Auszug Ausgabe Juni 2013 - Deutscher Marinebund

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Editorial/Inhalt Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, am Montag, dem 13. Mai, erhielten wir die traurige Nachricht, dass unser Kamerad und Vizepräsident des DMB, Rechtsanwalt Hans- Ulrich Staiger plötzlich und unerwartet am 12. Mai seine letzte Reise angetreten hat. Uli Staiger hinterlässt im DMB eine riesige Lücke! Aber wir denken auch an seine Familie, die trotz der Belastungen durch das Ehrenamt immer hinter ihm stand. Der Nachruf des DMB-Präsidenten Karl Heid auf Seite 17 spricht ganz sicher allen Verantwortlichen im DMB aus dem Herzen. Uli Staiger hatte für jeden ein offenes Ohr, war hilfsbereit, humorvoll und dennoch stets zielgerichet. Ein deutliches Zeichen der Wertschätzung war es, dass neben dem Präsidenten auch Ehrenpräsident Michael Kämpf und seine Gattin Sigrun sowie eine große Abordnung aus den MKen des Landesverbandes Baden-Württemberg bei der Beerdigung Flagge gezeigt hat. Wir werden Hans-Ulrich Staiger nicht vergessen. Aber lassen Sie uns nun – wenn auch schweren Herzens – einen Blick auf die Zukunft des DMB werfen. Oft zeigt sich, wenn Eugen Wyrwich mit „seinem“ InfoMobil vor Ort ist, dass die gastgebende MK kaum oder gar nicht bekannt ist. Dies muss sich Inhalt ändern, oder es werden immer mehr MKen wegen Überalterung oder wegen Nachwuchsmangels die Segel streichen müssen. Klappern gehört zum Handwerk! Eine gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist ein Garant für neue Mitglieder und die Zukunftsfähigkeit der Örtlichen Gliederungen. Schaut man genau hin, sieht man, dass diejenigen Vereine Zuwachs haben, die regelmäßig Veranstaltungen anbieten, Neugierige anlocken und in der Presse präsent sind. Von den mehr als 300 Vereinen unter dem Dach des DMB sind es einfach zu wenige, die hier die Initiative ergreifen – selbst in unserem Magazin Leinen los! sind es häufig die Gleichen, die Interessantes zu berichten wissen. Ich bin sicher, auch in Ihrer MK, in Ihrer Maritimen Vereinigung gibt es Themen, die mit Mensch.Schifffahrt.Meer zu tun haben und über die es sich lohnt, andere teilhaben zu lassen. Greifen Sie zur Feder, hauen Sie in die Tasten und zeigen Sie, dass Ihr Verein, dass der DMB lebt! Werner Schiebert Chefredakteur -I- 4 Time Charter: Das erste deutsche Autonomous Vessel Protection Detachment vor der MV Caroline Scan 11 Schiff des Monats: Eine Fregatte beim Abschuss eines Schiff-Luft- Flugkörpers Aster 18 Ende mit Schrecken: Das A-Lager der Bauleitung wurde in den 80er-Jahren zum Betriebsferienlager Fiete Jansen 23 Der Lotse geht von Bord: Horst Döring, 42 Jahre Vorsitzender der MK Mischke Lahnstein, wird Ehrenvorsitzender Deutsche Marine Time Charter 4 Strategie und Alltag der sanitätsdienstlichen Absicherung auf einem Handelsschiff Deutscher Marinebund Gedenktafel für einen australischen Seemann 8 DMA: Parlamentarisches Frühstück in Berlin 9 Zweiter Ausbildungstörn auf der Greif 10 Navy News Im Feindgebiet auf der Lauer 13 SSGN: Die Lenkwaffenunterseeboote der Ohio-Klasse Geschichte Ende mit Schrecken 18 Juni 1953: Bauprojekt „Hauptflottenbasis Rügehafen“ gescheitert Eintagsfliegen22 Die Klein-U-Boote der Kl. 202 Rubriken Schiff des Monats 11 Nachrichten aus der Seefahrt 24 Nachrichten Deutscher Marinebund 26 Bücherschapp 33 Rätsel/Impressum 34 Kopenhagen war das Ziel – 20 Jugendliche wurden auf der Greif an die harte Arbeit auf Großseglern herangeführt. Foto: Stolze/DSSV Fotos oben: v.l. Deutsche Marine; MBDA; Archiv Pfeiffer; Wolfgang Jäger Leinen los! 6/2013 3
Deutsche Marine Time Charter Strategie und Alltag der sanitätsdienstlichen Absicherung auf einem Handelsschiff Henning Werr Fotos: Deutsche Marine Bei der Bekämpfung der Piraterie spielen bewaffnete Teams, die an Bord von Handelsschiffen für deren Schutz sorgen, eine wichtige Rolle. Seesoldaten, die auf Kriegsschiffen stationiert sind, werden unter der Bezeichnung „Vessel Protection Detachment (VPD)“ an schutzbedürftige Fahrzeuge abgegeben und nach Erfüllung ihres Auftrags und dem Erreichen sicherer Fahrwasser wieder an Bord ihrer Einheit genommen. Ladung an Deck der MV Caroline Scan Eine neuere Variante ist das Autonomous Vessel Protection Detachment (AVPD)*, ein eigenständiges, von einem Kriegsschiff unabhängiges, Team. Eine solche, hier 15 Personen starke Schutzeinheit wurde von deutschen Marine- Schutzkräften als Bestandteil der europäischen Seestreitmacht EU NAVFOR im Rahmen des Anti-Piraterie-Einsatzes Atalanta erstmalig im Oktober 2012 an Bord des Frachtschiffes MV Caroline Scan eingesetzt. Das Schiff transportiert im Auftrag der UN-Nahrungsmittelhilfe-Organisation WFP (World Food Programme) Hilfsgüter aus Kenia oder Djibouti in somalische Häfen. Der zu befahrende Seeraum wird von Piraten heimge- sucht. Im Zielland Somalia ist es unruhig, es herrschen teilweise bürgerkriegsähnliche Zustände. Sanitätsdienstliche Lage Zum AVPD gehörten ein Sanitätsoffizier (Arzt) und ein Sanitätsfeldwebel/ -bootsmann (Rettungsassistent). Diese fungieren, unterstützt durch zwei als Combat First Responder (Erweiterte Erste Hilfe im Gefechtsbereich) ausgebildete Soldaten, als medizinische Komponente. Die internationalen EU NAVFOR Vorschriften schätzen das Risiko für DNBI (Disease Non Battle Injuries) im Einsatz Atalanta am höchsten ein. Das Gefahrenpotenzial, mit dem der Sanitätsdienst rechnen musste, ergab sich aus a. der tropischen Lage des Einsatzraumes, b. möglichen Schusswechseln oder Sprengstoffanschlägen und c. langen oder unsicheren Transportwegen zu zeitgemäßen Behandlungseinrichtungen. Zwei Einsatz-Varianten kamen in Betracht: einerseits die Bereitstellung des Schutz- teams samt Ausstattung an Land mit bedarfsweiser Einschiffung auf wechselnden Frachtschiffen (trip charter), je nach Transportaufkommen und Reiseroute. Andererseits die dauerhafte Abstellung auf einem Schiff (time charter) für den gesamten Einsatzzeitraum. Die letztere Einsatzform verwirklichte sich für die erste deutsche Gruppe auf dem Frachter MV Caroline Scan. Die MV Caroline Scan ist ein fast 100 m langes und 17 m breites Mehrzweck-Frachtschiff mit einer Gesamtzuladung (DW) von 6.265 tdw und einer Brutto-Raumzahl (GT) von 4.246. Sie hat zwei große Kräne, die sie für Ladeoperationen in Häfen ohne ausreichende Kraneinrichtungen prädestinieren. Der Laderaum beträgt etwa 7.267 m 3 , zusammen mit Laderaumabdeckung gibt es Platz für mehr als 300 Stück 20-ft-Container. Das Schiff gehört der deutschen Reederei Herrmann Buss aus Leer und fährt unter der Flagge von Antigua und Barbuda. Es wird seit Oktober 2010 vom Welternährungsprogramm der VN wiederholt für Hilfsgüter-Transporte nach Somalia gechartert. Unterbringung und Leben auf dem fremden Schiff Das deutsche AVPD löste ein niederländisches Team ab, mit dem bereits im Vorfeld ein intensiver Erfahrungsaustausch stattgefunden hatte. Die deutschen Sanitäter wurden an Bord kurz von ihren niederländischen Vorgängern eingewiesen und übernahmen einige nützliche Einrichtungen. Da es nicht genug Schlafplätze gab, war ein klimatisierter Container mit Etagenbetten für sechs Mann an Deck aufgestellt worden. Die restlichen Soldaten mussten mit aus grobem Holz selbstgebauten Schlafstätten im Schiffsinneren vorlieb nehmen. Das Krankenbett im Hospitalraum des Schiffes nutzte der Arzt. 4 Leinen los! 6/2013
Seite 1: Heft 6/2013 ISSN: 1432-9069 Magazin
Seite 5 und 6: Deutsche Marine Das Schiffshospital
Seite 7 und 8: Navy News Im Feindgebiet auf der La
Seite 9 und 10: Xxxxxx Xxxxx alliierte Spezialkräf
Seite 11 und 12: Geschichte Foto: Archiv Pfeiffer KS
Seite 13 und 14: Maritime Trauerkultur Seminar der D

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