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ZeitenWENDE Nr. 25 - Mensch Umwelt Tierschutz - Landesverband ...

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TiERRECHTE UND TIERSCHUTZ<br />

Foto: www.tierschutzreporter.de<br />

„Pelztierzucht“<br />

in Deutschland<br />

Verbesserungen auf die lange Bank geschoben<br />

Derzeit vegetieren bundesweit rund<br />

300.000 „Pelztiere“ in rund 30 Zuchtbetrieben.<br />

Laut einer EMNID-Umfrage<br />

(2003) sprachen sich über 70% der deutschen<br />

Bevölkerung für ein generelles<br />

Zuchtverbot von „Pelztieren“ aus; laut einer<br />

Infratest-Umfrage vom September<br />

2006 - mit anderen Fragestellungen –<br />

wünschten sich 87,6% die Bundesbürger<br />

strengere Haltungsvorgaben.<br />

Unsere „politische Elite“ stimmte im<br />

November 2006 über die Haltung von<br />

„Pelztieren“ ab und ignorierte dabei in eklatanter<br />

Weise - wie so oft - den Willen des<br />

Volkes. Wie zu erwarten war, ist eine verbesserte<br />

Haltungsverordnung in weite Ferne<br />

gerückt, um den wirtschaftlichen Interessen<br />

der Pelztierzüchter entgegenzukommen.<br />

Es wird noch bis zu zehn Jahre<br />

dauern, bis eine neue Verordnung voll in<br />

Kraft treten wird, denn erst dann sind die<br />

Übergangsfristen für die alten „Batterie-<br />

Käfige“ abgelaufen, und diese müssen<br />

durch größere und ausgestaltete Käfige ersetzt<br />

werden.<br />

Die Anträge von Rheinland-Pfalz und<br />

Hessen, die Übergangsfristen auf<br />

5 Jahre zu begrenzen sowie erheblich<br />

größere Käfigflächen vorzusehen<br />

und eine tiergerechte Fütterung<br />

zu gewährleisten, wurden abgelehnt.<br />

Die Regierung geht brav am Gängelband<br />

der Pelz-Lobbyisten und übersieht geflissentlich<br />

alle Proteste und eindringlichen<br />

Bitten der Bürger, endlich den Tierqualen<br />

für Luxus-Bekleidung ein Ende zu setzen.<br />

Seien wir ehrlich - es war realistischerweise<br />

kein positives Votum zu erwarten,<br />

wenn man an die skandalöse Entscheidung<br />

dieser tierfeindlichen Bundesregierung<br />

denkt, auch den Käfig-Hennen weiterhin<br />

ein Dasein in drangvoller Enge zu verordnen.<br />

Die erneute Erfahrung hat gezeigt:<br />

Das „Staatsziel <strong>Tierschutz</strong>“, zwar im<br />

Grundgesetz verankert, wird bisher nicht<br />

als bindende Verpflichtung begriffen; die<br />

politisch Verantwortlichen schämen sich<br />

nicht, Deutschland mehr und mehr zum<br />

EU-Schlusslicht in Sachen <strong>Tierschutz</strong>/<br />

Tierrecht verkommen zu lassen. Nach vier<br />

Jahren „<strong>Tierschutz</strong> im Grundgesetz“ wird<br />

es nun endlich Zeit, dass der <strong>Tierschutz</strong>relevante<br />

Zusatz im Artikel 20a umgesetzt<br />

wird. Die absichtliche Blockade von <strong>Tierschutz</strong><br />

und Tierrecht und die offensichtlichen<br />

Täuschungsmanöver durch diese<br />

ti er f e indliche<br />

Politik dürfen Der einzige rechtnicht<br />

ungestraft mäßige Besitzer...<br />

bleiben. Wenn<br />

im Parlament die „Lobbykraten“ herrschen,<br />

können die Bürger nur auf der Straße<br />

und an der Wahlurne ihrem Willen -<br />

und das ist Demokratie - Geltung<br />

verschaffen.<br />

Abschließend: Der einzige rechtmäßige<br />

Besitzer eines Pelzes ist das Tier selbst -<br />

wer wollte dieser grundlegenden Wahrheit<br />

widersprechen? Dennoch wird täglich<br />

weltweit millionenfach dagegen verstoßen.<br />

Auch in unserem Land werden nach<br />

wie vor überaus bewegungsfreudige Tiere<br />

wie Nerze, Füchse, Chinchillas und Kaninchen<br />

in winzige Käfige gesperrt, ohne<br />

eine Beschäftigungsmöglichkeit zu einem<br />

elenden Dahinvegetieren verurteilt. Am<br />

Ende ihrer - von <strong>Mensch</strong>en bestimmten -<br />

kurzen Lebensspanne erwartet sie ein<br />

grausamer Tod. Sie werden erbarmungslos<br />

aus ihren Käfigen gezerrt und durch Genickbruch,<br />

Vergasen oder andere qualvolle<br />

Tötungsmethoden umgebracht.<br />

Immerhin besteht die Hoffnung, dass<br />

wenigstens auf längere Sicht die Schließung<br />

der „Pelztier-KZs“ nach Ablauf der<br />

Übergangsfristen aus<br />

wirtschaftlichen Gründen<br />

wahrscheinlicher<br />

wird.<br />

Außerdem streichen immer mehr große<br />

Mode- und Warenhäuser, dem massiven<br />

Druck von Tierschützern und Tierrechtlern<br />

nachgebend, „Echtpelz“ aus ihrem<br />

Sortiment. Dieser Nachfragerückgang<br />

wird in naher Zukunft auch die letzten 30<br />

„Pelztier“-Züchter in unserem Lande zur<br />

Aufgabe ihres tierquälerischen Gewerbes<br />

zwingen.<br />

Kai Jesiek<br />

...eines Pelzes ist das<br />

Tier selbst.<br />

8<br />

<strong>ZeitenWENDE</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>25</strong>

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