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Stille-Nacht-Wegbegleiter in Salzburger Gemeinden

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mag. Dr. Eva Neumayr, Bürmoos<br />

Arnsdorf<br />

Objekte außen<br />

Wallfahrtskirche mit Schulgebäude<br />

Die Wallfahrtskirche „Maria im Mösl“ war lange das Ziel e<strong>in</strong>er sehr alten Marienwallfahrt, die vielleicht schon<br />

um 800 begann. Vermutlich wurde bereits um 1241 e<strong>in</strong>e bestehende Kapelle zur Kirche erweitert. 1520 wurde<br />

die Kirche im spätgotischen Stil neu errichtet und <strong>in</strong> der Folge mehrmals vergrößert. Im 17. Jahrhundert, während<br />

der großen Pestepidemien, wuchs die Zahl der Wallfahrer auf m<strong>in</strong>destens 9000 pro Jahr an und das Stift<br />

Michaelbeuern, dem die Kirche seit 1241 <strong>in</strong>korporiert ist, stellte ab 1644 e<strong>in</strong>en eigenen Wallfahrtspriester für<br />

Arnsdorf ab. Erst nach dem 2. Weltkrieg kam die Wallfahrt weitgehend zum Erliegen. Das Schulhaus neben<br />

der Kirche, <strong>in</strong> dem Franz Xaver Gruber wohnte und wirkte und <strong>in</strong> dem nun sowohl die Volkschule Arnsdorf<br />

als auch das <strong>Stille</strong>-<strong>Nacht</strong>-Museum untergebracht ist, wurde 1771 als Mesnerhaus errichtet.<br />

Orgel<br />

Nachdem die 1686 zum ersten Mal genannte Orgel der Arnsdorfer Kirche samt ihrem Gehäuse von Matthias<br />

Ste<strong>in</strong>le <strong>in</strong> die benachbarte Pfarrkirche Lamprechtshausen übertragen worden war, wurde 1745 von Andreas<br />

Mitterreiter, dem kurfürstlich-bayerischen Orgelmacher <strong>in</strong> Altött<strong>in</strong>g, e<strong>in</strong>e neue Orgel mit sechs Registern errichtet<br />

und vermutlich 1753 auf 8 Register erweitert. Das Orgelprospekt stammt von Josef Anton Schrökher<br />

aus Laufen. Franz Xaver Gruber, der <strong>in</strong> Arnsdorf ja nicht nur Lehrer, sondern auch Mesner und Organist war,<br />

leistete an dieser Orgel fast 22 Jahre lang, von 1807 bis 1829, se<strong>in</strong>en Organistendienst. Die Belastung durch<br />

das Orgelspiel dürfte für ihn beträchtlich gewesen se<strong>in</strong>: Da die Wallfahrt zur Marienkirche noch <strong>in</strong> voller Blüte<br />

stand, wurden täglich drei Messen gefeiert, die alle se<strong>in</strong>e Anwesenheit sowohl als Mesner als auch als Organist<br />

erforderten. Daneben war er auch noch Organist <strong>in</strong> Oberndorf.<br />

Hochaltar<br />

Im Zentrum des e<strong>in</strong>drucksvollen Hochaltares bef<strong>in</strong>det sich – über e<strong>in</strong>er Mondsichel thronend, von Sternen<br />

bekrönt – die wahrsche<strong>in</strong>lich aus der Werkstatt Michael Pachers (um 1435 – 1498) stammende Madonna mit<br />

dem Jesusk<strong>in</strong>d. Zwischen den vier gedrehten Säulen stehen vier Figuren, von denen die beiden äußeren, die hl.<br />

Kathar<strong>in</strong>a l<strong>in</strong>ks und die hl. Barbara rechts, noch aus dem 1677/78 errichteten Altar und damit von Thomas<br />

Schwanthaler (1634 –1707) stammen. Die beiden <strong>in</strong>neren Figuren stellen die Eltern der Gottesmutter, die hl.<br />

Anna und den hl. Joachim, dar und s<strong>in</strong>d Werke des Tittmon<strong>in</strong>ger Bildhauers Georg Itzlfeldner (1705 – 1790),<br />

der nach dem E<strong>in</strong>sturz des Gewölbes 1752 den Altar renovierte und zahlreiche neue Figuren für die Kirche<br />

schuf.<br />

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