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Zur Signalisierung der appellativen Textfunktion in einer ...

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5.1.2 Inf<strong>in</strong>itivkonstruktionen<br />

Auch Inf<strong>in</strong>itivkonstruktionen lassen sich Br<strong>in</strong>ker (2005, 118) zufolge den sprachlichen<br />

Mitteln zuordnen, die <strong>der</strong> unmittelbaren <strong>Signalisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>appellativen</strong> <strong>Textfunktion</strong><br />

dienen, vgl. Bsp. 5 und 6. Nach Sommerfeldt (1997, 55) drücken diese ebenfalls e<strong>in</strong>e<br />

„verb<strong>in</strong>dliche / nachdrückliche Auffor<strong>der</strong>ung (Anweisung / Befehl)“ ohne Nennung von<br />

Emittent und Rezipient aus. Br<strong>in</strong>ker (2005, 118) hebt zudem die „Kürze und E<strong>in</strong>fachheit<br />

(ke<strong>in</strong> Subjekt, ke<strong>in</strong>e Tempus- und Modusmarkierung)“ <strong>der</strong> Inf<strong>in</strong>itivkonstruktion hervor.<br />

In den analysierten AU-Titelthemen f<strong>in</strong>den sich Inf<strong>in</strong>itivkonstruktionen zudem <strong>in</strong><br />

(Zwischen-)Überschriften (vgl. Bsp. 7) und Bildunterschriften (vgl. Bsp. 8). Im Korpus<br />

treten auch Erweiterungen <strong>der</strong> Inf<strong>in</strong>itivkonstruktion wie Statt Y (lieber) X machen o<strong>der</strong><br />

Nicht Y, son<strong>der</strong>n (besser) X machen auf, vgl. Bsp. 9. Diese dienen durch den Kontrast<br />

von unerwünschtem und erwünschtem Verhalten dazu, das bevorzugte Verhalten zu<br />

fokussieren und somit die Leserschaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bestimmte Richtung zu lenken.<br />

(5) Aufrecht h<strong>in</strong>stellen, das Brustbe<strong>in</strong> heben und die Schultern locker lassen. (AU<br />

15.8.2008, 14)<br />

(6) „Das Ziel sollte se<strong>in</strong>: E<strong>in</strong> besseres Körpergefühl bekommen, den Körper for<strong>der</strong>n,<br />

alte Bahnen verlassen und neue Bewegungsformen ausprobieren“, sagt Silke<br />

Meier. (AU 15.8.2008, 18)<br />

(7) Locker sporteln (AU 1.7.2008, 14; Überschrift)<br />

(8) Kontrollterm<strong>in</strong>e nicht vergessen: Patient beim Herz-Ultraschall (AU 1.11.2008,<br />

18; Bildunterschrift)<br />

(9) Statt e<strong>in</strong>es Croissants (12 g Fett pro Stück) lieber e<strong>in</strong> Vollkornbrötchen (ca. 1 g<br />

Fett pro Stück) genießen. (AU 15.6.2008, 14)<br />

5.1.3 Satzmuster mit den Modalverben sollen bzw. müssen + Inf<strong>in</strong>itiv<br />

Zu den grammatischen Indikatoren <strong>der</strong> <strong>appellativen</strong> <strong>Textfunktion</strong> im AU-Korpus gehören<br />

auch Satzmuster mit den Modalverben sollen bzw. müssen + Inf<strong>in</strong>itiv, vgl. Bsp. 10 und 11.<br />

Sommerfeldt (1997, 57) spricht <strong>in</strong> diesem Zusammenhang von lexikalischen Mitteln mit<br />

h<strong>in</strong>zugefügten Modalverben. Br<strong>in</strong>ker (2005, 120) hebt hervor, dass „die Appellfunktion<br />

[...] hier mit e<strong>in</strong>er „normativen“ E<strong>in</strong>stellung des Emittenten verknüpft“ ist; <strong>der</strong> Rezipient<br />

sei dabei „verpflichtet [...], den thematisierten Sachverhalt zu realisieren“. In Bezug auf<br />

das Modalverb sollen ist festzustellen, dass dieses i. d. R. im Konjunktiv II verwendet<br />

wird, vgl. Bsp. 12, 13 und 14. Dabei kann, wie Bsp. 13 zeigt, auch e<strong>in</strong>e direkte Anrede<br />

<strong>der</strong> Rezipienten (Sie) erfolgen. Zudem treten die Modalverben gelegentlich zusammen<br />

mit Passivformen auf, vgl. Bsp. 11 und 14. Des Weiteren wird ggf. mit Hilfe e<strong>in</strong>es<br />

freistehenden Relativsatzes <strong>der</strong> Rezipientenkreis angegeben, für den die Auffor<strong>der</strong>ung<br />

gilt, vgl. Bsp. 15.<br />

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