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Beitrag zum neuen Bilderband von Markus Gaberell

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Begegnungen mit der Heimat<br />

Mittwoch, 02.12.2009<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Gaberell</strong> stellt heute sein neues Buch «Unterwegs im Oberaargau»<br />

vor. Gleichzeitig zur Vernissage des Fotobandes zeigt das Museum<br />

Langenthal eine Retrospektive aus dem langjährigen Schaffen des Aarwanger<br />

Fotografen.<br />

«Man sollte nie ein Hobby <strong>zum</strong> Beruf machen», habe ihm der Langenthaler Maler<br />

Peter Streit einmal gesagt. <strong>Markus</strong> <strong>Gaberell</strong> (68) hält inne – «und er hatte Recht.»<br />

Dass er sich nach Abschluss der Fotografenlehre noch für die Matura entschied, dass<br />

er schliesslich aber nicht wissenschaftliche Fotografie studierte, sondern sich <strong>zum</strong><br />

Lehrer ausbilden liess: Darüber ist der Aarwanger heute froh. Das Fotografieren<br />

konnte er dadurch stets als Hobby betreiben – eine Leidenschaft, der er seit der Pensionierung<br />

vor neun Jahren noch verstärkt nachgeht. Der künstlerische Anspruch<br />

aber ist geblieben. Auch in seiner jüngsten Arbeit, dem Fotoband «Unterwegs im<br />

Oberaargau».<br />

Der richtige Zeitpunkt Zwei Jahre war <strong>Markus</strong> <strong>Gaberell</strong> für dieses Projekt mit der<br />

Digitalkamera unterwegs, hat in rund 500 Stunden an die 1500 Kilometer zu Fuss<br />

zurückgelegt. «Das waren <strong>von</strong> meinen schönsten Jahren», sagt <strong>Gaberell</strong>. Die ganze<br />

«Planungsregion» Oberaargau hat er in dieser Zeit erkundet – <strong>von</strong> den Jurahängen<br />

im Norden bis in die Hügellandschaft Eriswils im Süden, vom Rottal im Osten bis<br />

<strong>zum</strong> Burgäschisee im Westen. Und immer wieder ist er an dieselben Orte zurückgekehrt.<br />

Das Wichtigste am Fotografieren, sagt <strong>Gaberell</strong>, sei es schliesslich, zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort zu sein. Er lacht: «Das kannst du nur, wenn du pensioniert<br />

bist.»<br />

Das scheinbar Unscheinbare Es sind denn auch nicht die bekannten Sujets wie<br />

das Aarwanger Schloss oder die Hochtrottoirs <strong>von</strong> Langenthal, die <strong>Gaberell</strong> festgehalten<br />

hat. Vielmehr fokussiert sich der Fotoband «Unterwegs im Oberaargau» auf die<br />

Natur und Landschaft. Auf Stimmungen, die es vielleicht nur in diesem einen Augenblick<br />

zu geniessen gab. Und auf scheinbar Unscheinbares am Wegrand, wie einen<br />

moosbewachsenen Waldboden oder die handgemalten Tafeln des Wiedlisbacher Naturschutzpioniers<br />

Walter Tschumi. Zusätzlich bereichert wird das Buch durch Texte


<strong>von</strong> Martin Kummer. Der 61-Jährige war wie <strong>Gaberell</strong> lange Jahre als Sekundarlehrer<br />

in Aarwangen tätig. In kurzen Porträts stellt er im Buch zwölf Menschen aus dem<br />

Oberaargau vor, die <strong>Markus</strong> <strong>Gaberell</strong> auf seinen Streifzügen meist nur durch Zufall<br />

kennen gelernt hat: Fritz Wittwer etwa, der Wanderwege unterhält. Oder Mathias<br />

Motzet, der abgelegen in der Wynauer Brunnmatte eine Biobrunnenkressezucht in<br />

der dritten Generation betreibt. Und Klaus Allemann, der in Heimenhausen eine alte<br />

Sägemühle zu neuem Leben erweckt hat.<br />

Die Region vom Rand Der Fotoband «ist eine Hommage an meine Heimat», sagt<br />

<strong>Markus</strong> <strong>Gaberell</strong>. In Langenthal aufgewachsen, hatte er den Oberaargau nur einmal<br />

verlassen: Ein Jahr arbeitete er in den 50er-Jahren in Gstaad. Dann kehrte er zurück,<br />

wurde in Aarwangen heimisch, das schon immer seine «Wunschdestination» gewesen<br />

sei und wo er bis heute geblieben ist. Die Welt jenseits des Oberaargaus hat er<br />

dennoch kennen gelernt: Auf Reisen nach Frankreich, Irland, ins damals «hochkommunistische»<br />

Prag oder jüngst nach Indien. «Leben könnte ich sicher überall»,<br />

sagt der 68-Jährige. «Aber es hat sich halt so ergeben.» Der Oberaargau sei seine<br />

Heimat, hier sei er heimisch. Und vielleicht animiere er den Betrachter seiner Bilder<br />

ja, die Schönheiten der Region ebenfalls kennen zu lernen. Oder wie es der Autor<br />

Pedro Lenz im Vorwort ausdrückt: Der Fotoband erhebe nicht den Anspruch, den<br />

Oberaargau berühmt zu machen. «Viel eher geht es in diesem Buch darum, eine Region<br />

vom Rand ein klein wenig näher zur Mitte zu rücken.» Kathrin Holzer<br />

Retrospektive <strong>Markus</strong> <strong>Gaberell</strong>.<br />

Ausstellungseröffnung und Buchvernissage: heute Mittwoch, 18.30 Uhr.<br />

Museum Langenthal. Bis 20.Dezember 2009, Öffnungszeiten: Mi/Sa/So, 14–17 Uhr<br />

«Unterwegs im Oberaargau»: Fotografien <strong>von</strong> <strong>Markus</strong> <strong>Gaberell</strong>, mit Texten <strong>von</strong><br />

Martin Kummer und einem Vorwort <strong>von</strong> Pedro Lenz; 148 Seiten mit 120 Farbbildern.<br />

Erschienen im November 2009 beim Verlag Herausgeber.ch; erhältlich in den Buchhandlungen<br />

der Region oder direkt beim Verlag (www.herausgeber.ch).><br />

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