Bei Interesse wenden Sie sich bitte an - Frankenmeute
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einer Welpenaufzucht nicht zumuten möchten und<br />
die Vorteile, die ein älterer Hund hat, zu schätzen<br />
wissen. Doch spüre ich häufig bei Vermittlungsgesprächen<br />
auch Bedenken bei den <strong>Interesse</strong>nten:<br />
K<strong>an</strong>n <strong>sich</strong> ein robust in der Meute gehaltenes Tier<br />
auf eine Einzelhaltung in der Wohnung umstellen?<br />
Wird es im Alter noch stubenrein? Kommen nicht<br />
besonders hohe Tierarztkosten auf einen zu? Muss<br />
m<strong>an</strong> <strong>sich</strong> nach zwei, drei Jahren schon wieder trennen?<br />
Da ich selbst seit zehn Jahren völlig auf die Haltung<br />
von „Beagle-Rentnern“ umgestiegen bin, k<strong>an</strong>n ich<br />
jedem nur sagen: Es gibt nichts Problemloseres,<br />
D<strong>an</strong>kbareres, Fröhlicheres, Anhänglicheres als so<br />
einen Oldie. Diese Hunde haben eine robuste Gesundheit,<br />
weil sie nie verzärtelt wurden. <strong>Sie</strong> werden<br />
innerhalb weniger Tage stubenrein, machen<br />
nichts in der Wohnung kaputt, laufen begeistert auf<br />
stundenl<strong>an</strong>gen Spaziergängen mit – und das schon<br />
bald ohne Leine, was für einen Beagle nicht gerade<br />
typisch ist – , aber sie sind auch nicht böse, wenn<br />
sie mal weniger hinauskommen. Aufgrund ihres<br />
Geselligkeitstriebes schließen sie <strong>sich</strong> eng <strong>an</strong> den<br />
Menschen <strong>an</strong>, aber sie lieben auch bald eventuell<br />
vorh<strong>an</strong>dene Hauskatzen sehr. Natürlich sind sie am<br />
glücklichsten, wenn sie einen Hundekumpel vorfinden.<br />
Besonders entzückt ist so ein Ex-Meutehund,<br />
wenn er plötzlich ein weiches Körbchen oder einen<br />
für ihn bestimmten Sessel entdeckt, denn in puncto<br />
Komfort ist er ja nie verwöhnt worden.<br />
Meine drei Pensionisten, neun, elf und fast fünfzehn<br />
Jahre alt, laufen täglich am Pferd mit, aber sie<br />
schlafen d<strong>an</strong>n zu Hause auch wieder stundenl<strong>an</strong>g<br />
<strong>an</strong>ein<strong>an</strong>der gekuschelt, sodass ich beruhigt halbtags<br />
zur Arbeit gehen k<strong>an</strong>n. Auch etliche Leute, denen<br />
ich einen Senior vermittelt habe, erzählen mit<br />
leuchtenden Augen, dass sie jeder Zeit noch einmal<br />
einen Althund nehmen würden.<br />
Und wenn d<strong>an</strong>n irgendw<strong>an</strong>n nach vielen schönen<br />
gemeinsamen Jahren der geliebte Oldie in die ewigen<br />
Jagdgründe abberufen wird, ist es bei allem<br />
Schmerz tröstlich zu wissen, dass in der Meute bestimmt<br />
einer sitzt, der schon sehnsüchtig auf das<br />
verwaiste Körbchen wartet.<br />
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