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einblick - Dkfz

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Digitaler Di@log<br />

Krebsinformation per E-Mail<br />

„Mädchen oder Junge...?“ – die drei Medizinerinnen<br />

des neuen E-Mail-Service des Krebsinformationsdienstes,<br />

KID, schauen angestrengt auf das Ultraschallbild<br />

auf dem Computer. Eigentlich keine<br />

typische Frage für den Krebsinformationsdienst, aber<br />

eine, die sie alle drei beschäftigt. Ist es doch ein<br />

ganz kleines Stück auch „ihr“ Kind. Die Anfrage war<br />

damals eine der ersten gewesen, die den E-Mail-<br />

Service seit seiner Gründung im Oktober letzten<br />

Jahres erreichten. Eine junge Frau, deren Partner<br />

vor einigen Jahren eine Chemotherapie durchgestanden<br />

hatte, war schwanger. Beide hatten nicht<br />

an die Möglichkeit geglaubt, die Schwangerschaft<br />

war eine große Überraschung.<br />

Nun wurde von vielen<br />

Seiten zum Abbruch geraten.<br />

KID recherchierte<br />

und riet zu einer zweiten<br />

Meinung in einer genetischen<br />

Beratungsstelle.<br />

Seit drei Wochen<br />

ist klar, das<br />

Kind ist gesund<br />

und entwickelt sich<br />

völlig normal. Und<br />

KID erhält per E-<br />

Mail regelmäßig<br />

Ultraschallbilder, um<br />

„dabei zu bleiben“.<br />

Seit der Einrichtung<br />

des E-Mail-Service bei<br />

KID hieß es bislang 695<br />

Mal: „Vielen Dank für Ihre<br />

Nachricht an den Krebsinformationsdienst.“<br />

Mit einer so großen<br />

Resonanz hatte zu Beginn niemand gerechnet.<br />

Gleich in den ersten drei Wochen wurde klar, dass<br />

die zwei Medizinerinnen, die zunächst in Teilzeit<br />

für den Dienst arbeiteten, die Flut der ankommenden<br />

Anfragen nicht in einer angemessenen<br />

Zeit würden bearbeiten können. Nach Ablauf einer<br />

Probephase Ende 2001 bewilligte das Bundesministerium<br />

für Gesundheit deshalb für die Weiterführung<br />

des Service eine volle Medizinerstelle.<br />

Drei Kolleginnen teilen sich jetzt diese<br />

Aufgabe. Mit dem neuen Angebot reagierte KID<br />

auf zwei Umfragen im Gesundheitsbereich. Laut<br />

einer Studie vom Oktober/November 1999 der<br />

Schweizer Health-on-the-Net-Foundation (HON)<br />

– einer gemeinnützigen Stiftung, die sich bereits<br />

seit den Neunziger Jahren um eine Qualitätssicherung<br />

für medizinische Informationen im Internet<br />

bemüht – gehören Gesundheitsthemen inzwischen<br />

zu den wichtigsten Inhalten, die Internetnutzer<br />

abrufen. 98 Prozent der befragten<br />

Nutzer gaben an, für sie wichtige Gesundheitsinformationen<br />

aus dem Internet zu<br />

beziehen, aber 71 Prozent wünschten sich<br />

hier auch eine Verbesserung der Qualität<br />

der Informationen.<br />

Die Auswertung einer Online- und<br />

Telefonumfrage, die KID 1999<br />

unter seinen Nutzern durchführte,<br />

zeigte dann den Wunsch, die<br />

Gesundheitsinformationen des<br />

Internets, bei denen es sich<br />

meist um reine Textinformationen<br />

handelt, zusätzlich um<br />

interaktive Dienste, zum Beispiel<br />

einen E-Mail-Service, zu<br />

erweitern. Gerade im Bereich<br />

der Onkologie gibt es eine<br />

große Menge an Informationsangeboten,<br />

die sich mit den<br />

Behandlungsstandards beschäftigen;<br />

was der Einzelne sich<br />

jedoch wünschte, sind Informationen<br />

zu seiner ganz speziellen<br />

Behandlungssituation. Hier schließt<br />

KID eine Lücke. Unter krebsinformation@dkfz.de<br />

versucht der neue Service,<br />

genauso wie mit dem Telefondienst<br />

des KID, Wegweiser zu sein durch das<br />

große Internetangebot und zugleich auf der<br />

Basis der Datenbank des Krebsinformationsdienstes<br />

persönliche Fragen Betroffener schriftlich<br />

zu beantworten. Ursprünglich war das neue Angebot<br />

als Entlastung des Telefonservices des Krebs-<br />

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