Kunstvervalsingen in Europa Art Forgery in Europe - Johan Meijering
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„Der Spiegel“, 44/2010, Seiten 147-151 <strong>Kunstvervals<strong>in</strong>gen</strong> <strong>in</strong> Duitsland 23<br />
Geiste von Joseph Beuys zu begründen. Die Bildlegende, die er zur Herkun se<strong>in</strong>er Gemälde auischte, ähnelt<br />
stark jener, die Helene Beltracchi über Werner Jägers erzählte. Auch se<strong>in</strong> „Großvater müerlicherseits“, so<br />
der Kunsreund <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief, habe früher „jüdische Bekannte“ gehabt und „viele Bilder über Flechtheim“<br />
gekau. Auch die Sammlung des Schneidermeisters Knops, so der Name des Großvaters, habe vor allem aus<br />
Werken rhe<strong>in</strong>ischer oder französischer Expressionisten bestanden. Nach dem Tod se<strong>in</strong>er Eltern habe Oo dann<br />
„Pakete mit den Bildern“ erhalten.<br />
Im Zivilprozess sprang er den Beltracchis bei: Se<strong>in</strong> Großvater habe Jägers gut gekannt, und die beiden Familien<br />
häen <strong>in</strong> den fünfziger Jahren sogar e<strong>in</strong>mal zwei Campendonks tauschen wollen. Er könne sich gut an die Bilder<br />
er<strong>in</strong>nern, die damals an der Wand gehangen häen.<br />
Zur Sammlung Knops gehörten auch mehrere angebliche Gemälde des Surrealisten Max Ernst, die übrigens<br />
alle von dem Kunsthistoriker Werner Spies, langjähriger Autor des „FAZ“-Feuilletons und größter Max-Ernst-<br />
Kenner des Landes, für echt erklärt wurden.