Kontakt 1/07 - Ruderclub Baden
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Kontakt 1/07 - Ruderclub Baden
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PRÄSIDENT<br />
Wort des Präsidenten<br />
„Alles <strong>Baden</strong>fahrt“<br />
Erscheinungsweise: 4x jährlich<br />
Ausgabe 1/<strong>07</strong><br />
An unserer 73. GV wurden zwei neue<br />
Vorstandsmitglieder gewählt. Als Chef<br />
Information Peter Kopp und als neuer<br />
Kassierer Patrick Birchmeier. Im Weiteren<br />
übernimmt André Aubry nach 11 Jahren als<br />
Kassierer die Funktion Fitness. Ich wünsche<br />
allen viel Freude an ihren neuen Aufgaben. Bei<br />
Sabine Metzner und Jörg Joos möchte ich<br />
mich für ihre Vorstandsarbeit vielmals<br />
bedanken. Jörg Joss wurde für seinen<br />
grossartigen Einsatz in unserem <strong>Ruderclub</strong><br />
mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt. Herzliche<br />
Gratulation.<br />
Auch dieses Jahr waren wir mit unseren<br />
Achtern in London. 5 Crew’s und über 50<br />
Mitglieder haben teilgenommen, so viele wie<br />
noch nie.<br />
Peter Kopp<br />
Jörgen Ahrens<br />
Michael Ahrens<br />
REDAKTIONSADRESSE<br />
Peter Kopp<br />
Schulstrasse 2<br />
5415 Nussbaumen<br />
kopp.p@bluewin.ch<br />
Die Vorbereitungen für die <strong>Baden</strong>fahrt laufen<br />
auf vollen Touren, keine Woche vergeht ohne<br />
Sitzung und „Nessie‘s Castle“ nimmt immer<br />
konkretere Formen an. Es ist „Super“ wie alle<br />
anpacken und mitmachen.<br />
Für das 20<strong>07</strong> wünsche ich unseren Athleten<br />
und Trainern viel Erfolg. Stefan Steiner und<br />
Stefan Koller eine erfolgreiche Selektion für die<br />
Olympischen Spiele in Peking. Und uns allen<br />
schöne Ausfahrten und eine gelungene<br />
<strong>Baden</strong>fahrt.<br />
Euer Präsi<br />
Jörgen Ahrens<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 1
VORSTANDS-INFO<br />
Information des <strong>Baden</strong>fahrt-OKs<br />
Liebe Ruderkolleginnen und Ruderkollegen<br />
Heute am 26.03.20<strong>07</strong> kann man im Internet lesen: „Noch 113 Tage bis<br />
zur <strong>Baden</strong>fahrt“. Ja ihr seht die <strong>Baden</strong>fahrt naht mit Riesenschritten!<br />
Unser OK hat in 8 Sitzungen getagt und die Planung unserer<br />
Festwirtschaft fast vollendet.<br />
Auf Mitte Mai habe ich die OK-Präsidenten der benachbarten<br />
Festwirtschaften im Graben (Obersiggenthal, Dorfverein Rütihof,<br />
Quartierverein Limmat rechts, Bogen West) eingeladen, um uns<br />
gegenseitig zu informieren, was ein jeder kulinarisch, kulturell, musikalisch<br />
und bauseits macht, so dass wir uns da noch ein bisschen abstimmen<br />
können.<br />
Ab Mai / Juni werde ich den einen oder anderen von euch aufbieten, uns<br />
bei den Vorbereitungen zu helfen. Für den Personaleinsatz an der<br />
<strong>Baden</strong>fahrt werde ich im Laufe des Junis auf euch zukommen. Bitte denkt<br />
daran, dass wir nicht nur eure Hilfe benötigen sondern, da wo Not am<br />
Mann ist, eventuell auch die eurer Partner und Partnerinnen.<br />
Das OK informiert euch über den aktuellen Stand / Aktionen an der Info-<br />
Tafel im Clubhaus und ab Anfang Mai auch über unsere Homepage unter<br />
„<strong>Baden</strong>fahrt“<br />
Im Namen des OK<br />
Helmut Metzner<br />
Sauberkeit in der Küche<br />
Seit geraumer Zeit beklagen wir die mangelnde Sauberkeit in der Küche –<br />
insbesondere derer des Kühlschranks. Um diesem Missstand Einhalt zu<br />
gebieten, wurde ein so genannter Kühlschrankdienst eingeführt. Die<br />
Aufgabe besteht darin, dass jeweils sonntags all diejenigen Nahrungsmittel<br />
entsorgt werden, die nicht klar vom Besitzer gekennzeichnet sind. Bis<br />
Ende August ist das Seniorenteam dafür verantwortlich. Wir bitten euch<br />
aber trotzdem die Sauberkeit in der Küche zu wahren – unter anderem fällt<br />
darunter auch das Abwaschen des schmutzigen Geschirrs. Vielen Dank für<br />
eure Mithilfe.<br />
2 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
VORSTANDS-INFO<br />
Der neue Chef Fitnesssport<br />
An der Generalversammlung im Februar wurde André Aubry als Chef<br />
Fitnesssport in den Vorstand gewählt. Diese Funktion war nun jahrelang<br />
verwaist. Wir freuen uns, dass sich nun endlich auch wieder eine Person<br />
finden liess, die sich im Vorstand insbesondere um die Belange des<br />
Fitness-Sports kümmert.<br />
André ist dafür sicher eine ideale Besetzung, hat er doch nicht nur an<br />
zahlreichen Ausfahrten auf der Limmat und anderen Gewässern grosse<br />
Erfahrung im Fitness-Bereich, sondern durch seine jahrelange Arbeit als<br />
Kassier auch im Vorstand.<br />
Das Amt des Fitnesssport-Chefs geht eng zusammen mit demjenigen des<br />
Ruderchefs, wir dürfen uns hier auf eine gute Zusammenarbeit freuen.<br />
Grundsätzlich wurden die Aufgabenbereiche der beiden Ämter vom<br />
Vorstand grob folgendermassen skizziert:<br />
Ruderchef<br />
• Verantwortlich für einen geordneten Ruderbetrieb. Dabei unterstützen<br />
ihn der Chef Fitnesssport und der Chef Wanderfahrten, sowie Trainer<br />
und Betreuer.<br />
• Verantwortlich für die Einberufung der TK-Sitzungen, in denen er den<br />
Vorsitz innehat. Die Aufgaben der Technischen Kommission sind<br />
separat umschrieben.<br />
• Verantwortlich für den Regatta-Betrieb.<br />
• Verantwortlich für die Strategie der Bootsbeschaffungen in<br />
Zusammenarbeit mit der Technischen Kommission.<br />
• Organisiert Rekrutierung von Nachwuchs und Neu-Mitgliedern im<br />
Rahmen der Zielsetzungen des Vereins.<br />
Chef Fitnesssport<br />
• Verantwortlich für einen geordneten Ruderbetrieb im Bereich des<br />
Fitnesssports. Dabei unterstützen ihn Trainer, Betreuer und weitere<br />
Personen.<br />
• Dient als primäre Anlaufstelle für Anliegen seitens Fitness-Ruderer<br />
zur Einbringung aktueller Themen in Vorstand und Technische<br />
Kommission.<br />
• Verantwortlich für die Organisation von Fitness-Anlässen in<br />
Zusammenarbeit mit dem Ruderchef.<br />
• Koordiniert die Crew Class Kurse zusammen mit den Instruktoren im<br />
organisatorischen und finanziellen Bereich.<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 3
VORSTANDS-INFO<br />
Der Vorstand erachtet es als wichtig, dass die grosse Gruppe der Fitness-<br />
Sportler ein direktes Sprachrohr in den Vorstand und die TK hat. Durch<br />
den grossen Zeitaufwand im Regatta-Sport war das für den Ruderchef<br />
bisher nicht in einer Form möglich, die ihn befriedigt hätte.<br />
Wir freuen uns, wenn André viele konstruktive Inputs aus dem Fitness-<br />
Verein aufnehmen und verwirklichen kann und danken allen, die ihn und<br />
den ganzen Vorstand dabei unterstützen, unseren Verein lebendig zu<br />
gestalten.<br />
Für den Vorstand<br />
Adi Knaup, Ruderchef<br />
Olympia 2008<br />
RC <strong>Baden</strong> sucht Sponsoren für seine Olympia-Kandidaten<br />
Im Jahr 2008 finden wiederum Olympische Spiele statt, sie werden in der<br />
Boom-Stadt Peking ausgetragen. Rudern gehört seit Beginn der<br />
neuzeitlichen Olympischen Spiele (Athen 1896) zum Olympischen<br />
Programm. Der <strong>Ruderclub</strong> <strong>Baden</strong> möchte mit seinen Spitzenathleten an<br />
der olympischen Tradition teilhaben. Stefan Steiner (Leichtgewichts-Vierer)<br />
und Stephan Koller (Achter) haben sich zum Ziel gesetzt, die Schweiz<br />
2008 in China erfolgreich zu vertreten. Die beiden Ruderer feierten schon<br />
als Junioren Erfolge mit dem RC <strong>Baden</strong>, dasselbe wollen sie auch in<br />
Peking tun. Voraussetzungen dafür sind da: Stefan Steiner wurde 2004<br />
Vize-Weltmeister im Leichtgewichts-Einer, Stephan Koller ruderte 2006 an<br />
der WM mit dem 8. Platz mitten in der Achter-Weltklasse. Beide Ruderer<br />
sind mehrfache Schweizermeister.<br />
Die ehrgeizige Zielsetzung „Olympia 2008“ fordert insbesondere von den<br />
Athleten Grosses ab: Stefan/Stephan absolvieren bis zu 14 Trainings-<br />
Einheiten pro Woche, um mit der Weltspitze mithalten zu können. Rudern<br />
gehört zu den zwar fairsten und gesündesten, aber auch<br />
anspruchsvollsten Sportarten.<br />
Der RC <strong>Baden</strong> unterstützt die Athleten nicht nur in Sachen Infrastruktur,<br />
sondern ist auch bestrebt, die finanziellen Belastungen für sie möglichst<br />
gering zu halten.<br />
Die Kosten für Trainingslager, internationale Regatten und Weltmeisterschaften<br />
übersteigen jedoch das reguläre Budget jedes Ruder-Vereins.<br />
4 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
VORSTANDS-INFO<br />
Wir brauchen Olympia-Sponsoren, die wie die Ruderer bereit sind, in ein<br />
grosses Ziel zu investieren. Aus diesem Grund sind alle Mitglieder aufgerufen,<br />
in ihrem Umkreis nach Leuten zu suchen, die in den Sport, die<br />
Jugend und Olympia investieren möchten.<br />
Folgende Leistungen sind für sie vorgesehen:<br />
Ab 500 Fr.<br />
- - Einladung Mittagessen auf der Ehrentribüne SM Rotsee am<br />
08.<strong>07</strong>.2006<br />
- - Logo als RCB-Olympia Sponsor im RCB-<strong>Kontakt</strong><br />
Ab 1000 Fr.<br />
- Einladung Mittagessen auf der Ehrentribüne SM Rotsee am<br />
08.<strong>07</strong>.2006<br />
- Logo als RCB-Olympia Sponsor im RCB-<strong>Kontakt</strong><br />
- Ein Ruderanlass mit Firma, Familie oder Freunden zusammen mit<br />
den Olympia Ruderern<br />
Ab 2000 Fr.<br />
- Einladung Mittagessen auf der Ehrentribüne SM Rotsee am<br />
08.<strong>07</strong>.2006<br />
- Logo als RCB-Olympia Sponsor im RCB-<strong>Kontakt</strong><br />
- Ein Ruderanlass mit Firma, Familie oder Freunden zusammen mit<br />
den Olympia Ruderern<br />
- Die Ruderer stehen für Werbeanlässe zur Verfügung<br />
- Wir offerieren Zugfahrt und Eintrittskarte an die Ruder-WM 20<strong>07</strong> in<br />
München<br />
Unser Präsident bespricht ausserdem gerne weitere individuelle<br />
Unterstützungs-Möglichkeiten für die Olympia-Kandidaten.<br />
Bitte wendet euch an ihn, um mögliche Sponsoren anzugehen. Der<br />
Vorstand dankt bereits jetzt für die aktive Mithilfe<br />
Adi Knaup<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 5
WERBUNG<br />
Das EW der Stadt Zürich (EWZ) unterstützt den RC <strong>Baden</strong><br />
im Sponsoring der Boote.<br />
6 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
GENERALVERSAMMLUNG<br />
Protokoll der 73. ordentlichen Generalversammlung<br />
Freitag, 23. Februar 20<strong>07</strong>, Hotel Du Parc, <strong>Baden</strong><br />
1. Begrüssung und Wahl des Tagespräsidenten und der<br />
Stimmenzähler<br />
Der Präsident Jörgen Ahrens begrüsst die 98 anwesenden Mitglieder des<br />
<strong>Ruderclub</strong> <strong>Baden</strong>, insbesondere die sechs anwesenden Ehrenmitglieder<br />
und die zahlreichen Neumitglieder. Es haben sich 30 Mitglieder<br />
entschuldigt. Als Gast wird Rainer Härtner aus Deutschland begrüsst.<br />
Den beiden verstorbenen Mitglieder Dr. Werner Näf und Ehrenmitglied<br />
Jacques Huber wurde mit einer Schweigeminute gedacht.<br />
Dieter Kuse, Franko Pinazza und Simon Aubry werden als Stimmenzähler,<br />
Markus Ruch als Tagespräsident einstimmig gewählt.<br />
Die Traktandenliste, das Jahresprogramm und die Zielsetzungen 20<strong>07</strong><br />
sowie die Jahresberichte des Präsidenten und des Ruderchefs wurden mit<br />
der Einladung zur GV zugestellt. Es sind keine Änderungsvorschläge der<br />
Traktandenliste eingegangen und auch von den Anwesenden wünscht<br />
niemand eine Änderung.<br />
Das Präsenzbuch und die Anmeldeliste für die Limmatuferreinigung vom<br />
10. März 20<strong>07</strong> werden in Zirkulation gegeben. An diesem Morgen findet<br />
kein Training auf dem Wasser statt! Ebenso geht eine Liste in Zirkulation<br />
bei der sich die Mitglieder für Einsätze an der <strong>Baden</strong>fahrt 20<strong>07</strong> eintragen<br />
können.<br />
2. Protokoll der 72. ordentlichen GV vom 24. Februar 2006<br />
Das Protokoll wurde im RCB-<strong>Kontakt</strong> 2/06 veröffentlicht und ist auf der<br />
Homepage (www.rcbaden.ch/Verein/Cluborgan) jederzeit abrufbar. Es<br />
werden keine Änderungen vorgeschlagen und das Protokoll wird<br />
einstimmig genehmigt und verdankt.<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 7
GENERALVERSAMMLUNG<br />
3. Mutationen und Mitgliederbestände<br />
Die Mitgliedermutationen werden von Melanie Emmenegger per<br />
23.02.20<strong>07</strong> präsentiert. Es war ein sehr bewegtes Jahr, es gab so viele<br />
Ein- und Austritte wie noch nie. Insgesamt kann der <strong>Ruderclub</strong> eine<br />
Zunahme von 11 Mitgliedern verzeichnen. M. Emmenegger erwähnt die 43<br />
Neumitglieder namentlich, welche zum Schluss mit einem herzlichen<br />
Applaus Willkommen geheissen werden.<br />
Sodann verliest die Aktuarin eine Liste mit 32 Mitgliedern, welche im<br />
vergangenen Vereinsjahr ihre Mitgliedschaft gekündigt haben.<br />
4. Jahresbericht des Präsidenten und des Ruderchefs<br />
Die Jahresberichte wurden den Mitgliedern zusammen mit der Einladung<br />
zur GV zugestellt und werden nicht verlesen.<br />
5. Ruderstatistik und Ehrungen<br />
Im Jahr 2006 sind trotz der Baustelle bei der Killwangener-Brücke mehr<br />
Kilometer gerudert worden als 2005. Insgesamt wurden in 3487 Ausfahrten<br />
114'395 km von 192 Mitgliedern gerudert. Über die Hälfte aller Ausfahrten<br />
werden in Grossbooten unternommen, was den Ruderchef besonders<br />
freut.<br />
8 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
GENERALVERSAMMLUNG<br />
Geehrt für besondere Leistungen wurden folgende Mitglieder:<br />
Die beste Breitensport-Dame: Christine Munz, 1992 km<br />
Der beste Breitensport-Herr: Walter Hungerbühler, 2739 km<br />
Die beste Dame: Stefanie Ahrens, 4213 km, 2. Rang in der<br />
Gesamtwertung<br />
Der beste Herr: Stefan Steiner, 4759 km<br />
Sieger Stauseelauf: Stefan Steiner<br />
Prosecco-Cup: Günter Kraut-Giesen.<br />
Medaillen an den Schweizermeisterschaften:<br />
- St. Ahrens (1. Rang 2x in Renngemeinschaft, 3. Rang im Skiff,<br />
Seniorinnen)<br />
- T. Moosberger, C. Obrist, L. Braun, F. Frei (2. Rang 4x Junioren)<br />
- S. Marti, A. Läng, A. Munz, U. Pirscher, St. Weber, S. Brugger-Ernst, A.<br />
Koller, M. Emmenegger und Steuermann S. Aubry (3. Rang 8+<br />
Seniorinnen)<br />
- P. Flohr, J. Suter, Th. Ineichen, M. Ruch, A. Pirscher, H. Ackermann, M.<br />
Läng, F. Ammann (3. Rang 8+ Masters)<br />
Die Sieger des BADEN-Achter-Cup wurden bereits am Anlass selber<br />
geehrt.<br />
A. Knaup dankt den Trainern und Betreuern M. Geissmann, R. Schneider,<br />
St. Arbenz, A. Heimgartner, T. Frei, G. Klein und A. Athanasiou für ihr<br />
grosses Engagement.<br />
Dem im letzten Jahr vom Vorstand zurück getretenen Bootshauschef H.P.<br />
Maurer wird in seiner Abwesenheit nochmals herzlich für sein Engagement<br />
für den Club gedankt.<br />
Der Präsident bedankt sich auch bei Charly Siegrist mit einem Modellruder<br />
als Geschenk, er hat unsere Bootslagerplätze erneuert. Einen grossen<br />
Dank geht auch an alle anderen Mitglieder die sich stets im Hintergrund für<br />
das gute Gelingen im <strong>Ruderclub</strong> betätigen.<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 9
GENERALVERSAMMLUNG<br />
6. Jahresrechnung 2006 / Revisorenbericht / Déchargenerteilung<br />
Der Kassier A. Aubry erklärt anhand einer Präsentation für alle<br />
verständlich den Jahresabschluss der Vereinskasse für das Jahr 2006.<br />
Daraus resultiert ein Gewinn von Fr. 10'109.87. Revisor P. Kopp beantragt<br />
auf Grund der Prüfung der Revisoren, dem Kassier und Vorstand<br />
Décharge zu erteilen und lobt die gut geführte Buchhaltung. Er bittet die<br />
Mitglieder, die Rechnungen jeweils innert 30 Tagen zu begleichen und<br />
weist darauf hin, dass es nicht möglich ist, eine Reduktion des<br />
Mitgliederbeitrages zu erhalten wenn jemand für längere Zeit nicht rudern<br />
kann (z.B. längerer Auslandaufenthalt). In diesem Fall muss rechtzeitig<br />
schriftlich der Austritt bekannt gegeben werden. Ein vorübergehender<br />
Wechsel zur Passivmitgliedschaft ist auch möglich. Die Jahresrechnung<br />
wird einstimmig angenommen. Dem Antrag des Vorstandes, den Gewinn<br />
von Fr. 10'000.- für die Rückzahlung der obligatorischen Anteilscheine zu<br />
verwenden, wird einstimmig Folge geleistet. Die Anteilscheine werden<br />
ausgelost und die betroffenen Mitglieder schriftlich benachrichtigt. Jedes<br />
Mitglied hat nur noch obligatorische Anteilscheine im Wert von Fr. 200.-.<br />
Wer sie dem Club spenden möchte darf dies jederzeit tun. Frühzeitig<br />
zurückbezahlt werden sie jedoch nur durch Auslosung. Der Präsident<br />
erwähnt dabei insbesondere das Olympia-Projekt Peking 2008, wofür sich<br />
die beiden <strong>Baden</strong>er Ruderer St. Koller (8+) und St. Steiner (4-)<br />
qualifizieren möchten.<br />
7. Bootsbeschaffung<br />
Der Ruderchef möchte keine grosse Präsentation machen mit Booten<br />
welche im 20<strong>07</strong> angeschafft werden müssen, denn der langfristige Plan,<br />
der vor einigen Jahren aufgestellt wurde, ist umgesetzt worden. Mit dem 2-<br />
„Beijing“ ist auch das letzte Boot noch angeschafft worden. Kurz- und<br />
Mittelfristig werden keine Boote im Sinne von Zusätzlichen gekauft,<br />
sondern nur um den aktuellen Stand zu erhalten. Aktuell stehen 20 Boote<br />
für den Regattasport und 21 Boote für den Fitnesssport zur Verfügung. Die<br />
Mannschaftszuteilungen sind im Clubhaus aufgelistet. Der neue<br />
Doppelzweier „Welt statt <strong>Baden</strong>“ wurde als Ersatz für „Belinox“ für den<br />
Fitnesssport angeschafft.<br />
10 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
GENERALVERSAMMLUNG<br />
8. Vollkasko-Versicherung für unseren Bootspark<br />
Der Antrag „Vollkasko für Ruderboote“ wurde mit der Einladung zur GV<br />
versandt. Der Präsident erwähnt nochmals die wichtigsten Punkte, warum<br />
es von Vorteil wäre, eine Vollkaskoversicherung abzuschliessen. Nach<br />
kurzer Diskussion wird der Antrag mehrheitlich angenommen. Die<br />
Versicherung kostet die Aktiv-Mitglieder Fr. 40.- (ausgenommen sind<br />
Passivmitglieder und Gönner).<br />
Von Seiten einiger Privatboot-Besitzer wird gewünscht, dass bis zur<br />
nächsten GV vom Vorstand abgeklärt wird, ob es eine Möglichkeit gibt, in<br />
dieser Versicherung auch die Privatboote einzuschliessen.<br />
9. Budget 20<strong>07</strong><br />
Das vom Kassier im Umfang von Fr. 149’200.00 liegende und mit einem<br />
vorgesehenen Gewinn von Fr. 3’200.- vorgeschlagene Budget wird<br />
einstimmig angenommen.<br />
10. Behandlung von Mitgliederanträgen<br />
Es sind zwei Anträge von Ch. Sigrist eingegangen.<br />
1. Namensgebung der Clubboote: Neue Boote sollen deutsche oder<br />
anderssprachige aber keine englischen Namen tragen. Gesponserte<br />
Boote dürfen auch englische Namen tragen, da der Name vom Spender<br />
gewählt werden kann. Der Antrag wird mehrheitlich abgelehnt.<br />
1. Neumitglieder: Es soll in den nächsten fünf Jahren nur noch ein Mal pro<br />
Jahr ein Kurs à 20 Teilnehmer stattfinden (Erwachsenenlehrgang).<br />
Gegenantrag H.P. Kurth: Beschränkung auf die nächsten zwei statt fünf<br />
Jahre. Ch. Sigrist ist mit diesem Vorschlag einverstanden. Der Antrag<br />
wird mehrheitlich abgelehnt.<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 11
GENERALVERSAMMLUNG<br />
11. Wahlen<br />
Der Tagespräsident M. Ruch bedankt sich beim Vorstand für dessen<br />
geleistete Arbeit. Der bestehende Vorstand wird durch einen grossen<br />
Applaus bestätigt. W. Hungerbühler, Revisor, wird für sein Engagement<br />
gedankt und er wird ebenfalls durch einen Applaus bestätigt.<br />
Da sich bei der Chefin Information S. Metzner beruflich und privat in<br />
diesem Jahr vieles ändern wird, tritt sie vom Vorstand zurück. Sie wird<br />
dem Club aber als J&S-Coach erhalten bleiben. J. Joos tritt vom Vorstand<br />
zurück, wird aber weiterhin die Wanderfahrten organisieren.<br />
Gemäss Wahlvorschlag, der mit den GV-Unterlagen zugestellt wurde,<br />
wurde abgestimmt. Die Neumitglieder sowie A. Aubry im neuen Amt<br />
werden ohne Gegenstimme gewählt.<br />
12. Zielsetzung und Programm 20<strong>07</strong><br />
Auch die Zielsetzung und das Jahresprogramm 20<strong>07</strong> wurden mit der<br />
Einladung verschickt. Die Leitsätze bleiben bestehen. Der Ruderchef<br />
erwähnt das grosse Hauptziel: die Bootsschäden auf ein absolutes<br />
Minimum zu reduzieren! Eine grosse Bedeutung im Jahr 20<strong>07</strong> wird auch<br />
die <strong>Baden</strong>fahrt haben. Ebenso wird darauf gesetzt, die<br />
Juniorenmannschaften zu vergrössern, dabei sind die Mitglieder<br />
aufgerufen, den Club dabei so gut wie möglich zu unterstützen. Ein<br />
weiteres Ziel sind das Erreichen der Olympiaquotenplätze durch St. Koller<br />
und St. Steiner.<br />
13. <strong>Baden</strong>fahrt 20<strong>07</strong><br />
Mit einem Rückblick auf die <strong>Baden</strong>fahrt 1997, bei der der <strong>Ruderclub</strong> mit<br />
dem „Palazzo“ vertreten war, steigt Helmut Metzner in die Vorstellung des<br />
Projektes für 20<strong>07</strong> ein. Das Motto der <strong>Baden</strong>fahrt heisst „Welt statt <strong>Baden</strong>“.<br />
H. Metzner als OK-Präsident stellt das Organisationskomitee vor. Stephan<br />
Lozza (Architekt) erläutert die Pläne für den Bau.<br />
Nicht nur Mitglieder werden für die Mithilfe gebraucht sondern auch deren<br />
Partner und Partnerinnen! Und um die obligatorischen Festpässe<br />
verkaufen zu können ist der <strong>Ruderclub</strong> darauf angewiesen, dass die<br />
Mitglieder diese nicht woanders beziehen. Sie können jederzeit beim Chef<br />
Material Edi Aellen für 35.- (ab 1. Juli 38.-) gekauft werden!<br />
12 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
14. Wanderfahrt 20<strong>07</strong><br />
Das Programm wird im Bootshaus publiziert.<br />
GENERALVERSAMMLUNG<br />
15. Anliegen Chef Material / Chef Bootshaus<br />
Ausser dem Verkauf der Festpässe hat der Chef Material keine<br />
besonderen Anliegen.<br />
16. Verschiedenes<br />
Dank geht an die zurücktretende Chefin Information Sabine Metzner für<br />
ihren Einsatz im vergangenen Vereinsjahr. Ein grosser Dank geht an<br />
André Aubry, der sein Amt als Kassier 11 Jahre zuverlässig ausgeführt<br />
hat. Ein ganz grosser Dank geht an Jörg Joos, der 15 Jahre im Vorstand<br />
tätig war und alle Wanderfahrten perfekt organisiert hat!<br />
Alle Drei erhalten einen Geschenkkorb.<br />
Auf Vorschlag von Walter Hungerbühler wird Jörg Joos zum Ehrenmitglied<br />
ernannt.<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 13
GENERALVERSAMMLUNG<br />
Adi Knaup hält spontan eine Lobesrede und dankt Jörg Joos für sein tolles<br />
Wirken im Club. Er hat das Rudern noch etwas schöner gemacht und als<br />
„Maitre de Plaisir“ einen gediegenen Stil im unserem <strong>Ruderclub</strong> eingeführt.<br />
Wie „Deus ex machina“ taucht ein gerahmtes Bild mit Widmung des<br />
<strong>Ruderclub</strong>s auf. Es wird Jörg Joos zur bleibenden Erinnerung für die<br />
Ehrenmitgliedschafts-Ernennung übergeben.<br />
Ende der Generalversammlung um 21.50 Uhr.<br />
Die Aktuarin<br />
Melanie Emmenegger<br />
14 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
WHORR<br />
Women`s Head of the River Race<br />
17.03.20<strong>07</strong><br />
Erst als ich voll bepackt in den Zug Richtung Basel einstieg, konnte ich es<br />
glauben: Wir, die Seniorinnen von <strong>Baden</strong>, waren auf dem Weg nach<br />
London und würden dort das berühmte Women Head of the River Race<br />
bestreiten. Ganz selbstverständlich war das nicht. Mehrfach hatte Zweifel<br />
bestanden, ob auch wirklich alle acht Frauen nach London kommen<br />
können – dank Verstärkung durch Anne klappte es dann doch. Vom Bug<br />
zum Schlag sah das Team folgendermassen aus: Miriam Senn, Christine<br />
Dörig, Marilli Doppler, Christina Lüthy, Anne Länge, Rachel Méndez,<br />
Melanie Emmenegger und Andrea Munz – nicht zu vergessen Steffi<br />
Weber, unsere Steuerfrau, und Adi Knaup, unseren Trainer.<br />
Nach dem die Mitglieder der Mannschaft auf sehr unterschiedlichen Weise<br />
und zu unterschiedlichen Zeitpunkten den Weg nach London gefunden<br />
hatten, strömten sie am Freitag um zwölf Uhr aus allen Himmelsrichtungen<br />
und versammelten sich - wie könnte es auch anders sein - im Eight Bells.<br />
Während ich und andere noch nicht so London-erprobte in die Bedeutung<br />
dieser Bar eingeweiht wurden, wurden schon fleissig die wichtigsten<br />
Neuigkeiten ausgetauscht. Für Aufregung sorgten natürlich die speziell für<br />
uns angefertigten Rudershirts, Chäpplis, und von Mami-Emmenegger<br />
gestrickte Pulswärmer (selbstverständlich alles in den<br />
<strong>Ruderclub</strong>badenfarben). Sorgen bereitete hingegen Steffi, die mit dem<br />
perfekten Timing noch eine Erkältung für London erwischt hatte und zur<br />
Stimmschonung ungewöhnlich still sein musste.<br />
Da wir ja nicht zum „nichts tun“ einen Tag früher nach London gekommen<br />
waren, machten wir uns wenig später auf zum letzten Training. Zuerst<br />
musste aber noch das Boot, mit dem wir das Rennen bestreiten würden, in<br />
Augenschein genommen werden. Nach dem der eher für Männer gedachte<br />
„King of Kings“ plus/minus auf unsere Bedürfnisse eingestellt war, ging es<br />
ab aufs Wasser.<br />
Ob es am Wind lag, am ungewohnten Boot oder doch an unserer<br />
Konzentration blieb ungewiss. Tatsache war, das Training lief ganz und<br />
gar nicht nach unseren Vorstellungen. Das Boot wollte nicht stehen, die<br />
Schlagzahlen nicht hochkommen. 90 Minuten später kamen wir nicht<br />
gerade enthusiastisch vom Wasser. Es wurde ein kurzer Krisenrat<br />
gehalten - das Fazit: Morgen wird es, muss es einfach besser laufen.<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 15
WHORR<br />
Für das Abendessen vor dem Rennen hatte Adi schon vorsondiert (es<br />
musste ja aufgrund des nicht gerade vorbildhaften Benehmens der<br />
Senioren letztes Jahr ein neues Restaurant gefunden werden). Wir Frauen<br />
durften nun als erste Frankie’s, ein Italiener in der Nähe des Hotels, testen.<br />
Nach langem Kartenstudieren und eher kläglichen Italienisch-<br />
Übersetzungsversuchen hatte jeder seinen favourite gefunden. Zwischen<br />
Gnocchis, Pizzas, Analysen eines sehr langweilig aussehenden Dates am<br />
Tisch nebenan und einer kleiner Zauberdarbietung war die verpatzte<br />
Hauptprobe wenigsten zwischenzeitlich vergessen. Erst zurück im Hotel<br />
wurde es mir wieder bewusst: Morgen ist der grosse Tag.<br />
Nach einem ausgedehnten Schlaf, trafen wir uns am nächsten Morgen am<br />
Frühstücksbuffet. Das wurde natürlich ausgiebig genutzt um Energie für<br />
das Rennen zu tanken. Die meisten hielten sich dabei traditionell an Brot<br />
und Müsli und erfreuten sich am Toastlaufband (Andrea liess dieses Jahr<br />
kein Croissant in Flammen aufgehen). Nur Marilli und Adi wagten sich<br />
unter ungläubigen Blicken an Speck und Ei. Zwischen dem Frühstück und<br />
der nächsten Besammlung hatte jeder nochmals Zeit etwas zu essen,<br />
letzte Stretching- und Beruhigungsübungen zu machen.<br />
Ich traute meinen Augen nicht, als wir uns um viertel nach zwölf zu den<br />
Bootclubs hinunter begaben. Der gestern noch so ruhige Pier hatte sich in<br />
ein Meer von Frauen, Rudern und Achter verwandelt. Wir passten unsere<br />
Bootseinstellung nochmals an, machten ein kurzes Einlaufen, gingen zum<br />
x-ten Mal aufs WC. Dann war es soweit: Wir manövrierten den Achter<br />
durch das ganze Getümmel, froren uns im eiskalten Themsewasser fast<br />
die Füsse ab – endlich, wir waren auf dem Wasser.<br />
16 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
WHORR<br />
Jetzt hätte ich am liebsten so schnell als möglich eingerudert und dann<br />
schnurstracks das Rennen gefahren. Mit der Startnummer 192 war der<br />
Ablauf allerdings etwas anders geplant. Während eineinhalb Stunden<br />
krochen wir die Themse hinauf. Konzentration war gefragt, dass man<br />
keines der ständig wechselnder Kommandos („halbe Kraft, ganze Kraft,<br />
Bugvierer einsetzen, nur mit den Armen, Bugvierer aussetzen, Sieben<br />
einsetzen, Acht aussetzen...viertel Kraft, ganzer Schlag“ ) verpasste, die<br />
vom Einlaufen gewärmten Beine wurden aber schnell wieder kalt. Genug<br />
Zeit um unsere Nachbarmannschaften unter die Lupe zu nehmen, blieb<br />
dennoch. Besonders das Boot hinter uns, aller Frauen mindestens doppelt<br />
so gross und doppelt so breit, sah beängstigend aus. Grimmig machten sie<br />
ihre Einsatzübungen und liessen sich von Steffis Kampfrufen „So jetzt<br />
machemer ine Angst!“ nicht beirren. (Die Mannschaft gewann übrigens das<br />
Rennen!).<br />
Schon zahlreiche Boote waren an uns vorbeigezogen, dann war es auch<br />
für uns soweit. Bevor ich es richtig realisiert hatte, waren wir am Wenden.<br />
Die Schlagzahlen wurden aufgebaut, im Spurt ging es unter der Chiswick<br />
Bridge durch. Das Rennen hatte begonnen.<br />
Das Boot fand nach den Startschlägen rasch in einen guten Rhythmus.<br />
Nach etwa einem Drittel des Rennens kam es allerdings zu ersten<br />
Komplikationen: Steffis Stimme fing auf einmal an zu stocken und<br />
rauschen, wenig später war Funkstille. Die Coxbox war ausgefallen! Ohne<br />
die anfeuernde Rufe unserer Steuerfrau (die für die vordersten Drei, die sie<br />
noch hören konnten, trotzdem das ganze Rennen weiter schrie und für den<br />
Rest des Tages die Stimme verloren hatte) war man plötzlich auf sich<br />
alleine gestellt – jetzt blieb nichts anderes übrig als sich davon nicht<br />
beirren lassen, sich auf den Vordermann konzentrieren, durchbeissen und<br />
jeden Schlag dran bleiben.<br />
Kurz vor der Hammersmith Bridge holte uns dann doch die deutsche<br />
Mannschaft auf. Wir versuchten dran zu bleiben, mussten sie schliesslich<br />
dennoch vorbeiziehen lassen. Wir liessen uns aber nicht demotivieren und<br />
kämpften weiter. So war das Rennen trotz der fehlenden (bzw. für 2/3 der<br />
Mannschaft nicht hörbaren) Steuerfrau klar das Beste, das der Achter in<br />
dieser Konstellation gefahren war. Gegen Ende fiel das Boot aber immer<br />
stärker auseinander, der Schlussspurt ohne Coxbox war ziemlich<br />
chaotisch. Auf einmal hatten alle vor mir die Blätter abgelegt – das Rennen<br />
war vorüber!<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 17
WERBUNG<br />
Die Neue Aargauer Bank engagiert sich für den RC <strong>Baden</strong><br />
als Juniorensponsor<br />
18 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
WERBUNG<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 19
WHORR<br />
Noch waren wir allerdings nicht vom Wasser. Wie auch etwa 150 andere<br />
Achter wollten auch wir möglichst schnell die letzten Meter flussaufwärts<br />
zu den Bootshäusern hinter uns bringen. Das Resultat war ein riesiges<br />
Durcheinander. Es dauerte noch über eine halbe Stunde, bis wir trotz<br />
einiger beinahe Zusammenstössen heil an Land kamen. (Wir hatten ohne<br />
Coxbox einige Kommunikationsschwierigkeiten. Anne musste<br />
zurücksteuern, da Steffi ihre Stimme nun komplett verloren hatte.<br />
Kommandos wurden quer durch den ganzen Achter geschrieen). Jetzt erst<br />
fiel auch die letzte Anspannung von uns allen ab. Erleichtert, froh,<br />
ausgelassen fielen wir uns gegenseitig in die Arme, beglückwünschten<br />
uns. Nach dem obligaten Fotoshooting, schlüpften wir so schnell als<br />
möglich in warme und trockene Kleider. Es wurden noch kurze<br />
Shoppingrunden gedreht, dann ging es ins Eight Bells um anzustossen<br />
und das überstandene Rennen gebührend zu feiern.<br />
Nach einer kleinen Rast im Hotel und einem gemütlichen Abendessen<br />
beim Inder, zogen wir Richtung Bootshäuser, wo all die berühmten St.<br />
Patricks Parties stattfinden sollten. Der Eintritt von 15 £ pro Person, den<br />
der Türsteher des Thames Clubs von uns verlangte, schreckte uns<br />
allerdings ab. Um trotzdem einen Blick auf die dort aufgehängten<br />
Ranglisten werfen zu können, wurde Steffi vorgeschickt. In der Wartezeit<br />
stieg die Spannung. Warum brauchte sie bloss so lange? Hoffentlich hatte<br />
sie von hinten angefangen die Liste zu durchsuchen…! Schliesslich war<br />
sie zurück und sprach es aus: „hundertdriissigschte!“. Mit diesem Resultat<br />
konnten wir zufrieden sein. Das wir die Bernerin um etwa 40 Sekunden<br />
geschlagen hatten, tat zusätzlich gut.<br />
Im London Rowing Club (wo der Eintritt zu dieser Uhrzeit schon gratis war)<br />
wurde dann getanzt, getrunken und über die doch sehr kurz bekleideten<br />
Engländerinnen gelacht und diskutiert. Um ein Uhr machten wir uns, gegen<br />
kalte Windböen kämpfend, auf den Weg Richtung Hotel.<br />
Am nächsten Morgen assen wir unser letztes gemeinsames Frühstück. Adi<br />
und Melanie, die mit dem Zug nach London gekommen waren, machten<br />
sich schon ans packen. Wir anderen gingen noch gemeinsam in den Osten<br />
der Stadt um uns im neusten Viertel Londons, den Docklands, noch ein<br />
wenig umzuschauen. Danach trennte sich auch der Rest des Teams.<br />
Jeder ging wieder seinen individuellen Weg nach Hause.<br />
20 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
WERBUNG<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 21
WHORR<br />
So kam es, dass Rachel und ich (wir flogen erst am Montagmittag zurück)<br />
am Sonntagabend ohne das Team ins Eight Bells zurückkehrten. Wir<br />
bewunderten nochmals das Foto des <strong>Baden</strong>achter und kamen mit den<br />
Stammgästen ins Gespräch, die uns zuerst nicht glauben wollten, dass wir<br />
diese Jungs auf dem Foto wirklich kennen.<br />
In der kleinen, sympathischen Bar sassen wir, liessen unseren letzten<br />
Abend ruhig ausklingen. Wir sprachen über all die Ereignisse und<br />
Eindrücke, die wir in diesen wenigen Tagen aufgenommen hatten.<br />
Ein aufregendes, beängstigendes, anstrengendes, schönes,<br />
unvergessliches erstes London ging so auch für uns langsam zu Ende.<br />
Christina Lüthy<br />
Das RCB-Team. Oben links: Miriam Senn, Rachel Méndez, Andrea Munz,<br />
Melanie Emmenegger, Anne Läng, Christine Dörig. Unten links: Christina<br />
Lüthy, Steffi Weber, Marilli Doppler.<br />
22 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
HORR, VHORR<br />
Jubiläum in London<br />
31.03.<strong>07</strong> und 01.04.<strong>07</strong><br />
Dieses Jahr war der <strong>Ruderclub</strong> <strong>Baden</strong> zum zehnten Mal in Folge am Head<br />
of the River Race vertreten. Zu diesem Anlass waren auch gleich fünf<br />
Boote am Start. Meinerseits war es die fünfte Teilnahme oder das neunte<br />
und zehnte Rennen, das ich auf der Themse als Steuermann bestreiten<br />
durfte.<br />
Für all jene, die diesen Event nicht miterleben konnten, will ich nun<br />
versuchen ein Bild zu vermitteln, was sie denn alles verpasst haben.<br />
Start dieses Abenteuers war der Freitagmorgen. Treffpunkt war die S12.<br />
Die Stimmung war noch recht ruhig. Kaum ein Hauch von Nervosität war<br />
im Seniorenteam zu verspüren. So verlief auch der Flug nach London<br />
relativ normal. Wobei „relativ normal“, in Bezug auf dieses Team wohl<br />
trotzdem der falsche Begriff ist.<br />
HORR, Senioren 1<br />
Wie jedes Jahr fand nach dem Check-In der Hotelzimmer eine erste<br />
Ausfahrt auf der Themse statt. Das Boot lief gut und die grösstenteils<br />
erfahrene Crew hatte sich auch schnell an speziellen Bedingungen<br />
gewöhnt. Interessanter war dann eher das Abendessen im späteren<br />
Verlauf des Tages. Nach der obligatorischen Dusche und einer<br />
ordentlichen, militärisch angehauchten Besammlung sowie einem kurzen<br />
Marsch zu Frankie’s fanden wir uns in einem retro-gestylten Lokal mit<br />
schummrigem Licht und riesigen Discokugeln an der Decke wieder. Wie<br />
unser Ruderchef solche Örtchen immer wieder findet, bleibt ein Rätsel. Zur<br />
Vorspeise gab es Ceasar Salad oder wie für mich ein kleines aber feines<br />
Carpaccio.<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 23
HORR, VHORR<br />
Da ich nun nach diesem Amuse-Geule (oderso) erst recht hungrig war –<br />
ich hatte an diesem Tag noch kaum gegessen – bangte ich nun um meine<br />
Gnocchi. Wieso bangen, fragt ihr euch. Dies liegt daran, dass ich,<br />
eingekreist von 8 Ruderern inklusive Trainer und Ersatzmann, nicht als<br />
60kg klein und dünn, sondern als mindestens (beim H.O.R.R gibt es kein<br />
Mindestgewicht für Steuerleute) 5kg zu dick angesehen werde. Nun, macht<br />
euch keine Sorgen, die Portion war gross genug, und ich satt, bevor die<br />
anderen sich um das Gewicht ihres Steuermanns kümmern konnten.<br />
HORR, Senioren 2<br />
Nun zum Race Day. Da das Rennen am Samstag erst um 15.50 starten<br />
würde, war am Morgen ein weiteres Training angesagt. Schon beim<br />
Frühstück war nun auch ein erster Hauch von Nervosität zu verspüren,<br />
welcher sich im Verlaufe des Tages noch steigern würde. Wer glaubt,<br />
Nervosität äussere sich bei erfahrenen Ruderern in konzentrierter Ruhe,<br />
irrt gewaltig. Hier muss erwähnt werden, dass unser Team aus 70% ADA’s<br />
(Angehörige der Armee) besteht. Da ich dieses Abenteuer, oder muss ich<br />
sagen, diese seelische Schädigung, noch vor mir habe, kann ich mir nicht<br />
erklären, wieso sich meine Teamkameraden mit zunehmender Nervosität<br />
auch vermehrt ihrem militärischen Verhaltensmuster nähern. Doch die<br />
Ruhe vor dem Sturm tritt irgendwann auch bei uns ein. Sie darf jedoch<br />
nicht zu früh erwartet werden. Zum zweiten Mal auf dem Weg zu den<br />
Bootshäusern war nun endgültig die erwartete Ruhe zu verspüren.<br />
Vielleicht hätten wir uns, wie die Masters 1 (oder heissen sie nun Senioren<br />
2), eine halbe Stunde früher besammeln sollen.<br />
24 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
HORR, VHORR<br />
Denn als wir bereit waren zu Wassern, waren wir eines von knapp 100<br />
Booten (nein, ich übertreibe nicht), welches am selben Ort Wassern wollte.<br />
Allgemein ist für einen Cox am H.O.R.R der Weg zum Start die grössere<br />
Herausforderung als das Rennen selber. Stellt euch 400 Achter vor, die<br />
mehr oder weniger gleichzeitig zum 7ner Hochrudern wollen. Dazu<br />
Strömung die bei uns höchstens nach einem sinnflutartigen Regenfall<br />
herrscht. Nach einem solchen Hindernislauf ist das Rennen mit überholen<br />
oder überholt werden von ein oder zwei Booten ein Klacks. Im Normalfall<br />
zumindest...<br />
„Hammersmith Bridge“<br />
Nach dem Start waren wir schon sehr nahe an der Nummer 34 dran. Auf<br />
dem ersten Streckenabschnitt herrschten noch gut ruderbare Bedingungen<br />
und wir vermochten knapp mitzuhalten. Nach der Railway Bridge nahm der<br />
Wind uns somit auch die Wellen stark zu, womit unsere Gegner genauso<br />
zu kämpfen hatten. Die Wellen erreichten einen Stand, wo es klüger<br />
schien die Ideallinie (in der Mitte des Flusses, da dort die Strömung am<br />
stärksten ist) zu verlassen um am windgeschützten Ufer zu rudern. Nach<br />
der ersten Linkskurve (ca. 1/3 der Rennstrecke) kommt dann jedoch eine<br />
erste Rechtskurve, welche uns veranlasste das Ufer zu wechseln. Dies<br />
wurde unseren Gegnern vor uns zum Verhängnis, da sich ihr Boot<br />
allmählich mit Wasser füllte.<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 25
HORR, VHORR<br />
Als wir sie überholten sass ihr Steuermann bereits im Wasser. Unser<br />
Tripple AAA konnten die Wellen jedoch nicht beeindrucken. Die Wellen<br />
wurden wieder kleiner, wir schneller, und so konnten wir ein weiteres, halb<br />
gesunkenes Boot überholen. Eigentlich hatten wir damit gerechnet, in der<br />
Division 1 hart kämpfen zu müssen, um nicht selber überholt zu werden.<br />
Ich jedenfalls, hatte nicht damit gerechnet, Boote überholen zu dürfen. Als<br />
wir nun nach 2/3 der Strecke zwei Boote überholt hatten und das Boot mit<br />
der Startnummer 5 am Steg passierten, fragte ich mich allmählich ob das<br />
Rennen wohl abgesagt wurde. Mit Nummer 28 in greifbarer Nähe dachten<br />
wir jedoch nicht daran aufzuhören. Die Passage der Hammersmith Bridge ,<br />
wie immer gefüllt mit Zuschauern, verleite uns neue Kräfte. Die Wellen<br />
waren immer noch gross, jedoch wirklich erschreckt hat mich nur noch das<br />
Rettungsboot, welches vor mir querte und ordentliche Wellen in unsere<br />
Richtung sandte. Natürlich war der Rhythmus weg, doch innerhalb von drei<br />
Schlägen hatten wir uns gefunden und brausten in unbeirrter Manier über<br />
die Wellen. Vor mir sah ich den Cox des Bootes 28 unaufhörlich Wasser<br />
schöpfen. In einem wunderschönen Endspurt konnten wir auch dieses<br />
Boot noch überholen. Rang 22 am H.O.R.R., wer hätte das gedacht!!!<br />
Dabei interessiert es mich herzlich wenig wie viele Boote gestartet sind.<br />
Ich habe ja gesehen, wie viel es nicht ins Ziel geschafft haben. Wir schon!!<br />
Am Sonntag, war dann das Masters Rennen, welches auf der verkürzten<br />
Strecke in umgekehrter Richtung stattfand. Start war also die<br />
Hammersmith, Ziel die Chiswick Bridge. Was die Startprozedur erheblich<br />
erschwerte, war die Ebbe. Normalerweise reihen sich die Boote oberhalb<br />
des Starts am Ufer ein und können mit Hilfe von Bäumen oder ähnlichem<br />
mehr oder weniger komfortabel an Ort bleiben. Dies ist bei Ebbe leider<br />
nicht möglich. Dass bei manchen Clubs offensichtlich eher das B-Kader<br />
ans Steuer kommt, half beim ganzen Prozedere auch nicht weiter. Nach 45<br />
Minuten einrudern, weiteren 45 Minuten warten vor dem Start konnte es<br />
aber auch für die höchst motivierten Starters mit der Nummer 166<br />
losgehen. Ich setzte mich vor dem fliegenden Start (zum missfallen der<br />
Marshalls) schon sehr dicht hinter die 165, um nach dem Go gleich<br />
angreifen zu können. Meine Starters (alle acht haben erst vor einem Jahr<br />
den Lehrgang gemacht) brachten gleich ordentlich Dampf. So hatten wir<br />
die 165 nach gut einem Kilometer überholt und fanden uns eine knappe<br />
Bootslänge hinter der 164. Auch dieses Boot konnten wir „locker“<br />
überholen. Danach merkte ich wie die Kräfte meines Teams ein wenig<br />
nachliessen. Doch brauchte ich sie nicht gross anzufeuern, war doch die<br />
165 – auch sie hatten die 164 überholt – direkt an unserem Heck und<br />
erledigte die Motivation für mich.<br />
26 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
HORR, VHORR<br />
Nach einem technischen Problem unserer Widersacher konnten wir uns<br />
ein bisschen Luft verschaffen und so kam dann auch bald das Ziel. Rang<br />
97 und die altehrwürdigen CoolTour Masters um eine knappe Minute<br />
distanziert. Dieses Resultat lässt sich doch sehen. Weiter so!! Nun<br />
mussten wir „nur“ noch zurückrudern. Leider hatte der Wind stark<br />
zugenommen, sodass die Starters einen kleinen Eindruck der<br />
Rennverhältnissen von Samstag erhielten.<br />
Der alljährliche „ACHTER-STAU“ vor dem Wassern<br />
Zum ersten Mal musste ich nach dem Masters Rennen nicht sofort auf den<br />
Flieger, sondern konnte mit den Starters noch auf ihre gelungene London<br />
Premiere und auf mein Jubiläum anstossen.<br />
Am Montag genossen wir (Adi, Noldi, Jürgen und ich) dann noch den<br />
schönen Frühlingstag mit ein bisschen Sightseeing in London.<br />
Ihr habt vielleicht bemerkt, dass ich nichts zu den berühmt-berüchtigten<br />
Afterparties (ja, Parties, weil Mehrzahl!!) gesagt habe. Nun, es gibt Dinge,<br />
die musst du selber miterlebt haben. Wenn du danach noch weißt, was,<br />
und wie das genau geschehen konnte, wird dir auch klar sein, dass solche<br />
Geschichten, nicht für den RCB-Kontat geeignet sind. Und nein, die<br />
Gerüchte stimmen nicht, alles was du gehört hast, ist zu 100% erfunden!<br />
Simon Aubry<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 27
HORR, VHORR<br />
Moments of happiness and glory<br />
Momente des Glücks und des Ruhms<br />
Der Ruderchef in London<br />
Putney Bridge<br />
Man glaubt es kaum, aber der erste Gang über die Putney Bridge am<br />
letzten März jedes Jahres ist zauberhaft. Die roten Doppelstöcker rasen<br />
über die Brücke, Jumbos zielen im Landeflug Heathrow an, der Wind bläst,<br />
und unten reisst die Themse. Sie alle zeigen, wer hier zu Hause ist. Und<br />
sie alle dröhnen das Hohelied von 10 Jahren Tradition. Seit 1997 startet<br />
der RC <strong>Baden</strong> am Head Of The River Race in London, und das ist eine<br />
Leistung. Der Geschichten sind viele, die der Wind daher trägt, und die wie<br />
Schmetterlinge vor den Augen erscheinen, wenn man zu den<br />
Bootshäusern der edlen Londoner <strong>Ruderclub</strong>s blickt. Auf der Mitte der<br />
Brücke bleibe ich stehen, berühre den Boden und lausche. Ich atme die<br />
Klänge dieses Orts. Ich höre die Töne, die singen: „Welcome to Putney“ –<br />
Willkommen zu Hause, <strong>Ruderclub</strong> <strong>Baden</strong>.<br />
Wind, Wetter und Fulham FC<br />
Es gibt eine Art Adrenalin-Kick, den holt man sich nur am Ufer gegenüber<br />
der langen Mauer von Fulham. Wir wollen mit unserem Achter aufs<br />
Wasser, zeitgleich mit einigen hundert weiteren Achtern. Rufen und<br />
Schreien, Bootsspitzen hier, Hecks da, der Bootsmann von Barn Elms will<br />
uns nicht wassern lassen ohne Permission, ich zahle ihm 10 Pfund und<br />
schon bald waten unsere acht nackten Fusses in die Fluten der Themse.<br />
Kaum liegt das Boot im Wasser, brechen die Gewalten über uns. Der Wind<br />
tobt los, Wellen schlagen, hinter uns weitere 20 Achter, die zur Eile treiben,<br />
der Steuermann wird ins Boot getragen – da erschallt vom Fulham Football<br />
Ground ein Gebrüll aus 30000 Kehlen, lauter schreit nur der Bootsmann<br />
von Barn Elms, und endlich stösst die Mannschaft ab und rudert in den<br />
stürmischen Fluss hinaus. Ihr Schicksal liegt nun in des Steuermanns<br />
Händen. Die Adrenalin-Pumpe marschiert.<br />
Nicht allen wird das Schicksal gut gesinnt sein: Achter werden sinken,<br />
kentern und brechen, bis das Rennen schliesslich abgebrochen wird. Zum<br />
zweiten Mal in der Geschichte überhaupt. <strong>Baden</strong> 1 wird als einzige<br />
Schweizer Mannschaft das Rennen vor Abbruch fahren können: mit den<br />
Flügelauslegern kommt unser neuer „Triple AAA“ einwandfrei über die<br />
brachialen Wellen.<br />
28 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
HORR, VHORR<br />
Mein Adrenalin-Kick dauert an bis beide <strong>Baden</strong>er Achter wieder heil an<br />
Land sind.<br />
Dann lächle ich still für mich: wir haben das richtige Boot gekauft.<br />
I am your entertainer<br />
Wenn alles vorüber ist auf der Themse, am Sonntagabend, wenn viele<br />
sogar schon abgereist sind, dann öffnen sich alljährlich die Tore des<br />
London Rowing Club für zwei Vereine: den Aberdeen Boat Club und den<br />
<strong>Ruderclub</strong> <strong>Baden</strong>. Der „Swiss-Scottish Evening“ ist jedes Mal von neuem<br />
Kult. Doch dieses Mal steigt Toni - unser Toni! – plötzlich auf den grossen<br />
Eichen-Tisch. Er steht da wie auf einer Bühne, mit Krawatte und auch<br />
sonst einwandfreiem Aussehen. So steht er da und sagt den Satz in einer<br />
Art, die mich mein Leben lang glücklich machen wird:<br />
„I am Toni. I am your entertainer!“<br />
Robbie Williams, Edith Piaf, Elton John und John Lennon: schaut, was ihr<br />
verpasst habt – und lernt.<br />
Der Applaus brandet, neben mir kreischt Gill, die charmante Schottin:<br />
„Yeah, shake it babe!“ und Toni wippt mit den Hüften. Es folgt ein<br />
Feuerwerk an Unterhaltung, wie sie noch nie da war. Unser Toni.<br />
Irgendwann später, nach schottischen und anderen Tänzen sitze ich müde<br />
da und blicke in die Runde: All die Gesichter, und auf jedem ein<br />
zufriedenes Lachen.<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 29
HORR, VHORR<br />
Ein schottischer Freund sagt mir später, wie toll es war, wie wichtig solche<br />
Feste sind für die Freundschaft und die Menschen, und wie schön es auch<br />
ist, einfach zu geben und ein Vielfaches zurück zu bekommen.<br />
Er hat Recht.<br />
Café Bonaparte<br />
Im Bahnhof London-Waterloo, neben der Statue eines Malers, befindet<br />
sich das kleine Café Bonaparte. Seit vier Jahren setze ich mich jährlich an<br />
eines der Tischchen und lasse das Wochenende Revue passieren, bevor<br />
der Zug nach Paris abfährt. Merkwürdig ist, wie ruhig man dabei wird,<br />
obwohl rundherum die Menschen in der Londoner Rush Hour vorbei<br />
hetzen. Jedes Mal scheint die Sonne durchs Glasdach, und das ist<br />
vielleicht kein Zufall. Einmal mehr denke ich, wie viel schöner es doch ist,<br />
mit dem Zug nach London zu fahren. Und dass es einfach unmöglich ist,<br />
dies anderen zu erklären, welche Reisen nur in Stunden und Franken<br />
bemessen. Der Grund, warum ich mit dem Zug nach London reise statt mit<br />
dem Flugzeug, ist vielleicht der gleiche wie derjenige, warum ich jedes<br />
Jahr am letzten März-Wochenende nach London reise, statt zu Hause zu<br />
bleiben.<br />
Zusammen mit einem Hauch von Glück erhebe ich mich und gehe zum<br />
Check-In Schalter.<br />
Auf ein gutes neues Jahr!<br />
Adi Knaup<br />
Im Tunnel unter dem Ärmelkanal, 02. April 20<strong>07</strong>, 19.45h<br />
30 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>
TERMINUS TECHNICUS<br />
Terminus technicus<br />
Mit der Rubrik Terminus technicus sollen Themen angesprochen werden,<br />
die uns Ruderinnen und Ruderer auf jeder Ausfahrt begleiten. Es handelt<br />
sich hierbei um wesentliche Bestandteile unseres Sportes. Meistens sind<br />
sie lästige Notwendigkeiten, da einerseits der Trainer darauf besteht, oder<br />
anderseits sie dazu dienen, die Harmonie sowie auch das Rhythmusgefühl<br />
im Boot zu finden, oder schlechthin nötig sind, um den Rudersport<br />
auszuüben.<br />
„WENDEN“<br />
Sei es vor dem Start, oder sei es bei der Trainingsausfahrt; ohne das<br />
Wenden wäre der Rudersport nur schwerlich vorstellbar. Nur kann indes<br />
der Richtungswechsel nicht nach dem Schema der völligen Uneinigkeit<br />
erfolgen. Ein Achter, dessen Individuen sich der Planlosigkeit<br />
beziehungsweise Unordnung hingeben, ist nicht länger ein Achter mehr,<br />
sondern lediglich ein undisziplinierter „Haufen“ von acht Einzelkämpfern.<br />
Schon manch einer hat sich über den Vordermann genervt, der dem<br />
eigenen Wenderhythmus nacheifert – ohne sich wirklich um das Wohl des<br />
Teams zu kümmern. In aller Regel goutiert ein Ruderboot solche<br />
Störungsaktionen - von ausscherenden „Rebellen“ - damit, dass es sich<br />
hektisch hin- und herbewegt. Nicht selten ist danach die Mehrheit der<br />
Gesichter eher bleich als trainingsrot gefärbt. Um dieser Gegebenheit<br />
Abhilfe zu verschaffen, schlage ich euch drei Wendevarianten vor: die<br />
„Klassische Wende“, „Dynamische Wende“ oder „Australische Wende“.<br />
„Klassische Wende“<br />
Viele denken jetzt: Ach ja, dies kenn ich doch schon. Zugegeben, auch der<br />
Verfasser würde „normalerweise“ den folgenden Ausführungen auch keine<br />
weitere Beachtung schenken, jedoch zeichnen die persönlichen<br />
Erfahrungen ein ganz anderes Bild. Nun, denn auch der Senioren-Achter<br />
bringt diese Wende des Öfteren nicht zu Stande, obschon es eigentlich<br />
banal wäre. Zuerst ist es wichtig, sich zu entscheiden, ob man über<br />
Backbord oder Steuerbord wenden möchte. Will man beispielsweise über<br />
Steuerbord (Fahrtrichtung) die Wende vollziehen, so rudert man mit dem<br />
Backbordruder zuerst, dabei spielt es keine Rolle, ob der Schlag nur<br />
mittels Armzug, halber oder ganzer Rollbahn erfolgt.<br />
RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong> 31
TERMINUS TECHNICUS<br />
Ist der Schlag des Backbordruders geschehen, setzt sodann das<br />
Steuerbordruder ein, jedoch<br />
mit einem Rückwärtsschlag – falls erforderlich mit umgekehrtem Blatt –<br />
gleicher Länge. Dieser Ablauf soll so lange erfolgen, bis das Boot die<br />
gewünschte Position erreicht hat.<br />
„Dynamische Wende“<br />
Bei der „Dynamischen Wende“ erfolgt - im Gegensatz zum obigen Beispiel<br />
- der Steuerbordschlag (rückwärts) nicht versetzt, sondern gleichzeitig mit<br />
dem Backbordschlag. Diese Wendemöglichkeit erfordert mehr<br />
Koordination und ist aufgrund von Stabilitätsgründen auch nur bei maximal<br />
halber Schlaglänge zu empfehlen. Sie ist aber in aller Regel schneller als<br />
die „Klassische Wende“.<br />
„Australische Wende“<br />
Bei der „Australischen Wende“ handelt es sich um eine leicht modifizierte<br />
Art der „Dynamischen Wende“. Hierbei werden die Steuer- sowie auch<br />
Backbordruder ebenfalls gleichzeitig eingesetzt, wobei aber nur ein leichter<br />
Armzug nötig ist, um das Boot in die gewünschte Position zu manövrieren.<br />
Die „Australische Wende“ bedingt absolute Präzision und kann demnach<br />
nur denjenigen Booten empfohlen werden, deren technischen<br />
Grundfertigkeiten ausreichend dafür sind.<br />
Das obige Einmaleins des Wendens ist keinesfalls abschliessender Natur.<br />
Es soll lediglich als Leitfaden dienen, was die gebräuchlichsten<br />
Wendevarianten des Ruderns sind.<br />
Peter Kopp<br />
32 RCB – <strong>Kontakt</strong> 1/<strong>07</strong>