In dieser Ausgabe Mit Bernadette das Vaterunser beten 7 Chronik ...
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Wenn wir <strong>das</strong> <strong>Vaterunser</strong> in<br />
einer Heiligen Messe oder<br />
auch für uns sprechen, geschieht<br />
dies, sicher unbewusst, oft in einer<br />
sehr mechanischen Weise.<br />
Die Worte, der <strong>In</strong>halt sind uns so<br />
vertraut, <strong>das</strong>s wir uns der tiefen<br />
Bedeutung der einzelnen Bitten<br />
nicht immer bewusst sind.<br />
Die Bitte «Dein Wille geschehe»<br />
geht uns als gläubige Christen ja<br />
leicht von den Lippen, sind wir<br />
doch überzeugt, <strong>das</strong>s Gottes Wille<br />
über allem steht. Dies geschieht<br />
umso leichter, je besser es<br />
uns geht, solange wir gesund und<br />
erfolgreich sind und alles nach<br />
unseren Wünschen und Vorstellungen<br />
verläuft.<br />
Wie steht es aber bei Misserfolg<br />
oder Krankheit? Gelingt es uns<br />
Wallfahrtsmotto<br />
<strong>Mit</strong> <strong>Bernadette</strong><br />
<strong>das</strong> <strong>Vaterunser</strong> <strong>beten</strong><br />
dann auch noch zu sagen: «Dein<br />
Wille geschehe»? Stehen dann<br />
nicht zuerst einmal Angst, Trauer<br />
oder Wut im Vordergrund? Auch<br />
die Frage: Warum?, warum ich?,<br />
steht dann im Raum. Müssen wir<br />
uns dann <strong>dieser</strong> Gefühle schämen?<br />
Wohl kaum, gehört doch<br />
diese Verwirrung der Gefühle,<br />
der Zweifel, die Angst vor dem<br />
Kommenden immer zum Beginn<br />
einer schweren Erkrankung.<br />
Betrachten wir doch einmal die<br />
Krankheit von verschiedenen Seiten:<br />
Aus der Sicht des Arztes ist<br />
eine Krankheit immer eine Herausforderung,<br />
etwas gegen <strong>das</strong><br />
gekämpft werden muss. Oft ist<br />
<strong>dieser</strong> Kampf aber nicht erfolgreich<br />
und nach rein menschlicher,<br />
wissenschaftlicher Sicht folgt diesem<br />
Kampf dann eine Niederlage.<br />
Diese Denkweise ist nach wissenschaftlichen<br />
Kriterien betrachtet<br />
sicher richtig. Durch erfolgreiche<br />
Forschung können heute viele<br />
Krankheiten geheilt, oder wenn<br />
eine Heilung nicht möglich ist,<br />
deren Folgen gemildert werden.<br />
Diese Sichtweise spart aber den<br />
Blick des Glaubens vollkommen<br />
aus.<br />
Ein anderer Blickwinkel ergibt<br />
sich, wenn wir eine Krankheit<br />
auch mit den Augen des Glaubens<br />
sehen. André Gide, ein berühmter<br />
Schriftsteller, hat einmal<br />
gesagt: «Ich glaube, <strong>das</strong>s die<br />
Krankheiten Schlüssel sind, die<br />
uns gewisse Türen öffnen können.<br />
Ich glaube, es gibt gewisse<br />
Tore, die einzig die Krankheit<br />
öffnen kann.»<br />
Bischof Felix spendet <strong>das</strong><br />
Sakrament der Krankensalbung.<br />
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