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Blattpigmente untersuchen - GLOBE

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Lernaktivität<br />

Phänologie/Jahreszeiten<br />

<strong>Blattpigmente</strong> <strong>untersuchen</strong><br />

Ein <strong>GLOBE</strong> ® Umweltbildungsangebot<br />

Für die Schulstufe Sek I und Sek II<br />

Lernaktivität Farbpigmente - 1<br />

Phänologie/Jahreszeiten


<strong>Blattpigmente</strong> <strong>untersuchen</strong><br />

Ziel<br />

Die Schüler/-innen finden heraus, welche Pigmente in Blättern vorkommen und welche Funktionen<br />

sie haben.<br />

Übersicht<br />

Die Schüler/-innen führen einzeln oder in Gruppen ein Experiment durch, bei dem sie Papierchromatografie<br />

anwenden, um in Blättern vorkommende Pigmente zu trennen.<br />

Lernziele<br />

Die Schüler/-innen lernen etablierte wissenschaftliche Konzepte kennen. Sie erwerben grundlegende<br />

Kenntnisse der Chromatografie und erkennen, dass in Blättern neben Chlorophyll noch weitere Pigmente<br />

vorkommen.<br />

Wissenschaftliche Konzepte<br />

Physik<br />

<br />

Chemische Reaktionen laufen in allen Bereichen der Umwelt ab.<br />

Biologie<br />

Energie fliesst in einer Richtung durch die Ökosysteme (Fotosynthese – Pflanzenfresser –<br />

Fleischfresser – Zersetzer).<br />

Lebewesen benötigen eine beständige Energiezufuhr, um ihre Lebensprozesse aufrecht zu<br />

erhalten.<br />

Wissenschaftliche Untersuchungskompetenzen<br />

Beobachten und Schlüsse ziehen<br />

Hypothesen aufstellen und Voraussagen machen<br />

Daten erheben<br />

Resultate analysieren und interpretieren<br />

Resultate und Schlussfolgerungen kommunizieren<br />

Entwerfen und Durchführen von wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

Geeignetes Material und Techniken verwenden<br />

Aufgrund der Resultate Beschreibungs- und Erklärungsmodelle entwickeln<br />

Geeignete Berechnungsmethoden verwenden, um Daten zu analysieren<br />

Resultate und Erklärungen kommunizieren<br />

Zeitaufwand<br />

Eine Lektion für die Vorbereitung und den Aufbau des Experiments<br />

Eine weitere Lektion für die Beobachtung<br />

Stufe<br />

Mittelstufe, Oberstufe<br />

Phänologie/Jahreszeiten Lernaktivität Farbpigmente - 2


Benötigtes Material<br />

Kaffeefilter aus weissem Papier, Haushaltpapier, Filterpapier oder Chromatografie-Papier in 2<br />

cm breite und 15 cm lange Streifen geschnitten<br />

Schwarze, wasserlösliche Filzstifte<br />

Glas- oder Plastikgefässe, z.B. Gläschen für Babynahrung, Fruchtsaftflaschen (ca. 2–3 dl)<br />

Wasser mit Raumtemperatur<br />

Heisses Leitungswasser<br />

Reinigungsbenzin (70 % oder 99 % Isopropylalkohol)<br />

Stifte, Glacéstängel oder Trinkhalme<br />

Schere<br />

Massstab<br />

Klebeband<br />

Grüne Blätter<br />

Verfärbte Blätter<br />

Deckel für Gefässe, Aluminium- oder Plastikfolie<br />

Flaches Becken oder flache Schale<br />

Lernjournal<br />

Lupe (optional)<br />

Mörser und Stampfer für das Zerstossen der Blätter (optional)<br />

Vorbereitung<br />

Keine<br />

Voraussetzungen<br />

Isopropylalkohol darf nur UNTER AUFSICHT VON ERWACHSENEN verwendet werden. Bitte vor<br />

Beginn des Experiments alle Informationen sorgfältig durchlesen.<br />

Alle Sicherheitsvorkehrungen beachten.<br />

Hintergrundinformationen<br />

Chromatografie ist eine Methode, die in vielen Gebieten der Wissenschaft und Industrie angewendet<br />

wird, um verschiedene Substanzen einer Mischung zu trennen und zu identifizieren. Ein Chromatogramm<br />

zeigt an, wie sich die Substanzen einer Mischung trennen. Die Mischung wird auf ein Medium<br />

wie Papier oder Kalk gegeben, das Wasser, Alkohol oder andere Lösungsmittel absorbiert. Während<br />

Wasser und Alkohol durch die Kapillarkraft dem Papier entlang nach oben steigen, bewegen sich die<br />

in der Mischung gelösten Moleküle oder Substanzen mit verschiedenen Geschwindigkeiten. Wasser<br />

oder andere Lösungsmittel steigen nach oben, weil die Kapillarkraft stärker wirkt als die Schwerkraft<br />

und von Kohäsion und Adhäsion abhängt. Kohäsion ist die gegenseitige Anziehung von Wassermolekülen<br />

und Adhäsion die Anziehung zwischen Wassermolekülen und anderen Molekülen, in diesem<br />

Fall Papiermolekülen. Verschiedene Farben erscheinen auf unterschiedlichen Höhen, da die Moleküle<br />

dieser Farben verschiedene Grössen, Formen und Löslichkeit aufweisen. Jene Moleküle, die sich<br />

im Lösungsmittel besser lösen, steigen einfacher und schneller das Papier hoch und legen so grössere<br />

Strecken zurück. Andere Moleküle sind nicht ganz so schnell und werden zurück gelassen. Dank<br />

Papier-Chromatografie können die verschiedenen Farben, aus denen sich schwarze Tinte und <strong>Blattpigmente</strong><br />

zusammensetzen, getrennt und sichtbar gemacht werden.<br />

Lernaktivität Farbpigmente - 3<br />

Phänologie/Jahreszeiten


Pigmente sind farbige, Licht absorbierende Verbindungen. Struktur und Anzahl der Pigmente bestimmen<br />

die Farbe. Das Blattpigment Chlorophyll unterstützt die Fotosynthese, indem es jene Energie<br />

aus dem Sonnenlicht absorbiert, die für die Umwandlung von Kohlendioxid und Wasser in Traubenzucker<br />

(Glucose) oder Nahrung gebraucht wird. Chlorophyll verleiht den Blättern ihre grüne Farbe<br />

und kann die anderen Pigmente verbergen. Es absorbiert alle im sichtbaren Licht enthaltenen Farben,<br />

ausser Grün, welches reflektiert und so vom menschlichen Auge wahrgenommen wird. Wenn alle<br />

Farben oder Wellenlängen des sichtbaren Lichts absorbiert und keine reflektiert werden, nimmt das<br />

menschliche Auge das Pigment als schwarz wahr. Werden jedoch alle Wellenlängen reflektiert, nimmt<br />

das menschliche Auge das Pigment als weiss wahr.<br />

Im Herbst treten Änderungen in den Blättern laubwerfender Pflanzen auf, bevor sie letztendlich abfallen.<br />

Werden die Blätter nicht mehr mit Wasser und Pflanzensaft versorgt, löst sich das Chlorophyll auf<br />

und die Blätter verfärben sich. Wenn das Grün verblasst, kommen Orange, die Farbe des Carotin-<br />

Pigments, und Gelb, die Farbe des Xanthophyll-Pigments, zum Vorschein. Diese Pigmente kommen<br />

auch in Nahrungsmitteln wie Karotten, Bananen und Eigelb vor. Carotin und Xanthophyll sind weitere<br />

Farbpigmente, die den Prozess der Fotosynthese unterstützen, indem sie ihre absorbierte Lichtenergie<br />

dem Chlorophyll abgeben. Weitere chemische Veränderungen in den Blättern stimulieren die Produktion<br />

von Anthocyane-Pigmenten, die als helles Rot und Violett wahrgenommen werden. Diese<br />

finden sich häufig in Gemüse und Früchten wie Randen, roten Äpfeln und roten Trauben und Blumen<br />

wie Veilchen und Hyazinthen. Im Herbst werden diese Pigmente durch den in Blättern gespeicherten<br />

Traubenzucker (Glucose) hergestellt. Verschiedene Mischungen aus Chlorophyll und anderen <strong>Blattpigmente</strong>n<br />

führen zu einer grossen Vielfalt an Herbstfarben. Braune Farben entstehen aus Gerbstoff,<br />

einem bitteren Abfallprodukt. Es sollte nicht vergessen werden, dass Chlorophyll das wichtigste Fotosynthese-Pigment<br />

ist. Die vom Chlorophyll absorbierte Lichtenergie wird direkt für die Fotosynthese<br />

gebraucht, während die anderen Pigmente ihre absorbierte Lichtenergie erst dem Chlorophyll abgeben<br />

müssen.<br />

Die folgenden Untersuchungen können die Schüler/-innen einzeln oder in Gruppen durchführen.<br />

Vorgehen – die einzelnen Arbeitsschritte<br />

Vorbereitung<br />

Schreiben Sie einige Wörter mit einem schwarzen, wasserlöslichen Filzstift auf ein weisses Blatt Papier.<br />

Fordern Sie die Schüler/-innen auf, das Blatt genau anzuschauen. Wie viele Farben können die<br />

Schüler/-innen sehen?<br />

1. Fragen Sie die Schüler/-innen, ob sie wissen, was Pigmente sind.<br />

2. Fragen Sie die Schüler/-innen, ob noch andere Farben in der schwarzen Tinte versteckt sein<br />

könnten. Falls ja, warum? Falls die Schüler/-innen bei dieser Frage nicht mehr weiter wissen,<br />

fragen Sie sie, welche Farben für die Herstellung der schwarzen Tinte verwendet werden<br />

könnten. Haben die Schüler/-innen jemals Farben gemischt? Was waren ihre Beobachtungen?<br />

Diskussion.<br />

3. Fragen Sie die Schüler/-innen, wie sie herausfinden können, ob neben Schwarz noch andere<br />

Pigmente in der schwarzen Tinte vorkommen.<br />

4. Fragen Sie die Schüler/-innen, was ihrer Meinung nach passiert, wenn ein Punkt mit schwarzer<br />

Tinte auf einen Streifen Filterpapier oder ein Papiertuch gemalt und die Spitze des Streifens<br />

dann in Wasser getunkt wird.<br />

Forschungsschritt 1<br />

Einführende Lernaktivität für die Schüler/-innen der Mittel- und Oberstufe<br />

(Diese Untersuchung kann auch mit Schüler/-innen der Unterstufe gemacht werden.)<br />

Phänologie/Jahreszeiten Lernaktivität Farbpigmente - 4


Trennung der schwarzen Tinte in ihre Farbbestandteile<br />

Bitten Sie die Schüler/-innen, die folgenden Schritte auszuführen. Um Zeit zu sparen, können Sie die<br />

Schritte 1-4 selbst vorbereiten und das Experiment mit nur einem wasserlöslichen, schwarzen Filzstift<br />

durchführen lassen.<br />

1. Schneidet einen Kaffeefilter in Streifen (2 cm x 15 cm), einen Streifen für jeden Filzstift.<br />

2. Klebt eine Nummer an jeden Filzstift.<br />

3. Nehmt pro Filzstift einen Streifen und malt ca. 1,5 cm–2 cm von einem der Enden entfernt einen<br />

Punkt. Beschriftet mit einem Bleistift die Streifen mit der Nummer des verwendeten Filzstiftes.<br />

4. Füllt ein Glas- oder Plastikgefäss ca. 2 cm hoch mit Wasser. Beschriftet das Gefäss ebenfalls<br />

mit der Nummer des entsprechenden Filzstiftes. Siehe Abbildung EA-P5-1.<br />

5. Klebt das obere Ende des Kaffeefilterstreifens an einen Bleistift oder einen Glacéstängel. Legt<br />

nun den Bleistift/Glacéstängel quer auf das Gefäss, sodass der Streifen ins Gefäss hängt. Der<br />

Farbpunkt auf dem Streifen sollte dabei ca. 1 cm über dem Wasser sein. Die Länge des Filterpapiers<br />

kann angepasst werden, indem der Bleistift/Glacéstängel gedreht wird. (Der Farbpunkt<br />

soll dabei nicht ins Wasser geraten, da sonst die Tinte ins Wasser läuft, anstatt den<br />

Streifen hochzusteigen.)<br />

6. Beobachtet, was mit dem Farbpunkt passiert, wenn das Wasser den Streifen zu drei Vierteln<br />

hochgestiegen ist.<br />

7. Falls die verwendete Farbe den Streifen nicht hochsteigt, könnt ihr unter Aufsicht eines Erwachsenen<br />

Reinigungsbenzin als Lösungsmittel verwenden.<br />

8. Wiederholt den Versuch mit den restlichen Streifen, die mit einem anderen Filzstift markiert<br />

wurden, und vergleicht die Resultate.<br />

9. Klebt die getrockneten Streifen auf ein Blatt Papier, um damit die unterschiedlichen Farbverläufe<br />

der einzelnen Filzstifte aufzuzeigen.<br />

10. Untersucht die Streifen mit einer Lupe. Messt, wie weit die Farben vom Farbpunkt hochgestiegen<br />

sind (Schüler/-innen in höheren Schulstufen).<br />

Diskussion in der Klasse<br />

Fragen Sie die Schüler/-innen nach ihren Beobachtungen.<br />

Fragen Sie die Schüler/-innen, aus welchen Gründen die anderen Farben anfangs nicht sichtbar<br />

waren. Fragen Sie die Schüler/-innen nach möglichen Erklärungen für dieses Phänomen.<br />

(Warum sind einige Farben weiter hinaufgestiegen als andere? Welche Schlussfolgerungen<br />

können die Schüler/-innen aus der Zusammensetzung der Tinte der Filzstifte ziehen?)<br />

Falls unterschiedliche Stifte verwendet wurden, fragen Sie nach Ähnlichkeiten oder Unterschieden,<br />

welche die Schüler/-innen auf den Streifen beobachten können und warum diese<br />

entstanden sind.<br />

Warum ist nur die schwarze Farbe sichtbar,<br />

obwohl die Filzstifttinte eigentlich eine<br />

Mischung aus mehreren Farben ist? (Lassen<br />

Sie die diese Frage weg, wenn sie für<br />

diese Schulstufe nicht geeignet ist.)<br />

Abbildung EA-P5-1: Skizze der Versuchsanordnung<br />

mit Papier-Chromatografie<br />

Lernaktivität Farbpigmente - 5<br />

Phänologie/Jahreszeiten


Lernzielkontrolle für Forschungsschritt 1<br />

Eintrag ins Lernjournal<br />

Lassen Sie die Schüler/-innen über Folgendes schreiben und zeichnen:<br />

Die Beobachtungen der Schüler/-innen. (Was geschah mit dem Farbpunkt, als das Wasser<br />

den Streifen hochstieg?)<br />

Warum das Beobachtete geschehen ist. (Warum einige Farben höher hinaufstiegen als andere.)<br />

Wie die Muster der Farbtrennung auf den mit verschiedenen Stiften markierten Streifen aussehen<br />

und woher die Unterschiede kommen könnten.<br />

Warum nur die schwarze Farbe sichtbar ist, obwohl verschiedene Farben im Filzstift enthalten<br />

sind. (Lassen Sie die diese Frage weg, wenn sie für die Schulstufe nicht geeignet ist.)<br />

Kriterienliste für die Lernzielkontrolle<br />

Verwenden Sie während der Lektion die Kriterienliste, um die Fertigkeiten der Schüler/-innen während<br />

des Forschungsprozesses zu dokumentieren.<br />

Vorbereitung für die Trennung der Farbpigmente in Blättern<br />

1. Fragen Sie die Schüler/-innen, warum sie denken, dass Blätter grün sind. (Finden Sie heraus,<br />

ob die Schüler/-innen dabei an Chlorophyll denken und ob sie wissen, dass es alle Farben beziehungsweise<br />

alle Wellenlängen des sichtbaren Lichts absorbiert und nur Grün reflektiert.)<br />

2. Fragen Sie die Schüler/-innen, was Herbstblätter und überreife Bananen gemeinsam haben.<br />

3. Fragen Sie die Schüler/-innen, ob in Blättern neben Chlorophyll noch andere Pigmente vorkommen.<br />

Wenn ja, warum? Wie könnte man das beweisen?<br />

Forschungsschritt 2<br />

Trennung der Farbpigmente in grünen Blättern mit Hilfe der Chromatografie<br />

Grüne Blätter können in einer Vegetation, deren Farben sich mit den Jahreszeiten verändern, gesammelt<br />

werden. Zum Beispiel werden Blätter des Zuckerahorns im Herbst hellgelb, wohingegen die<br />

Blätter der Weisseiche ein mattes Braun annehmen. Die Blätter des Zuckerahorns sind deshalb besser<br />

für dieses Experiment geeignet als die Blätter der Weisseiche. Birkenblätter eignen sich besser<br />

als Erlenblätter. Allerdings wissen die Schüler/-innen vermutlich nicht, welche Blätter ihre Farbe im<br />

Herbst stark verändern. Der Lernprozess der Schüler/-innen wird jedoch nicht beeinträchtigt, wenn<br />

grüne Blätter einer beliebigen Vegetation ausgewählt werden. Die Schüler/-innen sollen folgende<br />

Schritte ausführen.<br />

1. Sammelt 2–3 grosse, grüne, frische Blätter. Schreibt den Fundort der Blätter auf und wenn<br />

möglich auch die Pflanzengattung.<br />

2. Reisst oder schneidet die Blätter in möglichst kleine Stücke. Gebt die Stücke in ein Glas- oder<br />

Plastikgefäss.<br />

3. Beschriftet das Gefäss mit einer Nummer oder mit dem Blattnamen und dem Fundort der<br />

Pflanze.<br />

4. Fügt so viel Reinigungsbenzin hinzu, bis die Blattstücke bedeckt sind. Nehmt einen Plastiklöffel<br />

und vermischt die Blätter vorsichtig, aber gründlich mit dem Reinigungsbenzin. (Die Blätter<br />

können auch mit Mörser und Stampfer zerstossen werden.)<br />

Sicherheitshinweis: Bei unsachgemässer Verwendung kann Reinigungsbenzin schädliche<br />

Folgen haben. Die Schüler/-innen müssen die Sicherheitshinweise auf der Reinigungsbenzinflasche<br />

lesen und genau befolgen. Die Schüler/-innen müssen streng beaufsichtigt werden.<br />

Phänologie/Jahreszeiten Lernaktivität Farbpigmente - 6


5. Deckt das Gefäss mit Deckel, Plastik- oder Alufolie ab. Das Gefäss sollte dabei nicht dicht<br />

verschlossen werden, sondern nur lose zugedeckt sein. Nehmt ein Becken mit niedrigem<br />

Rand. Füllt dieses Becken bis zu ca. 2,5 cm mit heissem Leitungswasser. Stellt anschliessend<br />

das Gefäss mit den Blattstücken in das Becken.<br />

Sicherheitshinweis: Über 66°C warmes Wasser kann schnell zu gravierenden Verbrennungen<br />

führen.<br />

6. Lasst das Gefäss mindestens eine halbe Stunde im Wasserbecken stehen, falls nötig auch<br />

länger, bis das Reinigungsbenzin Farbe angenommen hat (je dunkler, desto besser).<br />

Schwenkt jedes Gefäss alle fünf Minuten vorsichtig im Uhrzeigersinn. Ersetzt das Wasser im<br />

Wasserbecken, sobald es abgekühlt ist. Abgedeckte Gefässe können über Nacht stehen gelassen<br />

und am nächsten Tag für eine Chromatografie verwendet werden.<br />

7. Schneidet für jedes Gefäss einen langen, dünnen Streifen (2 cm x 15 cm) aus Kaffeefilterpapier<br />

oder Chromatografie-Papier zu und beschriftet diesen mit dem Blattnamen oder einer<br />

Nummer.<br />

8. Nehmt das Gefäss aus dem Wasserbecken und entfernt den Deckel oder die Folie. Klebt einen<br />

Streifen Filterpapier oder Chromatografie-Papier an einen Bleistift. Legt auf jedes Glasoder<br />

Plastikgefäss einen Bleistift. Passt die Länge des Filterpapiers an, indem ihr den Bleistift<br />

dreht, bis das Ende des Papierstreifens gerade das Reinigungsbenzin berührt. Das Reinigungsbenzin<br />

steigt mitsamt den Farben das Papier hoch.<br />

9. Nach 30–90 Minuten (oder länger) oder sobald das Reinigungsbenzin auf der Höhe von drei<br />

Viertel des Streifens angekommen ist, steigen die Farben unterschiedlich weit das Papier<br />

hoch. Je nach Blatttyp können verschiedene Grüntöne und möglicherweise auch etwas Gelb,<br />

Orange oder Rot auf dem Chromatogramm erscheinen. Entfernt den Papierstreifen und legt<br />

ihn zum Trocknen auf eine Papierserviette, bevor ihr ihn auf ein weisses Papier klebt.<br />

10. Untersucht die Streifen mit einer Lupe. Messt, wie weit die Farbe(n) den Papierstreifen hochgestiegen<br />

sind. Bewahrt den Papierstreifen auf, um das Resultat mit dem des nächsten Experiments<br />

(Erforschen 3) zu vergleichen.<br />

Diskussion in der Klasse<br />

1. Bitten Sie die Schüler/-innen, ihre Beobachtungen aufzuschreiben und aufzuzeichnen und ihre<br />

Resultate dann untereinander zu besprechen.<br />

2. Fragen Sie die Schüler/-innen, was der Grund dafür sein könnte, dass einige Farben weiter<br />

hochgestiegen sind als andere. (Grössere Farbmoleküle mit stärkerer Haftung steigen weniger<br />

weit hoch als kleinere mit geringerer Haftung.)<br />

3. Fragen Sie die Schüler/-innen, was man daraus ableiten kann, dass gerade diese Pigmentmoleküle<br />

auf dem Streifen zu sehen sind. (Die verschiedenen Pigmentmoleküle, die in den Blättern<br />

vorkommen, sind in den Farben auf dem Streifen zu erkennen: Grün steht für Chlorophyll,<br />

Gelb für Xanthophyll, Orange für Carotin.)<br />

4. Fragen Sie die Schüler/-innen, was man daraus schliessen kann, wenn Grün die dominierende<br />

Farbe auf dem Streifen ist. (Chlorophyll ist das wichtigste Pigment der Fotosynthese, da es<br />

den Blättern ihre grüne Farbe verleiht. Andere Pigmente können dominieren, wenn der Chlorophyll-Anteil<br />

abnimmt.)<br />

5. Fragen Sie die Schüler/-innen, was Hilfspigmente sind. Falls sie sich nicht erinnern, fragen Sie<br />

sie, welche Gemeinsamkeiten Blätter mit Bananen und Eigelb haben. (Sie enthalten Carotin<br />

und Xanthophyll, was ihnen die orange/gelbe Farbe verleiht.) Fragen Sie sie, falls es für die<br />

Schulstufe angemessen ist, warum einige Pigmente als Hilfspigmente gelten. (Chlorophyll ist<br />

das wichtigste Pigment der Fotosynthese, da es die Lichtenergie, die es aufnimmt, direkt für<br />

die Fotosynthese umwandelt. Xanthophyll und Carotin sind Beispiele für Hilfspigmente. Sie<br />

müssen die aufgenommene Sonnenenergie ans Chlorophyll weitergeben und können sie nicht<br />

direkt dem Stoffwechselweg der Fotosynthese zuführen.)<br />

Lernaktivität Farbpigmente - 7<br />

Phänologie/Jahreszeiten


Lernzielkontrolle<br />

Eintrag ins Lernjournal<br />

Die Schüler/-innen sollen in ihrem Lernjournal zu folgenden Punkten Einträge in Form von Notizen<br />

und Zeichnungen machen:<br />

Beobachtungen (Was passierte, als die Mischung aus Reinigungsbenzin und Blättern das Filterpapier<br />

hochstieg?)<br />

Was ist die Ursache für die Beobachtungen, die sie gemacht haben?<br />

Fordern Sie die Schüler/-innen auf, anhand der auf den Streifen vorkommenden Farben Rückschlüsse<br />

auf die Molekülstrukturen der Blätter zu ziehen.<br />

Welche Hilfspigmente kommen in den Blättern vor und wieso sind diese wichtig?<br />

Kriterienliste für die Lernzielkontrolle<br />

Verwenden Sie während der Lektion/dem Erforschen die Kriterienliste, um die Fertigkeiten der Schüler/-innen<br />

während der Übung zu dokumentieren.<br />

<strong>Blattpigmente</strong> <strong>untersuchen</strong>: Kriterienliste für die Lernzielkontrolle<br />

Kriterium<br />

Name<br />

Führt die Anweisungen<br />

und Schritte für die Vorbereitung<br />

des Experiments<br />

und zur Informationsbeschaffung<br />

korrekt<br />

aus<br />

Beobachtet genau<br />

Hält Daten und Erklärungen<br />

zu Beobachtungen<br />

und Experimenten im<br />

Lernjournal fest<br />

Erkennt Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede in<br />

der Farbtrennung<br />

Kann die Ursachen für<br />

Abweichungen in den<br />

gewonnenen Daten erschliessen<br />

Kann das Gelernte in<br />

Klassendiskussionen<br />

und während Brainstormings<br />

einbringen<br />

Phänologie/Jahreszeiten Lernaktivität Farbpigmente - 8


Forschungsschritt 3<br />

Trennung der Farbpigmente von Herbstblättern durch Chromatografie<br />

Wiederholt die Schritte 1 bis 8 aus Erforschen 2, aber verwendet dieses Mal Blätter, die ihre<br />

Farbe verändert haben.<br />

Es kann sein, dass ihr für die Schritte 4 und 7 mehr Zeit braucht.<br />

Vergleicht die Teststreifen mit jenen aus Erforschen 2. Haltet eure Beobachtungen und Resultate<br />

fest und besprecht diese in der ganzen Gruppe.<br />

Diskussion in der Klasse<br />

1. Fragen Sie die Schüler/-innen, was sie beobachteten, als die Mischung aus Reinigungsbenzin<br />

und Blättern das Filterpapier hochstieg. Weisen Sie die Schüler/-innen an, die verwendeten<br />

Streifen oder Chromatogramme mit jenen aus Erforschen 2 zu vergleichen. Bitten Sie die<br />

Schüler/-innen, ihre Beobachtungen sowie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Vergleich<br />

zu Erforschen 2 festzuhalten und ihre Resultate in der ganzen Gruppe zu besprechen.<br />

2. Fragen Sie die Schüler/-innen, was der Grund dafür sein könnte, dass einige Farben weiter<br />

hochgestiegen sind als andere. (Grössere Farbmoleküle mit stärkerer Haftung steigen bei<br />

gleicher Löslichkeit weniger weit hoch als kleinere mit geringerer Haftung.)<br />

3. Fragen Sie die Schüler/-innen, was man aus den auf dem Streifen sichtbaren Pigmentmolekülen<br />

ableiten kann. (Die verschiedenen Pigmentmoleküle der Blätter sind in den Farben auf<br />

dem Streifen zu erkennen: Grün steht für Chlorophyll, Gelb für Xanthophyll, Orange für Carotin<br />

und Hellrot oder Violett für Anthocyane.)<br />

4. Fragen Sie die Schüler/-innen, was man aus der auf dem Streifen dominanten Farbe ableiten<br />

kann. (Chlorophyll ist das wichtigste Pigment der Fotosynthese. Es kommt normalerweise in<br />

grossen Mengen in grünen Blättern vor. Andere Pigmente dominieren, wenn der Chlorophyllanteil<br />

abnimmt.)<br />

5. Fragen Sie die Schüler/-innen, ob sie wissen, was Hilfspigmente sind. (Chlorophyll ist ein fotosynthetisches<br />

Pigment. Xanthophyll und Carotin sind Beispiele für Hilfspigmente. Sie müssen<br />

die aufgenommene Sonnenenergie ans Chlorophyll weitergeben und können sie nicht direkt<br />

dem Stoffwechselweg der Fotosynthese zuführen.)<br />

Lernzielkontrolle<br />

Eintrag ins Lernjournal<br />

Die Schüler/-innen sollen in ihrem Lernjournal zu folgenden Punkten Einträge in Form von Notizen<br />

und Zeichnungen machen:<br />

Beobachtungen (Was passierte, als die Mischung aus Reinigungsbenzin und Blättern das Filterpapier<br />

hochstieg?)<br />

Was ist ihrer Meinung nach die Ursache für die Beobachtungen, die sie gemacht haben?<br />

Fordern Sie die Schüler/-innen auf, anhand der auf den Streifen vorkommenden Farben Rückschlüsse<br />

auf die Molekülstrukturen der Blätter zu ziehen.<br />

Welche Hilfspigmente kommen in den Blättern vor und wieso sind diese wichtig?<br />

Was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Farbteilung, die auf den Streifen<br />

mit der Mischung aus Reinigungsbenzin und Blättern von grünen Blättern auftritt, und jener<br />

von Blättern, die ihre Farbe verändert haben?<br />

Lernaktivität Farbpigmente - 9<br />

Phänologie/Jahreszeiten


Kriterienliste für die Lernzielkontrolle<br />

Verwenden Sie während der Lektion/des Erforschen die Kriterienliste, um die Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

der Schüler/-innen während der Übung zu dokumentieren.<br />

Lernzielkontrolle am Ende der Lerneinheit<br />

Eintrag ins Lernjournal<br />

Lassen Sie die Schüler/-innen in ihrem Lernjournal zu folgenden Punkten Einträge machen: 1) ihr<br />

Wissen über Chromatografie und deren Bedeutung; 2) ihr Wissen über Pigmente und deren Bedeutung,<br />

auch für Blätter; 3) Ähnlichkeiten oder Unterschiede, die sie bei den Chromatografien mit dem<br />

Extrakt aus grünen Blättern und jenem mit Blättern, die ihre grüne Farbe verloren hatten, beobachtet<br />

haben.<br />

Leistungsbeurteilung<br />

Lassen Sie die Schüler/-innen eigene Experimente mit vorher nicht getesteten Materialien durchführen,<br />

zum Beispiel mit verschiedenfarbigen Stiften, Lebensmittelfarben oder farbigen Kuchenverzierungen<br />

und verschiedenen natürlichen und ungiftigen Farbstoffen. Sie sollen sich im Voraus überlegen,<br />

was dabei herauskommen wird, danach die Chromatografie durchführen und zum Schluss die<br />

Resultate schriftlich festhalten.<br />

Verwenden Sie das untenstehende Bewertungsschema, um den Eintrag im Lernjournal zu bewerten<br />

und die Leistungsbeurteilung vorzunehmen.<br />

Kriterium Genügend Gut Hervorragend<br />

Eintrag über<br />

Chromatografie<br />

und ihre Bedeutung<br />

Der Eintrag zeigt<br />

Lücken im Wissen<br />

über Chromatografie<br />

und ihre Bedeutung<br />

Der Eintrag zeigt ein<br />

vertieftes Wissen<br />

über Chromatografie<br />

und ihre Bedeutung<br />

Der Eintrag zeigt ein<br />

vertieftes Wissen<br />

über Chromatografie<br />

und ihre Bedeutung<br />

sowie die Fähigkeit,<br />

das Erlernte auf<br />

neue Situationen<br />

Eintrag über Pigmente<br />

und ihre<br />

Bedeutung (auch<br />

ihre Bedeutung für<br />

Blätter)<br />

Der Eintrag zeigt<br />

Lücken im Wissen<br />

über Pigmente und<br />

ihre Bedeutung<br />

Der Eintrag zeigt ein<br />

vertieftes Wissen<br />

über Pigmente und<br />

ihre Bedeutung für<br />

die Fotosynthese in<br />

Blättern<br />

anzuwenden<br />

Der Eintrag zeigt ein<br />

vertieftes Wissen<br />

über Pigmente und<br />

ihre Bedeutung für<br />

die Fotosynthese in<br />

Blättern sowie die<br />

Fähigkeit, allgemeine<br />

Bezüge zur<br />

Pflanzenchemie<br />

herzustellen<br />

Phänologie/Jahreszeiten Lernaktivität Farbpigmente - 10

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