Sich selbst verletzen - The Icarus Project

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Über mich Ich habe mich jahrelang selbst verletzt. Ich habe meine Arme und Handgelenke mit Messern und Klingen geschnitten. Ich hab gegen meinen Kopf geschlagen oder den Kopf gegen Wände geschlagen. Ich habe beides sorgsam verheimlicht, was ich gemacht habe und die Wunden davon. In einer Gesellschaft, in der Emotionen irgendwie als weniger wichtig und weniger wirklich angesehen werden als makellose Haut, habe ich eine physische reale Wunde gebraucht, um mir selbst zu sagen: „Ich bin verletzt und diese Verletzung ist real“. Es war eine äußerst schwierige Erfahrung. Ich dachte ich wäre komplett verrückt geworden. Aber schlimmer als die Erfahrung, war die damit zusammenhängende Stigmatisierung. Die extremeren Formen von Selbstverletzungen passierten bei mir unter dem Einfluss von SSRIs [Antidepressiva] und kamen gleich nach dem Absetzen dieser nicht mehr vor. Neigungen zu Selbstverletzung hatte ich schon davor erlebt, wie beispielsweise mir in den Handrücken zu beissen. Heute verletze ich mich nicht mehr. Seit Jahren nicht mehr. Zu verstehen, was ich tat und dass ich es tat, weil ich mich damit um mich selbst kümmerte war hilfreich. Mich selbst zum Aufhören zu zwingen war es nicht. Ich respektiere meine Narben. Das Schneiden hat mir geholfen meinen Körper zurückzuerobern. Dieses Zine erzählt von meinen Erfahrungen. Ich teile die Vision des Icarus Projects, wo meine Sichtweise und viele andere Sichtweisen begrüßt werden. 44
Das Icarus Project hat die Vorstellung einer neuen Kultur und Sprache, die mehr mit unseren eigenen Erfahrungen von „psychischer Krankheit“ übereinstimmt, anstatt zu versuchen unsere Leben gesellschaftlichen Strukturen anzupassen. theicarusproject.net 45
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