Tiefer gelegt - Wiking-Schlauchbootclub eV - WSC
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Franz Mank aus<br />
Karben, <strong>Wiking</strong><br />
<strong>Schlauchbootclub</strong>:,,lch<br />
bin mit dem zufrieden,<br />
was ich habe."<br />
Düsseldorf gekommen und grummelt:<br />
,,Ich brauche keine fahrbare Gartenlaube."<br />
Mit 90 PS am Spiegel seines Festrumpfschlauchbootes<br />
befährt er die<br />
deutschen Binnenwasserstraßen, aber<br />
auch Kroatien und Italien sind sein Revier.<br />
Dann streift er dem Boot eine Persenning<br />
mit Tür und Fenster über, darunter<br />
wird geschlafen. Chemie-WC,<br />
B0 I Trinkwasser und 150 I Sprit gehen<br />
mit auf die Reise.,,Letztes Jahr sind wir<br />
8000 km gefahren", berichtet der<br />
Rentner.<br />
Den A.S.C. gibt es seit 1991. Mittlerweile<br />
zäh1t der CIub 90 Mitglieder, die<br />
sich zum gemeinsamen Bootfahren im<br />
In- und Ausland treffen. ,,Jeder kann<br />
Mitglied werden, der ein Faible für die-<br />
'se Variante des motorisierten Wasser-<br />
. sports hat", sagt Cornelius Goldberg,<br />
r 1. Vorsitzender und Mitbegründer des<br />
,,Allgemeinen <strong>Schlauchbootclub</strong>s".<br />
Nach und nach trudeln immer mehr<br />
A.S.C.'ler im idyllischen,,Paradieshafen"<br />
ein. Familie Hopp ist das erste Mal<br />
auf so einem Tretfen, ihr 4,30 m langes<br />
,,Gugel"-Festrumpfschlauchboot mit<br />
dem 60-PS-Außenbordmotor haben sie<br />
seit vier Wochen.<br />
Mit einem RIB liebäugelt auch Martin<br />
Die ,,Familiengurke"<br />
gefällt auch den Kids<br />
Stiegelmair. DerAugsburger ist mit Ehefrau<br />
und Wohnmobil angereist, seinen<br />
4,10 m langen,,<strong>Wiking</strong> Seetörn" hat er<br />
auf einem Trailer an den Rhein geschafft.<br />
Das 12 fahre alte Boot ist eigentlich<br />
zerlegbar, ein Vorzug, der sich<br />
längst in sein Gegenteil verkehrt hat.<br />
,,Ich will mir die Arbeit nicht mehr machen,<br />
mit dem Auf- und Abbauen", erzählt<br />
Martin Stiegelmair, der hauptsächlich<br />
in Kroatien fährt. Etwas Neues<br />
so1l her, vielleicht ein ,,richtiges" Boot?<br />
Der Bayer schüttelt den Kopf:,,Wir hatten<br />
md ein festes Boot, so ein 6,50-m-<br />
Boot mit Innenborder. Das war dann<br />
zu klobig."<br />
Rennsport für die Jüngsten<br />
Aber wo kommen denn nun die kleinen<br />
,,Schlauchis" her? Natürlich aus der,,Familiengurke",<br />
sofern sie wasserskitauglich<br />
ist und das Zetg zum Angelboot,<br />
besser noch zum Expeditionsschiff hat.<br />
Für Nachwuchs sorgen aber auch der<br />
Deutsche Motoryachtverband und viele<br />
Vereine. Die Deutsche |ugendmeisterschaft<br />
im Bootsslalom wird mit<br />
Schlauchbooten ausgetragen, die - je<br />
nach Altersklasse der Kids - mit 5 PS<br />
oder 15 PS ausgestattet sind. Wenn die<br />
Jungs und Mädels zwischen acht und 25<br />
fahren auf die Piste gehen, ist Schnellsein<br />
nur eine Seite der Medaille: Anund<br />
Ablegen, Slalom- und Rückwärtsfahren,<br />
Mann-über-Bord-Manöver und<br />
Knoten müssen stimmen, nur dann<br />
klappt's auch mit einem Pokal.<br />
Bei der nordrhein-westfälischen fugendmeisterschaft<br />
im Bootsslalom 2004<br />
im Crefelder Yachtclub (CYC) ist die<br />
Stimmung locker. Die Großen bleiben<br />
cool, auch als ihre Handys vom Steg verbannt<br />
werden: ,,Ihr habt heute schon<br />
zwei versenkt." Die Kleinen sind ebenfalls<br />
cool, Liesa Schake vom CYC zum<br />
Beispiel. Acht ]ahre ist sie erst alt , schafa<br />
aber schon die Qualifikation zur<br />
Deutschen Jugendmeisterschaft. So glatt<br />
läuft's nicht überall, da müssen Trotzige<br />
(,,Du hast den Gang nicht raus gemacht."<br />
-,,Dochl" -,,Nein.")<br />
gebändigt und Tränchen getrocknet<br />
werden.<br />
Ob gelungener Lauf oder<br />
Missgeschick, zu keinem Zeitpunkt<br />
liegt Häme oder gar<br />
Missgunst in der Luft.,,Wirwollen Spaß<br />
haben, die Kinder sollen was lernen - sie<br />
sind schließlich unsere zukünftigen<br />
Kapitäne auf unseren Wasserstraßen",<br />
sagt lugendwart Ralph Meckes vom<br />
Motorbootclub Lünen.<br />
Jv(<br />
TEXT: INCRID BARDENHEUER<br />
FOTO5: l. BARDENHEUER,<br />
H. KRÖCER (z), J. POSTMA (r)<br />
Allianz@