KLIMAKLASSIFIKATION NACH TROLL-PAFFEN
KLIMAKLASSIFIKATION NACH TROLL-PAFFEN
KLIMAKLASSIFIKATION NACH TROLL-PAFFEN
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>KLIMAKLASSIFIKATION</strong> <strong>NACH</strong> <strong>TROLL</strong>-<strong>PAFFEN</strong><br />
_____________________________________________________________________________________________________<br />
Die Klimaklassifikation von C. Troll und K.H. Paffen<br />
(vereinfacht)<br />
Zur Abgrenzung der großen Zonen I bis V werden ausschließlich<br />
Temperaturwerte herangezogen. Erst bei der Untergliederung<br />
kommen auch Feuchtigkeit und Trockenheit zum Tragen.<br />
Aus diesem Grund verläuft z.B. die Grenze zwischen den Tropen<br />
und Subtropen mitten durch die Sahara.<br />
Der methodisch-didaktische Vorteil der Troll-Paffen-<br />
Gliederung gegenüber jener von Köppen-Geiger oder Lauer-<br />
Frankenberg ist der Umstand, dass die Karte der Klimazonen<br />
zugleich eine der Vegetationszonen ist. Aus diesem Grund<br />
eignet sie sich besonders für Unterrichtswerke und<br />
Schulatlanten. Ein weiterer Vorteil dieser Klimaklassifikation<br />
besteht darin, dass sie sich mit den Walterschen<br />
Klimadiagrammen problemlos kombinieren lässt.<br />
Die Abkürzungen bedeuten (Temperatur in o C):<br />
K mittlere Monatstemperatur des kältestens Monats<br />
W mittlere Monatstemperatur des wärmsten Monats<br />
A Jahresamplitude der Temperatur<br />
H Anzahl der humiden Monate<br />
I. Polare und subpolare Zonen<br />
I. 1 Polare Eiswüsten- und Frostschuttklimate<br />
– hochpolare Eisklimate (polare Eiswüsten);<br />
– polare Klimate mit geringer Sommerwärme (W unter 6 o C),<br />
polare Frostschuttzone.<br />
I. 2 Subpolare Tundren- und ozeanische Graslandklimate<br />
– subarktische Tundrenklimate mit kühlen Sommern (W 6–10<br />
o C) und großer Winterkälte (K unter –8<br />
o C), Tundren;<br />
– subpolare Klimate von hoher Ozeanität mit mäßig kalten,<br />
schneearmen Wintern und kühlen Sommern (A unter 13 o C),<br />
subpolares Grasland und Moore.<br />
II. Kaltgemäßigte boreale Zone<br />
II. 1 Ozeanische Borealklimate (milde Winter)<br />
– ozeanische Borealklimate (A 13–19 o C) mit mäßig kalten, aber<br />
schneereichen Wintern und winterlichem Niederschlags<br />
maximum, mäßig warmen Sommern (W 10–15 o C) und 120–<br />
180 Tagen Vegetationsdauer, ozeanisch-feuchte<br />
Nadelwälder.<br />
II. 2 Kontinentale Borealklimate (kalte Winter)<br />
– kontinentale Borealklimate (A 20–40 o C) mit langen, sehr<br />
kalten und schneereichen Wintern, aber kurzen, relativ<br />
warmen Sommern (W 10–20 o C), kontinentale Nadelwälder;<br />
– hochkontinentale Borealklimate (A über 40 o C) mit ewiger<br />
Bodengefrornis, langen, extrem kalten und trockenen<br />
Wintern (K unter –25 o C), aber kurzer ausreichender<br />
sommerlicher Erwärmung (W 10–20 o C) und tiefem<br />
Auftauboden, Nadelwälder.<br />
III. Kühlgemäßigte Zonen<br />
III.1 Waldklimate (kühl oder winterkalt)<br />
III. 1 a Ozeanische Klimate<br />
– hochozeanische Klimate (A unter 10 o C) mit sehr milden<br />
Wintern (K 2–10 o C), hohem winterlichen<br />
Niederschlagsmaximum und kühlen Sommern (W unter<br />
15 o C), immergrüne Laub- und Mischwälder.<br />
III. 1 b Übergangsklimate<br />
– ozeanische Klimate mit milden Wintern (K über 2 o C),<br />
Herbst- und Wintermaximum der Niederschläge und mäßig<br />
warmen Sommern (W unter 20 o C), ozeanische Fallaub- und<br />
Mischwälder;<br />
– subozeanische Klimate (A 16–25 o C) mit milden bis mäßig<br />
kalten Wintern (K 2 bis –3 o C), Herbst- bis<br />
Sommerniederschlagsmaximum, mäßig warmen bis warmen<br />
und langen Sommern und einer Vegetationsdauer von über<br />
200 Tagen, subozeanische Fallaub- und Mischwälder;<br />
– subkontinentale Klimate (A 20–30 o C) mit kalten Wintern (K<br />
–3 bis –13 o C) und ausgeprägter Winterruhe der Vegetation,<br />
mit mäßig warmen Sommern (meist unter 20 o C),<br />
sommerlichem Niederschlagsmaximum und einer<br />
Vegetationsdauer von 160 bis 210 Tagen, subkontinentale<br />
Falllaub- und Mischwälder.<br />
III. 1 c Kontinentale Klimate (Falllaub- und Mischwälder)<br />
– kontinentale, winterkalte und schwach wintertrockene Klimate<br />
(A 30–40 o C, K –10 bis –20 o C), mit mäßig warmen und<br />
mäßig feuchten Sommern (W 15–20 o C) und einer<br />
Vegetationsdauer von 150–180 Tagen, kontinentale<br />
Falllaub- und Mischwälder sowie Waldsteppen.<br />
III. 1 d Kontinentale Klimate (sommerwarm)<br />
– hochkontinentale, winterkalte und wintertrockene Klimate (A<br />
über 40 o C, K –10 bis –30 o C) mit kurzen und warmen,<br />
feuchten Sommern (W über 20 o C);<br />
– sommerwarme und sommerfeuchte Klimate (A 25–35 o C) mit<br />
mäßig kalten, aber trockenen Wintern (K 0 bis –8 o C, W 20–<br />
26 o C), wintertrockene Falllaub- und Mischwälder sowie<br />
Waldsteppen;<br />
– sommerwarme und sommertrockene Klimate mit mildem bis<br />
mäßig kaltem, aber schwach feuchtem Winterhalbjahr (K +2<br />
bis –6 o C, W 20–26 o C), mild temperierte bis winterharte,<br />
wärmeliebende Trockenwälder und Waldsteppen.<br />
– sommerwarme, ständig feuchte Klimate (A 20–30 o C) mit<br />
milden bis mäßig kalten Wintern (K 2 bis –6 o C), feuchte,<br />
wärmeliebende Falllaub- und Mischwälder.<br />
III. 2 Steppen- und Wüstenklimate<br />
III. 2 a Feuchtsteppenklimate<br />
– winterkalte Feuchsteppenklimate mit 6 und mehr humiden<br />
Monaten und Wachstumszeit im Frühjahr und Frühsommer<br />
(K unter 0 o C), kraut- und staudenreiche Hochgrassteppen;<br />
– wintermilde Feuchtsteppenklimate (K unter 0 o ).
III. 2 b Trockensteppenklimate<br />
– winterkalte, sommerdürre Trockensteppenklimate mit weniger<br />
als 6 humiden Monaten (K unter 0 o C), Kurzgras-, Zwergstrauch-<br />
und Dornsteppen;<br />
– wintermilde und sommerdürre Trockensteppenklimate (K 0–<br />
6 o C), Gras-, Zwergstrauch- und Dornsteppen;<br />
– winterkalte und wintertrockene, sommerfeuchte<br />
Steppenklimate (K unter 0 o C), zentral- und ostasiatische<br />
Gras- und Zwergstrauchsteppen.<br />
III. 2 c Halbwüsten- und Wüstenklimate<br />
– winterkalte Halbwüsten– und Wüstenklimate (K unter 0 o C),<br />
winterkalte Halb- und Vollwüsten;<br />
– wintermilde Halbwüsten- und Wüstenklimate (K 0–6 o C),<br />
wintermilde Halb- und Vollwüsten.<br />
IV. Warmgemäßigte Subtropenzone<br />
V. 3 Wechselfeuchte Tropenklimate<br />
– wechselfeuchte Tropenklimate mit 4,5–7 h, regenreiche<br />
Trockenwälder und Trockensavannen.<br />
V. 4 Dornsavannenklimate<br />
– tropische Trockenklimate mit 2–4,5 h, tropische Dornwälder<br />
und Dornsavannen;<br />
– tropische Trockenklimate mit humiden Monaten im Winter.<br />
V. 5 Halbwüsten- und Wüstenklimate<br />
– tropische Halbwüsten- und Wüstenklimate mit weniger als<br />
2 h, tropische Halb- und Vollwüsten.<br />
Leicht gekürzt nach: Runde Sache Atlasarbeit, CD-ROM, 2. Auflage<br />
2003. Ed. Hölzel, Wien.<br />
IV. 1 Winterfeuchte Hartlaubgehölzklimate<br />
– winterfeuchtsommertrockene Klimate vom mediterranen<br />
Typus (meist mehr als 5 h), subtropische Hartlaub- und<br />
Nadelgehölze.<br />
IV. 2 Winterfeuchte Steppenklimate<br />
– winterfeucht-sommerdürre Steppenklimate (meist weniger als<br />
5 h), subtropische Gras- und Strauchsteppen.<br />
IV. 3 Sommerfeuchte Dornbusch- und Waldsteppenklimate<br />
– kurz sommerfeuchte und wintertrockene Steppenklimate<br />
(weniger als 5 h), subtropische Dornsteppen;<br />
– lang sommerfeuchte und wintertrockene Steppenklimate<br />
(meist 6–9 h), subtropische Kurzgrassteppen, hartlaubige<br />
Monsunwälder und Monsunwaldsteppen;<br />
IV. 4 Ständig feuchte Grasland- und Waldklimate<br />
– ständig feuchte Grasland- und Waldklimate der<br />
Südhemisphäre (10–12 h), subtropische Hochgrasfluren;<br />
– ständig feuchte und sommerheiße Klimate mit sommerlichem<br />
Niederschlagsmaximum, subtropische Feuchtwälder<br />
(Lorbeer- und Nadelgehölze).<br />
IV. 5 Halbwüsten- und Wüstenklimate<br />
– Halbwüsten- und Wüstenklimate ohne strenge Winter, aber<br />
meist mit vorübergehenden Nachtfrösten (meist weniger als<br />
2 h), subtropische Halbwüsten- und Vollwüsten.<br />
V. Tropenzone<br />
V. 1 Immerfeuchte Regenwaldklimate<br />
– tropische Regenklimate ohne oder mit kurzer Unterbrechung<br />
der Regenzeit (9,5–12 h), immergrüne tropische<br />
Regenwälder und halb Laub werfende Übergangswälder.<br />
V. 2 Feuchtsavannenklimate (vorwiegend wintertrocken)<br />
– tropisch sommerhumide oder winterhumide Feuchtklimate mit<br />
7–9,5 h, regengrüne Feuchtwälder und feuchte<br />
Grassavannen, halb Laub werfende Übergangswälder.