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Verhalten in Organisationen - RealWWZ

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<strong>Verhalten</strong> <strong>in</strong> <strong>Organisationen</strong><br />

Die Organisationsprobleme (ASI, Interessenkonflikte) werden dann vermieden,<br />

wenn folgende Bereiche gut untere<strong>in</strong>ander agieren:<br />

Managerkontrolle<br />

Allokation zentraler Ressourcen<br />

Konfliktmanagement<br />

Wissensmanagement<br />

Kommunikation<br />

Motivation und Personalführung<br />

Unternehmensethik.<br />

2. Motivation und Personalführung<br />

2.1 Grundlagen der Mitarbeiterführung<br />

Ziel der Personalführung ist der Führungserfolgt, welcher auf 4 Komponenten<br />

basiert:<br />

1) Menschenbilder: Es gibt 4 Kategorien des Menschenverhaltens:<br />

Der rational-ökonomische Mensch ist e<strong>in</strong><br />

Nutzenmaximierer. Er handelt auch zu Lasten anderer<br />

Akteure, ist durch materielle Anreize gesteuert. (-> Scientific<br />

Management)<br />

Der soziale Mensch handelt nicht nur zum Eigennutz. Soziale<br />

Beziehungen s<strong>in</strong>d wichtig. (-> Human Relation Ansatz)<br />

Der sich selbst-verwirklichende Mensch übt die Tätigkeit<br />

aus, weil es Spaß macht.<br />

Der komplexe Mensch ist e<strong>in</strong>e Mischung der obengenannten<br />

Menschenbilder. (->Humanistische und moderne Ansätze)<br />

o Scientific Management: maximale Produktion wird durch max. E<strong>in</strong>satz<br />

von Mensch und Masch<strong>in</strong>e erreicht. Es besteht e<strong>in</strong>e strenge Arbeitsteilung<br />

o Human-Relation-Ansatz: maximale Produktivität wird durch<br />

o<br />

Arbeitszufriedenheit erreicht.<br />

Humanistischer Ansatz: maximale Produktion wird dann erreicht, wenn<br />

der MA durch <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische oder extr<strong>in</strong>sische Anreize motiviert werden kann.<br />

2) Führungsverhalten<br />

3) Führungs<strong>in</strong>strumente<br />

4) Führungssituation<br />

Personalführung ist dazu bestimmt, die MA zu ihrer Leistung zu br<strong>in</strong>gen<br />

Damit e<strong>in</strong> Unternehmenserfog zustande kommt, müssen 3 Kriterien erfüllt<br />

werden:<br />

- Wollen (E<strong>in</strong>stellung der MA zur Arbeit, Gehalt)<br />

- Können (geistige oder körperliche Kompetenz)<br />

Dürfen (Potential: s<strong>in</strong>d die Mittel vorhanden?)Motivation beschreibt die 3<br />

Merkmale:<br />

- Intensität (Anstrengung)<br />

- Richtung (nützliches Ziel)<br />

- Persistenz (Dauer der Anstrengung)<br />

Intr<strong>in</strong>sische Motivation kommt vom Mitarbeiter und se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>stellung<br />

Extr<strong>in</strong>sische Motivation ist an e<strong>in</strong>e Belohnung geknüpft<br />

Positive Motivation sollte vom AG <strong>in</strong>tensiviert werden (Loben, Prämien)<br />

Negative Motivation: unerwünschtes <strong>Verhalten</strong> soll verh<strong>in</strong>dert werden, z.B.<br />

durch schlechte Beurteilung oder Strafversetzung <strong>in</strong> andere Abteilung<br />

Intr<strong>in</strong>sisch motivierte MA s<strong>in</strong>d ausbeutbar, weil die Arbeit Spaß macht<br />

Extr<strong>in</strong>sisch motivierte MA führen zu höheren Personalkosten


2.2 Motivationstheorien<br />

Bedürfnispyramide: Bedürfnisse s<strong>in</strong>d dann e<strong>in</strong>e <strong>Verhalten</strong>sbestimmende Kraft,<br />

wenn sie noch nicht befriedigt s<strong>in</strong>d.<br />

Herzbergs Zwei-Faktoren-Theorie<br />

Es gibt die Zurfiedenheitsebene und die Unzufriedenheitsebene. Die<br />

Hygienefaktoren bee<strong>in</strong>flussen die „Nichtunzufiedenheit-Unzufriedenheitsebene“,<br />

die Motivationsfaktoren bee<strong>in</strong>flussen die „Zufriedenheit-Nicht unzufriedenheits-<br />

Ebene“.<br />

Wichtigste Hygienefaktoren s<strong>in</strong>d: Lohn, Unternehmenspolitik,<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und Sicherheit. (eher extr<strong>in</strong>sisch)<br />

Wichtigste Motivatoren s<strong>in</strong>d: Leistung, Anerkennung, Arbeit selbst,<br />

Verantwortung, Berufliches Fortkommen und Weiterbildung. (eher <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sisch)<br />

Equity Theorie<br />

Es wird Benchmark<strong>in</strong>g betrieben. Individuen vergleichen ihren Lohn und ihre<br />

Aufwendungen mit anderen Individuen. (output-<strong>in</strong>put-relation)<br />

Es gibt 3 Arten von organisationaler Gerechtigkeit:<br />

- Bei der Verteilungsgerechtigkeit geht es darum, wer was bekommt und ob<br />

es gerechtfertigt ist<br />

- Bei der Prozessgerechtigkeit wird die Entscheidung so erklärt, dass der MA<br />

es nachvollziehen kann<br />

- Bei der Interaktionsgerechtigkeit wird auf freundlichen und respektvollen<br />

Umgang geachtet.<br />

2.3 Führungsstile<br />

Die Führungsstile lassen sich je nach der Grad der Entscheidung durch den<br />

Vorgesetzten bzw. durch die Gruppe unterscheiden.<br />

Wenn der Vorgesetzte das alle<strong>in</strong>ige Entscheidungsrecht ausübt, so verhält er sich<br />

autoritär. Überzeugt er aber zuerst die Mitarbeiter davon, verhält er sich<br />

patriarchalisch. Der patriarchalische Führungsstil ist aufgabenorientiert. Diese<br />

Führungsstile br<strong>in</strong>gen den Homo Economicus zu den besten Leistungen.<br />

Der beratende und der konsultative Führungsstil wird am ehesten auf e<strong>in</strong>en<br />

sozialen Menschen ausgeübt. Die Gruppe soll von der Entscheidung des<br />

Vorgesetzten überzeugt werden.<br />

Der partizipative und delegative Führungsstil wird am ehesten auf den<br />

selbstverwirklichenden Menschen ausgeübt. Der partizipative Führungsstil ist<br />

mitarbeiterorientiert, die Mitarbeiter können auch komplexe Entscheidungen<br />

treffen, da der Vorgesetzte die Entscheidung leitet und e<strong>in</strong>en besseren Überblick<br />

über das Gesamtunternehmen hat. Die Gruppe hat e<strong>in</strong> höheres<br />

Entscheidungsrecht, der Vorgesetzte fungiert teilweise nur als Koord<strong>in</strong>ator<br />

(autonom).<br />

Bei dem situativen Führungsstil wird je nach Problem gewählt, welcher<br />

Führungsstil e<strong>in</strong>gesetzt. Dieser Führungsstil erfordert e<strong>in</strong>e hohe Flexibilität der<br />

Mitarbeiter und Erfahrung und Fähigkeit des Vorgesetzten, die Situation richtig<br />

e<strong>in</strong>schätzen zu können. Da die Mitarbeiter verschiedene Menschentypen s<strong>in</strong>d,<br />

reagieren sie nicht immer gleichgut auf den ausgewählten Führungsstil.<br />

Der partizipative Führungsstil br<strong>in</strong>gt die höchste Mitarbeiterzufriedenheit, jedoch<br />

nicht die höchste Leistung.<br />

2.4 Führungstheorien


Führung ist deshalb notwendig, weil die MA nicht nur unternehmensorientierte<br />

Ziele haben und ke<strong>in</strong>e komplexen Entscheidungen treffen können.<br />

Eigenschaftstheorie<br />

Führungstätigkeiten kann man nur dann ausüben, wenn man die notwendigen<br />

Eigenschaften besitzt (angeboren und nicht erlernbar), die höchst subjektiv s<strong>in</strong>d,<br />

z.B. Menschenkenntnis und Intelligenz.<br />

<strong>Verhalten</strong>stheorie<br />

Führungstätigkeiten s<strong>in</strong>d nicht angeboren, sondern können erlernt und entwickelt<br />

werden.<br />

Situationstheorie<br />

Das Führungsverhalten wird je nach Situation angepasst und von<br />

Situationsfaktoren bee<strong>in</strong>flusst, z.B. von <strong>in</strong>dividuellen Merkmalen, verschiedenen<br />

Funktionsbereichen oder der Arbeitsmarktlage.<br />

Managerial Grid (<strong>Verhalten</strong>sgitter)<br />

Der beste Führungsstil ist: (Mitarbeiter-Orientierung;<br />

Aufgabenorientierung)=(9,9)<br />

Reifegradtheorie<br />

Der Führungsstil hängt von dem Reifegrad der Mitarbeiter ab (Arbeitsreife,<br />

Psychologische Reife). Arbeitsreife umfasst die Faktoren des „Könnens“, wie z.B.<br />

Qualifikation, Wissen, Erfahrung und Fähigkeiten. Psychologische Reife hängen<br />

von den Faktoren des „Wollens“ ab, wie z.B. Motivation, Leistungsorientierung,<br />

Selbstvertrauen, Verantwortungsbereitschaft.<br />

Je höher der Reifegrad der untergebenen Mitarbeiter, umso ger<strong>in</strong>ger ist die<br />

Notwendigkeit nach Führungsunterstützung und Kontrolle.<br />

Je nach Reifegrad der Mitarbeiter, können die folgenden Führungsstile angewandt<br />

werden:<br />

A+, P- : unterstützend, partizipativ<br />

A-, P- : direkt, autoritär (Homo Economicus)<br />

A-, P+ : hohe Aufgaben- und Mitarbeiterorientierung (9,9 erforderlich)<br />

A+, P+ : delegierend mit etwas Kontrolle<br />

2.5 Instrumente der Personalführung<br />

Die Personalführung hat Anreiz<strong>in</strong>strumente:<br />

Direkt materiell (Entlohnungssysteme), <strong>in</strong>direkt materiell (Beförderung,<br />

Qualifizierung, Entlassungsdrohung und Leistungsbeurteilung), immateriell<br />

(Management-by-Techniken, Stellenbildung, Unternehmenskultur,<br />

Stellenbeschreibung, Kommunikationssystem, Mitarbeitergespräch)<br />

Stellenbildung: Vorteil: wenn die Zusammenfassung von Aufgaben se<strong>in</strong><br />

Interesse erhöht hat, dann s<strong>in</strong>d positive motivationale Effekte zu erwarten<br />

Nachteil: negative Motivation, wenn e<strong>in</strong>tönige Aufgaben zusammengefasst<br />

werden und stark spezialisiert wird<br />

Stellenbeschreibung: MA fixiert sich auf die Aufgaben, die zugeordnet s<strong>in</strong>d und<br />

sieht klare Beziehungen zu anderen Stellen<br />

Management by Particioation: MA dürfen mehr an Zielbildungen und<br />

Entscheidungen teilnehmen<br />

Management by Decision Rules: MA bekommt Aufgaben delegiert, muss sich aber<br />

an Entscheidungsregeln halten<br />

Management by Delegation: Ma bekommt nicht nur Aufgaben delegiert, sondern<br />

auch Kompetenzen und die Verantwortung dafür<br />

Management by Objectives: MA bekommt Ziel vorgegeben, darf jedoch frei<br />

entscheiden, wie es erreicht wird. Merkmale diese Führungs<strong>in</strong>struments s<strong>in</strong>d:<br />

Zielspezifität, partizipative Entscheidungsf<strong>in</strong>dung, expliziter Zeithorizont,<br />

Performance Feedback). Vorteil ist, dass der Vorgesetzte entlastet wird. Nachteil:


Ke<strong>in</strong>e klare Trennung zwischen Vorgesetzten und MA, weil Aufgaben des<br />

Vorgesetzten vom MA erfüllt werden.<br />

Managements by Results: MA müssen über Ergebnis berichten, Vorgesetzter<br />

kontrolliert<br />

Management by Exception: MA erfüllt selbstständig die Aufgaben und darf auch<br />

entscheiden, der Vorgesetzte greift nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen e<strong>in</strong><br />

PROBLEM der Personalführung:<br />

Wenn unpassende Führungsstile oder –<strong>in</strong>strumente angewandt werden, stellt sich<br />

Frustration e<strong>in</strong>. Frustrierte MA stören den Betriebsablauf (Sabotage, Intrigen,<br />

Mobb<strong>in</strong>g), führen zu höheren Kosten z.B. im Falle von Absentismus, oder erhöhte<br />

Fluktuationen und <strong>in</strong>nere Kündigung.<br />

3. Kommunikation<br />

3.1 Funktionen der Kommunikation<br />

<strong>Verhalten</strong>skontrolle der Organisationsmitglieder (z.B. dem Vorgesetzten<br />

Bericht erstatten)<br />

Förderung der Arbeitsmotivation (Feedback geben)<br />

Möglichkeit , Emotionen auszudrücken und soziale Bedürfnisse zu befriedigen<br />

(besonders für sozialen Menschen)<br />

Bereitstellung von Informationen für die Entscheidungsf<strong>in</strong>dung<br />

3.3 Kommunikationsrichtungen<br />

Es gibt 3 Kommunikationsrichtungen:<br />

Top Down: Kommunikation kommt vom Vorgesetzten <strong>in</strong> Form von: Zielvorgabe,<br />

Instruktionen geben, ‚MA <strong>in</strong>formieren (open-book-management), Feedback geben<br />

und Probleme ansprechen.<br />

Bottom up: Kommunikation von den Mitarbeiter an den Vorgesetzen <strong>in</strong> Form<br />

von : Feedback geben, über Zielerreichungen <strong>in</strong>formieren,<br />

Verbesserungsvorschläge geben.<br />

Lateral: Kommunikation auf e<strong>in</strong>er Ebene der Hierarchie z.B. um Information oder<br />

Wissen zu transferieren. Es dient als Ergänzung der vertikalen Kommunikation.<br />

3.4 Interpersonelle Kommunikation<br />

Mündliche Kommunikation: - E<strong>in</strong>weg- oder Zweiwegkommunikation<br />

- Schnelles Feedback möglich<br />

- Kommunikationsart<br />

- Kommunikation trifft immer Zielperson<br />

- „stille Post“ –Effekt führt zu Nachrichtenverzerrung<br />

Schriftliche Kommunikation: - Zeitaufwand<br />

- Überlegte Formulierung<br />

Nonverbale Kommunikation: - Körpersprache, Intonation, Gesichtsausdruck,<br />

Physische Distanz<br />

es können nicht alle vier Faktoren gleichzeitig und<br />

langfristig kontrolliert werden<br />

3.5 Kommunikation <strong>in</strong> <strong>Organisationen</strong><br />

Es gibt folgende Kommunikationsarten <strong>in</strong>nerhalb der Organisation:<br />

Formelle Kle<strong>in</strong>gruppennetzwerke: Cha<strong>in</strong>-Netzwerk: Top-down, Hierarchie<br />

Wheel-Netzwerk: Bottom-up, 1 zentrale Person<br />

All channel-Netzwerk: Top down, Bottom up,<br />

Lateral. Alle Gruppenmitglieder können<br />

mite<strong>in</strong>ander kommunizieren.<br />

Gerüchteküche: damit <strong>in</strong>formelle Kommunikation nicht Folge e<strong>in</strong>es Gerüchts<br />

wird, müssen Term<strong>in</strong>e bekannt gegeben werden, Entscheidungen und<br />

<strong>Verhalten</strong>sweisen erklärt werden und Worst Case Szenarien offen diskutiert<br />

werden.


Computer gestütze Communikation<br />

3.6 Auswahl des Kommunikationskanals<br />

Merkmale reichhaltiger Kommunikationskanäle:<br />

- mehrere Stichworte können simultan behandelt werden<br />

- Schnelles Feedback ist möglich<br />

- Kommunikation sehr persönlicher Inhalte ist gegeben<br />

3.7 Kommunikationsbarrieren<br />

Kommunikationsbarrieren können dann entstehen, wenn der Sender nicht<br />

kommunikationsfähig ist oder der Empfänger nur selektiv wahrnehmen kann.<br />

Kulturelle Barrieren können auch zu Wahrnehmungsstörungen oder<br />

Missverständnissen führen.<br />

E<strong>in</strong>e Nachricht hat vier Seiten: - Sach<strong>in</strong>halt (Die Ampel ist grün)<br />

- Appell (Gib Gas!)<br />

- Beziehung (Du brauchst me<strong>in</strong>e Hilfe)<br />

- Selbstoffenbarung (Ich habe es eilig)<br />

3.8 Managementimplikationen<br />

Unklarheiten und Unstimmigkeiten führen zu Kommunikationsproblemen. Diese<br />

verunsichern die Mitarbeiter und verm<strong>in</strong>dern die Mitarbeiterzufriedenheit.<br />

Die Erfolgsfaktoren der effektiven Kommunikation, die zu erhöhter<br />

Mitarbeiterproduktivität führen, können se<strong>in</strong>: Vertrauensbasis, Feedback,<br />

Steigende Informationsanforderungen, Wahl des richtigen<br />

Kommunikationskanals.<br />

4. Wissensmanagement<br />

Implizites Wissen= Alltagswissen, Wissen durch Erfahrung (e<strong>in</strong>fach begreifbar)<br />

Explizites Wissen= erlerntes Wissen, (Fakten, Daten)<br />

Embodied knowledge<br />

Encoded knowledge<br />

Embra<strong>in</strong>ed knowledge<br />

Embedded knowledge<br />

Aufgaben:<br />

- Vorhandenes Wissen soll optimal genutzt, weiterentwickelt und<br />

weitergegeben werden<br />

- Neues Wissen soll von Informationen generiert werden und umgesetzt<br />

werden<br />

Merkmale von Wissen:<br />

- Unerschöpflich<br />

- Von vielen gelichzeitig nutzbar<br />

- Verr<strong>in</strong>gert sich nicht durch Gebrauch<br />

- Gew<strong>in</strong>n durch ständigen Wissensgebrauch<br />

- Teilweise schwer übertragbar und schwer kommunizierbar, weil dadurch<br />

Motivationsh<strong>in</strong>dernisse entstehen können (z.B. ältere MA wollen Wissen<br />

nicht weitergeben)<br />

- Preis des Wissens ist schwer identifizierbar, weil es dafür ke<strong>in</strong>en Markt gibt<br />

- Bestandsbewertung ist schwierig<br />

Wissen gilt auch als vierter Produktionsfaktor (Arbeit, Kapital, Boden,<br />

Wissen)<br />

Die Rolle als Dienstleistungssektor ist wichtiger geworden<br />

4.2 Theoretische Ansätze


Die Theoretischen Ansätze des Wissensmanagements s<strong>in</strong>d:<br />

Informations- und entscheidungstheoretische Modelle:<br />

Es muss e<strong>in</strong>e günstige Mischung von Neuem und Bekanntem Wissen bestehen,<br />

damit das Ziel e<strong>in</strong>er Kommunikation erfolgreich erfüllt ist. (zu viel Erstmaligkeit<br />

kann durch Weiterbildung und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs reduziert werden)<br />

Assimilations-Kontrast-Theorie:<br />

Diese Theorie versucht zu erklären, warum bestimmte Informationen weiterh<strong>in</strong><br />

nicht nachgefragt werden.<br />

- Akzeptanzzone: neue Informationen, die der eigenen Me<strong>in</strong>ung und<br />

Vorstellung entsprechen, werden akzeptiert.<br />

- Indifferenzzone: <strong>in</strong>differente Informationen werden nicht gespeichert<br />

(Informationen werden schon gar nicht wahrgenommen)<br />

- Ablehnungsbereich: Informationen, die als unwahrsche<strong>in</strong>lich oder unpassend<br />

gelten, werden abgelehnt.<br />

Problem: gewisse Informationen gehen verloren, nur weil sie nicht mit dem<br />

bisher erfahrenen zusammenpassen<br />

Modell der beschränkten Rationalität:<br />

Ursachen unvollständiger Rationalität können se<strong>in</strong>:<br />

- Nicht alle Informationen können aufgenommen werden, deshalb kann nicht<br />

immer e<strong>in</strong>e optimale Entscheidung getroffen werden<br />

- Wissen aus Erfahrung wird angewandt und neue Informationen, die früher<br />

nicht bekannt waren, ausgesondert<br />

- Sachliche Beschränkung führen zu Zweideutigkeit und Unklarheiten<br />

- Akzeptanzprobleme (z.B. Durchsetzung der Entscheidung von Politikern)<br />

- Wissensträger hat ke<strong>in</strong> Interesse, Wissen weiterzugeben<br />

Kommunikationstheoretische Modelle:<br />

Sozialpsychologischer Ansatz:<br />

E<strong>in</strong>e Botschaft hat sowohl e<strong>in</strong>e Inhalts-(Sprache) als e<strong>in</strong>e<br />

Beziehungsebene(körpersprache, bisherige Erfahrung zwischen Personen).<br />

Damit die Botschaft richtig ankommt, müssen die Faktoren der beiden Ebenen<br />

richtig ausgewählt werden.<br />

Radikaler Konstruktivismus:<br />

Die Wirklichkeit wird subjektiv wahrgenommen. E<strong>in</strong>e Verständigung funktioniert<br />

dann gut, wenn Beziehungen zwischen Personen unproblematisch s<strong>in</strong>d und die<br />

Konstruktionen (wie ich die Welt für mich <strong>in</strong>terpretiere) ähnlich s<strong>in</strong>d.<br />

Mentale Modelle:<br />

Zu den mentalen Modellen gehören Weltbilder und kognitive Landkarten, um die<br />

Realität vere<strong>in</strong>facht darzustellen.<br />

Die Realität soll vere<strong>in</strong>facht dargestellt werden, <strong>in</strong>dem Wichtiges von<br />

Unwichtigem getrennt wird und Schwerpunkte gesetzt werden, so dass es für<br />

jeden verständlich ist.<br />

Gefahr: Wenn die Vere<strong>in</strong>fachung übertrieben wird, kommt es zu verschiedenen<br />

Interpretationen. Bewährte Modelle beh<strong>in</strong>dern das <strong>in</strong>dividuelle und kollektive<br />

Lernen.<br />

Ressource-based View of the Firm:<br />

Bed<strong>in</strong>gungen für dauerhafte Wettbewerbsvorteile s<strong>in</strong>d:<br />

- Ressourcenheterogenität (Renten werden generiert, wegen<br />

unvollkommenen Märkten)<br />

- Unvollkommene Mobilität (Renten werden <strong>in</strong>nerhalb der Firma bewahrt.3<br />

verschiedene Arten von Ressourcen: mobile, unvollkommen mobile und<br />

vollkommen immobile (nicht handelbar, z.B. guter Ruf))


- Ex post-Wettbewerbsbeschränkung (Renden werden<br />

bewahrt.Unvollständige Substituirbarkeit, Verteilung und Imitierbarkeit der<br />

Ressourcen)<br />

- Ex ante Wettbewerbsbeschränkung (Renten werden nicht vorab durch<br />

Kosten überkompensiert. Der Erwerb e<strong>in</strong>er Ressource darf nicht zu<br />

aufwendig und nicht zu teuer se<strong>in</strong>)<br />

Competence-based view: Wichtig ist nicht nur e<strong>in</strong>e Ressource zu besitzen,<br />

sondern mit ihr umzugehen und Wert zu generieren. Unternehmen hat z.B. e<strong>in</strong>e<br />

Fähigkeit, die andere Unternehmen nicht haben, und mit der sie Wert generiert.<br />

Knowledge based view: Wissen als zentrale Ressource. Mit Wissen können<br />

Wettbewerbsvorteile erzielt werden (explizites, implizites Wissen)<br />

4.3 Generierung von Wissen im Unternehmen<br />

Mit folgenden Methoden kann Wissen generiert werden:<br />

Wissensentwicklung:<br />

o Wenn e<strong>in</strong> Markt für e<strong>in</strong> Unternehmen sehr attraktiv ist und die<br />

Kompetenzstärke <strong>in</strong> diesem Bereich sehr niedrig ist, so ist es gut, neues<br />

Wissen dar<strong>in</strong> aufzubauen und zu entwickeln (z.B. neue Technologie)<br />

o Ist die Marktattraktivität und die Kompetenzstärke niedrig, so kann<br />

vorhandenes Wissen aufgegeben werden und outsourc<strong>in</strong>g betrieben<br />

werden.<br />

o Ist die Marktattraktivität niedrig, jedoch die Kompetenzstärke hoch, so<br />

kann Wissen an dritte transferiert werden.<br />

o Wenn Marktattraktivität und Kompetenz hoch s<strong>in</strong>d, so sollte das Wissen<br />

selbst genutzt werden.<br />

4 Formen der Wissensumwandlung (Wissen geht von Individuum zu<br />

Unternehmen)<br />

- Implizites Wissen <strong>in</strong> implizites Wissen: <strong>in</strong>formelle Weiterbildung<br />

(Sozialisation). Erfahrungsaustausch unter Mitarbeitern<br />

- Implizites Wissen <strong>in</strong> explizites Wissen: formelle Weiterbildung<br />

(Externalisierung), z.B. <strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>aren.<br />

- Explizites Wissen <strong>in</strong> implizites Wissen: <strong>in</strong>formelle Weiterbildung<br />

(Internalisierung)z.B. Computerkurse.<br />

- Explizites Wissen <strong>in</strong> explizites Wissen: formelle Weiterbildung<br />

(Komb<strong>in</strong>ation).<br />

Middle-up-down-Management:<br />

Wissensverwalter haben e<strong>in</strong>e Leitungsposition. Sie kontrollieren, dass Wissen im<br />

Unternehmen weitergegeben wird.<br />

Wissenspraktiker s<strong>in</strong>d die eigentlichen Wissenserzeuger im Unternehmen. Dazu<br />

gehören Experten oder erfahrerene Mitarbeiter.<br />

Wissens<strong>in</strong>geneure s<strong>in</strong>d Wissensvermittler zwischen Wissenspraktiker und<br />

Wissensverwalter. Sie komb<strong>in</strong>ieren explizites und implizites Wissen.<br />

Wissensentwicklung durch Weiterbildung<br />

Berufliche Weiterbildungen können entweder „on the job“ oder „off the job“ se<strong>in</strong>.<br />

An „Off-the-job“-Weiterbildungen können sich z.B. Arbeitslose beteiligen <strong>in</strong> Form<br />

von Fortbildungen und Umschulungen.<br />

Weiterbildungen „am“ Arbeitsplatz können formell( traditionell) oder<br />

<strong>in</strong>formell(modern) se<strong>in</strong>. Formelle Weiterbildungen s<strong>in</strong>d z.B. <strong>in</strong>terne oder externe<br />

Lehrveranstaltungen. Zu <strong>in</strong>formellen Weiterbildungen gehören die E<strong>in</strong>arbeitung,<br />

Lern- und Qualitätszirkel, Informationsveranstaltungen, Job Rotation, selbst<br />

gesteuertes Lernen, Unterweisung durch Vorgesetzte oder Kollegen.


Wissensaquisition:<br />

Wissen wird vom Kunden oder Konkurrenten gelernt.<br />

Lernen vom Kunden:<br />

- Aus Fehlern/ Beschwerden der Kunden lernen<br />

- Feedback von Stammkunden, breitere Kundenskala<br />

Lernen vom Konkurrenten:<br />

- Benchmark kann z.B. die Technologie se<strong>in</strong>, Produktivität,<br />

Kostenmanagement oder Wissensmanagement des<br />

Konkurrenten<br />

- Nachahmung anderer Produkte, Abwerbung guter Mitarbeiter<br />

von Konkurrenz (Kauf von Wissen)<br />

- Aufkauf von anderen Firmen<br />

Es gibt 2 Wege der zwischenbetrieblichen Wissensentwicklung:<br />

Strategische Netzwerke, Wissensnetzwerke: Teilnehmer e<strong>in</strong>es Netzwerkes,<br />

welches Wissen anbietet<br />

Strategische Allianzen: Kooperation von bestimmten<br />

Unternehmen(Partner). Partner generieren Wissen zusammen mit<br />

Konkurrenz. Risiko: Marktmachtverlust durch Wissensfreigabe.<br />

4.4 Wissensübertragung<br />

Wissen kann übertragen werden durch:<br />

- Mit Hilfe der elektronischen Netzwerke<br />

- Strukturale Ermöglichungen (Top-Down-Ansatz, Middle-updown-Management)<br />

- Erfahrungsaustausch von MA<br />

- Organisatorische Parallelstrukturen (z.B. Mentorprogramme,<br />

<strong>in</strong>terne Schulungen)<br />

Strategien der Wissensverteilung:<br />

Bei der Kodifizierungsstrategie wird explizites Wissen auf e<strong>in</strong>em<br />

elektronischen Netzwerk veröffentlicht. Aufgrund der Massennachfrage<br />

können Kostenvorteile und Niedrigpreise generiert werden.<br />

Bei der Personalisierungsstrategie wird implizites Wissen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Faceto-face-Beziehung<br />

ausgetauscht. Es wird auf Kundenbedürfnisse<br />

e<strong>in</strong>gegangen. Wettbewerbsvorteile können durch Qualität und Image<br />

generiert werden.<br />

4.5 Barrieren des Wissenstransfers<br />

Koord<strong>in</strong>ationsbarrieren bestehen dann, wenn es ke<strong>in</strong>e Möglichkeit gibt,<br />

Wissen weiterzugeben. Mögliche Ursachen für Koord<strong>in</strong>ationsbarrieren s<strong>in</strong>d:<br />

o Unzureichende Grundkenntnisse<br />

o Mangelnde Kommunikationsfähigkeiten( Explikation, Verständnis,<br />

Vergessen)<br />

o Lern- und Innovationsbarrieren (not-<strong>in</strong>vented-here-Syndrom,<br />

Betriebsbl<strong>in</strong>dheit)<br />

o Unterschiedliche kognitive Landkarten von Akteuren ( zu viel<br />

Erstmaligkeit)<br />

o Identische Informationsmenge der Akteuren (zu viel Bestätigung)<br />

o Informationsüberlastung bei begrenzten Informationskapazitäten<br />

( Information Overload)<br />

o Produktion irrelevanter Informationen


o<br />

o<br />

Blockierung bzw. E<strong>in</strong>engung der Informationsproduktion, <strong>in</strong> dem auf<br />

bestimmte Vorstellungen über die Wirklichkeit fixiert wird<br />

Aufgrund kultureller Unterschiede entstehen<br />

Kommunikationsprobleme<br />

Motivationsbarrieren bestehen dann, wenn das Problem „Nicht-wollen“<br />

auftritt.<br />

Mögliche Ursachen für Motivationsbarriere s<strong>in</strong>d:<br />

o Wenn Experten Angst davor haben, ihre E<strong>in</strong>zigartigkeit danach zu<br />

verlieren<br />

o Ältere MA davor Angst haben, ihren Arbeitsplatz zu verlieren<br />

o Verlust von Wettbewerbsvorteilen im Karriereverlauf<br />

o Angst vor Blamage bei unsicherem Wissen<br />

o<br />

o<br />

MA s<strong>in</strong>d gewillt aus der Masse zu treten ( Mobb<strong>in</strong>g)<br />

Hohe Opportunitätskosten bei Wissensteilung, <strong>in</strong>sbesondere, wenn<br />

Freizeit kostbar ist<br />

Damit die Barrieren abgebaut werden, gibt es Kommunikationssysteme,<br />

Führungssysteme, Anreizsysteme und Personalmanagement, die auch als<br />

Instrumente der Wissensaufdeckung bezeichnet werden können.<br />

Innerhalb der Führungssysteme kann e<strong>in</strong> kooperativer Führungsstil, die<br />

Zulassung von Freiräumen und die Toleranz von Fehlern diesen Prozess<br />

erleichtern.<br />

Die Wissensteilung kann entweder als Gruppenanreiz, oder als Kriterium<br />

der Leistungsbewertung auftreten.<br />

Unter komunikationssystemerischen Instrumenten werden Open Boook<br />

Management oder die Dezentralisierung der Informationskanälen verstanden.<br />

Die Instrumente des Personalmanagement s<strong>in</strong>d z.B. 'Flache Hierarchie',<br />

Teamarbeit, Job rotation, Arbeitsplatzsicherheit, Schlüsselqualifikationan,<br />

Teamfähigkeit, Verwendung sozialer Kompetenzen als Kriterien der<br />

Personalauswahl, Exit-Lösungen.<br />

4.6 Wissensbewahrung<br />

Das Wissen kann entweder durch materiellen Wissensträger, oder durch die<br />

Verh<strong>in</strong>derung der Abwanderung personeller Wissensträger bewahrt werden.<br />

Während der Verh<strong>in</strong>derung, müssen Schlüsselkräfte (Wissensträgerportfolio) als<br />

erstes, dann die Bildungsmassnahmen für die Schlüsselkräfte identifiziert<br />

werden.<br />

Das Wissensträgerportfolio be<strong>in</strong>haltet vier Fällen, je nach Potential- und<br />

(Wissens) Leistungsgrad.<br />

Problemfälle: (P niedrig; L niedrig) stellen ke<strong>in</strong>e große edeutung für die<br />

Unternehmung dar, z.B. An- und Ungelernte<br />

Arbeitstiere: ( P niedrig; L hoch) s<strong>in</strong>d relativ leicht ersetzbar, aber zurzeit<br />

tragend<br />

Fragezeichen: (P hoch; L niedrig) es ist sehr wichtig, diese Akteure<br />

frühzeitig zu ermitteln<br />

Stars: ( P hoch; L hoch) s<strong>in</strong>d schwer ersetzbar<br />

Wissen muss aber auch beschützt werden, und zwar mit der Sicherung von<br />

Wissen gegenüber unerwünschter Nutzung: durch Immaterialgüterrecht<br />

(Patentrecht, Uhrheberrecht), oder durch Verfügungsgewalt über personele<br />

Wissensträger.<br />

4.7 Wissenscontroll<strong>in</strong>g


Der Marktwert e<strong>in</strong>er Unternehmung zeigt e<strong>in</strong>e Mischung von F<strong>in</strong>anz- und<br />

<strong>in</strong>tellektuellem Kapital an. Unter <strong>in</strong>tellektuellem Kapital versteht man das<br />

Humankapital, das Organisationskapital und das Kundenkapital.<br />

E<strong>in</strong>e Wissensbilanz kann z.B. durch zwei Faktoren, durch das sichtbares<br />

Eigenkapital ( zB. Materielle vermögenswerte), und die immaterielle<br />

Vermögenswerte (externe Struktur, <strong>in</strong>terne Struktur, Kompetenz der MA)<br />

dargestell werden.<br />

Der wert e<strong>in</strong>er Unternehmung kann mittels verschiedener Indikatoren betrachtet<br />

werden:<br />

Marktwert-Buchwert-Differenz: Marktwert – Buchwert<br />

Tob<strong>in</strong>'s q: q= Marktwert/Wiederbeschaffungswert<br />

Intellectual Capital Navigation:<br />

3 Faktoren, zwische denen e<strong>in</strong> gleichgewicht herrscht: Indikatoren des<br />

humankapitals, des strukturellen Kapitals und des Kundenkapitals<br />

+ als vierter Faktor: Marktwert-Buchwert Relation<br />

Human Capital Management Scorecard: nur Human Resource-Größen<br />

spielen hier e<strong>in</strong>e Rolle (es geht nur um HR-Aufgaben)<br />

Job satisfaction: Acquisition und Retention;<br />

Employee morale: Ma<strong>in</strong>tanance (Lohkosten) und Development<br />

5. Konfliktmanagement<br />

5.1 Grundproblematik<br />

Die Grundproblematik des Konfliktmanagement konzentriert sich vor allem auf<br />

die verschiedenen Arten der Leistungsbeurteilung:<br />

absolute Leistungsbeurteilung: z.B. die Menge verkaufter<br />

Versicherungsvertäge<br />

objektive<br />

relative: wenn die absolute Leistung nich gemessen werden kann und den<br />

Unterschied zwischen den e<strong>in</strong>zelnen MA-Leistungen auch nicht<br />

subjektive<br />

Da Fortbildung und Lohnerhöhung knappe Güter bei der Unternehmung s<strong>in</strong>d, gibt<br />

es für sie auch e<strong>in</strong>e 'Wettbewerb', die am meistens nicht mit produktiven Mitten<br />

geführt wird. Aus dieser Wettbewerb stammen die Konfliktpotentiale ( Mobb<strong>in</strong>g<br />

und Sabotage, Bee<strong>in</strong>flussungsaktivitäten, vertikale und horizontale Kollusionen).<br />

5.2 Bee<strong>in</strong>flussungsaktivitäten<br />

'Influence activities': untergeordnete MA versuchen ihren Vorgesetztern zu<br />

bee<strong>in</strong>flussen, um ihre Leistung bzw. Fähigkeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er besseren Licht darstellen<br />

zu können und damit die Vorgesetzten e<strong>in</strong>e bessere und vorteilhaftere<br />

Beurteilung treffen. Solche Aktivitäten werden im Falle von<br />

Aufgabenzuweisungen, Beförderungen und Prämienverteilungen ausgeübt. Die<br />

Folgen solcher Aktivitäten s<strong>in</strong>d die Bee<strong>in</strong>flusungskosten: Kosten aufgrund der<br />

<strong>in</strong>effizienter Resourcenallokation (E<strong>in</strong>schleimen statt arbeiten), aufgrund<br />

<strong>in</strong>effizienter Entscheidungen, Kosten <strong>in</strong> Form negativer Anreizeffekte (andere MA<br />

können es auch folgen) und Kosten für Gegenmassnahmen.<br />

Die Bee<strong>in</strong>flussungsaktivitäten s<strong>in</strong>d umso höher, desto kritischer die Situation der<br />

Unternehmung ist (Erhalt des gefährdeten Arbeitsplätzen) oder desto grösser die<br />

sich ankündigender Restrukturierung.<br />

Die foldenge Massnahmen können gegen kontraproduktive<br />

Bee<strong>in</strong>flussungsaktivitäten e<strong>in</strong>geführt werden:<br />

Verr<strong>in</strong>gerung hierarchischer Lohndifferenziale<br />

Verwendung der Senioritätsregel für Entlohnungs- und Beförderungsfragen<br />

Schliessung von Kommunikationskanälen


Job rotation; Mehrfachbeurteilungen, 360 Grad-Regel ( MA werden von<br />

ihrem organisatorischen Umfeld beurteilt, wie z.B. von Kollegen,<br />

Vorgesetztern usw.)<br />

gegenseitige Beurteilungen im Team<br />

5.3 Sabotage und Mobb<strong>in</strong>g<br />

E<strong>in</strong> AN bemüht sich, um e<strong>in</strong>em anderen AN zu schaden oder die schlechtere<br />

Beurteilung der Leistung e<strong>in</strong>es anderen AN zu erreichen. Zum Mobb<strong>in</strong>g gehört<br />

noch auch das Tyrannsieren des Vortgesetzten, die Verbreitung von Gerüchten<br />

und die Vorethaltung von wichtiger Informationen.<br />

Die Ausübung körperlicher Gewalt nennt man Sabotage.<br />

Diese Aktivitäten werden dann ausgeübt, wenn es um beförderungen geht.<br />

Als Gegenmassnahmen können folgende Methoden verwendet werden:<br />

Reduzierung der hierarchisen Lohndifferenzierung<br />

Ankündgung drastischer Sanktionen für aufgedeckte oder vermutete<br />

Sabotage- oder Mobb<strong>in</strong>g-Aktivitäten<br />

Die Neigung zum Mobb<strong>in</strong>g oder Sabotage bee<strong>in</strong>flussen, wie z.B. durch<br />

räumliche Trennung der MA<br />

Senioritätspr<strong>in</strong>zip nicht geeignet<br />

5.4 Vertikale Kollusionen<br />

Es s<strong>in</strong>d Koalitionsbildungen zwischen Organisazionsmitgliedern auf<br />

verschiedenen Hierarchiestufen (A,S) zulasten der Unternehmensleitung (P), die<br />

vor allem bei der Delegation von Kontrollaufgaben vorkommen.<br />

Bei solchen Kollusionen gibt es e<strong>in</strong> zweifaches Anreizprolem, da sowohl S, als<br />

auch A Leistungsanreize brauchen, damit der A vom Shirk<strong>in</strong>g absieht, der S se<strong>in</strong>e<br />

Funktion als Informationssystem erfüllt und letztendlich weder A noch S e<strong>in</strong>e<br />

Kollusion gegen den P e<strong>in</strong>gehen.<br />

Der Unternehmenserfolg wird verm<strong>in</strong>dert, da S ke<strong>in</strong>e effektive Kontrollaufgaben<br />

ausübt, der Anstrengungsniveau von A s<strong>in</strong>kt

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