Leben im göttlichen Licht - Omkarananda Ashram Publications
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Ein Mensch muss sich von allen Begrenzungen der Wahrnehmung befreit haben, um<br />
Gott jederzeit und überall wahrnehmen zu können. Solche freien Menschen voll<br />
Klarsicht sind Menschen der universalen Liebe, voll göttlicher Weisheit, von geläuterter<br />
Intelligenz. Zu jedem Zeitpunkt menschlicher Geschichte und an allen Orten können<br />
wir Gott erfahren. Gott ist jetzt hier und überall zugegen. Er ist bei uns und um uns und<br />
ringsumher mit all Seiner unendlichen Schönheit, Gnade, Liebe und Vollkommenheit.<br />
Gott in der Welt von heute<br />
Gott ist in der heutigen Welt nicht weniger zugegen als zu den Zeiten eines Abraham<br />
und eines Mose. Der menschliche Geist sollte sich nicht der Täuschung hingeben zu<br />
meinen, Gott sei heute weniger da, weil zu viele Kriege geführt werden und zu viel<br />
Unrecht in der Welt geschieht. Dem liegt verkehrtes Denken zugrunde. Zu keiner Zeit<br />
ist Gott von uns getrennt und fern der Welt. Haben die Rosen aufgehört zu duften, weil<br />
Krieg und Unrecht in der Welt ist? Genausowenig hat Gott aufgehört, Sein <strong>Licht</strong> und<br />
Seine Gnade in die Menschheit auszustrahlen. Nicht einen Tag lang ist die Sonne<br />
verschwunden und von uns getrennt, nicht einen Tag lang hat sie sich von der Welt<br />
zurückgezogen; es liegt vielmehr am Träumer, der auf einem Sandhügel liegt und<br />
träumt, er habe sich in einem schrecklich finsteren Wald verirrt. Nirgends ist der<br />
Sonnenschein abwesend - ausser funktionell gesehen für den Träumer. Ebensowenig<br />
ist Gott irgendwo in der Welt und <strong>im</strong> eigenen <strong>Leben</strong> abwesend - ausser funktionell für<br />
jenen Träumer, der in der blossen Erfahrung seiner Sinne befangen ist.<br />
Die H<strong>im</strong>mel rühmen heute die Ehre Gottes nicht weniger als in biblischer Zeit. Das<br />
gestirnte H<strong>im</strong>melszelt über uns lässt Gott für die heutige Menschheit nicht weniger<br />
sichtbar werden als zur Zeit eines Immanuel Kant. Gott ist uns näher als unser Atem<br />
oder als unser Pulsschlag, und Er kann durch jeden von uns zu jeder Zeit erfahren<br />
werden, wenn wir nur die Bedingungen erfüllen und die nötige Ausrüstung dazu<br />
erwerben.<br />
Befänden sich ein Dutzend der grössten Weisen, Mystiker, Heiligen und Propheten<br />
unter uns - wo würden sie Gott wohl erfahren? Wo erlebten die grossen Söhne der<br />
Vergangenheit Gott? Da, wo sie sich gerade aufhielten, das heisst, irgendwo auf der<br />
weiten Welt - gleich, in welcher geschichtlichen Epoche sie lebten.<br />
Das eigentlich Reale <strong>im</strong> <strong>Leben</strong> ist unsichtbar<br />
Das Unsichtbare ist der Ursprung des Sichtbaren. Die Macht und Stärke des<br />
Sichtbaren beruht auf dessen innerem Kontakt mit dem Unsichtbaren. Das<br />
Ungesehene ist das eigentlich Wirkliche. Das Gesehene ist die Auswirkung des<br />
Ungesehenen und nur so weit wirklich, als es mit dem Ungesehenen in Verbindung<br />
bleibt. Das Absolute ist der Urquell all dessen, was da ist. Alles Offenbargewordene<br />
hat nur so lange Bestand und Dauer, als es mit dem Absoluten in Verbindung steht.<br />
Das Unendliche wohnt in allen endlichen Formen. Wenn das Endliche in der<br />
Vorstellung, von allem anderen unterschieden zu sein, eine unabhängige Existenz für<br />
sich beansprucht, beginnt es zu leiden. Das Endliche ist jedoch unendlich glücklich und<br />
erfüllt mit Allmacht und dem Gefühl der Allgegenwart, sobald es sich bewusst wird,<br />
dass sein wahres Sein vom Unendlichen kommt, sich <strong>im</strong> Unendlichen befindet und<br />
vom Unendlichen getragen wird.<br />
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