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Pragmatisches Change Management in Projekten - Universität St ...

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<strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

<<br />

Systemisches<br />

<strong>Change</strong> <strong>Management</strong><br />

Projekt<br />

Phasen<br />

1 Def<strong>in</strong>ition / Auftrag /<br />

Initialisierung<br />

Operatives<br />

<strong>Change</strong> <strong>Management</strong><br />

2 Analyse 3 Konzeption 4 Umsetzung 5 Test 6 E<strong>in</strong>führung<br />

Phasen nach<br />

Lew<strong>in</strong> (1963)<br />

Unfreeze <strong>Change</strong> Refreeze<br />

Phasen nach 1 Schock,<br />

Verwirrung<br />

<strong>St</strong>reich (1997)<br />

2 Verne<strong>in</strong>ung 3 E<strong>in</strong>sicht 4 Emotionale Akzeptanz 5 Experimentieren 6 Erkenntnis 7 Integration<br />

Phasen nach 1 System abholen<br />

Kotter (1996) 2 Gefühl der Dr<strong>in</strong>glichkeit<br />

3 Führungskoalition<br />

aufbauen<br />

4 Vision<br />

entwickeln<br />

5 Vision teilen 6 Empowerment 7 Sicherstellung<br />

kurzfristiger<br />

Erfolge<br />

8 Erfolge<br />

konsolidieren<br />

9 Neue Ansätze<br />

<strong>in</strong> der Kultur<br />

verankern<br />

Emotionslage, Klima, Selbstwirksamkeit, Produktivität<br />

Kosten<br />

E<strong>in</strong>stellung<br />

Glaube<br />

Wahrnehmung<br />

<strong>Management</strong><br />

Potentielle<br />

Förderer<br />

Qualität<br />

Issue<br />

<strong>Management</strong><br />

Akzeptanz<br />

Förderer<br />

Gegner<br />

Versteckte<br />

Gegner<br />

Zeit<br />

Verhalten<br />

Macht<br />

<strong>Management</strong><br />

Politik<br />

Vision<br />

Erste<br />

Euphorie<br />

Katastrophen-<br />

Phantasien<br />

Konzept<br />

Krise<br />

Turnaround<br />

Erwartung des<br />

Durchbruchs<br />

“Teufelchen<br />

im Detail”<br />

Umsetzungskrise<br />

Vision<br />

Fundamentales<br />

<strong>Change</strong> <strong>Management</strong><br />

Zeit<br />

<strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong><br />

<strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

<strong>St</strong>. Gallen, 27. März 2009<br />

Version 1.00, 27. März 2009<br />

Autoren: Guido B<strong>in</strong>der, Jan Maisenbacher, Peter Zwyssig<br />

Betreuer: Dr. Jochen Müller


1 <strong>Management</strong> Summary | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

1<br />

Projekt<br />

Phasen<br />

1 Def<strong>in</strong>ition / Auftrag /<br />

Initialisierung<br />

2 Analyse 3 Konzeption 4 Umsetzung 5 Test 6 E<strong>in</strong>führung<br />

Phasen nach<br />

Lew<strong>in</strong> (1963)<br />

Unfreeze <strong>Change</strong> Refreeze<br />

Phasen nach<br />

<strong>St</strong>reich (1997)<br />

1 Schock,<br />

Verwirrung<br />

2 Verne<strong>in</strong>ung 3 E<strong>in</strong>sicht 4 Emotionale Akzeptanz 5 Experimentieren 6 Erkenntnis 7 Integration<br />

Phasen nach<br />

Kotter (1996)<br />

1 System abholen<br />

2 Gefühl der Dr<strong>in</strong>glichkeit<br />

3 Führungskoalition<br />

aufbauen<br />

4 Vision<br />

entwickeln<br />

5 Vision teilen 6 Empowerment 7 Sicherstellung<br />

kurzfristiger<br />

Erfolge<br />

8 Erfolge<br />

konsolidieren<br />

9 Neue Ansätze<br />

<strong>in</strong> der Kultur<br />

verankern<br />

Emotionslage, Klima, Selbstwirksamkeit, Produktivität<br />

Qualität<br />

Issue<br />

Kosten <strong>Management</strong><br />

Zeit<br />

Akzeptanz<br />

Förderer<br />

Potentielle Versteckte<br />

Förderer<br />

Gegner<br />

Gegner<br />

E<strong>in</strong>stellung<br />

Verhalten<br />

Glaube<br />

Macht<br />

Wahrnehmung<br />

<strong>Management</strong><br />

<strong>Management</strong><br />

Politik<br />

Vision<br />

Erste<br />

Euphorie<br />

Katastrophen-<br />

Phantasien<br />

Konzept<br />

Krise<br />

Turnaround<br />

Erwartung des<br />

Durchbruchs<br />

“Teufelchen<br />

im Detail”<br />

Umsetzungskrise<br />

Vision<br />

Zeit<br />

Abbildung 1: Mapp<strong>in</strong>g verschiedener Modelle<br />

„Das ist eigentlich gar ke<strong>in</strong><br />

IT Project, sondern e<strong>in</strong><br />

<strong>Change</strong> Projekt!“<br />

E<strong>in</strong> Satz der <strong>in</strong> unseren Unternehmen<br />

immer häufiger zu hören<br />

ist und alle betrifft.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>er Diplomarbeit haben<br />

wir das Thema „<strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong><br />

<strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong>“ bearbeitet.<br />

Auf den folgenden Seiten haben wir die<br />

Kernpunkte herausgenommen und als<br />

Checkliste für die „Pragmatische Anwendung”<br />

aufbereitet.<br />

Täglich wird e<strong>in</strong>e Vielzahl von <strong>Projekten</strong><br />

<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en, mittleren und grossen<br />

Unternehmen durchgeführt. Mit diesen<br />

<strong>Projekten</strong> werden Sachverhalte verändert,<br />

neue Applikationen und Prozesse<br />

e<strong>in</strong>geführt, Organisationen neu formiert<br />

usw.<br />

Bei <strong>Projekten</strong> die “nur” die eigentliche<br />

Veränderung als Ziel haben, liegt die Erfolgsquote<br />

je nach <strong>St</strong>udie zwischen 20<br />

und 60%. Bei <strong>Projekten</strong>, die e<strong>in</strong>e IT Lösung<br />

verändern oder e<strong>in</strong>führen s<strong>in</strong>d nur<br />

30 bis 50% der Projekte erfolgreich.<br />

Was muss e<strong>in</strong> Projektleiter machen,<br />

damit die IT Komponente, die er e<strong>in</strong>führt<br />

auch akzeptiert und genutzt<br />

wird? Worauf muss e<strong>in</strong> Sponsor achten,<br />

wenn neue Systeme e<strong>in</strong>geführt werden?<br />

Welche Rolle kommt den künftigen Anwendern<br />

zu?<br />

Um diese und andere Fragen zu beantworten<br />

haben wir Projekt und <strong>Change</strong><br />

<strong>Management</strong> Grundlagen erarbeitet,<br />

verschiedene Modelle <strong>in</strong>tegriert, <strong>Change</strong><br />

<strong>Management</strong> Massnahmen für Projekte<br />

ausgewählt und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Umfrage verifiziert.<br />

E<strong>in</strong> Zwischenresultat der Arbeit war e<strong>in</strong><br />

Mapp<strong>in</strong>g verschiedener Modelle (siehe<br />

Abbildung 1).<br />

2/16


1 <strong>Management</strong> Summary | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

Systemisches<br />

<strong>Change</strong> <strong>Management</strong><br />

Projekt<br />

Phasen<br />

1 Def<strong>in</strong>ition / Auftrag /<br />

Initialisierung<br />

Operatives<br />

<strong>Change</strong> <strong>Management</strong><br />

2 Analyse 3 Konzeption 4 Umsetzung 5 Test 6 E<strong>in</strong>führung<br />

Phasen nach<br />

Lew<strong>in</strong> (1963)<br />

Unfreeze <strong>Change</strong> Refreeze<br />

Phasen nach<br />

<strong>St</strong>reich (1997)<br />

1 Schock,<br />

Verwirrung<br />

2 Verne<strong>in</strong>ung 3 E<strong>in</strong>sicht 4 Emotionale Akzeptanz 5 Experimentieren 6 Erkenntnis 7 Integration<br />

Phasen nach<br />

Kotter (1996)<br />

1 System abholen<br />

2 Gefühl der Dr<strong>in</strong>glichkeit<br />

3 Führungskoalition<br />

aufbauen<br />

4 Vision<br />

entwickeln<br />

5 Vision teilen 6 Empowerment 7 Sicherstellung<br />

kurzfristiger<br />

Erfolge<br />

8 Erfolge<br />

konsolidieren<br />

9 Neue Ansätze<br />

<strong>in</strong> der Kultur<br />

verankern<br />

Emotionslage, Klima, Selbstwirksamkeit, Produktivität<br />

Kosten<br />

E<strong>in</strong>stellung<br />

Glaube<br />

Wahrnehmung<br />

<strong>Management</strong><br />

Potentielle<br />

Förderer<br />

Qualität<br />

Issue<br />

<strong>Management</strong><br />

Akzeptanz<br />

Förderer<br />

Gegner<br />

Versteckte<br />

Gegner<br />

Zeit<br />

Verhalten<br />

Macht<br />

<strong>Management</strong><br />

Politik<br />

Vision<br />

Erste<br />

Euphorie<br />

Konzept<br />

Krise<br />

Turnaround<br />

Katastrophen-<br />

Phantasien<br />

Umsetzungskrise<br />

“Teufelchen<br />

im Detail”<br />

Erwartung des<br />

Durchbruchs<br />

Vision<br />

Fundamentales<br />

<strong>Change</strong> <strong>Management</strong><br />

Zeit<br />

Abbildung 2: <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> Modell<br />

Die Resultate der Umfrage waren ausserordentlich<br />

<strong>in</strong>teressant und können nur<br />

auszugsweise wiedergegeben werden.<br />

Aus Kundensicht wirken die folgenden<br />

drei Massnahmen am <strong>St</strong>ärksten:<br />

1 Die H<strong>in</strong>tergründe des Projektes s<strong>in</strong>d<br />

bekannt und die Projektziele formuliert<br />

2 Der Sponsor des Projektes ist<br />

identifiziert und unterstützt<br />

das Projekt<br />

3 Künftige Anwender unterstützen<br />

das Projekt<br />

Aus Projektsicht h<strong>in</strong>gegen wirken die folgenden<br />

drei Massnahmen am <strong>St</strong>ärksten:<br />

1 Das Projektteam identifiziert sich<br />

mit dem Projekt, den Projektzielen<br />

und engagiert sich spürbar für den<br />

Projekterfolg<br />

2 Künftige Anwender werden bei der<br />

Bedürfniserhebung/<br />

Anforderungsanalyse <strong>in</strong>volviert<br />

3 Künftige Anwender werden bei der<br />

Konzeption <strong>in</strong>volviert<br />

Die Integration der verschiedenen theoretischen<br />

Modelle, unsere Erfahrungen<br />

und die Erkenntnisse aus der Umfrage<br />

haben wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues Modell überführt,<br />

welches aufzeigt, dass es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Projekt<br />

<strong>Change</strong> <strong>Management</strong> Massnahmen<br />

<strong>in</strong> dreierlei H<strong>in</strong>sicht braucht (siehe Abbildung<br />

2):<br />

1 Massnahmen für systemisches<br />

<strong>Change</strong> <strong>Management</strong><br />

Schafft die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für<br />

erfolgreiches <strong>Change</strong> <strong>Management</strong><br />

2 Massnahmen für fundamentales<br />

<strong>Change</strong> <strong>Management</strong><br />

Schafft das Fundament für<br />

erfolgreiches <strong>Change</strong> <strong>Management</strong><br />

3 Massnahmen für operatives<br />

<strong>Change</strong> <strong>Management</strong><br />

Sichert die operative Umsetzung<br />

des <strong>Change</strong> <strong>Management</strong>s im<br />

operativen Umfeld<br />

Zu jedem dieser drei Bereiche haben wir<br />

Pr<strong>in</strong>zipien („Golden Rules“) ausgearbeitet,<br />

die aus unserer Sicht die wichtigsten<br />

Empfehlungen zum Thema <strong>Change</strong> <strong>Management</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Projekten</strong> darstellen.<br />

Zum Schluss haben wir für die unterschiedlichen<br />

Rollen/Rollengruppe Massnahmen<br />

<strong>in</strong> Form von Handlungsempfehlungen<br />

beschrieben. Diese geben den<br />

verschiedenen Projektmitarbeitenden<br />

das nötige Rüstzeug, um die dr<strong>in</strong>gend<br />

nötigen <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> Aspekte <strong>in</strong><br />

ihre Projektarbeit zu <strong>in</strong>tegrieren und zum<br />

richtigen Zeitpunkt umzusetzen.<br />

Diese drei Elemente: das „Pragmatische<br />

<strong>Change</strong> <strong>Management</strong> Modell“, die<br />

„Golden Rules“ und die „rollenspezifischen<br />

Handlungsempfehlungen” bilden<br />

schliesslich das Ergebnis der Arbeit. Die<br />

Golden Rules und die rollenspezifischen<br />

Handlungsempfehlungen s<strong>in</strong>d auf den<br />

nächsten Seiten (Kapitel zwei und drei)<br />

detailliert ausgeführt.<br />

3/16


2 Golden Rules | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

2<br />

Golden Rules<br />

2.1 Systemisches <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> (den Rahmen schaffen)<br />

Nr. Golden Rules Beschreibung Key F<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g<br />

1 <strong>Change</strong> braucht Leadership und<br />

<strong>Change</strong>-Kompetenz<br />

Die Anforderungen bei komplexen <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong> <strong>Projekten</strong> setzen hohe und<br />

gereifte Persönlichkeits-, Projekt- und <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> Kompetenzen voraus.<br />

Symbolisches <strong>Management</strong>, das Ansprechen von Emotionen, Rituale und Walk-the-<br />

Talk s<strong>in</strong>d übliche Führungs<strong>in</strong>strumente.<br />

2 Integriertes<br />

<strong>Change</strong>-Controll<strong>in</strong>g<br />

Die Planung des <strong>Change</strong> Prozesses und e<strong>in</strong> permanentes <strong>Change</strong> Controll<strong>in</strong>g stellen<br />

die Durchführung und Effektivität und Effizienz der <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> Massnahmen<br />

sicher. Dies ergänzt das bestehende Projekt- und Risiko-<strong>Management</strong> und ist<br />

zu Beg<strong>in</strong>n des Projektes aufzusetzen und während des Projektes zu durchzusetzen.<br />

3 Ziel-Verankerung <strong>in</strong> den<br />

Führungs- und Anreiz-Systemen<br />

Das Herstellen der Zielkonvergenz im Anreizsystem (z.B. MbO Ziele mit Projekterfolg<br />

und Veränderungen verknüpfen und entsprechend honorieren) stellt sicher, dass<br />

die Mitglieder des <strong>St</strong>euerungsausschusses aber auch die Projektmitarbeitenden und<br />

betroffenen L<strong>in</strong>ienverantwortlichen die Projektziele verfolgen. Dies fördert das<br />

Commitment und br<strong>in</strong>gt Widerstände schneller an die Oberfläche.<br />

4 <strong>Change</strong>-Fähigkeit und -Prozess<br />

müssen analysiert und geschult<br />

werden<br />

E<strong>in</strong>e Analyse der <strong>Change</strong>-Fähigkeiten aller Beteiligten und Betroffenen, sowie e<strong>in</strong>e<br />

anschliessend gezielte Schulung s<strong>in</strong>d zentral. Dies verbessert das Bewusstse<strong>in</strong> und<br />

Verständnis für den Umgang mit Veränderungsprozessen und hilft die Veränderungen<br />

zu meistern.<br />

Tabelle 1: Systemisches <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong><br />

4/16


2 Golden Rules | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

2.2 Fundamentales <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong> (das Fundament schaffen)<br />

Nr. Golden Rules Beschreibung Key F<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g<br />

5 Die Initialisierungsphase ist<br />

zentral und beg<strong>in</strong>nt mit e<strong>in</strong>em<br />

Kick-Off<br />

Die Initialisierungs-Phase ist gerade <strong>in</strong> <strong>Change</strong>-<strong>Projekten</strong> von zentraler Bedeutung.<br />

Was hier versäumt wird, muss <strong>in</strong> nachfolgenden Phasen mühsam nachgebessert<br />

werden. Der E<strong>in</strong>bezug aller <strong>St</strong>akeholder, das Klären des Zieles und der Vision sowie<br />

e<strong>in</strong> Kick-Off mit allen <strong>St</strong>akeholdern zeigen und verstärken das geme<strong>in</strong>same Commitment<br />

und signalisieren den realen <strong>St</strong>art.<br />

6 Von Erfahrungen und Erfolgen<br />

Anderer lernen<br />

Geme<strong>in</strong>same Referenzbesuche und das <strong>St</strong>udieren von Bestpractice Beispielen zu<br />

Beg<strong>in</strong>n und im gesamten Projektverlauf schaffen e<strong>in</strong> besseres Verständnis der Herausforderungen<br />

und Lösungsmöglichkeiten bei allen Beteiligten.<br />

7 Ohne Vision ke<strong>in</strong> klares Ziel und<br />

Commitment<br />

Die Erarbeitung des (H<strong>in</strong>ter-) Grunds, der Ziele, der Vision und des Nutzens der<br />

Veränderung ist e<strong>in</strong> Muss-Meilenste<strong>in</strong> im frühen Projektstadium. Es ist wichtig,<br />

dass alle (auch alle <strong>St</strong>akeholder) dies verstehen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong> paar Sätzen wiedergeben<br />

können.<br />

E<strong>in</strong> visualisiertes Zielbild der Vision und/oder e<strong>in</strong> Slogan fördern das Verständnis<br />

und vere<strong>in</strong>fachen die emotionale Verbundenheit.<br />

8 Betroffene zu Beteiligten machen<br />

und Ansprechstellen schaffen<br />

Betroffene bereits von Beg<strong>in</strong>n <strong>in</strong> die Projektarbeiten zu <strong>in</strong>tegrieren oder m<strong>in</strong>destens<br />

zu <strong>in</strong>volvieren erhöht die Kooperationsbereitschaft und spätere Akzeptanz.<br />

E<strong>in</strong> starker E<strong>in</strong>bezug bereits <strong>in</strong> der Analyse- und Konzeptionsphase verbessert die<br />

spätere Akzeptanz der Lösung. Das E<strong>in</strong>richten e<strong>in</strong>er neutralen Ombuds-<strong>St</strong>elle hilft<br />

Bedenken sichtbar zu machen und mit den Ängsten umzugehen.<br />

9 Middle <strong>Management</strong> als <strong>Change</strong><br />

Agents e<strong>in</strong>setzen<br />

Das mittlere <strong>Management</strong> ist e<strong>in</strong> wichtiger <strong>St</strong>akeholder <strong>in</strong> Veränderungsprozessen,<br />

der die Veränderung <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Teams weitertragen und vertreten muss. E<strong>in</strong> entsprechendes<br />

Involvieren und e<strong>in</strong>e Befähigung müssen sichergestellt se<strong>in</strong>.<br />

Tabelle 2: Basis <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong><br />

5/16


2 Golden Rules | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

2.3 Operatives <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong> (die Veränderungen schaffen)<br />

Nr. Golden Rules Beschreibung Key F<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g<br />

10 Kommunizieren, Kommunizieren,<br />

Kommunizieren<br />

Es kann nicht zu viel und auch nicht zu früh kommuniziert werden. Die Kommunikation<br />

sollte offen, transparent, regelmässig, zielgruppengerecht und konsistent se<strong>in</strong>.<br />

11 Auswirkungen der Veränderungen<br />

bewusst machen und begleiten.<br />

Die Auswirkungen der Veränderung s<strong>in</strong>d pro <strong>St</strong>akeholder so früh wie möglich auszuarbeiten<br />

und den Betroffenen bewusst zu machen. Die anschliessende Verarbeitung<br />

(„Trauerphase“) muss den notwendigen Raum erhalten und begleitet werden.<br />

12 Der Sponsor ist oberster <strong>St</strong>akeholder<br />

und übers gesamte Projekt<br />

präsent<br />

Die Zusammenarbeit und das aktive Mite<strong>in</strong>beziehen aller <strong>St</strong>akeholder s<strong>in</strong>d zentral.<br />

Der Sponsor (als oberster <strong>St</strong>akeholder) muss von Beg<strong>in</strong>n an und während des Projektes<br />

spürbar se<strong>in</strong>. Die Leitung des <strong>St</strong>euerungsausschusses, physische Präsenz<br />

bei Projekt- und Informationsanlässen, persönliche Worte und Aussagen und e<strong>in</strong>e<br />

positive Vorbildfunktion verdeutlichen se<strong>in</strong> Commitment und verleihen dem Projekt<br />

die nötige Rückendeckung.<br />

13 Engagiertes Projektteam als<br />

Botschafter<br />

Die Identifikation des Projektteams mit dem Projekt und dessen Zielen ist zentral<br />

für den Projekterfolg. E<strong>in</strong> starkes Commitment und Engagement der Projektmitarbeitenden<br />

wirkt über die Projektgrenzen h<strong>in</strong>aus und ermöglicht es, Projektmitarbeitende<br />

als Botschafter e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

14 <strong>St</strong>akeholder müssen <strong>in</strong> der<br />

<strong>St</strong>euerung vertreten se<strong>in</strong><br />

Die Führungspersonen der wichtigen <strong>St</strong>akeholder müssen <strong>in</strong> der <strong>St</strong>euerung e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Change</strong> Projektes (bspw. im <strong>St</strong>euerungsausschuss) vertreten se<strong>in</strong>. So können sie<br />

direkt E<strong>in</strong>fluss auf Projekt-Entscheidungen nehmen und die Betroffenen wissen,<br />

dass ihre Interessen auch <strong>in</strong> der <strong>St</strong>euerung vertreten werden.<br />

15 Identifizieren der Schlüsselpersonen<br />

In jeder Organisation gibt es Kritiker, Befürworter und Me<strong>in</strong>ungsbildner. Diese<br />

Schlüsselpersonen gilt es zu identifizieren, zu <strong>in</strong>volvieren und ihre Bedenken aufzunehmen<br />

sowie geme<strong>in</strong>sam mit Ihnen e<strong>in</strong>e konstruktive Lösung zu f<strong>in</strong>den.<br />

16 Konflikte austragen Das dosierte Provozieren und Austragen von Konflikten bietet die Chance, Ängsten<br />

zu begegnen und Widerstände gezielt abzubauen. Dies braucht Zeit und Engagement,<br />

ist aber für die Akzeptanz während und nach dem Projekt elementar.<br />

Dadurch wird auch die Zielkonvergenz von Förderern und Gegnern verbessert.<br />

17 Aktives Erwartungs-<strong>Management</strong><br />

durch Partizipation<br />

Das Involvieren oder die Integration von Endnutzern <strong>in</strong> verschiedenste Projektaktivitäten,<br />

spätestens aber <strong>in</strong> Reviews von Prototypen, Test<strong>in</strong>g oder Schulungsmassnahmen<br />

nivelliert die Erwartungen an die neue Lösung sehr stark.<br />

18 Schulung nach dem KISS Pr<strong>in</strong>zip In der E<strong>in</strong>führungsphase werden e<strong>in</strong>fache und eigene Schulungs- und Dokumentationslösungen<br />

sehr geschätzt. Hier gilt: je e<strong>in</strong>facher, desto besser.<br />

19 Den <strong>Change</strong> als Pilot testen und<br />

die E<strong>in</strong>führung unterstützen<br />

Das “Testen” von Veränderungen im kle<strong>in</strong>en Rahmen vor der E<strong>in</strong>führung reduziert<br />

das Risiko e<strong>in</strong>er Fehle<strong>in</strong>führung. Der Support während und nach der E<strong>in</strong>führung<br />

muss sichergestellt werden.<br />

20 Erfolge anerkennen und feiern Die schnelle Realisation von Nutzen (Quick-W<strong>in</strong>s) sowie die regelmässige Anerkennung<br />

und das Feiern von kle<strong>in</strong>en und grossen Erfolgen steigern die Motivation und<br />

s<strong>in</strong>d positive Nachrichten über die Projektgrenzen h<strong>in</strong>aus. Sie helfen über Durststrecken<br />

und <strong>in</strong>sbesondere „das Tal der Tränen“ (<strong>Change</strong>-Phase) h<strong>in</strong>weg.<br />

Tabelle 3: Operatives <strong>Change</strong>-<strong>Management</strong><br />

6/16


3 Handlungsempfehlungen pro Rolle | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

3<br />

Konkrete Handlungsempfehlungen<br />

für<br />

Kunden<br />

Sponsoren<br />

Projektleitung<br />

Fachliche<br />

Projektrollen<br />

Technische<br />

Projektrollen<br />

Projekt<br />

Phasen<br />

1 Def<strong>in</strong>ition / Auftrag /<br />

Initialisierung<br />

2 Analyse 3 Konzeption 4 Umsetzung 5 Test 6 E<strong>in</strong>führung<br />

Phasen nach<br />

Lew<strong>in</strong> (1963)<br />

Unfreeze <strong>Change</strong> Refreeze<br />

Phasen nach<br />

<strong>St</strong>reich (1997)<br />

1 Schock,<br />

Verwirrung<br />

2 Verne<strong>in</strong>ung 3 E<strong>in</strong>sicht 4 Emotionale Akzeptanz 5 Experimentieren 6 Erkenntnis 7 Integration<br />

Phasen nach<br />

Kotter (1996)<br />

1 System abholen<br />

2 Gefühl der Dr<strong>in</strong>glichkeit<br />

3 Führungskoalition<br />

aufbauen<br />

4 Vision<br />

entwickeln<br />

5 Vision teilen 6 Empowerment 7 Sicherstellung<br />

kurzfristiger<br />

Erfolge<br />

8 Erfolge<br />

konsolidieren<br />

9 Neue Ansätze<br />

<strong>in</strong> der Kultur<br />

verankern<br />

Emotionslage, Klima, Selbstwirksamkeit, Produktivität<br />

Qualität<br />

Issue<br />

Kosten <strong>Management</strong> Zeit<br />

Akzeptanz<br />

Förderer<br />

Potentielle Versteckte<br />

Förderer<br />

Gegner<br />

Gegner<br />

E<strong>in</strong>stellung<br />

Verhalten<br />

Glaube<br />

Macht<br />

Wahrnehmung<br />

<strong>Management</strong><br />

<strong>Management</strong><br />

Politik<br />

Vision<br />

Erste<br />

Euphorie<br />

Katastrophen-<br />

Phantasien<br />

Konzept<br />

Krise<br />

Turnaround<br />

Erwartung des<br />

Durchbruchs<br />

“Teufelchen<br />

im Detail”<br />

Umsetzungskrise<br />

Vision<br />

Abbildung 3: Handlungsempfehlungen für Rollen<br />

Zeit<br />

Handlungsempfehlungen<br />

pro Rolle<br />

Die nachfolgenden Handlungsempfehlungen<br />

ergänzen die 20 Golden <strong>Change</strong><br />

<strong>Management</strong> Rules. Pro Rolle werden<br />

konkrete und pragmatische Handlungsempfehlungen<br />

für jede Projektphase<br />

aufgeführt.<br />

Wir haben bewusst darauf verzichtet, die<br />

Massnahmen <strong>in</strong> die Bereiche systemisches,<br />

fundamentales und operatives <strong>Management</strong><br />

aufzuteilen. Es ist wichtig sich<br />

bewusst zu se<strong>in</strong>, dass es verschiedene<br />

Ebenen von <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> gibt.<br />

Bei der Anwendung h<strong>in</strong>gegen ist dies<br />

sekundär. Die Prüfung ob alle Golden<br />

Rules <strong>in</strong> die Handlungsempfehlungen e<strong>in</strong>geflossen<br />

s<strong>in</strong>d, haben wir vorgenommen.<br />

7/16


3 Handlungsempfehlungen pro Rolle | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

3.1.1 Kunde<br />

Mögliche Rollenprofile und Synonyme: Kunde, Endkunde, Anwender des IT Projektergebnisses<br />

Motto<br />

Seien Sie mutig und<br />

lassen Sie Veränderungen<br />

bewusst zu. Mit<br />

Feedbacks oder Ihrer<br />

Mitarbeit nehmen<br />

Sie E<strong>in</strong>fluss auf Ihre<br />

Zukunft.<br />

Generelle Inputs<br />

1 Analysieren und schulen Sie Ihre eigene <strong>Change</strong>-Fähigkeit und machen Sie sich den<br />

<strong>Change</strong>-Prozess bewusst; teilen Sie dieses Wissen mit anderen.<br />

2 Seien Sie mutig, geben Sie dem Veränderungsprozess Raum und probieren Sie bewusst<br />

Neues aus.<br />

3 Formulieren Sie Ihre Ängste und Befürchtungen (wenn möglich als konstruktive Kritik)<br />

und nutzen Sie Konflikte, um Ängste und Wiederstände abzubauen.<br />

4 Informieren Sie sich regelmässig, holen sie aktiv Informationen ab und nehmen Sie an<br />

Informationsveranstaltungen teil.<br />

5 Sie können das Endresultat mitbestimmen, machen Sie wenn möglich im Projekt mit.<br />

Möglichkeiten gibt es zahlreiche wie z.B. Anforderungs-Workshops, Konzeption, Test<strong>in</strong>g,<br />

Schulung etc.<br />

6 Dass gewisse D<strong>in</strong>ge so s<strong>in</strong>d wie sie s<strong>in</strong>d, hat bestimmt e<strong>in</strong>en Grund – dies muss aber nicht<br />

heissen, dass <strong>in</strong>novative und vielleicht auch e<strong>in</strong> bisschen radikale Lösungen nicht (teilweise)<br />

auch spannende und nutzenstiftende Aspekte be<strong>in</strong>halten können.<br />

Initialisierung Analyse / Konzeption Umsetzung /Test E<strong>in</strong>führung<br />

1 Fordern Sie den Grund der<br />

Veränderung und die Vision<br />

e<strong>in</strong> und lassen Sie sich<br />

diese erklären.<br />

2 Fragen Sie so lange nach,<br />

bis Sie es verstanden<br />

haben.<br />

3 Informieren Sie sich, wer<br />

der Sponsor des Projektes<br />

ist und wer Ihre Interessen<br />

im <strong>St</strong>euerungsausschuss<br />

vertritt damit Sie<br />

ihn kontaktieren können.<br />

1 Machen Sie bereits bei der<br />

Analyse und Konzeption<br />

aktiv mit.<br />

2 <strong>St</strong>ellen Sie sicher, dass ihre<br />

wichtigsten Bedürfnisse<br />

(z.B. wichtige Funktionen<br />

oder Abläufe) vom Projektteam<br />

verstanden werden.<br />

3 Versuchen Sie die H<strong>in</strong>tergründe<br />

(Ursachen) Ihrer<br />

eigenen Bedürfnisse zu<br />

ergründen (nicht nur die<br />

Symptome).<br />

1 Machen Sie bei Reviews<br />

oder z.B. auch beim Testen<br />

mit (hier können Sie die<br />

wirklichen Experten fragen<br />

und lernen viel).<br />

2 Fragen Sie aktiv nach Prototypen<br />

oder Piloten (so<br />

sehen Sie was auf Sie<br />

zukommt und bekommen<br />

e<strong>in</strong> erstes Gefühl).<br />

1 Geben Sie konstruktives<br />

Feedback bei den E<strong>in</strong>führungs-<br />

und Schulungsveranstaltungen.<br />

2 Seien Sie tolerant bei<br />

möglichen <strong>St</strong>artschwierigkeiten<br />

und<br />

melden Sie auftretende<br />

Fehler (lieber e<strong>in</strong>mal zu viel<br />

als zu wenig).<br />

8/16


3 Handlungsempfehlungen pro Rolle | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

3.1.2 Sponsor<br />

Mögliche Rollenprofile und Synonyme: Auftraggeber<br />

Motto<br />

Notwendigkeit, Vision,<br />

Ziel und Nutzen erarbeiten<br />

und so leicht verständlich<br />

wie möglich<br />

kommunizieren. Präsent<br />

se<strong>in</strong> – nicht nur am<br />

Anfang.<br />

Generelle Inputs<br />

1 Sie können nicht genug präsent se<strong>in</strong> – sowohl am Anfang beim Kick-Off, während des<br />

Projektes bspw. bei Informationsveranstaltungen und bei der E<strong>in</strong>führung.<br />

2 Nutzen Sie Möglichkeiten, um dem Projektteam aufzeigen, warum das Projekt für Sie<br />

persönlich wichtig ist und schaffen Sie Gelegenheiten, dass Projektmitarbeitende diese<br />

Botschaft <strong>in</strong> der Organisation verankern können (z.B. Agendapunkt vorgestellt von<br />

Projektmitarbeitenden <strong>in</strong> anderen Meet<strong>in</strong>gs).<br />

3 Planen Sie Inhalt, Form und Häufigkeit der Kommunikation zusammen mit dem<br />

Projektleiter, um e<strong>in</strong> höchstes Mass an Wirkung und Konsistenz zu erreichen (z.B.<br />

Newsletter mit Foto, Intranet-Beiträge, Kle<strong>in</strong>gruppendiskussionen,<br />

Informationsveranstaltungen, <strong>Management</strong> by Walk<strong>in</strong>g Around etc.)<br />

4 Feiern Sie die Erreichung auch von kle<strong>in</strong>en Meilenste<strong>in</strong>en und drücken Sie Ihre<br />

Wertschätzung für die geleistete Arbeit und das Engagement aus.<br />

5 <strong>St</strong>ellen Sie sicher, dass das Bewusstse<strong>in</strong> für die anstehende Veränderung und den<br />

Verlauf des Veränderungsprozesses bei den Beteiligten entwickelt wird.<br />

6 Def<strong>in</strong>ieren Sie mit dem Projektleiter, wie Sie das <strong>Change</strong>-Controll<strong>in</strong>g planen und<br />

e<strong>in</strong>setzen werden: z.B. Widerstandsradar, Position auf <strong>Change</strong>-Kurve,<br />

Massnahmenwirkung etc.<br />

7 Schaffen Sie Anreizsysteme - stellen Sie die Verankerung der Projekt- und <strong>Change</strong>-Ziele<br />

<strong>in</strong> der Zielvere<strong>in</strong>barung des Projektleiters und der Organisation sicher.<br />

Initialisierung Analyse / Konzeption / Umsetzung /Test E<strong>in</strong>führung<br />

1 Wählen Sie Projektleiter und<br />

<strong>St</strong>euerungsausschuss so aus,<br />

dass sie der Komplexität des<br />

Projektes gewachsen s<strong>in</strong>d<br />

(Erfahrung, Leadership,<br />

Kommunikationsfähigkeiten).<br />

2 <strong>St</strong>ellen Sie sicher, dass im<br />

<strong>St</strong>euerungsausschuss die<br />

betroffenen <strong>St</strong>akeholder<br />

vertreten s<strong>in</strong>d.<br />

3 Erarbeiten Sie Vision, Ziele,<br />

Nutzen und betonen Sie die<br />

Notwendigkeit <strong>in</strong>sbesondere<br />

zu Beg<strong>in</strong>n und kommunizieren<br />

Sie diese so verständlich wie<br />

möglich.<br />

1 <strong>St</strong>ellen Sie sicher, dass die Betroffenen <strong>in</strong> der<br />

Projektabwicklung <strong>in</strong>volviert s<strong>in</strong>d.<br />

2 <strong>St</strong>ellen Sie sicher, dass die Auswirkung der<br />

Veränderung zielgruppengerecht kommuniziert<br />

wird.<br />

3 Anerkennen Sie die bereits erbrachte Leistungen,<br />

bestätigen Sie das Vorhaben und motivieren Sie<br />

das Projektteam.<br />

4 Gerade <strong>in</strong> dieser Phase (wie auch <strong>in</strong> Krisen)<br />

können Sie durch ihre Präsenz Mut, Kraft und<br />

Durchhaltewillen fördern.<br />

1 Seien Sie bei E<strong>in</strong>führungs-<br />

Veranstaltungen präsent und<br />

gehen Sie auf Feedbacks<br />

(positive und negative) e<strong>in</strong>.<br />

2 Lösen Sie Ihre Versprechen e<strong>in</strong>.<br />

Fördern Sie jegliche Art von<br />

Lessons Learned – Sie fördern<br />

damit das organisationale<br />

Lernen.<br />

3 <strong>St</strong>ellen Sie den symbolischen<br />

Abschluss des Projektes sicher<br />

(z.B. mit e<strong>in</strong>er Feier).<br />

9/16


3 Handlungsempfehlungen pro Rolle | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

3.1.3 Projektrollen – Leitung<br />

Mögliche Rollenprofile und Synonyme: Projektleiter, Teilprojektleiter<br />

Motto<br />

Veränderungsprozess<br />

sensibilisieren, Widerstände<br />

als Chancen<br />

sehen und Betroffene<br />

so gut wie möglich zu<br />

Beteiligten machen.<br />

Generelle Inputs<br />

1 Analysieren und schulen Sie Ihre eigene <strong>Change</strong>-Fähigkeit sowie die aller Beteiligten. Erhöhen<br />

Sie das Bewusstse<strong>in</strong> über den Veränderungsprozess.<br />

2 Kommunizieren Sie zu allen <strong>St</strong>akeholdergruppen regelmässig, konsistent und so früh wie<br />

möglich.<br />

- Sprechen Sie sich mit dem Sponsor ab und planen Sie se<strong>in</strong>en Beitrag aktiv über das ganze<br />

Projekt (z.B. Newsletter mit Foto, Intranet-Beiträge, Kle<strong>in</strong>gruppendiskussionen,<br />

Informationsveranstaltungen, <strong>Management</strong> by Walk<strong>in</strong>g Around etc.).<br />

- Erstellen Sie basierend auf den <strong>St</strong>akeholdergruppen e<strong>in</strong>en Kommunikationsplan mit<br />

entsprechenden Zielen und legen Sie fest, wann, wer, was, warum wissen darf und muss<br />

und wie Sie diese Ziele messen. Hier gehören Massnahmen für den Krisenfall sowie<br />

<strong>St</strong>euerungsausschuss Entscheide dazu.<br />

- Planen Sie das Projektteam als Überbr<strong>in</strong>ger von z.B. aktuellen Projekt<strong>in</strong>formation e<strong>in</strong> – so<br />

werden diese zu Botschaftern des Projekts.<br />

- Verwenden Sie ausreichend Zeit um den H<strong>in</strong>tergrund, Vision, Ziele zu erklären. Jeder<br />

Beteiligte muss diese Ziele so früh wie möglich kennen und die Notwendigkeit der<br />

Veränderung verstehen. Beachten Sie dies nicht, kommen Sie nur schleppend voran.<br />

- Kommunizieren Sie die Auswirkungen der Veränderung vorsichtig aber offen und so früh<br />

wie möglich. Räumen Sie den Betroffenen die notwendige Zeit für die “Trauerphase” e<strong>in</strong>.<br />

- Verharmlosen Sie die Ängste nicht Warten Sie auf die richtige Gelegenheit für die<br />

Motivation zum Aufbruch.<br />

- Investieren Sie Zeit und Energie für die Identifikation und konstruktive Lösungsf<strong>in</strong>dung<br />

mit Gegnern und Kritikern <strong>in</strong> und ausserhalb des Projektteams. Habe Sie diese im Boot,<br />

s<strong>in</strong>d das starke Verbündete und Botschafter.<br />

- Suchen und provozieren Sie Konflikte und Widerstände gezielt und tragen Sie diese<br />

respektvoll aus. Die Kritiker sollten <strong>in</strong> solchen Gesprächen nicht <strong>in</strong> Unterzahl se<strong>in</strong>.<br />

3 Messen Sie den Verlauf des Veränderungsprozesses mit e<strong>in</strong>em <strong>Change</strong> Controll<strong>in</strong>g und bauen<br />

Sie dieses <strong>in</strong> Ihr Report<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>. Instrumente wie z.B. Widerstandsradar, Position auf <strong>Change</strong>-<br />

Kurve, Massnahmenwirkung etc. können Ihnen dabei helfen.<br />

4 Nehmen Sie explizite <strong>Change</strong> Risiken <strong>in</strong> Ihr Risikomanagement mit auf und überprüfen Sie die<br />

Wirksamkeit ihrer <strong>Change</strong> Massnahmen.<br />

5 Feiern Sie geme<strong>in</strong>sam mit dem Projektteam auch kle<strong>in</strong>e Erfolge (Erreichen von Meilenste<strong>in</strong>en)<br />

und anerkennen Sie die geleistete Arbeit des Teams.<br />

6 <strong>St</strong>ärken Sie zusammen mit dem jeweiligen <strong>St</strong>euerungsausschussmitglied das Commitment<br />

der L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong>sbesondere des mittleren <strong>Management</strong> (geme<strong>in</strong>sames Auftreten und<br />

gegenseitiges Bestätigen der Aussagen).<br />

7 Führen Sie das Projektteam räumlich zusammen und unterb<strong>in</strong>den Sie die Lagerbildung <strong>in</strong><br />

technische und funktionale Subteams ( „die Anderen“ gibt es nicht).<br />

10/16


3 Handlungsempfehlungen pro Rolle | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

3.1.3 Projektrollen – Leitung<br />

Mögliche Rollenprofile und Synonyme: Projektleiter, Teilprojektleiter<br />

Initialisierung Analyse / Konzeption Umsetzung /Test E<strong>in</strong>führung<br />

1 <strong>St</strong>ellen Sie das Projekt an<br />

sich so lange <strong>in</strong> Frage, bis<br />

Sie den richtigen Sponsor<br />

identifiziert haben und<br />

sichern Sie sich se<strong>in</strong><br />

Commitment.<br />

2 <strong>St</strong>ellen Sie zusammen mit<br />

dem Sponsor sicher, dass<br />

im <strong>St</strong>euerungsausschuss<br />

die betroffenen <strong>St</strong>akeholder<br />

vertreten s<strong>in</strong>d.<br />

3 Entwickeln Sie die Vision<br />

zusammen mit dem<br />

Sponsor und konkretisieren<br />

Sie diese zusammen mit<br />

dem Projektteam (z.B.<br />

mittels Projectcharter/<br />

Projektauftrag).<br />

4 <strong>St</strong>ellen Sie bei der<br />

Kommunikation der Vision<br />

sicher, dass alle <strong>St</strong>akeholder<br />

die Notwendigkeit<br />

der Veränderung verstehen.<br />

5 Analysieren Sie die <strong>Change</strong><br />

Relevanz und Auswirkungen<br />

der Veränderung pro<br />

<strong>St</strong>akeholder und def<strong>in</strong>ieren<br />

Sie Massnahmen.<br />

1 Nutzen Sie Referenzbesuche<br />

bei Firmen mit ähnlichen<br />

<strong>Projekten</strong> und lernen<br />

Sie von deren Erfahrungen<br />

und Best Practices.<br />

2 Schaffen Sie gezielt Gelegenheiten<br />

um Arbeitsergebnisse<br />

<strong>in</strong> Frage zu stellen und<br />

um <strong>in</strong>novative und radikale<br />

Lösungsmöglichkeiten zu<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

3 <strong>St</strong>ellen Sie die Partizipation<br />

von <strong>St</strong>akeholdern und<br />

künftigen Anwendern im<br />

Projekt m<strong>in</strong>destens <strong>in</strong><br />

folgenden Aktivitäten<br />

sicher:<br />

- Anforderungs-Workshops<br />

- Schreiben, Reviewen und<br />

Abnehmen von<br />

Konzepten<br />

- Vorführen vom<br />

Prototypen<br />

4 Klären Sie pro Zielgruppe<br />

den Schulungsbedarf und<br />

erarbeiten Sie e<strong>in</strong>en<br />

Schulungsplan.<br />

1 <strong>St</strong>ellen Sie die Partizipation<br />

von <strong>St</strong>akeholdern und<br />

Anwendern <strong>in</strong> Projekt sicher,<br />

bei Test, Schulung, etc.<br />

2 Simulieren Sie die Auswirkung<br />

der Veränderung<br />

durch das Durchführen e<strong>in</strong>es<br />

Piloten<br />

3 Verlagern Sie den Fokus<br />

der Kommunikation auf die<br />

Auswirkungen und den<br />

Nutzen der Betroffenen und<br />

auf den Beg<strong>in</strong>n der<br />

E<strong>in</strong>führung<br />

4 Schaffen Sie e<strong>in</strong>e neutrale<br />

Ansprechstelle (z.B. HR-<br />

Ombuds-<strong>St</strong>elle)<br />

5 Suchen Sie e<strong>in</strong>fache Schulungsformen<br />

(Umsteigertipps,<br />

What’s New, me<strong>in</strong>e<br />

wichtigsten 10 Arbeitsschritte<br />

auf e<strong>in</strong>er Seite,<br />

Chat-FAQ, Tipp des Tages,<br />

Blog <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit RSS<br />

für News etc.)<br />

1 Führen Sie Schulungen<br />

mit <strong>in</strong>ternen Mitarbeitenden<br />

(evtl. Projektteam)<br />

durch.<br />

2 Bauen Sie e<strong>in</strong> Power-User<br />

Netzwerk auf, welches<br />

nach dem Rollout als<br />

zusätzlichen Support<br />

fungiert.<br />

6 Veranstalten Sie e<strong>in</strong>en<br />

Kick-Off Workshop mit<br />

dem Sponsor, dem<br />

gesamten Projektteam und<br />

entsprechenden <strong>St</strong>akeholdern.<br />

7 Nutzen Sie den Kick-Off<br />

für e<strong>in</strong>e erste Sensi<br />

bilisierung zum Thema<br />

<strong>Change</strong> <strong>Management</strong> und<br />

für das Aufbauen von<br />

Commitment und<br />

Teamgeist.<br />

8 Entwickeln Sie im Team<br />

e<strong>in</strong> Projekt-Logo, -Slogan,<br />

-Name.<br />

11/16


3 Handlungsempfehlungen pro Rolle | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

3.1.4 Projektrollen – Funktional<br />

Mögliche Rollenprofile und Synonyme:<br />

Key Account, Bus<strong>in</strong>ess Analyst, Test Manager, Tra<strong>in</strong>er, Schulungsverantwortlicher, <strong>Change</strong> Manager<br />

Motto<br />

Soziale Kompetenz und<br />

geschäftsprozessnahes<br />

Denken nutzen,<br />

Vertrauensverhältnis<br />

schaffen, Commitment<br />

zeigen und Spass<br />

haben als Team.<br />

Generell<br />

1 Machen Sie sich bewusst, wie Sie selbst und Ihr Umfeld auf Veränderungen reagieren<br />

(die <strong>Change</strong> Kurve kann helfen).<br />

2 Analysieren Sie die Auswirkungen der Veränderungen auf die verschiedenen <strong>St</strong>akeholder.<br />

Besprechen Sie die Auswirkungen mit den <strong>St</strong>akeholdern und suchen Sie mit Ihnen nach<br />

geme<strong>in</strong>samen Lösungen.<br />

3 Kommunizieren Sie die Auswirkungen der Veränderung offen aber vorsichtig und so früh wie<br />

möglich. Räumen Sie den Betroffenen die notwendige Zeit für die „Trauerphase” e<strong>in</strong>.<br />

4 Verharmlosen Sie die Ängste nicht. Warten Sie auf die richtige Gelegenheit für die<br />

Motivation zum Aufbruch.<br />

5 Setzen Sie Ihre soziale Kompetenz gezielt e<strong>in</strong> (aktives Zuhören, senden von Ich-Botschaften,<br />

auf Körpersprache achten, Verständnis zeigen, Humor, etc.).<br />

6 Suchen und provozieren Sie gezielt Konflikte und Widerstände; tragen Sie diese<br />

respektvoll aus.<br />

7 Nutzen Sie Ihr Netzwerk, zeigen Sie Ihr Commitment und setzen Sie sich aktiv als<br />

Botschafter fürs Projekt e<strong>in</strong>.<br />

8 Gestalten Sie Ihr direktes Projekt-Umfeld positiv mit– Sie zeigen damit automatisch auch<br />

e<strong>in</strong>e positive Wirkung nach Aussen (Erfolge feiern, Spass und Humor als Gestaltungselemente<br />

betrachten, spannende Teamevents, Gipfeli <strong>St</strong>and-Together).<br />

9 Identifizieren Sie bei <strong>St</strong>akeholdern die Me<strong>in</strong>ungsbildner und Schlüsselpersonen und teilen Sie<br />

dieses Wissen im Projektteam.<br />

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3 Handlungsempfehlungen pro Rolle | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

3.1.4 Projektrollen – Funktional<br />

Mögliche Rollenprofile und Synonyme:<br />

Key Account, Bus<strong>in</strong>ess Analyst, Test Manager, Tra<strong>in</strong>er, Schulungsverantwortlicher, <strong>Change</strong> Manager<br />

Initialisierung Analyse / Konzeption Umsetzung /Test E<strong>in</strong>führung<br />

1 Fordern Sie vom Projektleiter<br />

und Sponsor den<br />

Grund der Veränderung und<br />

die Vision e<strong>in</strong> und lassen<br />

Sie sich diese erklären.<br />

2 Fragen Sie so lange, bis Sie<br />

es verstanden haben.<br />

3 Entwickeln Sie im Team e<strong>in</strong><br />

Projekt-Logo, -Slogan,<br />

-Name mit.<br />

1 Nutzen Sie Referenzbesuche<br />

bei Firmen mit<br />

ähnlichen <strong>Projekten</strong> und<br />

lernen Sie von deren<br />

Erfahrungen und Best<br />

Practices.<br />

2 Nutzen Sie gezielt Gelegenheiten,<br />

um Arbeitsergebnisse<br />

<strong>in</strong> Frage zu stellen und<br />

<strong>in</strong>novative und radikale<br />

Lösungsmöglichkeiten zu<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

3 Involvieren Sie <strong>St</strong>akeholder<br />

und Anwender bei:<br />

- Anforderungs-Workshops<br />

- Konzeption<br />

- Reviews<br />

1 Beziehen Sie <strong>St</strong>akeholder<br />

und Anwender <strong>in</strong> Projektarbeiten,<br />

bspw. bei Test oder<br />

Schulung mit e<strong>in</strong>.<br />

2 Machen sie Vorschläge für<br />

e<strong>in</strong>fache Schulungsformen<br />

(Umsteigertipps, What’s<br />

New, me<strong>in</strong>e wichtigsten 10<br />

Arbeitsschritte auf e<strong>in</strong>er<br />

Seite, Chat-FAQ, Tipp des<br />

Tages, Blog <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />

mit RSS für News etc.).<br />

1 Wirken Sie aktiv bei der<br />

Vorbereitung und Durchführung<br />

von Schulungsmassnahmen<br />

mit.<br />

2 Nehmen Sie Feedback bei<br />

den E<strong>in</strong>führungs- und<br />

Schulungsveranstaltungen<br />

ernst und nutzen Sie<br />

dieses für die Verbesserung<br />

des Projektergebnisses.<br />

3 Lassen Sie sich nicht von<br />

kle<strong>in</strong>eren Rückschlägen<br />

entmutigen und demonstrieren<br />

Sie gegenüber den<br />

verschiedenen <strong>St</strong>akeholdern<br />

Zuversicht.<br />

4 Designen Sie Prototypen<br />

(z.B. Fenster, Oberflächen,<br />

Abläufe -> sogenannte<br />

GUI-Prototypen) und<br />

diskutieren Sie diese mit<br />

den <strong>St</strong>akeholdern.<br />

5 Versuchen Sie die H<strong>in</strong>tergründe<br />

(Ursachen) der<br />

Betroffenen zu ergründen<br />

(nicht nur die Symptome).<br />

13/16


3 Handlungsempfehlungen pro Rolle | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

3.1.5 Projektrollen – Technisch<br />

Mögliche Rollenprofile und Synonyme: Software Eng<strong>in</strong>eer, Application Architect, Programmer<br />

Motto<br />

Soziale Kompetenz<br />

nutzen, Vertrauensverhältnis<br />

schaffen,<br />

Technische Potentiale<br />

ausschöpfen, Commitment<br />

zeigen und<br />

Spass haben als Team.<br />

Generell<br />

1 Machen Sie sich bewusst, wie Sie selbst und Ihr Umfeld auf Veränderungen reagieren<br />

(die <strong>Change</strong> Kurve kann helfen).<br />

2 <strong>St</strong>ellen Sie situativ und gezielt Ihr analytisches und technisch fundiertes Vorgehen <strong>in</strong> den<br />

H<strong>in</strong>tergrund und versuchen Sie die H<strong>in</strong>tergründe und Ursachen der Bedürfnisse zu ergründen.<br />

Erklären Sie technische Herausforderungen und deren Auswirkungen <strong>in</strong> der Sprache des<br />

Anwenders (so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig komplex und technisch).<br />

3 Setzen Sie Ihre soziale Kompetenz gezielt e<strong>in</strong> (aktives Zuhören, senden von Ich-Botschaften,<br />

auf Körpersprache achten, Verständnis zeigen, Humor, etc.).<br />

4 Analysieren Sie die Auswirkungen der Veränderungen auf die verschiedenen <strong>St</strong>akeholder.<br />

Besprechen Sie die Auswirkungen mit den <strong>St</strong>akeholdern und suchen Sie mit Ihnen nach<br />

geme<strong>in</strong>samen Lösungen.<br />

5 Kommunizieren Sie die Auswirkungen der Veränderung vorsichtig aber offen und so früh<br />

wie möglich. Räumen Sie den Betroffenen die notwendige Zeit für die “Trauerphase” e<strong>in</strong>.<br />

6 Verharmlosen Sie die Ängste nicht. Warten Sie auf die richtige Gelegenheit für die<br />

Motivation zum Aufbruch.<br />

7 Suchen und provozieren Sie gezielt Konflikte und Widerstände: tragen Sie diese<br />

respektvoll aus.<br />

8 Nutzen Sie Ihr Netzwerk, zeigen Sie Ihr Commitment und setzen Sie sich aktiv als<br />

Botschafter fürs Projekt e<strong>in</strong>.<br />

9 Gestalten Sie Ihr direktes Projekt-Umfeld positiv mit– Sie zeigen damit automatisch auch<br />

e<strong>in</strong>e positive Wirkung nach Aussen (Erfolge feiern, Spass und Humor als Gestaltungselemente<br />

betrachten, spannende Teamevents, Gipfeli <strong>St</strong>and-Together). Identifizieren Sie bei<br />

<strong>St</strong>akeholdern die Me<strong>in</strong>ungsbildner und Schlüsselpersonen und teilen Sie dieses Wissen im<br />

Projektteam.<br />

14/16


3 Handlungsempfehlungen pro Rolle | <strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

3.1.5 Projektrollen – Technisch<br />

Mögliche Rollenprofile und Synonyme: Software Eng<strong>in</strong>eer, Application Architect, Programmer<br />

Initialisierung Analyse / Konzeption Umsetzung /Test E<strong>in</strong>führung<br />

1 Fordern Sie vom Projektleiter<br />

und Sponsor den Gr<br />

und der Veränderung und<br />

die Vision e<strong>in</strong> und lassen<br />

Sie sich diese erklären.<br />

2 Fragen Sie so lange, bis Sie<br />

es verstanden haben.<br />

3 Entwickeln Sie im Team e<strong>in</strong><br />

Projekt-Logo, -Slogan,<br />

-Name mit.<br />

1 Nutzen Sie Referenzbesuche<br />

bei Firmen mit ähnlichen<br />

<strong>Projekten</strong> und lernen<br />

Sie von deren Erfahrungen<br />

und Best Practices.<br />

2 Nutzen Sie gezielt Gelegenheiten<br />

um Arbeitsergebnisse<br />

<strong>in</strong> Frage zu stellen und<br />

<strong>in</strong>novative und radikale<br />

Lösungsmöglichkeiten zu<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

3 Involvieren Sie <strong>St</strong>akeholder<br />

und Anwender bei:<br />

- Anforderungs-Workshops<br />

- Konzeption<br />

- Reviews<br />

1 Versuchen Sie andere für<br />

die neue Lösung zu begeistern<br />

und nehmen Sie Feedbacks<br />

und Widerstände<br />

ernst.<br />

2 Beziehen Sie <strong>St</strong>akeholder<br />

und Anwender <strong>in</strong> Projektarbeiten<br />

bei Test, Schulung<br />

mit e<strong>in</strong>.<br />

3 Machen sie Vorschläge für<br />

e<strong>in</strong>fache Schulungsformen<br />

(Umsteigertipps, What’s<br />

New, me<strong>in</strong>e wichtigsten 10<br />

Arbeitsschritte auf e<strong>in</strong>er<br />

Seite, Chat-FAQ, Tipp des<br />

Tages, Blog <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />

mit RSS für News etc.).<br />

1 Wirken Sie aktiv bei der<br />

Vorbereitung und Durchführung<br />

von Schulungsmassnahmen<br />

mit.<br />

2 Nehmen Sie Feedback bei<br />

den E<strong>in</strong>führungs- und<br />

Schulungsveranstaltungen<br />

ernst und nutzen Sie<br />

dieses für die Verbesserung<br />

des Projektergebnisses.<br />

3 Lassen Sie sich nicht von<br />

kle<strong>in</strong>eren Rückschlägen<br />

entmutigen und demonstrieren<br />

Sie gegenüber den<br />

verschiedenen <strong>St</strong>akeholdern<br />

Zuversicht.<br />

4 Bauen Sie Prototypen (z.B.<br />

Fenster, Oberflächen,<br />

Abläufe -> sogenannte<br />

GUI-Prototypen) und<br />

diskutieren Sie diese mit<br />

den <strong>St</strong>akeholdern.<br />

5 Versuchen Sie die H<strong>in</strong>tergründe<br />

(Ursachen) der<br />

Betroffenen zu ergründen<br />

(nicht nur die Symptome).<br />

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<strong>Pragmatisches</strong> <strong>Change</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Projekten</strong><br />

><br />

Autoren / Betreuer<br />

Guido B<strong>in</strong>der<br />

AXA W<strong>in</strong>terthur<br />

Werdegang<br />

Nach Abschluss des Informationsmanagements <strong>St</strong>udiums an der <strong>Universität</strong><br />

<strong>St</strong>. Gallen (HSG) war er mehrere Jahre <strong>in</strong> der AXA W<strong>in</strong>terthur <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Projekt <strong>Management</strong> Rollen tätig. Anschliessend leitete er e<strong>in</strong>en IT-<strong>in</strong>ternen<br />

Dienstleistungsbereich mit Spezialisten für die Themen Projekt-, Test-,<br />

Prozess-<strong>Management</strong> sowie Ausbildung. 2008/9 absolvierte er parallel dazu<br />

den Executive MBA für Bus<strong>in</strong>ess Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g an der HSG. Zurzeit ist er <strong>in</strong> der<br />

AXA W<strong>in</strong>terthur wieder im Projekt <strong>Management</strong> Umfeld tätig.<br />

Jan Maisenbacher<br />

Tata Interactive Systems AG<br />

Jan Maisenbacher hat <strong>in</strong> Süddeutschland se<strong>in</strong> Medienwirtschaftsstudium<br />

an e<strong>in</strong>er Berufsakademie abgeschlossen. Danach leitete er beim grössten<br />

Schweizer Marktforscher Innovationsprojekte <strong>in</strong> der Medienforschung; seit<br />

2006 ist er bei der <strong>in</strong>dischen Tata Interactive Systems als Bus<strong>in</strong>ess<br />

Development Manager für den Aufbau e<strong>in</strong>es neuen Geschäftsfeldes <strong>in</strong> der<br />

Schweiz verantwortlich. 2009 absolvierte er den Executive Master Bus<strong>in</strong>ess<br />

Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g an der <strong>Universität</strong> <strong>St</strong>. Gallen (HSG).<br />

Peter Zwyssig<br />

Unic AG<br />

Dr. Jochen Müller<br />

<strong>Universität</strong> <strong>St</strong>. Gallen<br />

Nach der Ausbildung zum Informatiker studierte er Wirtschafts<strong>in</strong>formatik <strong>in</strong><br />

<strong>St</strong>. Gallen und hat jetzt den Executive MBA für Bus<strong>in</strong>ess Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g an der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>St</strong>. Gallen (HSG) absolviert. Parallel dazu war er Geschäftsführer<br />

eigener Unternehmen, war mehrere Jahre im <strong>in</strong>ternationalen Bankenumfeld<br />

als Berater aktiv und ist seit 2007 für die Firma Unic tätig. Dort war er zuvor<br />

Head of Delivery <strong>Management</strong> und ist heute teilhabender Partner und<br />

verantwortlich für Beratung und Verkauf für Unic Österreich.<br />

Jochen Müller ist <strong>St</strong>udienleiter des Executive Master of Bus<strong>in</strong>ess Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />

und des Diplomstudiengangs IT Bus<strong>in</strong>ess <strong>Management</strong> sowie Lehrbeauftragter<br />

für Informations- und Kommunikationstechnologie der <strong>Universität</strong> <strong>St</strong>. Gallen<br />

(HSG). Er studierte Wirtschaftswissenschaft mit dem Schwerpunkt<br />

Wirtschafts<strong>in</strong>formatik an der Ruhr-<strong>Universität</strong> Bochum (D) und promovierte<br />

dort zum Dr. rer. oec. Er verfügt über umfangreiche Lehrerfahrung, sowohl im<br />

Rahmen klassischer universitärer Ausbildung <strong>in</strong> der Wirtschafts<strong>in</strong>formatik<br />

als auch <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationalen <strong>St</strong>udiengängen und berufsbegleitenden<br />

<strong>St</strong>udiengängen. Auch <strong>in</strong> der Konzeption und Vermarktung von Sem<strong>in</strong>aren und<br />

Weiterbildungsveranstaltungen ist er aktiv. Darüber h<strong>in</strong>aus absolvierte er<br />

e<strong>in</strong>e Berufsausbildung zum Industriekaufmann und verfügt über Erfahrung im<br />

<strong>in</strong>dustriellen E<strong>in</strong>kauf und als selbständiger Unternehmer.<br />

Verfügbar unter www.zwyssig.biz

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