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Wissenswertes über hochradioaktive Strahlenquellen - DORIS ...

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Abbildung 4.2-6: Laborbestrahlungsgerät GSR-D1<br />

(Gamma-Service Medical GmbH, Deutschland).<br />

Foto: Gamma-Service Medical GmbH,<br />

GSR D1 Factsheet.<br />

4.2.3 Füllstands-, Dichte-, Massendurchflussmessgeräte<br />

Zur Messung von Füllständen in Flaschen, Dosen, Containern oder Lagerbehältern sowie zur Messung von Materialstärke<br />

(z.B. in der Stahlproduktion) oder Materialdichte (z.B. bei der Zigarettenherstellung) und zur Massendurchflussmessung<br />

werden häufig HRQ mit den Nukliden Co-60 (A ≤ 74 GBq), Cs-137 (A ≤ 740 GBq) sowie Sr-90<br />

und Am-241 (A ≤ 3,7 GBq) verwendet 5 .<br />

Die Geräte sind meist fest installiert und werden zur Überwachung von industriellen Prozessen eingesetzt. Auf<br />

zwei gegen<strong>über</strong> liegenden Seiten des zu untersuchenden Behälters oder Materials befinden sich eine Strahlenquelle<br />

und ein Messsensor (siehe Abbildung 4.2-7 u. Abbildung 4.2-8). Der Sensor misst kontinuierlich die Intensität<br />

der von der Quelle ausgesandten Gammastrahlung, die von dem dazwischen befindlichen Füllgut bzw. zu<br />

untersuchenden Material abgeschwächt wird. Bei einem Füllstandsmesser signalisiert das geschwächte Signal<br />

das Erreichen des Füllstandes (Abbildung 4.2-10). Bei einem Dicke- oder Dichtemesser wird auch die Höhe des<br />

registrierten Messsignals, die mit der zu untersuchenden Materialstärke oder -dichte abnimmt, ausgewertet.<br />

Einige Geräte werten auch die vom Material zurück gestreute Strahlung aus. Bei diesen sind Strahlenquelle und<br />

Messsensor auf derselben Seite montiert.<br />

Die Geräte bestehen i.d.R. aus einem Quellenhalter oder -container (Abbildung 4.2-9) und einer Messeinrichtung<br />

– teilweise auch beides in einem Gerät – welches dann als Messkopf bezeichnet wird. In verschiedenen Bereichen<br />

der Großindustrie (Stahl- und Walzwerk, Petrochemische Industrie und Mühlen) werden sie als fest montierte<br />

Anlagen z.B. an Produktionsbändern oder Rohren zur Prozess<strong>über</strong>wachung eingesetzt. Der Strahlenausgang ist<br />

i.d.R. durch einen automatischen Strahlerverschluss gesichert, der nur während des Messvorgangs geöffnet wird.<br />

Es ist auch möglich, dass unterschiedliche Quellen (für unterschiedliche Prozesse) eingesetzt werden, die dann in<br />

zusätzlichen Quellencontainern aufbewahrt werden.<br />

Aufgrund der verwendeten Bleiabschirmung kann eine Apparatur zwischen 20 bis 400 kg wiegen.<br />

Solange die <strong>Strahlenquellen</strong> in der Strahlerhalterung bzw. im Gerät eingebaut sind, besteht nur eine geringe radiologische<br />

Gefährdung. Da aber, insbesondere bei alten Geräten, der Strahlerverschluss schadhaft sein kann,<br />

sollte in jedem Fall ein Sicherheitsabstand von einigen Metern zu den entsprechenden Geräten gewahrt werden.<br />

Von den in Geräten zur Füllstands- und Dichtemessung verwendeten <strong>Strahlenquellen</strong> kann eine erhebliche Gefährdung<br />

ausgehen, wenn sie aus der Apparatur entfernt wurden. Die <strong>Strahlenquellen</strong> haben meist Abmessungen<br />

von wenigen Millimetern und erzeugen unabgeschirmt in 1 m Abstand eine Dosisleistung bis zu 40 mSv/h.<br />

Um die Strahlenbelastung auf deutlich unter 1 mSv zu reduzieren, muss der Aufenthalt auf einen Sicherheitsabstand<br />

von >2 m und auf eine Zeit von weniger als 10 Minuten beschränkt werden.<br />

Da derartige Quellen i.d.R. mehrfach gekapselt bzw. mehrfach verschweißt sind, sind eine Kontamination sowie<br />

die Aufnahme von Radioaktivität in den menschlichen Körper (Inkorporation) unter normalen Umständen nicht zu<br />

befürchten. Dies ist nur in der Folge einer schweren Havarie – z.B. durch Einschmelzen, Quetschen oder Zer-<br />

5 Daneben werden die Nuklide Kr-85 und Pm-147 verwendet, jedoch mit Aktivitäten unterhalb der HRQ-Aktivität.<br />

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