Gott und Mensch zugleich - Neue Erde
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In diesem Moment war Gethsemane der umkämpfte Mittelpunkt aller<br />
geistigen <strong>und</strong> materiellen Schöpfungen <strong>und</strong> die Augen aller Engel<br />
ruhten bangend <strong>und</strong> geb<strong>und</strong>en auf dieser einen Seele. Nach langem<br />
Kampf erhob Jesus Sein Haupt <strong>und</strong> schaute mit nassen <strong>und</strong> fiebrigen<br />
Augen auf Seine arglos schlafenden Jünger <strong>und</strong> Er sah durch sie auf<br />
die unwissende <strong>und</strong> arglos, im Tode schlafende Welt. Liebe <strong>und</strong> Mitleid<br />
stieg aus dem Gr<strong>und</strong>e Seines Herzens auf <strong>und</strong> Seine gepeinigten<br />
Gesichtszüge entspannten sich nun, Er hatte Sich entschieden. Aus der<br />
unendlichen Liebe zu allen gefallenen Geschöpfen, formte sich Sein<br />
Wille <strong>und</strong> aus dem Willen formte sich das Wort:<br />
„VATER, NICHT MEIN, SONDERN DEIN WILLE GESCHEHE!“<br />
So ordnete sich die Weisheit <strong>und</strong> Gerechtigkeit in <strong>Gott</strong>, in aller<br />
Demut, vollkommen Seiner Liebe <strong>und</strong> Barmherzigkeit unter.<br />
Der alles entscheidende Schritt im Erlösungsplan <strong>Gott</strong>es war vollzogen.<br />
Von da an wusste Jesus, dass gemäß dem freien Willen der Ihn<br />
verfolgenden Templer, jeder von nun an erfolgende Schritt, ein Schritt<br />
nach Golgatha war. Nach Seiner Entscheidung traten auch schon die<br />
Tempelwachen an Ihn heran <strong>und</strong> nahmen Ihn ohne Gegenwehr gefangen.<br />
Seine Jünger zerstreuten sich in ängstlicher Flucht <strong>und</strong> Er folgte<br />
seinen Häschern wie ein Schaf, das vor seinen Scherern verstummt ist.<br />
Der <strong>Gott</strong>essohn ging von diesem Augenblick an das letzte Stück Seines<br />
Weges auf unserer <strong>Erde</strong> ganz alleine. Seine Jünger waren durch<br />
Seine Festnahme verwirrt <strong>und</strong> verängstigt. Jesus hatte all dies im Voraus<br />
gesehen <strong>und</strong> wusste, dass Er den geistigen Hintergr<strong>und</strong> des nun<br />
erfolgenden Geschehens den Jüngern jetzt nicht mehr verständlich<br />
machen konnte. Alles ging jetzt unweigerlich seinen Weg, doch der<br />
scheinbare Sieg der finsteren Mächte war in Wirklichkeit ein Sieg der<br />
göttlichen Demut, Liebe <strong>und</strong> Weisheit. Der <strong>Gott</strong>essohn verstummte<br />
vor den <strong>Mensch</strong>en, um Sich mit dem Vater im Innersten innigst zu<br />
verbinden. Das heißt, die göttliche Vaterliebe in Seinem Seelenherzen<br />
durchdrang die gesamte Seele bis in die letzten Partikel Ihres Seins,<br />
auf das sie die Kraft für die bevorstehende Marter <strong>und</strong> das Werk der<br />
Erlösung erlange.<br />
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