Die verbotene Tür - Stadtbibliothek Graz
Die verbotene Tür - Stadtbibliothek Graz
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In den nächsten Tagen ritten sie sehr oft mit Hanni und Nanni aus. Das<br />
Fohlen war immer dabei. Unterwegs badeten sie im See am Waldrand. <strong>Die</strong><br />
Großmutter verwöhnte sie mit gutem Essen, und die Freundinnen spielten<br />
jeden Tag mit den Kaninchen, die Junge hatten.<br />
Eines Tages fing es an zu regnen. Sophia und Lena langweilten sich. <strong>Die</strong><br />
Oma schickte sie auf den Dachboden. Dort standen mehrere Kisten mit alten<br />
Kleidern der Urgroßmutter, mit denen sie sich verkleiden durften. Als sie auf<br />
dem Dachboden waren, erinnerte Lena sich an die <strong>Tür</strong>. Sie fragte Sophia<br />
danach. Sophia sagte: „Wir stehen schon davor.“<br />
Plötzlich krachte es laut, und die <strong>verbotene</strong> <strong>Tür</strong> öffnete sich knarrend.<br />
Das Weltall war zu sehen. Es war unglaublich. Sie sahen unser<br />
Sonnensystem und die Milchstraße. Milliarden leuchtende Punkte und<br />
farbige, riesengroße Nebelfelder. Ein kleiner Komet war gegen die <strong>Tür</strong><br />
gekracht.<br />
Sophia schloss die <strong>Tür</strong>, so schnell sie konnte, als sie einen zweiten Kometen<br />
heranrasen sah.<br />
Lena stand vor Staunen der Mund offen. Sie konnten nicht glauben, was sie<br />
gerade gesehen hatten, und öffneten die <strong>Tür</strong> ein zweites Mal. Eine<br />
wunderschöne Blumenwiese lag vor ihnen. Und ein riesiger, rosa Wurm, der<br />
alles auffraß. Vor Schreck warf Sophia die <strong>Tür</strong> wieder zu.<br />
<strong>Die</strong> Freundinnen sahen sich an. „Lass uns noch einmal die <strong>Tür</strong> öffnen. Ich<br />
muss wissen, was diesmal dahinter ist!“, Lena war noch immer fassungslos.<br />
Sie öffnete die <strong>Tür</strong> zum dritten Mal. Vor ihnen lag ein Gang zwischen dichten<br />
Hecken, die mindestens zwei Meter hoch waren. Nach ungefähr fünf Metern<br />
bog der Gang nach rechts ab. Sophia und Lena gingen durch die <strong>verbotene</strong><br />
<strong>Tür</strong>. Sie mussten einfach weitergehen. Sie konnten nicht anders.<br />
Nach ein paar Biegungen erkannten sie, dass sie sich in einem Irrgarten<br />
befanden.<br />
Sie wollten zurück zur <strong>Tür</strong>, doch sie hatten sich bereits verlaufen.<br />
Stundenlang irrten die Mädchen herum. Sie ahnten nicht, wie viel Zeit in<br />
Wirklichkeit vergangen war.<br />
Sophia und Lena wurden wochenlang gesucht.<br />
Inzwischen ist das schon zwölf Jahre her.<br />
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