br />
TL Gestein-StB TL Gestein-StB<br />
Tabelle 6 Tabelle 6<br />
13 Organische – m LPC NR m LPC 0,1 m LPC 0,1 m LPC NR;<br />
Verunreinigungen<br />
Betondecken:<br />
Oberbeton<br />
< 4 mm<br />
m LPC 0,25<br />
> 4mm<br />
m LPC 0,02<br />
Unterbeton<br />
m LPC 0,1<br />
14 Schwefelverbindungen – – – – –<br />
15 Gehalt an wasser- ist anzugeben ist anzugeben<br />
löslichem Chlorid<br />
16 Widerstand gegen – – ist anzugeben ist anzugeben –<br />
Hitzebeanspruchung<br />
17 Widerstand gegen<br />
Zertrümmerung:<br />
Schotter SD 10 ≤ 33 M.-% – – – –<br />
TL Gestein-StB SZ 18 –<br />
Splitt SZ SP SZ 28 – Anhang A SZ 22<br />
FSS SZ 32<br />
18 Widerstand gegen PSV NR PSV NR Bauklasse IV<br />
Polieren<br />
bis VI<br />
PSV 44<br />
Für Betondecken<br />
–––––––––––––<br />
Bauklasse SV,<br />
I bis III<br />
PSV 50<br />
Oberbeton 0/8,<br />
Wasch- und<br />
Dränbeton<br />
PSV 53<br />
19 Erstarrungs- und er- sind nachzuhärtungsstörende<br />
weisen<br />
Bestandteile<br />
20 Umweltrelevante Vorbehaltlich der Regelungen der zuständigen Landesbehörden gelten die Anforderungen<br />
Merkmale (Richt- u. Grenzwerte) der TL Gestein-StB 04 (vergleiche Abschnitt 1.2)<br />
Anforderungen gemäß TL Gestein-StB 04 und TL SoB-StB 04<br />
1)<br />
Die erstellte Tabelle bezieht sich auf die zur Zeit gültigen Vorschriften. Die Anforderungen an hydraulisch gebundene Tragschichten<br />
und Betondecken werden demnächst durch die TL-Beton geregelt.<br />
2)<br />
Angabe nach TL Gestein-StB 04 berücksichtigt nicht das ARS 9/2005. Nach ARS 9/2005 gilt für Durchgang 0,02 mm > 5<br />
M.-% Prüfung auf Quellung.<br />
10
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 11<br />
Anlagen zu den Güte- und Prüfbestimmungen<br />
Tabelle 2<br />
Prüfbestimmungen Güteklasse I<br />
Oberbauschichten für den ungebundene hydraulisch Asphalttrag- Asphaltdeck- Betontrag-<br />
Straßenbau Klasse 1 Tragschicht gebundene schichten und -binder- schichten und<br />
Tragschichten schichten Betondecken 2)<br />
Prüfungen Prüfverfahren Eig-- Güte- Eig-- Güte- Eig-- Güte- Eig-- Güte- Eig-- Gütenungs-<br />
überwa- nungs- überwa- nungs- überwa- nungs- überwa- nungs- überwanach-<br />
chung nach- chung nach- chung nach- chung nach- chung<br />
weis weis weis weis weis<br />
H F H F H F H F H F<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
1 Gewinnung, I) ⊗ ⊗ ⊗ ⊗<br />
Aufbereitung,<br />
Lagerung<br />
Stoffliche Zusam- I) und TL Gestein- ⊗ ⊗ ⊗ ⊗<br />
mensetzung StB Anhang B <br />
Beurteilung der II) ⊗ ⊗ ⊗ ⊗<br />
WPK<br />
2 Wasserauf- III) ⌧ ⌧ ⌧ ⌧ ⌧<br />
nahme DIN EN 1097-6,<br />
Anh.B<br />
falls erforderlich: III) D D D D D<br />
Widerstand DIN EN 1367-1<br />
gegen Frost, 1367-2<br />
Tau Wechsel Anhang B<br />
3 Dichte von Kies, DIN EN 1097-6 ⊗ 3) ⊗ 3) ⊗ 3) ⊗ 3) ⊗ 3)<br />
Schotter, Splitt<br />
und Sand<br />
4 Korngrößenver- DIN EN 933--1 ⊗ 3) ⊗ 3) ⊗ 3) ⊗ 3) <br />
teilung<br />
5 Gehalt an Fein- DIN EN 933-1 ⊗ 3) ⊗ 3) ⊗ 3) ⊗ 3) <br />
anteilen<br />
6 Qualität der DIN EN 933-9 ⌧ ⌧ <br />
Feinanteile<br />
7 Kornform DIN EN 933-4 D D D D O<br />
bzw. 3<br />
8 Bruchflächigkeit DIN EN 933-5 D D D D O<br />
9 Affinität zu DIN EN ⌧ ⌧<br />
Bitumen 12697-11<br />
10 Gehalt an gro- DIN EN 1744-1, ⊗ ⊗ ⊗ ⊗ ⊗<br />
ben organischen Abschnitt 14.2 <br />
Verunreinigungen<br />
11 Widerstand DIN EN 1367-5 ⌧ ⌧<br />
gegen Hitzebeanspruchung<br />
12 Widerstand DIN EN 1097-2<br />
gegen Zertrümmerung<br />
Splitt D D D D D<br />
Schotter D D D<br />
13 Widerstand DIN EN 1097-8 M<br />
gegen Polieren<br />
14 Alkali-Kiesel- DAfStB-Richtlinie<br />
1)<br />
säure Reaktion<br />
15 Chloride DIN EN 1744-1 M<br />
Abschnitt 7<br />
11
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 12<br />
Anlagen zu den Güte- und Prüfbestimmungen<br />
Oberbauschichten für den ungebundene hydraulisch Asphalttrag- Asphaltdeck- Betontrag-<br />
Straßenbau Klasse 1 Tragschicht gebundene schichten und -binder- schichten und<br />
Tragschichten schichten Betondecken 2)<br />
Prüfungen Prüfverfahren Eig-- Güte- Eig-- Güte- Eig-- Güte- Eig-- Güte- Eig-- Gütenungs-<br />
überwa- nungs- überwa- nungs- überwa- nungs- überwa- nungs- überwanach-<br />
chung nach- chung nach- chung nach- chung nach- chung<br />
weis weis weis weis weis<br />
H F H F H F H F H F<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
16 Gesamtschwefel- DIN EN 1744-1 ⌧<br />
gehalt<br />
17 Erstarrungs- und DIN EN 1744-1 ⌧<br />
erhärtungsstören- Abschnitt 15.1,<br />
de Bestandteile 15.2 und 15.3<br />
18 Wassergehalt/ DIN EN D<br />
Trockendichte 13286-2<br />
19 Umweltrelevante IV) ⊗ ⊗ ⊗ ⊗ ⊗<br />
Merkmale<br />
H = WPK des Herstellers<br />
⌧ = 1 x jährlich<br />
F = Fremdüberwachung D = 2 x jährlich<br />
= Prüfung<br />
⊗ = 4 x jährlich<br />
= täglich nach Augenschein M = 1mal in 2 Jahren<br />
= wöchentlich<br />
O = Monatlich<br />
1)<br />
= falls erforderlich<br />
2)<br />
= Bei Verwendung von RC-Material ist ein Gutachten und eine Stellungnahme hinsichtlich AKR für den vorgesehenen Beton erforderlich.<br />
(Zugelassene Stellen s.u.)<br />
3)<br />
= Zusätzlich zur TL Gestein - StB 04 und TL SoB - StB 04<br />
I) Merkblatt über die Verwendung von industriellen Nebenprodukten im Straßenbau, Teil IV: Wiederverwendung von <strong>Baustoffe</strong>n<br />
II) TL G SoB-StB, Anlage 3 zum ARS Nr. 9/2005<br />
III) Material, das gleichzeitig als Betonzuschlag geliefert wird, ist nach TPMin Teil 4.3.1. Abschnitt 2, zu prüfen<br />
IV) entsprechend den jeweils geltenden, aktuellen landesrechtlichen Anforderungen (vergleiche Abschnitt 1.2)<br />
12
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 13<br />
Anlagen zu den Güte- und Prüfbestimmungen<br />
Tabelle 3<br />
Gütebestimmungen Güteklasse II<br />
Oberbauschichten für den Straßenbau Befestigungen Befestigungen Befestigungen<br />
Verkehrsflächen außerhalb der RstO 1) ohne Bindemittel mit Zementbeton in Asphaltbauweise<br />
Lfd. Prüfungen<br />
Nr.<br />
1 2 3 4 5<br />
1 Gewinnung, Aufbereitung und siehe Abschnitt 4<br />
Lagerung<br />
Stoffliche Zusammensetzung<br />
2 Wasseraufnahme W cm 0,5 W cm 0,5 W cm 0,5<br />
3 Widerstand gegen Frost F 4 F 4 F 4<br />
4 Dichte Materialkennwert, keine Anforderungen<br />
5 Korngrößenverteilung<br />
Lieferkörnungen G c 80/20<br />
G c 90/15<br />
0/5 G F 85<br />
Baustoffgemische<br />
TL SoB<br />
Anhang B<br />
6 Anforderung an den Durchgang durch GT C 20/17,5 G T 17,5 G 20/17,5<br />
das Zwischensieb<br />
7 Kornform – FI 50 FI 50<br />
Splitt, Schotter SI 55 SI 50<br />
8 Anteil gebrochener Kornoberflächen C 50/30<br />
Splitt, Schotter<br />
9 Affinität zu Bitumen – – ist festzustellen<br />
10 Gehalt an Feinanteilen<br />
0/5 f angegeben f 4 f angegeben<br />
Grobe Gesteinskörnungen f angegeben f 2 f angegeben<br />
Baustoffgemische<br />
5 M.-%<br />
11 Organische Verunreinigungen m LPC NR m LPC NR m LPC NR<br />
12 Schwefelverbindungen – AS 1,0 –<br />
S 1,0<br />
13 Gehalt an wasserlöslichem Chlorid – ≤ 0,04 M.-% ist anzugeben<br />
14 Widerstand gegen Hitzebeanspruchung ist anzugeben<br />
15 Widerstand gegen Zertrümmerung:<br />
Schotter SD 10 – – –<br />
Splitt SZ SP SZ 35 SZ 35 SZ 35<br />
16 Umweltrelevante Merkmale Vorbehaltlich der Regelungen der zuständigen Landesbehörden gelten die Anforderungen<br />
(Richt- u. Grenzwerte) der TL Gestein-StB 04 (vergleiche Abschnitt 1.2)<br />
Kategorien nach TL Gestein-StB 04<br />
1)<br />
RstO - Richtlinie für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen<br />
13
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 14<br />
Anlagen zu den Güte- und Prüfbestimmungen<br />
Tabelle 4<br />
Prüfbestimmungen Güteklasse II<br />
Oberbauschichten für den Straßenbau Befestigungen Befestigungen Befestigungen<br />
außerhalb der RstO ohne Bindemittel mit Zementbeton in Asphaltbauweise<br />
Lfd. Prüfungen Prüfverfahren Eig- Güteüber- Eig- Güteüber- Eig- Güteüber-<br />
Nr. nungs- wachung nungs- wachung nungs- wachung<br />
nach- nach- nachweis<br />
weis weis<br />
H F H F H F<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
1 Gewinnung, I) ⊗ ⊗<br />
Aufbereitung,<br />
Lagerung<br />
Stoffliche Zusam- I) ⊗ ⊗<br />
mensetzung <br />
Beurteilung der II) ⊗ ⊗<br />
WPK<br />
2 Wasseraufnahme DIN EN 1097-6, ⌧ ⌧ ⌧<br />
Anh.B<br />
3 Widerstand DIN EN 1097-6 D M D<br />
gegen Frost DIN EN 1367-1<br />
4 Dichte DIN EN 1097-6 ⊗ 3) ⊗ 3) ⊗ 3)<br />
5 Korngrößen- DIN EN 933-1 ⊗ 3) ⊗ 3)<br />
verteilung<br />
6 Kornform DIN EN 933-3, 4 D O D<br />
7 Anteil gebroche- DIN EN 933-5 D O D<br />
ner Kornoberflächen<br />
8 Affinität zu DIN EN 12697-11 ⌧<br />
Bitumen<br />
9 Gehalt an DIN EN 933-1 ⊗ ⊗<br />
Feinanteilen <br />
10 Widerstand DIN EN 1367-5 ⌧<br />
gegen Hitzebeanspruchung<br />
11 Widerstand DIN EN 1097-2<br />
gegen Zertrümmerung<br />
Splitt D D D<br />
Schotter D D <br />
12 Wassergehalt/ DIN EN 13286-2 D <br />
Trockendichte<br />
13 Umweltrelevante III) ⊗ ⊗ ⊗<br />
Merkmale<br />
H = WPK des Herstellers<br />
⌧ = 1 x jährlich<br />
F = Fremdüberwachung D = 2 x jährlich<br />
= Prüfung<br />
⊗ = 4 x jährlich<br />
= täglich nach Augenschein M = 1mal in 2 Jahren<br />
= wöchentlich<br />
O = Monatlich<br />
1)<br />
= falls erforderlich<br />
2)<br />
= Bei Verwendung von RC-Material ist ein Gutachten und eine Stellungnahme hinsichtlich AKR für den vorgesehenen Beton<br />
erforderlich. (Zugelassene Stellen s.u.)<br />
3)<br />
= Zusätzlich zur TL Gestein - StB 04 und TL SoB - StB 04<br />
I) Merkblatt über die Verwendung von industriellen Nebenprodukten im Straßenbau, Teil IV: Wiederverwendung von <strong>Baustoffe</strong>n<br />
II) TL G SoB-StB, Anlage 3 zum ARS Nr. 9/2005<br />
III) entsprechend den jeweils geltenden, aktuellen landesrechtlichen Anforderungen (vergleiche Abschnitt 1.2)<br />
14
RAL-GZ_501-1 21.11.2006 10:51 Uhr Seite 15<br />
Anlagen zu den Güte- und Prüfbestimmungen<br />
Tabelle 5<br />
Gütebestimmungen Güteklasse III<br />
Schutzwälle, Unterbau, mechanische<br />
Erdbaustoffe in<br />
Bodenverbesserungen technischen Bauwerken Mechanische Unterbau<br />
im Landschaftsbau V) Bodenverbessung<br />
z.B. Schutzwälle<br />
Lfd. Prüfungen<br />
Nr.<br />
1 2 3 4 5<br />
1 Gewinnung, Aufbereitung und Lagerung siehe Abschnitt 4<br />
2 Umweltrelevante Merkmale Es gelten die landes- bzw. bundesrechtlichen Regelungen (vergleiche Abschnitt 2.6)<br />
Tabelle 6<br />
Prüfbestimmungen Klasse III<br />
Schutzwälle, Unterbau, mechanische Erdbaustoffe in Mechanische Unterbau<br />
Bodenverbesserung technischen Bauwerken Bodenverbesserung<br />
z.B. Schutzwälle im Landschaftsbau V)<br />
Lfd. Prüfungen Prüfverfahren Eig- Güteüber- Eig- Güteüber- Eig- Güteüber-<br />
Nr. nungs- wachung nungs- wachung nungs- wachung<br />
nach- nach- nachweis<br />
weis weis<br />
H F H F H F<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
1 Gewinnung, I) D D D<br />
Aufbereitung,<br />
Lagerung<br />
Stoffliche Zusam- I) ⊗ ⊗ ⊗<br />
mensetzung<br />
Beurteilung der II) ⊗ ⊗ ⊗<br />
WPK<br />
3 Widerstand III)<br />
gegen Frost DIN EN 1097-6<br />
DIN EN 1367-1<br />
4 Dichte III) ⌧ ⌧<br />
DIN EN 1097-6<br />
5 Wassergehalt/ DIN EN 13286-2 D D D<br />
Trockendichte<br />
6 Korngrößen- DIN EN 933-1 ⊗ ⊗ ⊗<br />
verteilung<br />
7 Umweltrelevante IV) ⊗ ⊗ ⊗<br />
Merkmale<br />
H = WPK des Herstellers (in Übereinstimmung mit dem Fremdüberwacher)<br />
F = Fremdüberwachung<br />
= Prüfung<br />
= täglich nach Augenschein<br />
= wöchentlich<br />
⌧ = 1 x jährlich<br />
D = 2 x jährlich<br />
⊗ = 4 x jährlich<br />
I) Merkblatt über die Verwendung von industriellen Nebenprodukten im Straßenbau, Teil IV Wiederverwendung von <strong>Baustoffe</strong>n<br />
II) TL G SoB-StB<br />
III) falls die Verwendung es erfordert<br />
IV) entsprechend den jeweils gültigen landesrechtlichen Regelungen (vergleiche Abschnitt 1.2)<br />
V) Anforderungen gem. ZTV La-StB 05 bzw. ZTV LW 99<br />
15
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 16<br />
Durchführungsbestimmungen für die Verleihung und Führung<br />
des Gütezeichens <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong><br />
1 Gütegrundlage<br />
Die Gütegrundlage für das Gütezeichen besteht aus den Güteund<br />
Prüfbestimmungen für <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong>, die zum Einsatz<br />
im Straßen- und Wegebau sowie andere Verkehrsflächen, den<br />
Tiefbau sowie den Erd- und Landschaftsbau zum Einsatz kommen.<br />
Sie werden in Anpassung an den technischen Fortschritt<br />
ergänzt und weiterentwickelt.<br />
wahren und Gütezeichenmissbauch zu verhüten. Für Sie gilt die<br />
gleiche Maxime der Lauterkeit des Wettbewerbs.<br />
3.4 Ist das Gütezeichennutzungsrecht rechtskräftig entzogen<br />
worden, sind die Verleihungsurkunde und alle Kennzeichnungsmittel<br />
des Gütezeichens zurückzugeben; ein Anspruch auf Rückerstattung<br />
besteht nicht. Das Gleiche gilt, wenn das Recht das<br />
Gütezeichen zu benutzen auf andere Weise erloschen ist.<br />
2 Verleihung<br />
2.1 Die <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> e.V. verleiht<br />
an Hersteller auf Antrag das Recht, das Gütezeichen <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong><br />
ergänzt mit einem produktbezogenen Hinweis<br />
zu führen.<br />
2.2 Der Antrag ist schriftlich der <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong><br />
e.V., Kronenstraße 55–58, 10117 Berlin, zu<br />
richten. Dem Antrag ist ein rechtsverbindlich unterzeichneter Verpflichtungsschein<br />
(Muster 1) beizufügen.<br />
2.3 Der Antrag wird vom Güteausschuss geprüft. Der Güteausschuss<br />
prüft unangemeldet die Erzeugnisse des Antragstellers<br />
gemäß den Güte- und Prüfbestimmungen. Er kann den Betrieb<br />
des Antragstellers besichtigen und Proben von Erzeugnissen entnehmen<br />
sowie die in den Güte- und Prüfbestimmungen erwähnten<br />
Unterlagen anfordern und einsehen. Über das Prüfergebnis<br />
stellt er ein Zeugnis aus, das er dem Antragsteller und dem Vorstand<br />
zustellt. Der Güteausschuss kann Sachverständige oder<br />
eine staatlich anerkannte Prüfstelle mit diesen Aufgaben betreuen.<br />
Der mit der Prüfung Beauftragte hat sich vor Beginn seiner<br />
Prüfaufgaben zu legitimieren. Die Prüfkosten trägt der Antragsteller.<br />
2.4 Fällt die Prüfung positiv aus, verleiht der Vorstand dem Antragsteller<br />
auf Vorschlag des Güteausschusses das Gütezeichen.<br />
Die Verleihung wird beurkundet (Muster 2). Fällt die Prüfung<br />
negativ aus, stellt der Güteausschuss den Antrag zurück.<br />
Er muss die Zurückstellung schriftlich begründen.<br />
4 Überwachung<br />
4.1 Die <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> ist berechtigt und verpflichtet,<br />
die Benutzung des Gütezeichens und die Einhaltung der<br />
Güte- und Prüfbestimmungen zu überwachen. Die Kontinuität<br />
der Überwachung ist RAL durch einen Überwachungsvertrag mit<br />
einem neutralen Prüfinstitut nachzuweisen.<br />
4.2 Jeder Gütezeichenbenutzer hat selbst dafür vorzusorgen,<br />
dass er die Güte- und Prüfbestimmungen einhält. Ihm wird eine<br />
laufende Qualitätskontrolle der gütegesicherten Erzeugnisse zur<br />
Pflicht gemacht. Er hat die betrieblichen Eigenprüfungen sorgfältig<br />
aufzuzeichnen. Der Güteausschuss oder dessen Beauftragte<br />
können jederzeit die Aufzeichnungen einsehen. Der<br />
Gütezeichenbenutzer unterwirft seine gütegespeicherten Erzeugnisse<br />
den Überwachungsprüfungen durch den Güteausschuss<br />
oder dessen Beauftragten. Er trägt die Prüfkosten.<br />
4.3 Prüfer können jederzeit im Betrieb des Gütezeichenbenutzers<br />
Proben anfordern oder entnehmen. Sie können Proben<br />
auch im Handel oder beim Abnehmen entnehmen. Angeforderte<br />
Proben sind unverzüglich zu überlassen. Prüfer können<br />
den Betrieb während der Betriebsstunden jederzeit besichtigen.<br />
4.4 Fällt eine Prüfung negativ aus oder wird eine Lieferung beanstandet,<br />
lässt der Güteausschuss die Prüfung wiederholen.<br />
Der Gütezeichenbenutzer kann ebenfalls eine Wiederholungsprüfung<br />
verlangen.<br />
4.5 Über jedes Prüfergebnis ist ein Zeugnis auszustellen. Die<br />
<strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> und der Gütezeichenbenutzer erhalten<br />
davon je eine Ausfertigung.<br />
4.6 Werden Lieferungen unberechtigt beanstandet, trägt der<br />
Beanstandende die Prüfkosten; werden sie zu Recht beanstandet,<br />
trägt sie der betroffene Gütezeichenbenutzer.<br />
3 Benutzung<br />
3.1 Zeichenbenutzer dürfen das Gütezeichen einschließlich<br />
einer produktbezogenen Unterschrift nur für Erzeugnisse verwenden,<br />
die den Güte- und Prüfbestimmungen entsprechen.<br />
3.2 Die <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> allein ist berechtigt, Kennzeichnungsmittel<br />
des Gütezeichens (Metallprägung, Prägestempel,<br />
Druckstock, Plomben, Siegelmarken, Gummistempel u.ä.)<br />
herstellen zu lassen und an die Zeichenbenutzer auszugeben<br />
oder ausgeben zu lassen und die Verwendungsart näher festzulegen.<br />
3.3 Der Vorstand kann für den Gebrauch des Gütezeichens in<br />
der Werbung und in der Gemeinschaftswerbung besondere<br />
Vorschriften erlassen, um die Lauterkeit des Wettbewerbs zu<br />
5 Ahndung von Verstößen<br />
5.1 Werden vom Güteausschuss Mängel in der Gütesicherung<br />
festgestellt, schlägt er dem Vorstand – abgestuft nach der<br />
Schwere des Verstoßes – Ahndungsmaßnahmen vor. Diese sind<br />
in der Regel:<br />
5.1.1 Zusätzliche Auflagen im Rahmen der Eigenüberwachung,<br />
5.1.2 Vermehrung der Fremdüberwachung,<br />
5.1.3 Verwarnung,<br />
5.1.4 Vertragsstrafe bis zur Höhe von € 1.500,–,<br />
5.1.5 befristeter oder dauernder Gütezeichenentzug.<br />
16
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:05 Uhr Seite 17<br />
Durchführungsbestimmungen<br />
5.2 Gütezeichenbenutzer, die gegen Abschnitt 3 oder 4 verstoßen,<br />
können verwarnt werden.<br />
5.3 Statt einer Verwarnung kann eine Vertragsstrafe bis zu<br />
€ 1.500,-– für jeden Einzelfall verhängt werden. Die Vertragsstrafe<br />
ist binnen 14 Tagen, nachdem der Bescheid rechtskräftig<br />
ist, an die <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> e.V.<br />
zu zahlen.<br />
5.4 Die unter Abschnitt 5.1 genannten Maßnahmen können<br />
miteinander verbunden werden.<br />
5.5 Gütezeichenbenutzer, die wiederholt oder schwerwiegend<br />
gegen Abschnitt 3 oder 4 verstoßen, wird das Zeichen<br />
befristet oder dauernd entzogen. Das Gleiche gilt für Gütezeichenbenutzer,<br />
die Prüfungen verzögern oder verhindern.<br />
5.6 Vor allen Maßnahmen ist der Betroffene zu hören.<br />
5.7 Die Ahndungsmaßnahmen werden mit ihrer Rechtskraft<br />
wirksam.<br />
5.8 In dringenden Fällen kann der Vorsitzende der <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong><br />
das Gütezeichen mit sofortiger Wirkung vorläufig<br />
entziehen. Dies ist innerhalb von 14 Tagen vom Vorstand<br />
zu bestätigen.<br />
6 Beschwerden<br />
6.1 Gütezeichenbenutzer können gegen Ahndungsbescheide<br />
binnen 4 Wochen nachdem sie zugestellt sind, beim Güteausschuss<br />
Beschwerde einlegen. Die Verwerfung der Beschwerde<br />
ist schriftlich zu begründen.<br />
7 Wiederverleihung<br />
Ist das Gütezeichenbenutzungsrecht entzogen worden, kann es<br />
frühestens nach drei Monaten wieder verliehen werden. Das<br />
Verfahren bestimmt sich nach Abschnitt 2. Der Vorstand kann<br />
jedoch zusätzliche Bedingungen auferlegen.<br />
8 Änderungen<br />
Diese Durchführungsbestimmungen nebst Mustern (Verpflichtungsschein,<br />
Verleihungsurkunde) sind von RAL anerkannt. Änderungen,<br />
auch redaktioneller Art, bedürfen zu ihrer Wirksamkeit<br />
der vorherigen schriftlichen Zustimmung von RAL. Sie treten<br />
in einer angemessenen Frist, nachdem sie vom Vorstand der<br />
<strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> bekannt gemacht worden sind, in<br />
Kraft.<br />
17
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:06 Uhr Seite 18<br />
Muster 1 zu den Durchführungsbestimmungen<br />
Verpflichtungsschein<br />
1. Der Unterzeichnende/die unterzeichnende Firma beantragt hiermit bei der<br />
<strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> e.V.<br />
die Aufnahme als Mitglied*,<br />
die Verleihung des Rechts zur Führung* des Gütezeichens<br />
für <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong><br />
2. Unterzeichnende/r bestätigt, dass<br />
– die Satzung der <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> e.V.,<br />
– die Gütezeichensatzung für das Gützeichen <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong>,<br />
– die Güte- und Prüfbestimmungen <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> für den<br />
Straßenbau,<br />
– die Durchführungsbestimmungen mit Mustern 1 und 2,<br />
zur Kenntnis genommen sind und hiermit ohne Vorbehalt als für sich rechtsverbindlich<br />
anerkannt sind.<br />
Ort und Datum<br />
Stempel/rechtsverbindliche Unterschrift<br />
* Zutreffendes bitte ankreuzen<br />
18
RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:06 Uhr Seite 19<br />
Muster 2 zu den Durchführungsbestimmungen<br />
Verleihungsurkunde<br />
Die <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> e.V.<br />
verleiht hiermit aufgrund des<br />
ihrem Güteausschuss vorliegenden Prüfberichts<br />
der Firma<br />
Muster<br />
das von RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V.,<br />
Sankt Augustin,<br />
anerkannte und durch Eintragung beim Deutschen Patent- und Markenamt<br />
als Kollektivmarke geschützte<br />
Gütezeichen <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong><br />
Die Führung des Gütezeichens setzt voraus, dass die Einhaltung<br />
der Güte- und Prüfbestimmungen überwacht wird.<br />
Berlin, den<br />
Gütegemeinschaft <strong>Recycling</strong>-<strong>Baustoffe</strong> e.V.<br />
Der Vorsitzende<br />
Der Geschäftsführer<br />
19
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RAL-GZ_501-1 20.11.2006 12:06 Uhr Seite 21
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