MKG-Chirurgie geht bis an die Grenzen des Möglichen und rettet ...
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Pressemitteilung<br />
Medizin/M<strong>und</strong>-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
<strong>MKG</strong>-<strong>Chirurgie</strong> <strong>geht</strong> <strong>bis</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Grenzen</strong> <strong>des</strong> <strong>Möglichen</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>rettet</strong> Familienvater das Leben<br />
Hofheim, Mai 2013. Ein extrem bösartige Tumor (Sarkom) <strong>des</strong> linken Mittelgesichts <strong>und</strong><br />
<strong>an</strong>grenzende Gewebeteile <strong>des</strong> Mittelgesichts, Oberkiefers <strong>und</strong> der knöchernen Augenhöhle<br />
wurden im Jahre 2008 über eine komplizierte Gesichtsaufklappung erfolgreich entfernt. Die<br />
Rekonstruktion erfolgte mit einem großen Gewebetr<strong>an</strong>spl<strong>an</strong>tat von der Fl<strong>an</strong>ke <strong>und</strong> einer<br />
aufwendigen Zahnimpl<strong>an</strong>tation. Der 53jährige ist heute vollkommen wieder hergestellt,<br />
selbst seine Augenfunktion konnte erhalten werden. Auf der Jahrespressekonferenz der<br />
Deutschen Gesellschaft für M<strong>und</strong>-, Kiefer- <strong>und</strong> Gesichtschirurgie (DG<strong>MKG</strong>) am 23.05.2013<br />
in Essen berichtete er über seine Geschichte.<br />
Ausgedehntes Tumorwachstum in der linken Kieferhöhle mit direkter Lagebeziehung zur<br />
Augenhöhle <strong>und</strong> Augapfelverlagerung<br />
Der 49jährige Patient stellt sich im Jahre 2008 erstmalig mit diskreter Verdrängung <strong>des</strong> Augapfels<br />
links bei sonst unauffälligem Erscheinungsbild vor. Verdacht, der sich bestätigte: Weichteilsarkom<br />
mit extrem heimtückischem Wachstum. Denn <strong>die</strong> Kieferhöhle ist eine Nasennebenhöhle, <strong>die</strong> sich<br />
im Oberkieferknochen befindet <strong>und</strong> einen Hohlraum beschreibt, so dass ein Sarkom sich hier zunächst<br />
unbemerkt ausbreiten k<strong>an</strong>n.<br />
Was ist ein Sarkom?<br />
Hierbei h<strong>an</strong>delt es sich um einen extrem bösartigen Weichteiltumor, der von entarteten Zellen <strong>des</strong><br />
Bindegewebes aus<strong>geht</strong>. In <strong>die</strong>sem Fall ist <strong>die</strong> linke Kieferhöhle mit Anhebung <strong>des</strong> Augapfels be-
troffen. Es ist eine seltene Krebsform, <strong>die</strong> bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>und</strong> jenseits <strong>des</strong> 55. Lebensjahres<br />
(40 %) häufiger auftritt. Jährlich sind etwa 2 – 3 von 100.000 Menschen betroffen.<br />
Lebensrettende <strong>und</strong> funktionserhaltene OP<br />
Komplexe Tumorchirurgie <strong>des</strong> Mittelgesichts. Die große Herausforderung <strong>an</strong> das Essener OP-<br />
Team um Prof. Dr. Dr. Christopher Mohr: Bösartiger Tumor <strong>und</strong> dennoch funktionserhaltene OP?<br />
Zusätzliche Schwierigkeit: Die komplexe Anatomie auf engstem Raum, denn <strong>die</strong> Kieferhöhle<br />
grenzt unter <strong>an</strong>derem <strong>an</strong> wichtige Nachbarstrukturen wie <strong>die</strong> Augenhöhle, hirnversorgende Gefäße,<br />
<strong>die</strong> Schädelbasis, Kiefer <strong>und</strong> Zähne. Sarkome <strong>des</strong> Mittelgesichts werden professionell interdisziplinär<br />
beh<strong>an</strong>delt: Spezialisierte Zentren der M<strong>und</strong>-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Ophtalmologie<br />
(Augenheilk<strong>und</strong>e), Onkologie <strong>und</strong> Radio-Onkologie arbeiten dabei H<strong>an</strong>d in H<strong>an</strong>d.<br />
Um den ausgedehnten Tumor großflächig zu entfernen, klappten <strong>die</strong> Essener <strong>MKG</strong>-Chirurgen <strong>die</strong><br />
linke Gesichtshälfte auf. Das durch <strong>die</strong> Tumorausräumung fehlende Gewebe der Kieferhöhle <strong>und</strong><br />
Umgebung wurde mit körpereigenem Gewebe aus der Fl<strong>an</strong>ke (Latissimuslappen) sorgfältig aufgebaut<br />
<strong>und</strong> mikrochirurgisch <strong>an</strong> <strong>die</strong> Gefäße, Nerven <strong>und</strong> sonstige Gewebestrukturen <strong>an</strong>geschlossenen.<br />
Ausgedehnte Tumorentfernung Defektverschluss mit direkt nach der OP<br />
Gewebe aus der Fl<strong>an</strong>ke<br />
Eine aufwendige Zahnversorgung auf Impl<strong>an</strong>taten mit <strong>an</strong>schließender Chemotherapie <strong>und</strong> Bestrahlung<br />
der erweiterten Tumorregion folgten.<br />
Zahnversorgung auf Impl<strong>an</strong>taten
Verlaufskontrollen beim Augenarzt ergaben zwar keine Bewegungseinschränkung, aber ein sichtbar<br />
eingesunkenes Auge <strong>an</strong> der operierten Seite. In einem weiteren <strong>MKG</strong>-chirurgischen Eingriff<br />
wurde zum Ausgleich <strong>die</strong> knöcherne Augenhöhle mit körpereigenem Knochen aus dem Schädeldach<br />
aufwendig modelliert <strong>und</strong> so rekonstruiert.<br />
Rekonstruktion <strong>des</strong> knöchernen Augenhöhlenbodens <strong>und</strong> damit Anhebung <strong>des</strong> Augapfels<br />
Die sorgfältig gepl<strong>an</strong>te, interdisziplinäre Beh<strong>an</strong>dlung ist erfolgreich verlaufen, das Leben <strong>des</strong> Familienvaters<br />
ge<strong>rettet</strong>, <strong>und</strong> <strong>die</strong>s bei vollständigem Funktionserhalt <strong>und</strong> ästhetisch hervorragendem<br />
Ergebnis.<br />
5 Jahre nach der hochkomplizierten, lebensrettenden OP<br />
(Bildnachweis aller Fotos: Prof. Dr. Dr. Christopher Mohr)<br />
Herausgeber:<br />
Deutsche Gesellschaft für M<strong>und</strong>-, Kiefer<strong>und</strong><br />
Gesichtschirurgie (DG<strong>MKG</strong>)<br />
Geschäftstelle:<br />
Schoppastr. 4<br />
65719 Hofheim<br />
postmaster@mkg-chirurgie.de<br />
Pressekontakt/Ansprechpartner:<br />
med.m<strong>an</strong>ufaktur GmbH<br />
Sabine Sarrach<br />
Friedrich-Ebert-Str. 9<br />
42781 Ha<strong>an</strong><br />
Tel.: 0 21 29.3 47 57 60<br />
sabine.sarrach@medm<strong>an</strong>ufaktur.de