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Die beiden Hauptgebäude der Universitäts- und Landesbibliothek ...

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90 Bibliothek 27. 2003. Nr. 1/2 Schnelling - <strong>Die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Hauptgebäude</strong> <strong>der</strong> ULB Sachsen-Anhalt in Halle (Saale)<br />

<strong>Die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Hauptgebäude</strong> <strong>der</strong> <strong>Universitäts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Landesbibliothek</strong> Sachsen-Anhalt in<br />

Halle (Saale)<br />

1. Voraussetzungen<br />

<strong>Die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Hauptgebäude</strong> <strong>der</strong> <strong>Universitäts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Landesbibliothek</strong><br />

Sachsen-Anhalt in Halle an <strong>der</strong> Saale (ULB) liegen einan<strong>der</strong> gegenüber<br />

in <strong>der</strong> August-Bebel-Str. (Hausnummern 50 <strong>und</strong> 13). Sie<br />

könnten unterschiedlicher kaum sein. Obwohl im Abstand weniger<br />

Jahre gebaut, waren sie nicht als Ensemble geplant. 120 Jahre später<br />

sind sie genau das: weniger im architektonischen Sinn als vielmehr<br />

im administrativen, bilden doch beide Gebäude die Zentrale einer <strong>der</strong><br />

größten Bibliotheken in Deutschland. <strong>Die</strong>se Bibliothek, genauer das<br />

Bibliothekssystem <strong>der</strong> Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,<br />

ist ein einschichtig organisiertes, dezentrales Bibliothekssystem 1 .<br />

Zentrale <strong>der</strong> ULB ist eigentlich ein Gebäude-Garten-Ensemble, liegt<br />

doch das Magazin-Gebäude in einem <strong>der</strong> größten innerstädtischen<br />

Parkanlagen in Halle 3 .<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> außerordentlichen Bestandsvermehrung von über 1<br />

Mio. Bänden in den Jahren 1946-61 (insbeson<strong>der</strong>e im Zuge <strong>der</strong><br />

Boden- <strong>und</strong> Verwaltungsreform) war die Magazinkapazität bereits<br />

Anfang <strong>der</strong> 50er Jahre völlig überlastet. Trotz einiger Ergänzungen<br />

<strong>der</strong> historischen Regalkonstruktion war die Bibliothek daher<br />

gezwungen, ein weiteres, größeres Gebäude in Betrieb zu nehmen.<br />

<strong>Die</strong>s geschah 1954 mit dem Gebäude des ehemaligen Oberbergamtes<br />

(August-Bebel-Str. 13): ein zweiflügeliges, nachgerade<br />

schloßähnliches Gebäude, 1883/84 erbaut, das sich als funktionales<br />

Verwaltungs- <strong>und</strong> Magazingebäude erwiesen hat (Abb. 4). Seine<br />

architektonische Gestaltung ist allerdings bei weitem nicht so spektakulär<br />

<strong>und</strong> wegweisend wie jene des Hauses 50 4 . Beide Gebäude<br />

sind heute noch in Betrieb <strong>und</strong> wurden zwischen 1996 <strong>und</strong> 2000<br />

mit einem Kostenaufwand von DM 25 Mio. komplett renoviert 5 . Im<br />

Zusammenhang dieser Rekonstruktion muß aber auch das Gebäude<br />

Emil-Ab<strong>der</strong>halden-Str. 8 genannt werden, auch wenn es lei<strong>der</strong> nicht<br />

in die Rekonstruktionsmaßnahme einbezogen werden konnte: eine<br />

Abb. 1: ULB Halle, Bibliotheksgebäude, Haus 50, gebaut von Ludwig<br />

von Tiedemann 1878-1880<br />

<strong>Die</strong> Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg konnte im Jahr<br />

2002 ihr 500jähriges Gründungsjubiläum begehen. So alt sind die<br />

<strong>beiden</strong> <strong>Hauptgebäude</strong> nicht. Das Gebäude in <strong>der</strong> August-Bebel-Str.<br />

50 wurde 1878-80 erbaut (Abb. 1).<br />

<strong>Die</strong>s war <strong>der</strong> erste bibliothekarische Zweckbau für die Bibliothek<br />

<strong>der</strong> hallischen Universität. Von Otto Hartwig, dem ersten hauptamtlichen<br />

Bibliotheksdirektor in Halle, <strong>und</strong> dem Architekten Ludwig von<br />

Tiedemann konzipiert, wurde dieses Gebäude ein Meilenstein in <strong>der</strong><br />

Geschichte des Bibliotheksbaus. <strong>Die</strong> an Vorbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Renaissance<br />

erinnernde, Palazzo-ähnliche Fassade täuscht vier Stockwerke zwar<br />

vor. Stockwerke im Sinne des Wortes hat dieser Bau indessen nur<br />

zwei, Parterre <strong>und</strong> Obergeschoß, beide aber nur zur Hälfte <strong>der</strong> Gebäudetiefe<br />

(Abb. 2). Darin waren alle Räume untergebracht, welche<br />

Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts für die Bibliotheksverwaltung <strong>und</strong> -benutzung<br />

benötigt wurden. Der übrige umbaute Raum wurde ausgefüllt<br />

durch eine selbsttragende Regalkonstruktion aus Gußeisen (Abb. 3).<br />

<strong>Die</strong> Regalfläche war ausgelegt für etwa eine halbe Million Bände,<br />

ein Bestand, <strong>der</strong> Ende <strong>der</strong> 40er Jahre erreicht war (heute nimmt das<br />

Magazin aber nicht weniger als 1,15 Mio. Bände auf). Insbeson<strong>der</strong>e<br />

diese Stahlregalkonstruktion hat sich für Bibliotheksbauten bis in die<br />

erste Hälfte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts hinein als modellbildend erwiesen 2 .<br />

Magazin-Bauten nach diesem Vorbild sind unter an<strong>der</strong>em in Gießen,<br />

Greifswald, Kiel, St. Petersburg <strong>und</strong> Straßburg errichtet worden. <strong>Die</strong><br />

Abb. 2: Ludwig von Tiedemann, Entwurf für die UB Halle, Schnitt,<br />

1877<br />

1<br />

Ordnung <strong>der</strong> <strong>Universitäts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Landesbibliothek</strong> Sachsen-Anhalt vom<br />

11.7.2000. In: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Amtsblatt, 10<br />

(2000) 5, S. 25. Heiner Schnelling, Dorothea Sommer: <strong>Die</strong> <strong>Universitäts</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Landesbibliothek</strong> Sachsen-Anhalt in Halle: ein einschichtig organisiertes<br />

dezentrales Bibliothekssystem. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen<br />

<strong>und</strong> Bibliographie, 49 (2002), S. 271-277.<br />

2<br />

Angela Dolgner: <strong>Die</strong> <strong>Universitäts</strong>bibliothek. In: Angela Dolgner: <strong>Die</strong><br />

Bauten <strong>der</strong> Universität Halle im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t. Ein Beitrag zur deutschen<br />

<strong>Universitäts</strong>geschichte. Halle: Fliegenkopf-Verlag, 1996. S. 85-102.<br />

S. 249 f.<br />

3<br />

Holger Brülls, Thomas <strong>Die</strong>tzsch: Architekturführer Halle an <strong>der</strong> Saale.<br />

Berlin: Reimer, 2000. S. 76.<br />

4<br />

Knaurs Kulturführer Sachsen-Anhalt. Hrsg. M. Mehling. München: Knaur,<br />

1991, S. 125.<br />

5<br />

<strong>Die</strong> denkmalpflegerische Restaurierung des <strong>Hauptgebäude</strong>s <strong>der</strong> <strong>Universitäts</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Landesbibliothek</strong> Sachsen-Anhalt in Halle. Hrsg. von W. Müller<br />

u. H. Schnelling. Halle: Fliegenkopf-Verlag, 2000. - Ich danke <strong>Die</strong>ter<br />

Laßke, dem Baubeauftragten <strong>der</strong> ULB während <strong>der</strong> Rekonstruktion, für<br />

die Zusammenstellung <strong>der</strong> statistischen Details dieses Beitrags.


Bibliothek 27. 2003. Nr. 1/2 Schnelling - <strong>Die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Hauptgebäude</strong> <strong>der</strong> ULB Sachsen-Anhalt in Halle (Saale) 91<br />

1890 erbaute Villa, welche den Park um das Magazingebäude in<br />

süd-östlicher Richtung abschließt 6 .<br />

2. Anlaß<br />

Eine Generalüberholung war dringend erfor<strong>der</strong>lich: Es war die erste<br />

seit Errichtung <strong>der</strong> Gebäude. Es ließ sich nicht immer ermitteln,<br />

an welchen Stellen bei<strong>der</strong> Gebäude zuletzt Renovierungsarbeiten<br />

durchgeführt worden waren. Vielmehr sprach einiges dafür, daß an<br />

einigen Stellen noch <strong>der</strong> Originalzustand zu besichtigen war, sowohl<br />

im Magazin- als auch im Verwaltungsgebäude. Zwar hatte es seit <strong>der</strong><br />

Wende punktuelle Renovierungen gegeben, unter an<strong>der</strong>em an den<br />

dringendst erfor<strong>der</strong>lichen Orten. Aber insgesamt herrschte <strong>der</strong> Eindruck<br />

maro<strong>der</strong>, in Einzelfällen auch verrotteter Bausubstanz vor.<br />

Abb. 3: ULB Halle, Blick in das Magazin, Haus 50<br />

Voraussetzung einer <strong>der</strong>art umfänglichen <strong>und</strong> aufwendigen Renovierung<br />

war auch in Halle eine Begutachtung durch den Wissenschaftsrat<br />

im Jahr 1995. Bei allem Anerkennen <strong>der</strong> Renovierungsbedürftigkeit<br />

war mit einem positiven Votum in Sachen Renovierung auch die<br />

Auflage verb<strong>und</strong>en, für das Bibliothekssystem <strong>der</strong> Martin-Luther-<br />

Universität eine gr<strong>und</strong>legende Konzeption vorzulegen, die Aussagen<br />

darüber zuläßt, in welchen Schritten ein über 100 Standorte verteiltes<br />

Bibliothekssystem sich räumlich <strong>und</strong> organisatorisch konzentrieren<br />

lassen würde. <strong>Die</strong> damals genannten 15 Standorte mögen zwar auch<br />

nicht optimal sein. Allein: Fast zehn Jahre später sind wir erst bei<br />

25.<br />

3. Unterschiede zu vergleichbaren Vorhaben<br />

<strong>Die</strong> Renovierung wurde stets bei laufendem Verwaltungs- <strong>und</strong> Benutzungsbetrieb<br />

durchgeführt. We<strong>der</strong> konnten die ca. 1,6 Mio. Bde.<br />

aus den <strong>beiden</strong> <strong>Hauptgebäude</strong>n während <strong>der</strong> Renovierungsarbeiten<br />

ausgelagert werden, noch wurden die Abteilungen <strong>der</strong> Bibliotheksverwaltung<br />

auf an<strong>der</strong>e Quartiere verlagert. Folglich hatten sich<br />

auch sämtliche Benutzungszusammenhänge – vor allem Auskunft,<br />

Magazinbestellung, Ortsleihe, Fernleihe – in den übergeordneten<br />

Zusammenhang <strong>der</strong> Renovierungsvorgänge einzuordnen. <strong>Die</strong> Jahre<br />

<strong>der</strong> Renovierung waren von permanentem Umzugs- <strong>und</strong> Quartiermanagement<br />

geprägt. Warum sich dieses mit vielen Mühen für alle<br />

Benutzer wie Beschäftigte verb<strong>und</strong>ene Verfahren nicht durch Maßnahmen<br />

rechtzeitiger <strong>und</strong> umfassen<strong>der</strong> Auslagerung hat vermeiden<br />

lassen, hat sich <strong>der</strong> seit Ende 1996 amtierenden neuen Bibliotheksleitung<br />

bis heute nicht erschließen können. Erst 1998 konnte die ULB<br />

ein weiteres Ausweichmagazin in Betrieb nehmen, das die Aufnahme<br />

von 210 000 Bänden aus <strong>beiden</strong> <strong>Hauptgebäude</strong>n gestattete.<br />

4. Effekte <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />

Der wichtigste Effekt ist sicherlich dieser: <strong>Die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Hauptgebäude</strong><br />

<strong>der</strong> ULB sind in je<strong>der</strong> Hinsicht nach den strikten Vorgaben des<br />

Denkmalschutzes rekonstruiert. Insbeson<strong>der</strong>e in den Benutzungsbereichen<br />

wird dies sichtbar, vor allem im Lesesaal des Hauses 50<br />

mit dessen weitestgehen<strong>der</strong> Rekonstruktion des historischen Originals.<br />

Darüber hinaus sind beide Gebäude auf den aktuellen Stand<br />

<strong>der</strong> Technik gebracht. Das betrifft nicht nur elementare Dinge wie<br />

etwa die komplikationsfreie Stromversorgung, son<strong>der</strong>n auch eine<br />

komplette Vernetzung. Auch wurde das Magazingebäude mit einer<br />

Warmluftheizung ausgestattet.<br />

<strong>Die</strong> in den Jahren 1996-2000 durchgeführte umfassende Rekonstruktion<br />

<strong>der</strong> ULB-Zentrale hat die seit dem Bezug des Verwaltungsgebäudes<br />

(Haus 13) bestehende „historische“ Raum- <strong>und</strong> Funktionsverteilung<br />

zwischen <strong>beiden</strong> Häusern <strong>der</strong> Zentrale unverän<strong>der</strong>t gelassen: In<br />

Haus 50 finden sich folglich nach wie vor neben dem Hauptmagazin<br />

<strong>der</strong> ULB wesentliche Benutzungsflächen (Ortsleihe, Fernleihe sowie<br />

<strong>der</strong> Lesesaal). In Haus 13 finden sich neben dem Katalog- <strong>und</strong> Zeitschriftensaal<br />

die Bibliotheksverwaltung, Buchbearbeitung, Restaurierungswerkstatt,<br />

Buchbin<strong>der</strong>ei <strong>und</strong> die EDV-Abteilung.<br />

<strong>Die</strong> Rekonstruktion konnte natürlich ein gr<strong>und</strong>sätzliches Problem<br />

<strong>der</strong> Raumverteilung in <strong>der</strong> ULB-Zentrale nicht beheben: die Trennung<br />

von Lesesaal in Haus 50 sowie Katalog- <strong>und</strong> Zeitschriftensaal<br />

in Haus 13 7 . Mit seinen 95 Plätzen <strong>und</strong> einem knappen Bestand an<br />

Handliteratur reicht <strong>der</strong> Lesesaal nicht aus, um wachsenden Nutzungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

gerecht zu werden. <strong>Die</strong>s ist vor allem zu sehen<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer Öffnungszeit bei<strong>der</strong> Häuser von immerhin<br />

99 St<strong>und</strong>en pro Woche (inkl. 9 St<strong>und</strong>en am Sonntag). Es kann<br />

überhaupt nicht daran gedacht werden, so wünschenswert dies auch<br />

wäre, den Katalog- <strong>und</strong> Zeitschriftensaal mit seinem umfangreichen<br />

Bestand an Bibliographien, Nachschlagewerken sowie den annähernd<br />

30 PC-Benutzerarbeitsplätzen an den Lesesaal anzuglie<strong>der</strong>n. Der<br />

Hinweis auf die PC-Arbeitsplätze signalisiert im übrigen, daß die<br />

Bezeichnung „Katalogsaal“ historisch gewachsenem Sprachgebrauch<br />

verb<strong>und</strong>en, inhaltlich aber überholt ist: Denn mit <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

sämtlicher Zettelkataloge <strong>der</strong> ULB-Zentrale in den Jahren 1998 <strong>und</strong><br />

1999 konnten diese Kataloge in ein Ausweichmagazin verbracht <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> dadurch gewonnene Platz für eben diese PC-Benutzerarbeitsplätze<br />

gewonnen werden.<br />

6<br />

Heiner Schnelling, <strong>Die</strong> Zentrale <strong>der</strong> <strong>Universitäts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Landesbibliothek</strong><br />

Sachsen-Anhalt in Halle (Saale). Aspekte des räumlichen Wandels. In:<br />

Bibliotheken führen <strong>und</strong> entwickeln. Festschrift für Jürgen Hering. Hrsg.<br />

von Th. Bürger u. E. Henschke. München: Saur, 2002, S. 197-205. Zur<br />

Zentrale <strong>der</strong> ULB zählen auch zwei kleine Nebengebäude, die für die<br />

Restaurierungswerkstatt, die Buchbin<strong>der</strong>ei <strong>und</strong> Magazinzwecke genutzt<br />

werden.<br />

7<br />

Der Zeitschriftenlesesaal befand sich bis August 2002 im oben genannten<br />

Gebäude Emil-Ab<strong>der</strong>halden-Str. 8, bevor er mit dem Katalogsaal in Haus<br />

13 räumlich <strong>und</strong> organisatorisch zusammengefaßt wurde. Das Gebäude<br />

Emil-Ab<strong>der</strong>halden-Str. 8 beherbergte zeitweise auch die Abteilungen<br />

DFG-Son<strong>der</strong>sammelgebiet „Vor<strong>der</strong>er Orient <strong>und</strong> Nordafrika“ sowie Regionalbibliographie.<br />

Mittlerweile wird dieses Gebäude aber nur noch als<br />

Magazin-Gebäude genutzt, nachdem die Abteilungen Son<strong>der</strong>sammelgebiet<br />

in das Orientwissenschaftliche Zentrum <strong>der</strong> Martin-Luther-Universität sowie<br />

Regionalbibliographie in Haus 13 umgezogen sind.


92 Bibliothek 27. 2003. Nr. 1/2 Schnelling - <strong>Die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Hauptgebäude</strong> <strong>der</strong> ULB Sachsen-Anhalt in Halle (Saale)<br />

Ebenso wenig konnte die Rekonstruktion das gr<strong>und</strong>sätzliche Problem<br />

<strong>der</strong> fehlenden Magazinkapazität im Bereich <strong>der</strong> ULB lösen, die praktisch<br />

erschöpft ist. Daher werden in <strong>der</strong> Zentrale <strong>der</strong> ULB so gut wie<br />

keine Erwerbungen aktueller Literatur mehr eingestellt. Erwerbung<br />

Kerndatenübersicht<br />

1. Name <strong>und</strong> Adresse<br />

1.1 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

<strong>Universitäts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Landesbibliothek</strong> Sachsen-Anhalt<br />

1.2 August-Bebel-Str. 13/50<br />

1.3 D-06108 Halle/Saale<br />

1.4 Tel. (03 45) 55 22 000<br />

Fax (03 45) 55 27 140<br />

E-Mail: direktion@bibliothek.uni-halle.de<br />

2. Eingeschriebene Benutzer<br />

Gesamtzahl 22 231<br />

3. Kapazitäten (vor dem Bau) – siehe unter 4,<br />

da wegen denkmalgerechter Rekonstruktion kein<br />

Kapazitätszuwachs geplant war<br />

Abb. 4: ULB Halle, Verwaltungsgebäude, Haus 13, gebaut<br />

1883/84<br />

<strong>und</strong> Aufstellung aktueller Literatur erfolgt ganz überwiegend in den<br />

Zweigbibliotheken <strong>der</strong> ULB. Daher werden die Rolle <strong>der</strong> Zentrale<br />

sowie die Funktionen ihrer <strong>beiden</strong> Gebäude definiert als Service<strong>und</strong><br />

Kompetenzzentrum im Bibliothekssystem, insbeson<strong>der</strong>e in den<br />

Bereichen EDV, bibliographische Information, Bestandserhaltung,<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung 8 .<br />

Anschrift <strong>der</strong> Autors:<br />

Dr. Heiner Schnelling<br />

<strong>Universitäts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Landesbibliothek</strong> Sachsen-Anhalt<br />

August-Bebel-Str. 13/50<br />

D-06108 Halle/Saale<br />

4. Das Projekt<br />

4.1 Typ: denkmalgerechte Rekonstruktion<br />

4.2 August-Bebel-Str. 13:<br />

Dipl.Ing Steffan Hille<br />

August-Bebel-Str. 50:<br />

Dipl. Ing. Faching. für Denkmalpflege Jörg Kowalski,<br />

Bauingenieur <strong>und</strong> Architekt<br />

4.2.1 August-Bebel-Str. 13: Bauingenieurbüro<br />

Dipl. Ing. Steffan Hille, Berhardy-Str. 50; D-06110 Halle<br />

(Saale)<br />

August-Bebel-Str. 50: Ingenieurbüro Kowalski & Irmisch;<br />

Karl-Liebknecht-Str. 26; D-06114 Halle<br />

(Saale)<br />

4.3 Beginn Bauarbeiten 1996<br />

4.4 Ende Bauarbeiten 2000<br />

4.5 Inbetriebnahme<br />

die Bibliothek war ohne Unterbrechung geöffnet<br />

4.6 Gesamtfläche 8 395 m 2<br />

4.7 Benutzung 2 056 m 2<br />

4.8 Verwaltung 215 m 2<br />

4.9 Magazinfläche (inklusiv Freihand) 6 415 m 2<br />

4.10 Bände insgesamt 1,6 Mio.<br />

4.11 Bände Freihand 93 200<br />

4.12 Bände Magazine 1 506 800<br />

4.13 Leserplätze 137<br />

4.13.1 vernetzt 22<br />

4.13.2 nicht vernetzt 115<br />

5. Kapazitäten (nach dem Bau) – siehe unter 4.<br />

8<br />

Heiner Schnelling: Strukturfragen einschichtiger Bibliothekssysteme:<br />

Das Beispiel <strong>der</strong> <strong>Universitäts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Landesbibliothek</strong> Sachsen-Anhalt in<br />

Halle (Saale). In: Geschichte, Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft <strong>der</strong> Bibliothek.<br />

Festschrift für Konrad Marwinski. Hrsg. von D. Reißmann. München:<br />

Saur, 2000, S. 167-178.

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