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Gott und Mensch zugleich - Neue Erde

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sende ein ganz bestimmtes <strong>Gott</strong>esbild aus den Schriften abgeleitet hat<br />

<strong>und</strong> das sich eine ganz bestimmte Vorstellung vom Messias <strong>und</strong> Seinem<br />

Auftreten angeeignet hatte. Doch sobald man den lebendigen<br />

Geist <strong>Gott</strong>es an den Buchstaben knechten will, kann man nicht anders<br />

als Schiffbruch erleiden. Das erkannte auch der Apostel Paulus <strong>und</strong><br />

sagte darum: „Der Geist ist es der da lebendig macht, der Buchstabe<br />

tötet!“ Der Buchstabe/das Wort ist nur die Umhüllung oder das Transportmittel<br />

von etwas Geistigem. Macht man die Umhüllung oder Schale<br />

zum Sinn des Ganzen, wird man zum lebendigen, geistigem Inhalt<br />

des sättigenden Fruchtfleisches nur schwer gelangen. Das Missverständnis<br />

aus dem Buchstaben ist bis heute ersichtlich in der Weigerung<br />

der Juden, Jesus als den von <strong>Gott</strong> gesandten Messias zu erkennen; sie<br />

warten heute noch auf ihn.<br />

Doch zurück zu Johannes. Oft habe ich mich gefragt: Warum folgte<br />

Johannes der Täufer nicht auch dem Herrn nach <strong>und</strong> wurde sein<br />

Jünger? Und warum geriet er später sogar über sein eigenes Zeugnis<br />

„Sehet, das ist das Lamm <strong>Gott</strong>es, das die Sünden der Welt trägt <strong>und</strong><br />

ich sah es <strong>und</strong> zeuge nun, daß dieser ist wahrhaft <strong>Gott</strong>es Sohn“ in<br />

Zweifel? Hinter den äußeren Ereignissen dieses bedeutenden Zusammentreffens<br />

liegt jedoch als Entsprechung ein tieferer geistiger Sinn,<br />

der mit der Entwicklung eines jeden <strong>Gott</strong>eskindes <strong>und</strong> des neuen Erlösungsweges<br />

zu tun hat. Im Zusammentreffen des Täufers <strong>und</strong> des Messias<br />

liegt auf der einen Seite das Abnehmen <strong>und</strong> Ausklingen des bis<br />

dahin gültigen Heilsweges des strengen Gesetzes aus der Weisheit <strong>und</strong><br />

Gerechtigkeit <strong>Gott</strong>es. Auf der anderen Seite offenbaren sich hier das<br />

Aufgehen der Gnadensonne <strong>und</strong> der Beginn des neuen Heilsweges der<br />

Liebe <strong>und</strong> Barmherzigkeit in Jesus Christus. Johannes führte eine<br />

unerbittliche <strong>und</strong> unbestechliche, anklagende Sprache der nackten<br />

Wahrheit. Jeder musste über die scharfe Klinge seiner Zunge <strong>und</strong> seines<br />

kompromisslosen Geistes springen, mit welchem er einem jeden in<br />

Falschheit, Sündhaftigkeit <strong>und</strong> Selbstgerechtigkeit lebenden <strong>Mensch</strong>en,<br />

die unverhüllte Wahrheit auf Gedeih <strong>und</strong> Verderb ins Gesicht<br />

schleuderte. Er wusste, dass er der Wegbereiter des Messias war. Doch<br />

auch er erwartete einen Messias, der in seiner eigenen Art, als ein<br />

kraftvoller Feuersturm über die Kleinen <strong>und</strong> Großen der Welt kommen<br />

würde. Auf der einen Seite, um das Volk der Juden von der Sünde <strong>und</strong><br />

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