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Biomechanische Grundlagen sportlicher ... - Spitta

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70 Biomechanik des menschlichen Bewegungsapparates<br />

System sowie das Nervensystem ausgeblendet,<br />

obwohl sie durchaus eine wesentliche<br />

Bedeutung für Bewegungen haben.<br />

Donskoi (1975, S. 32) schreibt dem Bewegungsapparat<br />

nachfolgende Funktionen zu:<br />

• Energieursprung<br />

• Mechanismus der Übertragung von<br />

Kräften<br />

• Bewegungsobjekt<br />

• Steuerungssystem<br />

5.1 Passiver Bewegungsapparat<br />

Zum passiven Bewegungsapparat zählen das<br />

axiale Knochensystem, das Knorpelgewebe,<br />

Sehnen und Bänder. In der anatomischen<br />

Verbindung bilden sie die kinematischen Ketten,<br />

die unter Wirkung der Muskulatur statische<br />

(Halte-) und dynamische (Bewegungs-)<br />

Funktionen zu erfüllen haben. Auf diese<br />

Systeme wirken zum einen von außen und<br />

zum anderen von innen, von den Muskeln<br />

selbst, Belastungen, die entsprechende Beanspruchungen<br />

hervorrufen. Unter dem Aspekt<br />

der Bewegung bilden die langen Röhrenknochen<br />

mit ihren gelenkigen Verbindungen<br />

Hebelsysteme, die die Muskelzugkraft übertragen.<br />

5.1.1 Axiales Knochenskelett<br />

Um ihre Aufgabe als Stütz-, Halte- und Bewegungssystem<br />

zu erfüllen, sind die Knochen<br />

aus zwei Bausteinen zusammengesetzt, die<br />

scheinbar gegensätzliche mechanische Eigenschaften<br />

repräsentieren. Die anorganischen<br />

Bestandteile (etwa 56 % sind Salze) geben<br />

den Knochen seine große Festigkeit und<br />

Härte, die organischen Anteile (etwa 27 %)<br />

seine Elastizität.<br />

Knochen besitzen die gleiche Elastizität wie<br />

Eichenholz (130.000 kg/cm 2 ), dieselbe Zugfestigkeit<br />

wie Kupfer oder Duraluminium<br />

(1.700 kg/cm 2 ), ihre Druckfestigkeit ist mit<br />

1.500 kg/cm 2 größer als die des Baumaterials<br />

unserer höchsten Dome, Sand- bzw. Kalkstein,<br />

und ihre statische Biegefestigkeit entspricht<br />

sogar der des besten Flussstahls (1.800<br />

kg/cm 2 ).Trotz dieser hohen Werte für die verschiedenen<br />

mechanischen Eigenschaften<br />

können deutlich geringere Werte bei ungünstigen<br />

Belastungsrichtungen bzw. in Kombinationen<br />

zur Zerstörung der Knochen führen.<br />

Knochenmineralgehalt<br />

Menopause<br />

100%<br />

Altersatrophie (alterüblich)<br />

50%<br />

postklimakterische<br />

Osteoporose (pathologisch)<br />

20 30 40 50 60 70 80 Lebensjahre<br />

Abb. 5.1:<br />

Der Knochenmineralgehalt<br />

im Altersgang<br />

(nach Weineck<br />

1994a)

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