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Substitution mit retardierten Morphinen in Österreich

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IN WELCHEM AUSMASS WERDEN RETARDIERTE MORPHINE<br />

INTRAVENÖS KONSUMIERT?<br />

Im Jahresbericht 2003 der EBDD f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Bezug auf die missbräuchliche Verwendung<br />

von Buprenorph<strong>in</strong> nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er H<strong>in</strong>weis:<br />

„... Schweden h<strong>in</strong>gegen bereitet E<strong>in</strong>schränkungen für die Verschreibung von Buprenorph<strong>in</strong><br />

vor, und <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland hat sich durch den illegalen Konsum von Buprenorph<strong>in</strong><br />

Behandlungsbedarf ergeben. Es wurde über e<strong>in</strong>ige Todesfälle im Zusammenhang <strong>mit</strong><br />

Buprenorph<strong>in</strong> und Sedativa berichtet.“ 14<br />

Im Bericht zur Drogensituation 2003 des ÖBIG gibt es zwei Textstellen die sich <strong>mit</strong> der<br />

Problematik rund um den Missbrauch von <strong>retardierten</strong> <strong>Morph<strong>in</strong>en</strong> beschäftigen:<br />

„Aus Vorarlberg, Tirol und Graz wird weiters über die zunehmende Bedeutung von<br />

<strong>Morph<strong>in</strong>en</strong> im Schwarzhandel berichtet, während Hero<strong>in</strong> an Relevanz verliert. Dies<br />

entspricht Berichten der Vorjahre (vgl. ÖBIG 2002a) und wird auf Markt- bzw.<br />

Angebotsmechanismen zurückgeführt. Aus Graz wird beispielsweise berichtet, dass <strong>in</strong><br />

Folge der Aktivitäten e<strong>in</strong>er polizeilichen Sondere<strong>in</strong>satzgruppe Hero<strong>in</strong> schwer verfügbar und<br />

wesentlich teurer wurde, wodurch die Abhängigen auf illegal bezogene <strong>Substitution</strong>s<strong>mit</strong>tel<br />

und Psychopharmaka ausweichen (Zeder, persönliche Mitteilung). In Vorarlberg und Tirol<br />

wird vermutet, dass durch den verstärkten E<strong>in</strong>satz von Morph<strong>in</strong>tabletten im Rahmen der<br />

<strong>Substitution</strong>sbehandlung diese auch vermehrt auf den Schwarzmarkt gelangen. Darauf wird<br />

<strong>mit</strong> neuen Strategien der <strong>Substitution</strong>sbehandlung reagiert (vgl. Kap. 11.2).“ 15<br />

In Kapitel 11.2. „<strong>Substitution</strong>sbehandlung“ wird noch e<strong>in</strong>mal kurz darauf e<strong>in</strong>gegangen:<br />

„Die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen der <strong>Substitution</strong>sbehandlung haben sich nicht wesentlich<br />

geändert. Vor allem als Reaktion auf die verstärkte Präsenz von <strong>Morph<strong>in</strong>en</strong> im<br />

Straßenhandel wird <strong>in</strong> Vorarlberg e<strong>in</strong>e Adaptierung der <strong>Substitution</strong>sbehandlung<br />

diskutiert.“ 16<br />

Dr. Hans Haltmayer (Ärztlicher Leiter Ambulatorium Ganslwirt, Vere<strong>in</strong> Wiener Sozialprojekte)<br />

et al. analysierten im Jahr 2000 die rückgetauschten Spritzen (753 Proben = 7 Tage) im<br />

Ganslwirt <strong>in</strong> Wien, <strong>mit</strong> folgendem Ergebnis: 17<br />

„In 17 % der Spritzen konnten Reste von Hero<strong>in</strong> festgestellt werden, <strong>in</strong> 37 % der Spritzen<br />

fand sich re<strong>in</strong>es Morph<strong>in</strong> (<strong>Substitution</strong>s<strong>mit</strong>tel bzw. Schmerz<strong>mit</strong>tel aus der<br />

pharmazeutischern Produktion), <strong>in</strong> 11 % fanden sich Gemische und <strong>in</strong> 28 % Koka<strong>in</strong>.“<br />

Spritzenstudie Wien 2000<br />

Hero<strong>in</strong><br />

Morph<strong>in</strong><br />

Gemische<br />

Koka<strong>in</strong><br />

Die offiziellen Ergebnisse der 2003 durchgeführten Spritzenstudie liegen noch nicht vor.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wurde <strong>in</strong>offiziell bekannt, dass der Morph<strong>in</strong>anteil weiter gestiegen ist.<br />

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