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Zur Signalisierung der appellativen Textfunktion in einer ...

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<strong>in</strong>formierendem Mittel [...] schwer zu ziehen [ist]“; dies lässt sich m. E. – wie die Beispiele<br />

zeigen – auch auf die Abgrenzung zwischen Me<strong>in</strong>ungsäußerung und Auffor<strong>der</strong>ung<br />

übertragen. Anzunehmen ist, dass die sprachlichen Mittel, die die evaluative E<strong>in</strong>stellung<br />

des Emittenten ausdrücken, ihr appellatives Potenzial dadurch entfalten, dass sie<br />

geme<strong>in</strong>sam mit sprachlichen Mitteln auftreten, die <strong>der</strong> unmittelbaren <strong>Signalisierung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>appellativen</strong> <strong>Textfunktion</strong> dienen, vgl. Bsp. 37. In Beispiel 37 ist die evaluative<br />

E<strong>in</strong>stellung des Emittenten (Gut ist ...) e<strong>in</strong>gerahmt von e<strong>in</strong>er höflichen Auffor<strong>der</strong>ung mit<br />

Sie (Verrichten Sie ...) und e<strong>in</strong>er Inf<strong>in</strong>itivkonstruktion (Nichts Schweres essen.), die beide<br />

die Appellfunktion unmittelbar signalisieren.<br />

(32) Kamille hilft bei Entzündungen und Krämpfen. (AU 1.8.2008, 16)<br />

(33) Se<strong>in</strong> Extrakt wirkt keimtötend <strong>in</strong> Körperpflegeprodukten. (AU 15.11.2008, 17)<br />

(34) E<strong>in</strong> Duftbad beruhigt, erfrischt und gleicht aus. (AU 1.8.2008, 19)<br />

(35) Ideal s<strong>in</strong>d Speisefette, die Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren im Verhältnis von<br />

5:1 o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>er bieten. (AU 15.6.2008, 17)<br />

(36) Hamamelis strafft die Haut und sorgt für klaren, rosigen Te<strong>in</strong>t. (AU 15.11.2008, 17)<br />

(37) Verrichten Sie zwei Stunden vor dem Schlafengehen ke<strong>in</strong>e körperlich o<strong>der</strong> geistig<br />

anstrengenden Tätigkeiten. Gut ist Beruhigendes wie Lesen, Musikhören o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

kle<strong>in</strong>er Abendspaziergang. Nichts Schweres essen. (AU 15.9.2008, 18)<br />

5.1.9 Ellipsen<br />

Zusätzlich zu den bisher dargestellten sprachlichen Mitteln zur (un)mittelbaren<br />

<strong>Signalisierung</strong> <strong>der</strong> Appellfunktion f<strong>in</strong>den sich im AU-Korpus auch häufig – vor allem<br />

<strong>in</strong> (Zwischen-) Überschriften – Ellipsen. Wie bei Inf<strong>in</strong>itivkonstruktionen erfolgt dabei<br />

ke<strong>in</strong>e Nennung von Emittent und Rezipient; mit <strong>der</strong> Auslassung des Verbs zeichnen<br />

sich die Ellipsen ebenfalls durch Kürze und E<strong>in</strong>fachheit aus. Laut Sommerfeldt (1997,<br />

56 und 76) signalisieren Ellipsen mehr o<strong>der</strong> weniger stark die Appellfunktion; es ist<br />

allerd<strong>in</strong>gs anzunehmen, dass es bei Ellipsen eher die <strong>in</strong> den Überschriften verwendeten<br />

lexikalischen Mittel s<strong>in</strong>d, die den <strong>appellativen</strong> Charakter vermitteln. Insofern ist davon<br />

auszugehen, dass es sich bei den Ellipsen nicht um e<strong>in</strong>e gleichwertige Unterkategorie<br />

<strong>der</strong> sprachlichen Mittel handelt, son<strong>der</strong>n um e<strong>in</strong> zusätzliches Phänomen, das sozusagen<br />

an den bereits dargestellten sprachlichen Mitteln ansetzt. Wie die Beispiele zeigen, treten<br />

Ellipsen vor allem <strong>in</strong> (Zwischen-)Überschriften auf, vgl. Bsp. 38 und 39.<br />

(38) Onl<strong>in</strong>e-Tipp (AU 1.8.2008, 20; Überschrift)<br />

(39) Muskeln <strong>in</strong> Form (AU 15.8.2008, 12; Zwischenüberschrift)<br />

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